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Ein früher Konzertabend an einem Samstag. Ungewohnt, aber das darf auch mal sein. Eigentlich sollte es, so stand es zumindest hinterlegt, um 18 Uhr losgehen. Doch um 18 Uhr passierte nicht viel, außer, dass schon viele Leute in der Batschkapp waren und sich unterhielten und das Radio der Batschkapp angeschaltet war.

Zu den Bildern des Abends: Callejon - 28.12.2019 - Batschkapp Frankfurt

Tatsächlich ging es erst um 19 Uhr los mit der Vorband „Our Mirage“. Die noch ganz junge Band, die sich erst im Jahr 2017 in NRW gründete, spielt eine Mischung aus Hardrock und Hardcore.

Ich muss sagen, dass die halbe Stunde ihres Auftritts wahrlich schnell rumgegangen sind. Die Zeit verflog. Die Musik ist melodisch, aber durchaus härterer Natur. Der Gesang lässt sich als passend zu diesem Musikstil bezeichnen, da dieser eher neutraler mit den notwendigen Emotionen gespickt ist. Begleitend dazu gibt es aber auch gutturalere Passagen, die miteinfließen.

Die Mischung ist durchaus interessant. Zudem konnten sie auch zeigen, dass sie mit dem Publikum umzugehen wissen. Während sich ein Großteil der Gäste in der Batschkapp darauf einließ, in die Hocke zu gehen und anschließend aufzuspringen, wurde auch mitgeklatscht. Das klappte beides hervorragend. Doch, wie gesagt, war alles zu schnell vorbei.

Die anschließende Pause dauerte gut 30 Minuten ehe der Hauptakt des Abends startete.

Doch dann wurde es laut mit der Metalcore Band „Callejon“, die ich bereits im Jahr 2017 sehen durfte. An ihren fast ausschließlichen deutschen Texten hat sich wahrlich nicht viel geändert, was unweigerlich dazu führte, dass viel mitgesungen wurde. Doch nicht nur das Mitsingen war von Anfang an gegenwärtig, auch das Mitklatschen und der obligatorische Fauststoß funktionierten.  Natürlich gab es auch den Circle und später im Verlauf des Abends auch eine Wall.

Es mangelte an Unterhaltung während des Konzerts überhaupt nicht. Aber auch die Musik selbst war klasse. Die Tonabmischung und auch das Lichtspektakel machten sich positiv bemerkbar. Man konnte meines Erachtens nach alles sehr gut hören und verstehen. Nur für Epileptiker könnte die Lichtershow ein wenig nachteilig sein. Ansonsten aber zeigten sich die Bandmitglieder, wie schon vor zwei Jahren, sehr bewegungsfreudig und mit Lust, sowie Spaß, an ihrem Tun.

Diese schöne Kombination war eine perfekte Basis dafür, dass man einfach mal die Zeit vergisst. Genau das ist mir passiert und nachdem die Menschen beim Coversong der Ärzte „Schrei nach Liebe“ völlig abdrehten, wurde nur kurze Zeit später nach der Zugabe verlangt. War die Zeit wirklich so schnell vergangen? Tatsächlich und leider ja. Es gab noch etwas obendrauf und danach war Schicht im Schacht.

Dennoch ging damit ein tolles Konzert zu Ende, bei dem sich die Bands von einer super Seite zeigten. Aller guten Dinge sind deren DREI, Callejon. Wir sehen uns also wieder.  

Vorweg möchte ich sagen, dass ich kein Wort türkisch sprechen, gar verstehen kann. Abgesehen von den Wörtern, die einem in türkischen Restaurants begegnen. Aus diesem Grund kann ich kaum etwas zu den Liedern selbst sagen, die gespielt und gesungen wurden. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich auch Konzerte / Bands ansehe, die ebenfalls in Landessprache, wie z.B. Finnisch, singen, und die ich ebenfalls nicht verstehe. Nur meistens spielen jene in einer Gruppierung mit anderen Bands, was dann nicht so sehr auffällt, wie bei Duman.

Tatsächlich gab es keine Vorband an diesem Abend, weswegen der geplante Beginn um 21 Uhr relativ spät ausfiel. Doch pünktlich um 21 Uhr konnte gar nicht begonnen werden, denn vor den Türen der Batschkapp wollte die Schlange an Menschen, die zum Konzert wollten, gar nicht abreißen.

So war es kein Wunder, dass es erst gegen 21:30 losging. Doch die anwesenden Fans und Menschen – natürlich vor allem die weiblichen Gäste – machten schon vor dem Lärm Krach und es gab Jubelstürme für die Band. Dass es dann sogar noch lauter wurde, als die Band die Bühne betrat, war zu erwarten.

Bilder zum Konzert: Duman in der Batschkapp

Nach einigen Songs, die ich nur musikalisch verfolgen konnte, fiel mir schon deutlich auf, dass das, was ich vorher auf Youtube gesehen und gehören hatte durchaus zutraf, aber gleichermaßen auch deutlich überschritten wurde. Ich hatte einen eher ruhigeren Rockabend erwartet, doch die Band performte teilweise in richtiger Hardrock Manier. Laut, melodisch, mit schönen Riffs und gutem Gesang. Dieser war, passend zu den Liedern, mal lauter und kräftiger und mal gefühlvoller.

Die Fans und Gäste waren jedoch von Beginn an voll dabei. Feierten, sangen mit, klatschten und tanzten. Das mit dem Tanzen war wohl aber eher auf den hinteren Bereich der Batschkapp begrenzt, denn dort gab es Platz dafür. Viel interessanter fand ich, dass richtig laut und ausgelassen mitgesungen wurde. Die Batschkapp wurde hier und da zu einem Chor. Man konnte also sehen und hören, dass die Menschen die Lieder kannten und häufig dazu animiert wurden Passagen alleine zu singen, was scheinbar auch sehr gut funktionierte.

Nach gut einer Stunde gab es eine Unterbrechung – Pause – für rund 20 Minuten. Bestimmt wurde das auf der Bühne angekündigt, aber nun, für mich wirkte es erstmal seltsam. Musik zu Ende, viele gehen raus, viele bleiben, auf der Bühne wird gewerkelt – wird wohl Pause sein. Und so war es dann auch, wie erwähnt. Gut, dass ich einen Bekannten dabeihatte, der mir das mit der Pause bestätigen konnte. So konnte ich draußen meinen Hunger mit einer Currywurst und Pommes bekämpfen. Ziemlich deutsch, nicht wahr?

Nach der Pause, als es weiterging, wurde es heftiger. Auf der Bühne zwar auch, aber insbesondere bei den Fans und Gästen. Je später der Abend wurde umso ausgelassener schien dieses Konzert zu werden.

Es war eindeutig festzustellen, dass die Band nun ihre bekannteren Hits spielte, denn schon bei den ersten Gitarrenklängen eines Songs brachen Jubel- und Begeisterungsstürme aus, von denen sich bei dem jeweiligen Song keiner mehr erholen konnte oder wollte. Dass laut mitgesungen wird und dass auch viele Menschen mitsingen; habe ich schon erlebt. Aber, dass aus der Batschkapp ein einziger Chor wurde, habe ich so noch nicht gesehen. Das war durchaus ein Grund für Gänsehaut.

Etwas in dieser Form, mit der durchaus härteren musikalischen Gangart und dem Chor aus Fans, hatte ich nicht erwartet und das in Kombination war schon klasse mit anzusehen. Auch mitanzuhören, obwohl ich vom Text und Inhalt nichts verstehen konnte.

Aber mal ehrlich: meiner Ansicht nach muss man Texte nicht verstehen. Es ist schließlich die Musik, die ankommen muss und verbindet. Und das ist aus meiner persönlichen Sicht absolut passiert. Sicher ist es schöner, die Texte auch zu verstehen, aber wenn die Musik gefällt und Spaß macht, dann ist Sprache zweitrangig.

Im Nachhinein sprach ich mit meinem Bekannten, der mir dann kurz erklärte, dass die meisten Songs und Lieder um Emotionales und insbesondere um Herzensangelegenheiten und Liebe gehen würden. Zudem konnte er mir zwei Songs benennen, die im zweiten Teil gespielt wurden. Darunter „Senden Daha Güzel“, was wohl so viel bedeutet wie „Schöner als Du“ und „Her Şeyi Yak“, was bedeutet „Verbrenne alles“.

Tatsächlich sind beide Songs, trotz ihrer rockigen Note, sehr auf das Emotionale und auf das Herz bezogen. Von der Art und Weise, was Text und Musik betrifft, würde ich parallelen zu der Band „Asp“ mit dem Song „Ich will brennen“ sehen. Versteht mich nicht falsch; diese Bands haben nichts miteinander zu tun, schon gar nicht musikalisch. Aber die Nutzung von Metaphern in den Texten mit der Art und Weise, wie diese interpretiert werden, sind durchaus ähnlich.

Ich weiß nicht mehr bei welchem der späteren Songs die Ekstase erreicht wurde, aber es war eine Stufe erreicht worden, bei der ich wirklich nur staunen konnte.

Selbst nach dem Hauptteil des Konzerts, bevor es zur Zugabe kam, waren die Fans und Gäste einfach nur Feuer und Flamme; wollten mehr – und sie bekamen am Ende auch mehr.

Hui, das Konzert war ein musikalisches Erlebnis auf eine Art und Weise, die ich bei all meinen bisherigen Konzerten nicht erleben durfte. Respekt an Band und Fans, dass so eine Euphorie und Ekstase absolut möglich sind. Schon alleine deswegen würde ich die Band und einen Konzertabend mit ihnen durchaus empfehlen, nur um das einmal gesehen und miterlebt zu haben.

Mit der Kombination aus Stam1na, Black Dahlia Murder und Insomnium sollte dieser Wochenstart mehr als laut werden. Und dies war auch bereits nach dem pünktlichen Beginn der ersten Vorband Stam1na der Fall.

Zu unserer Galerie des Abends: Insomnium - Batschkapp Frankfurt - 09.12.2019

Prog und Thrash Metal auf Finnisch. Dazu ganz viel Windmühle und Headbangen gepaart mit krachenden Gitarrensounds und eingehenden Drums. Was will das Metallerherz mehr?! Nun, tatsächlich wäre es von Vorteil Suomi zu können, wenn man denn die Texte verstehen möchte, aber auch wenn nicht, so überwiegt der harte Sound der Band doch über den Text hinweg.

Ein Mitsingen fiel zwar aus, aber auch das mitklatschen gestaltete sich durch das Thrashing mehr als schwer. Dafür aber erntete die Band viel Applaus und Jubel, gerade aus den ersten Reihen, nach jedem Song.

Ich muss sagen, dass ich schon sehr verwundert darüber war, wie häufig und ausdauernd die Bandmitglieder die Windmühle machten, ohne dass ihnen dabei schwindelig wurde. Das muss wohl die andauernde Übung sein und gut für die Nackenmuskulatur dürfte es wohl auch sein.

Nichts desto weniger kann man bei Stam1na trotz dem ganzen Gethrashe noch Melodie heraushören. Zwar nicht permanent, aber stellenweise, was das musikalische Konzept durchaus aufwertet.

Für mich persönlich stellt Stam1na genau die Grenze da, die ich für mich noch als „davon kann ich noch viel am Stück hören“ dar.

Nach ein paar weiteren schön geschwungenen Windmühlen und harten Klängen endeten die gut 35 Minuten des Auftritts von Stam1na mit Applaus und einem Lächeln der Bandmitglieder, die definitiv Spaß an ihrem Auftritt hatten.

Die folgende Umbaupause dauerte nicht wirklich lange und im Vergleich zu Stam1na wurde es mit Black Dahlia Murder noch eine Spur härter. Für mich persönlich zeitweise sogar so hart, dass es für mich die Grenze überschritt, denn an vielen Stellen erkannte ich den melodischen Part der amerikanischen Melodic Death Metal Band nicht mehr.

Aber nun, das ist letztendlich Geschmackssache. Es gab gewiss auch bei BDM viele gute Parts, keine Frage. Die Riffs gefielen mir bei vielen Songs sehr gut, da kam das Melodische dann doch sehr durch. Es mag aber auch vielleicht an der Soundabmischung gelegen haben, dass der Klang der Gitarren etwas unterging.

Es ist aber schwer zu sagen, da ich die Band tatsächlich das erste Mal gehört und gesehen habe. Jedoch fand ich es sehr faszinierend wie gut der Sänger seine Parts screamen kann. Dieses Gemisch aus Scream und guttural ist etwas, das mir sehr gut gefallen hat.

Zudem wusste er gut mit dem Publikum umzugehen, denn schon früh wurde ein Circle Pit, dessen Geschwindigkeit sehr beachtlich war, initiiert. Den Leuten gefiel es und bei vielen konnte man auch sehen, dass mitgesungen, oder gegrölt, wurde. Was mit Englisch auch entsprechend leichter gewesen sein durfte als zuvor mit Finnisch.

Die aus meiner Sicht härteste Stunde des Abends ging aber auch recht schnell vorbei. Das hatte ich nicht ganz so erwartet. Letztlich freute ich mich aber schon auf die für mich deutlich angenehmere Variante des Melodic Death Metal von Insomnium.  

Die Unterbrechung war auch wiederum nicht allzu lange; zumindest ging sie schnell vorüber durch Unterhaltungen mit einigen Menschen.

Los ging es dann auch mit dem Song „Valediction“, bei dem gleich das gesamte musikalische Konzept der Band präsentiert werden konnte. Melodisch, hart, Growls und normaler Gesang, schöne Riffs, harte Riffs und zusammen richtig guter Melodic Death Metal.

Auch bei Insomnium flogen die Haare wild durcheinander, nicht nur bei der Band, sondern auch im Publikum, die sofort in musikalischer Feierstimmung waren.

Diese Finnen singen jedoch, im Vergleich zu Stam1na, größtenteils oder fast nur auf Englisch. So klappte es auch insgesamt häufiger beim Publikum mit dem Mitgrölen und Mitsingen, schließlich gibt es bei Insomnium auch immer wieder etwas ruhigere Parts, bei denen – ich nenne es mal sanftes Growling – bzw. auch normaler Gesang da ist.

Es ist insgesamt eine tolle Mischung bei dieser Band. Härte, die abgeschwächt durch sehr melodische Parts, teilweise gar nicht so hart rüberkommt, obwohl kraftvoller und energiegeladener gutturaler Gesang da ist. Bassist Niilo Sevänen beherrscht diese Spielerei zwischen den Gesangslagen und Gesangsstimmen sehr gut.

Im Großen und Ganzen möchte ich schon beinahe sagen, dass das die „softeste“ Band des Abends gewesen ist, da sie die meisten melodischen Parts in ihren Songs hatten. Aber das ist Insomnium. Gesunde Härte mit Melodie. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber man kann es auf die Länge des Konzertes eben nicht besser beschreiben.

Die Gitarrenriffs sind eingehend und bleiben durchaus auch im Ohr hängen. Und natürlich war es auch so, dass die meisten Songs vom neuen Album „Heart like a grave“ gespielt wurden.

Ein sehr gutes Beispiel für fast durchgehende Härte ist der Song „Pale Morning Star“ gewesen. Wenn man diesen in den Vergleich nimmt mit dem Einstiegssong „Valediction“ erkennt man sofort die breite musikalische Interpretation der Band. Beide Songs sind übrigens vom aktuellen Album, welches ich mir nach dem Konzert tatsächlich zugelegt habe, da mir die Band live richtig gut gefallen hat.

Die Zeit rannte förmlich bei der harten und doch angenehmen Musik davon. Dabei verstehen es die Bandmitglieder immer wieder sehr gut mit dem Publikum zu spielen, es zum Mitklatschen zu animieren und auch mit kleinen Einlagen, wie Akustikgitarren und Cowboyhüte, Abwechslung zu schaffen. Dies sorgte für Erheiterung, Jubel und Applaus, welchen Insomnium praktisch nach jedem Song bekamen; und das stets lautstark.

So war es auch kein Wunder, dass die Band zum Abschluss und Abschied nochmal richtig gefeiert wurde, ehe der Abend ausklingen durfte.  

Der Abend sollte früh starten mit einem angekündigten Beginn um 19 Uhr, aber das tat er dann doch nicht. Ein bisschen Zeit ließen sich die Dame und die Herren von der Band Blood Command noch, bevor sie loslegten.

Vermutlich lag es an der Uhrzeit, denn der Unterschied war in der Batschkapp deutlich zu erkennen. Es war gegen 19:20 deutlich mehr los als noch um 19 Uhr. Da hat sich das Warten der Norweger mit dem Beginn ihres Auftritts also gelohnt.

Zu unseren Bildern des Abends: Galerie Skindred & Blood Command

Mich hat es übrigens sehr gefreut, dass ich diese Band ein weiteres Mal nach September 2018 (damals im Nachtleben) sehen und hören konnte.

Sie durften übrigens gleich gute 40 Minuten auf der Bühne verweilen und viele ihrer Songs performen. Darunter war auch mein persönlicher Favorit „Cult Drugs“. Direkt zu Beginn – klasse.

Das Einzige, was mich dabei ein klein wenig störte, war die schwache Tonabmischung bei den Mikros. Die Sängerin Karina Ljone war perfekt zu verstehen, aber den Beigesang von den Gitarristen konnte man, wenn man nicht gerade ganz vorne stand, kaum hören.

Energie, Kraft und Können liegen in der Stimme von Karina und auch die unterschiedlichen Tonlagen und ruhigere Parts liegen ihr. Daran hat sich also nichts verändert.

Stilistisch hat sich aber auch nichts geändert, was aus meiner Sicht sehr gut ist. Die härtere Gangart aus Hardcore, Punkrock und Deathpop gefällt mir und gefiel auch vielen in der Batschkapp, wenngleich das Mitklatschen noch etwas verhalten ausfiel. Möglicherweise kannten viele die Band einfach noch nicht.

Übrigens: ein neues Studioalbum ist in Arbeit und wird in Kürze auch veröffentlicht. Da bin ich persönlich schon sehr gespannt darauf und hoffe, dass sich diese Band im kommenden Jahr zu einem weiteren Besuch in Frankfurt hinreißen lässt.

Nach dem wirklich gelungenen Auftritt von Blood Command erfolgte eine längere Umbaupause. Tatsächlich kam sie mir länger vor, als sie eigentlich war. Die Lichter gingen aus, gleich war es so weit.

Und dann kamen sie heraus: Skindred.

Die Waliser, die mit einer Mischung aus Rock, Metal, Punk, Hip-Hop und Raggae eine absolut interessante musikalische Mischung auf die Bühne bringen.

Der Ton war perfekt, das Spiel mit den Lichtern funktionierte sehr gut und auch die Fans ließen sich zum Mitsingen und Mitklatschen begeistern; und das von Beginn an.

Ich muss gestehen, dass die Musik und der Gesang von Benji Webbe live noch um ein Vielfaches besser sind als man es in vielen Youtube Videos vermuten möchte.

Seine Energie und auch sein Charisma kommen auch trotz permanent getragener Sonnenbrille absolut durch.

Es ist schon überraschend, wie gut die Band diese Genres gut zusammenspielen lassen kann, ohne dabei die rockige Linie zu verlieren. Selbst den Fans hat es durch und durch gefallen. Egal welcher Stil dabei gerade im Vordergrund stand, wurde getanzt und gefeiert. Vor allem im hinteren Bereich der sehr gut gefüllten Batschkapp, denn dort war noch Platz dafür.

Dass die Zeit bei so viel ausgelassener Feierstimmung schnell vorübergeht, merkte ich dann, als auf einmal nach Zugabe gerufen wurde und die Band auch mal eben von der Bühne verschwand und kurzer Hand für einige weitere Songs wieder zurückkam.

Und die Songs der Zugabe wurden noch einmal richtig gefeiert. Alles hinknien und auf Kommando hüpfen, hüpfen, hüpfen.

So klang der Abend mit guter Stimmung aus und das noch lange vor 22 Uhr.

Ein Dienstagabend und der Konzertbeginn um 19 Uhr. Relativ früh, könnte man meinen, doch voll war es bereits. Viele Menschen erwarteten den Beginn des Konzerts, den Beginn des musikalischen Abends. Und dieser kam auch leicht verzögert mit Infected Rain.

Zu unserer Galerie des Abends: Eluveitie - Batschkapp - 19.11.2019

Infected Rain ist eine moldawische Band, die Nu Metal spielt und dabei eine hervorragende Frontfrau vorweisen können. Elena Cataraga fällt nicht nur optisch durch ihre Haarfarbe und Frisur auf, nein auch durch ihren Gesang, der überwiegend Growling und damit guttural ist. Sie beherrscht das sehr gut, keine Frage und dabei kann sie auch in normaler Tonlage singen. Doch meiner Ansicht nach passt das kraftvolle und energiegeladene Growling sehr gut zu ihr und zum musikalischen Gesamtkonzept der Band.

Die musikalischen Einflüsse sind aus den Bereichen Metalcore, Melodic Death Metal, Nu Metal und alternativer Metal.

Gute Riffs, schnelle und harte Drums, sowie richtig gute melodische Passagen machen den Stil von Infected Rain rund. Aber nicht nur auf der musikalischen Ebene sind sie sehr gut. Während ihrer guten halben Stunde haben sie auch den Draht zu den Fans in der Batschkapp gefunden. Mitklatschen funktionierte auf Anhieb und die Begeisterung wuchs gegen Ende des Sets, als zu einem Circle Pit aufgerufen wurde, der auch zügig angenommen und gebildet wurde. Selbstverständlich mit anschließendem Springen. So ging das Set mit einer großartigen Feier zwischen Fans und Musikern zu Ende.

Es folgte eine Pause, die nicht allzu lange war, ehe sich mit Lacuna Coil ein nomineller Hauptakt auf die Bühne begab und sofort mit „Blood, Tears, Dust“ in Assassinen Outfits loslegten.

Ihnen war deutlich mehr Zeit zur Bespaßung des Publikums gegeben, fast eine ganze Stunde, was ihnen in der rappelvollen Batschkapp auch zu Gute kam. Die Menschen wippten, feierten, nickten mit den Köpfen. Sofern etwas Platz war, wurde sich auch mehr bewegt.

Großer Jubel und stellenweise ein wenig Verwunderung kam beim Cover „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode auf. Ja, das kann die Band auch und zwar sehr gut in ihrem Stil. Dieser ist mit den Einflüssen aus Metalcore und Melodic Death Metal ähnlich angelegt, wie der von Infected Rain, aber mit dem deutlich hörbaren und markanten Unterschied, dass sich bei Lacuna Coil gleich zwei Sänger die Ehre geben.

Andrea Ferro, der männliche Part, und Cristina Scabbia haben ihre Aufgaben perfekt erledigt und stets das Publikum mit einbezogen. Während Andrea mehr für die Growls und Screams verantwortlich ist, kommt bei Cristina häufig, aber nicht immer(!) auch der sanftere Part rum, sodass sich dieser einprägsame stilistische Mix beim Gesang ergibt.

Bei so viel guter Musik am Stück vergeht die Zeit einfach zu schnell. Die knappe Stunde mit Lacuna Coil verflog und am Ende schienen schon viele Besucher und Fans glücklich zu sein. Zumindest ein Gast, eine Dame, hüpfte freudestrahlend umher, fragte nach der Toilette – ich wies ihr den Weg – und ebenso hüpfend kam sie wieder zurück und verschwand wieder in der wartenden Menge der Batschkapp.

Die Pause war im Übrigen nicht länger als die erste, sodass auch hier nach nicht einmal einer halben Stunde die Lichter ausgingen und die Präsentation von Eluveitie begann.

Richtig: Präsentation, denn zunächst kamen drei in weiß gekleidete Damen auf die Bühne, vollzogen ein Ritual, dem Trommelklang folgte, ehe es richtig losging.

Und dass mit persönlich die Band Eluveitie live besser gefällt, als auf CD oder in YouTube-Videos, habe ich bereits vor zwei Jahren feststellen dürfen, als die Band ebenfalls in der Batschkapp vor Ort war.

Es ging also los, mit vielerlei Instrumenten und Gesang. Gitarre, Drehleier, Bass, Schlagzeug, Flöte; es sind so viele Instrumente bei Eluveitie, dass man immer wieder vergisst, dass sie neben Folk Metal mit schweizerischen, also heimatlichen, Einflüssen, auch zu härteren Genres übergehen, die bis hin zu Melodic Death Metal führen.

Wie auch vor zwei Jahren ist zu erkennen, dass die Musiker Spaß haben, ihre Musik lieben und damit die Fans mitziehen können. Sie beherrschen das Spiel die härtere Gangart mit den entsprechend „ungewöhnlichen“ oder selteneren Instrumenten zu entkräften und ihren eigenen Stil zu kreieren.

Auch direkt bei einem der ersten Songs „Der Ruf der Berge“ wurde dies deutlich. Dieser Song wurde selbstverständlich nicht auf Englisch, sondern im schönen Schwyzerdütsch vorgetragen. Es haben nur die Ricolas gefehlt.

Selbstverständlich konnten sie die Zuschauer, Gäste und Fans zu Applaus, mitklatschen, dem Fauststoß und mehr animieren. So war stets Leben in der Batschkapp und es wurde, je länger der Abend dauerte, auch wärmer, ganz sicher.

Nach einer guten Stunde folgte ein tolles Drumsolo, das im Prinzip schon das letzte Drittel des Musiksets einläuten sollte. Natürlich lud dies zum Mitklatschen ein, ehe es in den nächsten Song überging. Es wurden noch „Breathe“ und „Helvetios“ gespielt, ehe die Zugabe und das langsame Ende des Abends erfolgten.

Ein toller Konzertabend ging zu Ende und man freut sich schon auf das nächste Mal mit diesen Schweizern.

Text: Patrick Gawlik

Nach dem Spiel der Bundesligafrauen vom FFC Frankfurt ging es für mich zu einem Konzert, auf das ich mich schon länger freute. Die Band Cellar Darling, die ich bereits im November 2017 in Aschaffenburg sehen durfte, machten mit ihrer aktuellen Tour Halt im Frankfurter Nachtleben.

Bilder zum Abend: Cellar Darling - 20.10.2019 - Nachtleben Frankfurt

Und nanu?! So eine lange Schlange am Eingang des Nachtlebens habe ich bislang auch noch nicht gesehen. Ohne es genau zu wissen, vermute ich, dass sich der Einlass etwas nach hinten verzögert haben musste, denn nach einiger Zeit kam die Schlange dann doch in Bewegung und die Menschen kamen in den schönen kleinen Kellerclub hinein.

Einen Vorteil hat so ein verspäteter Einlass dann schon, wenn alles andere nach Zeitplan abläuft: man muss nicht so lange auf den Beginn des Konzerts warten. Und so war es dann auch. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis die erste Band des Abends auf der Bühne stand und ihre Musik und sich präsentierte.

Es begann also mit der Band Oceans, die durchaus melodische Songs spielen aber auch durchaus härtere Elemente und Ruffs mit einfließen lassen. Auch beim Gesang wird sehr häufig das Growling verwendet. Das wunderte mich dann schon etwas, das eine Band diesen Schlags im Vorprogramm von Cellar Darling auftritt.

Auf der anderen Seite ist das natürlich auch ein schöner Kontrast, um die Leute am frühen Abend einmal schön wachzurütteln. Aber es gibt durchaus auch, wie bereits erwähnt, einen angenehm großen melodischen Anteil in den Songs. Manch einer, wie „The Sound of your Voice“ hat auch einen gewissen Ambience-Anteil, der musikalisch als auch lyrisch zum träumerischen Davonschwimmen verleiten kann. Kraftvoll, dabei nicht zu übertrieben in der Härte und dennoch gut eingemischte Growls. Reinhören kann sich hier durchaus lohnen. Die Musik, die die Band in ihrer halben Stunde präsentierte wirkte auf dieser Ebene durchaus abwechslungsreich und unterhaltsam.

Der Abbau ging recht schnell und gleichzeitig wirbelte die nächste Band bereits auf der Bühne, um für ihren Auftritt alles aufzubereiten. Dabei hatten die aus Dänemark kommenden Künstler der Band Forever Still trotz des Aufbaustresses schon noch das ein oder andere Lächeln und kurze Kommentare für die Zuschauer übrig.

So schnell das Gewusel auf der Bühne begann, so schnell endete es auch und nach relativ kurzer Zeit begannen die alternativen Metaller aus Dänemark ihren Stil ins Nachtleben hinein zu bringen.

Sängerin Maja Shining, die auch gelegentlich das Keyboard bedient, hat hierbei eine sehr markante Stimme. Je nach Song sind die Elemente, in denen sie ihre natürliche Stimmfarbe nutzt und zwischen Screams und leichtem Growl wechselt unterschiedlich. Sie kann genauso gefühlvoll als auch kraftvoll singen und das passt hervorragend zu der Musik, den die Band spielt. Zwischen einfachen und fesselnderen Riffs und ruhigeren, fast träumerischen Elementen, zeigen die Dänen, dass sie ihr Handwerk verstehen und Spaß daran haben. Dennoch ist die Prägung der Musik überwiegend metallisch und härter, dabei aber melodisch und klangvoll.

Trotz des wenigen Platzes auf der kleinen Bühne im Nachtleben ist es insbesondere Maja gelungen viel Bewegung in den Auftritt hineinzubringen. Aber auch Gitarrist Inuuteq Kleemann machte so häufig die Windmühle mit seinen langen Haaren, dass klar war: die haben Energie und wollen diese unter die Leute bringen.

Zu schnell verging dabei auch die Zeit mit Forever Still. Auch sie hatten nicht so viel Zeit, um ihr ganzes Repertoire vollends präsentieren zu können. Doch der Eindruck war ein sehr positiver, den sie im Nachtleben hinterlassen konnten.

Anschließend folgte eine zu erwartende längere Pause, bis der Hauptgang des Abends serviert werden konnte. Eine Pause, in der man kurz hinaus zum Rauchen oder sich mit Flüssignahrung versorgen konnte.

Dass die Pause ungewollt eine knappe Stunde betragen sollte, war der Technik geschuldet. Aus irgendeinem unbekannten Grund hatte diese einfach keine Lust mehr zu arbeiten. Aber die Techniker schafften es dann doch und das Frankfurter Publikum wartete geduldig auf den Beginn, der erst gegen 22:45 war.

Jubel und Applaus gab es, als es endlich losgehen konnte. Und man sah die Erleichterung auch bei Frontfrau Anna, die sich noch wenige Minuten zuvor für die Verzögerung entschuldigte und um Geduld bat.

Natürlich spielten sie die Songs von ihrem Konzeptalbum „The Spell“, das in diesem Jahr erschienen ist und eine gefühlvolle Reise, man möchte fast sagen durch Zeit und Raum, darstellt. Wobei das nicht ganz zutreffend ist, wenngleich Annas Gesang durchaus diese Rückschlüsse zulassen kann.

Vielmehr geht es um das Leben an sich; Liebe, Hass, Leben und auch den Tod. Und natürlich alles dazwischen von Gefühlen, Emotionen und Gedanken. Das Ganze musikalisch verpackt in schönen Riffs mit der Begleitung der Drehleier und dem stimmigen Gesang von Anna dazu. Bei vielen der Songs ist es fast ein Automatismus, dass man seine Augen schließt und sich von der Musik und Annas Stimme führen lässt.    

Dadurch kann schon eine gewisse Art der Entspannung eintreten, die mal mehr und mal weniger kräftig ausfällt. Dahingegen werden progressive Rock Elemente eingesetzt, um wieder aus der Entspannung herauszuführen. Das Zusammenspiel der Elemente aus ruhigeren, fast bedächtigen Passagen, und rockig geprägten Riffs ist hervorragend gelungen. Wenn jedoch, für mich persönlich, auf ein ganzes Konzert betrachtet, etwas zu ruhig.

Aber scheinbar wissen die Bandmitglieder schon selbst, dass es etwas zu ruhig werden könnte. Nach einigen schönen Songs wurden auch ältere Stücke gespielt, die wieder mehr Leben einhauchten. Meines Erachtens nach war das ein sehr gutes Timing und man merkt, dass die Künstler schon lange musikalisch professionell am Werk sind.

Man konnte sich darauf verlassen, dass es weder zu ruhig, noch zu laut oder zu gleichbleibend wurde, musikalisch betrachtet. Auch den Gästen, Fans und Zuschauern gefiel der Abend sehr gut. Es gab sehr viel Applaus, der auch gerne mal etwas länger anhielt; und das trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit. So verließ man das Konzert mit einem guten, entspannten und angenehmen Gefühl, nur um festzustellen, dass es bereits Montag war.

Text: Patrick Gawlik

Ein weiteres Mal ging es in meine Lieblingssauna in Frankfurt, das Nachtleben. Schon länger hatte ich mich auf den Konzertabend mit Visions of Atlantis gefreut, spielen sie doch eine symphonische Power Metal Variante, die ich sehr mag.

Zwar war ich vor dem hinterlegten Beginn um 20 Uhr da, doch die erste Band an diesem Abend stand schon auf der Bühne und spielte bereits. So bekam ich leider nur drei Songs der Band Morlas Memoria mit, die mir zwar gefielen, es mir aber kaum erlauben eine größere musikalische Beschreibung abzugeben.

Jedoch war klar zu erkennen, dass es sich bei der Dresdner Band um eine fast klassische Symphonic Metal Band handelte. Der Gesang war jedoch extrem einprägsam und schon fast opernartig. Leandra Johne, die Sängerin, gibt dem ganzen Konzept schon eine sehr besondere Note.

Wirklich schade, dass ich nur drei Songs erleben durfte, denn gerne hätte ich mehr von dieser Stimme gehört. Zum Glück gibt es noch andere Wege einen Eindruck dieser Band zu bekommen, denn reinhören lohnt sich meiner Meinung nach absolut.

Es folgte in Ab- und ein Aufbau. Equipment wurde zwischen den vielen Gästen hinaus und neues wieder hereingetragen. Schnell veränderte sich die Bühne und binnen kurzer Zeit war auch schon für die zweite Band des Konzertabends alles angerichtet.

Mit der Band Elvellon aus Moers stand nun eine sehr klassische Symphonic Metal Band auf der Bühne. Melodisch, teils episch mit härteren aber auch sanfteren Klängen und Riffs in guter Mischung und einer Frontfrau, die ebenso kräftig wie lieblich singen kann.

Ein richtiger Genuss, wenn man dieses Genre mag. Die Gäste im Nachtleben, ließen sich trotz der schwülen Wärme gerne zum Mitklatschen animieren. Aber nicht nur das. Auch mitsingen klappte, nachdem Frontfrau Nele Messerschmidt einige Male vorsang. Es war kein schwieriger Part und viele haben auch mitgemacht; ganz zur Freude von Nele.

Bei dieser Band denke ich, dass sie durchaus lange bestehen und viel erreichen können. Zwar ist, wie gesagt klassischer Symphonic Metal, aber eben jener, den man lange und ausgiebig am Stück hören kann. Dies mag durchaus an der richtigen Mischung von schönen Riffs und sehr guten Gesangselementen liegen, die beide einfach nicht zu überstreckt sind.

Schnell führte das positive Gefühl bei der Musik dazu, dass die Zeit ganz vergessen wurde und schon war auch der Auftritt dieser Band schneller vorbei, als einem lieb sein konnte.

In der folgenden Umbaupause stellte sich in einigen netten Gesprächen heraus, dass ich nicht die einzige Person war, die zwar pünktlich, aber damit leider auch etwas zu spät zum Konzertabend gekommen war.

Nur wenige Zeit später waren wir alle dann doch wieder unten im Keller und warteten mit vielen anderen darauf, dass Visions of Atlantis beginnen.

Und dann war es schließlich so weit: Visions of Atlantis enterten die Bühne. Ihre Songauswahl war wie eine kleine Reise durch aktuelle und ältere Songs ihrer Alben in der Aufmachung einer Schiffsreise.

Bereits von Anfang an wurden die Fans und Gäste mit einbezogen. Sei es das Klatschen oder der Fauststoß; häufig wurde dies eingefordert und genauso häufig wurde mitgemacht. Gefühlt war dies bei jedem Song der Fall.

Die Mischung des klassischen Symphonic mit Power Metal ergibt eine außerordentlich interessante Musik. Härter als der normale Symphonic Metal, doch weiterhin melodisch, um nicht zu kräftig zu werden.

Die Entkräftung übernimmt insbesondere Clementine Delauney. Die Französin, die vorwiegend im Sopran singt, hat eine weiche, dennoch gesangskräftige Stimme. Ihr Partner Michele Guaitoli, ein Italinier, wie man unschwer herauslesen kann, ist dafür mit der etwas dunkleren Stimme der kraftvollere Part im Gesang.

Häufig singen auch beide im Duett, oder aber im Wechsel, was eine gewisse fantasievolle Szenerie zur Musik erschafft, in der man sich sehr einfach verlieren kann.

Zwischen den Songs gab es immer wieder auch kleinere Ansprachen zur Musik und der „Reise“, die gemeinsam begangen wird. So wurde praktisch auf den nächsten Song vorbereitet.

Dass die Band auch ganz anders kann, zeigte Clementine in einem Balladenteil, der bedächtiger und berührender kaum hätte sein können. Mit dem Song „Nothing lasts forever“ wurde ein perfekter Übergang von Ballade zum Power Symphonic Metal gefunden. Zwar ist der Song selbst noch zum Teil eine Ballade, aber geht langsam wieder in den bekannten Sound zurück.

Und so ging es, nachdem die Zeit erneut wie im Winde verflog, langsam dem Ende hinzu. Die Band stellte sich nochmal vor und machte dabei auch aufmerksam, dass nur noch der Schlagzeuger als einziges Gründungsmitglied der Band noch Teil dieser ist, während die anderen Positionen über die Jahre seit der Gründung im Jahr 2000 neu besetzt worden sind; teilweise sogar mehrfach.

So wurde aus der einstiegen österreichischen Band eine multinationale Band, die eher an Charme hinzugewinnen konnte, als selbigen zu verlieren.

Wer die Band in Frankfurt verpasst hat, kann sie bereits im Oktober in der Nähe erneut live sehen. Zum Beispiel in Aschaffenburg am 10.10. oder in Köln am 16.10.

Endlich mal wieder Batschkapp! Es ist ohnehin schon lange her für mich, dass ich dort zuletzt bei einem Konzert vor Ort war. Umso schöner, dass es gleich ein kleines Highlight mit Gogol Bordello wurde.

Doch zunächst eine kleine Stärkung, um den Abend überstehen zu können. Zum Glück macht der Sommer derzeit eine Pause, sonst wäre es sicher unangenehm warm im Innenraum geworden, aber dem war nicht so.

Unsere Bilder vom Konzertabend sind hier: Gogol Bordello & Skinny Lister

Gegen 20 Uhr war die Batschkapp auch gut gefüllt, so dass es losgehen konnte und mit der Band „Skinny Lister“ konnte der Abend starten.

Skinny Lister ist ein sehr gutes Aufwärmprogramm für Gogol Bordello. Der Stil hat von Beginn an sehr gut gepasst. Sie spielen eine interessant gefächerte Mischung aus Rock, Punk, Folk und Indie. Möglicherweise auch noch aus anderen angrenzenden Genres. Für Unterhaltung ist dabei aber jedenfalls gesorgt, denn in den gut 40 Minuten des Auftritts war Vielerlei dabei, das auch die Gäste, Fans und Zuschauer direkt ansprach. Mitklatschen, mitsingen und zum Tanz auffordern, was auch alles angenommen wurde, ergänzten sich sehr gut zu dem lebhaften Auftritt auf der Bühne.

Die Londoner ließen sprichwörtlich die Puppen tanzen und hatten absoluten Spaß dabei sich selbst und die Fans und mit ihnen zu feiern. Mitmachen war jederzeit möglich. Auch wenn die Genres überlappen, hatte ich meistens diesen Irish Folk Rock erkannt, was sicherlich naheliegend ist und dementsprechend ohnehin reine Party- und Feiermusik darstellt. Und so ging das auch seine Zeit und war mit Trouble on Oxford Street schnell zu Ende.

Die Pause, in der die Bühne umgebaut wurde, dauert fast eine ganze Stunde; knappe 50 Minuten, was ich für ungewöhnlich lang hielt aus meinem bisherigen Konzerterfahrungsschatz. Aber die Wartezeit sollte sich lohnen, denn wie auch bei Skinny Lister war von Beginn an Stimmung, Jubel und Tanz in der Batschkapp.

Die rund 700 Gäste ließen ihrer Feierwut freien Lauf und hatten sichtlich Spaß. Während es ganz vorne auch mal Bier von der Bühne regnete, hatten die Menschen weiter hinten den Platz um ausgelassene Tänze zu tanzen.

Es hatte, wie bereits im Titel erwähnt, den Charakter einer großen (Familien) Feier, anstelle eines klassischen Konzerts. Das mag gewiss sicherlich auch daran liegen, dass Gogol Bordello aus eben solchen Feiern entstanden sind, bei denen sie regelmäßig auftraten.

Überwiegend spielen Gogol Punk und haben dabei noch ein paar weitere Einflüsse mit Percussions, einem Akkordeon und anderen Instrumenten, die man üblicherweise nicht bei einer Punkband findet. Hinzu kommen die Einflüsse aus der traditionellen Roma Musik. Sie bezeichnen die Musik schließlich selbst auch als „Gipsy Punk“ oder auch „Immigrant Punk“. Gipsy bedeutet „Zigeuner“ und das liegt in der Geschichte der Mitglieder von Gogol. Vor 20 Jahren wurde die Band nämlich vom Frontmann Eugene Hütz gegründet, der aus der Ukraine stammt und nach Amerika migrierte.

Bei den Texten geht es immer wieder um das Leben, Heimat und auch darum Spaß zu haben. Immer wieder wird dabei das „Gipsy“ aufgegriffen und gelebt.

Spaß haben die Musiker total auf der Bühne, so wie sie miteinander und mit den Fans umgehen. Wie schon erwähnt, wird zusammen gelacht, gesungen, getanzt und einfach nur gefeiert.

Ob man mitsingt, mitklatscht oder wild tanzt, alles was Spaß macht ist auch erlaubt. Immer wieder sah ich Menschen, die völlig fertig, außer Kräften und total verschwitzt an mir vorbeikamen, aber äußerst glücklich schienen und von all der Feierei einfach eine kleine Pause brauchten.

Jedes Mal aus Neue finde ich es erstaunlich, wie schnell die Zeit doch vergehen kann, wenn man bei dem ganzen Spaß mitmacht. Nicht unbedingt mit wildem Tanz, aber man kann sich auf diesen „Partypunk“ einlassen und einfach nur Spaß haben, abschalten und genießen – und genau darum wird es GoGol Bordello auch bei den Auftritten gehen.

Sie feiern einfach selbst und lassen den Funken auf alle überspringen. Wer da überhaupt nicht mitfeiert, macht irgendetwas ganz falsch. Oder hat sich im Konzert geirrt.

Ich weiß gar nicht mehr genau wie lang das eigentlich ging, jedenfalls gab es stets sehr viel Applaus und Jubel während des ganzen Auftritts.

Ein gelungener Abend mit dem Charme einer Familienfeier – da hätte man auch glatt Hochzeit feiern können!

Coven: dunkel, okkult, mystisch und rockig

Am Montagabend waren sie im Nachtleben zu Gast: Coven! Trotz der unangenehmen Schwüle im Kellerclub war die Stimmung sehr gut beim Auftritt der legendären Okkult und Dark Rock Band.

Früher war es irgendwie immer so, dass die Konzertabende im Nachtleben Frankfurt häufig früher begannen, als angegeben. Dieses Mal war es nicht der Fall, denn es begann etwas später als angekündigt.

Bestimmt um die 100 Menschen versammelten sich bereits zu Beginn des Abends im Kellerclub und hatten gewiss ein leichtes Saunafeeling an diesem Abend. Doch es sollte sich lohnen.

Lange dauerte es dann doch nicht bis die Vorband „Demon Head“ die Bühne betraten und sprichwörtlich einheizten. Mit viel Nebel, harten Riffen und langen Songs hatten sie das Publikum schnell auf ihre Seite gezogen. Auch Nebel gab es viel. Rein aus meinem Empfinden heraus, war dieser sogar etwas kühler als die Luft im Nachtleben selbst.

Die dänische Gruppe spielt okkulten Hard Rock, bezeichnen ihn aber oft selbst als „scandinavian diabolic Rock“ also skandinavisch teuflischen Rock. Das mag von der Musik auch tatsächlich der Fall sein, denn die teilweise dunkel, also tief klingenden Passagen, erwecken schon den Eindruck, dass es kein gewöhnlicher Hard Rock ist.

Ich hatte durchaus etwas Schwierigkeiten den Sänger zu verstehen, da meiner Meinung nach das Mikrofon etwas zu leise eingestellt war. Dennoch ergab sich mit ihm und der Musik ein interessantes Bild dieser Band. Eines, das mich durchaus anspricht – insbesondere, als ich im Nachgang noch einige Songs der Band auf YouTube anhörte.

Lichteffekte gab es kaum bis gar nicht. Einige Lichter in rot und blau von hinten, wobei Rot überwog, waren definitiv ausreichend für dieses Genre. Dies galt aber nicht nur für Demon Head, sondern auch für Coven.

Nachdem sich Demon Head unter Applaus verabschieden durften und eine gute Performance, halbwegs im Dunkeln, ablieferten, gab es eine kleine Pause, die von den meisten Anwesenden genutzt wurde, um an die frische Luft zu gehen. Auch ich machte das, schließlich war es im Kellerclub doch recht warm und schwül.

Vermutlich lagen rund 30 Minuten zwischen beiden Bands, als so langsam Leben auf die Bühne kam. Zunächst wurde ein Sarg auf die Bühne gestellt, aufrecht und mit einem schwarzen Tuch abgedeckt.

Hinzu wurden einige künstliche Kerzenlichter aufgestellt, die, nachdem das Licht aus war, ein gewisses dunkles Ambiente schafften.

Dunkle Gestalten in Kutten und mit Kapuzen betraten die Bühne und nur wenige Momente später trat die Sängerin Esther aus dem Sarg heraus ans Mikro. Überhaupt gestaltete die band ihren Auftritt mit vielen kleinen Dekor Elementen richtig gut. Auch das Einspielen von Kirchenglocken in Verbindung mit dem Kerzenschein und der Dunkelheit ließen in mir das Gefühl aufkommen bei einer dunklen Messe oder auf einem verwaisten Friedhof zu sein.

Doch auch Masken und andere Gegenstände, wie eine leuchtende Kugel oder ein Schädel, waren Teil der Show. Vielleicht sollte man auch nicht unerwähnt lassen, dass „Coven“ die Bezeichnung für eine Art Hexenzirkel ist, zu dem ungefähr 10 bis 13 aktive Hexchen zählen.

Auch wenn der musikalische Part nicht ganz meinem Geschmack entsprach, so gab es Elemente, die mir gefielen. Man kann nicht immer nur die Musik an sich beurteilen, sondern bei einem Live Auftritt auch auf die Gesamtheit achten. Und bei dieser Gesamtheit zeigte sich Coven von einer sehr guten Seite.

Die Songs waren mal ruhiger, mal etwas schneller und wie ich fand, gänzlich in diesem dunklen okkult rockigen Flair gehalten. Dabei waren die Lieder mal neuer und mal älter. Teilweise richtig alt. „Wicked Woman“ war bereits auf dem 1969er Album „Witchcraft Destroys Minds and Reaps Souls“ zu finden. Also vor 50 Jahren!

Die Gäste und Fans, die im Schnitt deutlich jünger zu sein schienen als das Alter der Band, waren absolut begeistert. So man konnte und Platz hatte wurde sich bewegt und nach den Songs waren Jubel und Applaus laut und ausgiebig.

Das Gesamtpaket Coven ist jedenfalls aus meiner Sicht eines, das man sich antun kann. Selbst wenn dieser okkult mystische Dark Rock nicht so ganz jedermanns Geschmack sein dürfte, ist die Bühnenperformance sehenswert und zusammen ein interessantes Schauspiel einer legendären Band.

Erneut war ich beim STOFFEL – Stalburg Theater offen Luft im Günthersburgpark in Frankfurt um einen weiteren musikalischen Act zu sehen. Was das STOFFEL ist habe ich bereits vor einigen Tagen beschrieben, als ich Fee dort live sah, deswegen kürze ich das in diesem Bericht ein bisschen ab.

Das STOFFEL (Stalburg Theater OFFEn Luft) ist in seinem 15. Jahr und für alle Besucher kostenlos. Es gibt Essen und Getränke, einige Sitzplätze, die unter einem gespannten Dach sind und natürlich tolle Acts auf der Bühne. Lesungen, Theateraufführungen und selbstverständlich auch Musik.

Früh war ich da und habe aus der Ferne bereits gehört, dass Musik von der Bühne kommt. Das war glücklicherweise erst der Soundcheck der Band. Es klang aber schon mal gut und es waren auch schon viele Menschen da, die sich entweder sonnten oder einen Platz im Schatten für sich beanspruchten.

Während die Musiker der Band noch hier und da ein bisschen herumliefen, ihre Bekannten und Freunde begrüßten, hatte auch ich kurz die Gelegenheit Hallo zu sagen und freute mich schon auf den Auftritt, der um 18 Uhr begann.

Eine Coverband von The Cure. Vielleicht sollte man an dieser Stelle kurz erwähnen, wer The Cure eigentlich sind, obwohl sie doch einen sehr hohen Bekanntheitsgrad haben. Jedenfalls sind The Cure in den frühen 80er Jahren zum Vorreiter des Genres Gothic Rock geworden. Einer ihrer bekanntesten Songs ist „Boys don’t cry“. Vielleicht geht spätestens hier bei der ein oder anderen Person ein Lichtlein auf.

The Cure kenne ich persönlich nur von den YouTube Videos, daher war es für mich durchaus spannend zu erleben, wie nah die Coverband an dieses Original herankommen würde. Und bereits von Anfang an war es musikalisch als auch gesanglich sehr nah an dem, was ich von den YouTube Videos kannte. Diese Coverband war also nicht schlecht, sogar echt gut. Das ist bei Coverbands immer so eine Sache, aber Pictures of you haben einen sehr guten Weg gefunden sehr nah am Original zu sein. Klar kann ich nicht sagen, dass The Cure live auch so klingen, dafür fehlt mir die Expertise die Band mal live gesehen zu haben, aber so in etwa stelle ich mir das schon vor. Abgesehen von der Bühnenshow, die bei der originalband gewiss vorhanden sein wird. Aber das ist nicht ausschlaggebend. Es muss klingen und das tat es.

Auch bei der Optik ist der Sänger nahe am Original dran. Es fehlt vielleicht noch ein wenig der Lippenstift, um auszusehen wie Robert James Smith, aber das ist nur ein kleines Detail. Singen kann er jedenfalls sehr gut. Er bringt meines Erachtens das Melancholische in den Liedern auch sehr gut rüber, kann aber auch die kraftvolleren Varianten sehr gut.

Zur Musik an sich und zum Musikalischen muss ich nicht viel sagen, denn die Herren auf der Bühne setzen diesen Part sehr gut um. Es wird nicht irgendwie gecovert, sondern (ich wiederhole mich) sehr nahe am Original.

Zu Beginn wurden einige Songs gespielt, die ich persönlich nicht so gut kannte. Vielleicht habe ich diese mal gehört, aber die bekannteren Songs waren, wie üblich, für später vorgesehen.

Was ich sehr schön fand, war, dass die Musiker Spaß an ihrer Arbeit haben. Manch einer sogar so viel, dass er seine Rolle so gut interpretierte und mit Leidenschaft beim Gitarrenspiel zu erkennen war. Sowas sieht immer schön aus. Auch der Bassist hatte keine eingefrorene Miene und lächelte hier und da ein wenig.

Vorurteile der Goth-Szene sind bekanntermaßen, dass ein permanent depressiv melancholischer Gesichtsausdruck vorhanden ist und Witze eher selten auf der Tagesordnung stehen. Vorurteile eben, die mit der Realität wenig zu tun haben; auch wenn es sicherlich Menschen gibt, die das 1 zu 1 umsetzen können.

Dennoch verging die Zeit sehr schnell, denn mir gefiel, was ich hören und sehen durfte. Die Band musste auch, der Anwohner wegen, eine Zwischenpause einlegen. In dieser wurde ich von der Band eingeladen, nach hinten zu kommen. Also in den Bereich „hinter“ der Bühne sozusagen. Das nahm ich natürlich an, war aber gleichermaßen sehr überrascht deswegen.

Dort hatte ich in der Pause die Gelegenheit mit den einzelnen Mitgliedern der Band zu sprechen und muss sagen, dass es sehr sympathische und freundliche, und keinesfalls traurig depressive, Menschen sind. Eine wirklich sehr offene Gruppe, das gefällt mir.

Einige Minuten später ging ihr Auftritt weiter und ich hatte nun die Gelegenheit diesen aus einer mir völlig neuen Position auf Bild festzuhalten. Dafür bedanke ich mich wirklich sehr bei der Gruppe, denn das war, ob STOFFEL oder nicht – völlig egal, ein sehr interessantes und tolles Erlebnis. Das wird mir wohl definitiv in Erinnerung bleiben, so als kleine Premiere für mich.

So konnte ich in der Folge auch drei meiner Lieblingssongs von The Cure als Cover mitverfolgen und auch diese klangen fast wie die Originale, die ich von YouTube kenne. Die Songs sind übrigens „Pictures of you“, „Friday, I’m in love“ und natürlich „Boys don’t cry“. Der letztgenannte Song war auch gleichermaßen der Abschluss ihres Auftritts, der sich zeitlich etwas in die Länge zog. Ungewollt natürlich, denn zwischendurch passierte etwas, das sich kein Musiker, insbesondere kein Gitarrist bei einem Auftritt wünscht: eine Saite seiner Gitarre riss und bis das wiederhergerichtet war, vergingen ein paar Minuten. Die Ersatzgitarre war für ihn auch nicht das Wahre. Es klappte mit der fixen Reparatur, da die Menschen hinter der Bühne fleißig operierten.

Eine Zugabe durften, bzw. mussten sie noch spielen, ehe sie sich von den vielen Zuschauern verabschiedeten. Wieder ist es schwierig gewesen zu schätzen, wie viele Menschen dort waren, aber ich denke mit der Zahl 400 kann man sehr gut leben.

Nachdem ich mich von der Band verabschiedete, erfreute ich mich noch an einem T-Shirt der Band, das sich wunderbar in meine Band T-Shirt Sammlung einreihen und beim nächsten Auftritt der Band getragen wird – versprochen!

Facebook Seite der Band: Pictures of You

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Sommer, Sonne, ein kleines Festival in Frankfurt und dazu eine wundervolle Musikerin mit Band: Fee.

Zunächst muss ich gestehen, dass mir das STOFFEL in Frankfurt bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht sonderlich bekannt war. Da lebe ich schon seit knapp 16 Jahren in Frankfurt und bekomme nicht mit, dass dieses Event zum 15. Mal stattfindet. Aber abgesehen davon war ich in all der Zeit noch kein einziges Mal im Frankfurter Zoo und das obwohl ich knapp drei Jahre lang nur fünf Minuten Fußweg davon weg wohnte.

Was genau ist nun dieses STOFFEL eigentlich?

Der Name ist schnell erklärt, denn dieser setzt sich wie folgt zusammen „Stalburg Theater OFFEn Luft“ – die Großbuchstaben zusammengefügt ergeben STOFFEL.

Auf der Bühne finden nicht nur feine musikalische Acts statt, sondern auch Kabarett, Lesungen, sowie Theaterstücke, die auch für Kinder sind. Ein abwechslungsreiches kulturelles Programm für Jung und Alt, das es dort gibt. Jeder kann hin, jeder kommt rein, denn der Eintritt ist völlig kostenlos.

Abgesehen von einer schicken kleinen Bühne, auf der die Künstler ihr Können unter Beweis stellen, gibt es natürlich auch Speis und Trank, sowie Dixi WCs. Viele Tische und Bänke sind aufgestellt und diese sind sogar überdacht. Aber man kann sich auch einfach irgendwo auf der Wiese breitmachen und sich von der Sonne kross braten lassen.

Während der künstlerischen Darbietungen laufen auch Personen mit roten Eimern durch die Gegend. Nein, keine neue unnötige „Ice Bucket Challenge“, sondern Spendentöpfe, besser gesagt Spendeneimer. Da kann jeder Besucher seinen Obolus (nicht Obelix) einwerfen und damit zur Erhaltung des schönen kleinen Festivals beitragen.

Dann war es auch schon 20 Uhr und die Band um Fee, als auch sie selbst, kamen auf die Bühne und das unter dem Applaus der vielen Gäste, die sich vor der Bühne versammelt hatten. Wie viele es waren? Gute Frage, nächste Frage. Ich würde durchaus auf 500 Menschen tippen, die standen, saßen oder lagen.

Kann man Fee in wenigen Worten beschreiben? Aber natürlich kann man das: talentiert, charismatisch, engagiert, bodenständig, sympathisch und bildhübsch.

Bereits von Beginn an hatte sie, zumindest von den vorderen Reihen, die volle Aufmerksamkeit. Aber während der ersten beiden Songs schaffte sie es mit ihrer natürlichen und, wie ich finde, charmanten ehrlichen Art noch mehr Menschen für sich zu begeistern und in gewisser Weise um den Finger zu wickeln. Dies lag aber auch an ihrem Gesang, der Musik und an ihrem Lächeln, das der Sonne durchaus Konkurrenz machen kann.

Während dem zweiten Song begann es leicht von oben zu tröpfeln, aber ein richtiger Schauer entwickelte sich nicht. Es passte irgendwie dazu, dass dieser leichte Wetterumschwung für ein kleines Missgeschick sorgte, denn auf einmal waren Text und Akkorde direkt zu Beginn des dritten Songs weg. Einfach nur menschlich und passieren kann das jedem. Auf die Frage in die Zuschauer, ob jemand den Text oder die Akkorde spontan kennen würde, konnte auch keiner antworten. Sie hat es aber wundervoll rübergebracht, sodass man ihr deswegen gar nicht mal böse sein konnte oder irgendetwas Anderes in der Form. Nun gut, ihre Band hatte ein klein wenig Schadenfreude. Siehe Bild.

Also was macht man, wenn gerade ein kleiens Textproblem besteht? Man macht einfach weiter und erfreut sich an dem schönen Regenbogen, den das Tröpfeln hervorgebracht hat.

Was man insgesamt während ihres Auftritts sehen und bemerken konnte, war ihre offene Art mit dem Publikum umzuegehen und natürlich auch das musikalische und gesangliche Talent, das sie hat.

Ganzheitlich betrachtet ist ihre Musik ruhig und in Kombination mit der Band durchaus rockig. Es bleibt aber überwiegend bei einem eher softeren Rock, der insbesondere durch seine schönen Texte hervorsticht. Die Texte beziehen sich auf das Leben und sind manchmal fröhlicher, aber manchmal eben auch melancholischer und etwas traurig. Diese Emotionen überträgt sie auch sehr gut in die Songs, sodass melancholische Lieder auch von der Stimmlage her eher mit ruhigerer und etwas leiserer Stimme gesungen werden.

Ich persönlich finde, dass ihre Musik durchaus Alt und Jung erreicht. Sie ist sogar eine sehr schöne Abwechslung für Menschen wie mich, die sich zumeist im Bereich des Schwermetalls (Heavy Metal) befinden. Die deutschen Texte sind natürlich eine ideale Unterlegung zur Musik.

Während des Auftritts hat sich insbesondere der Bassist als Stimmungsmacher hervorgehoben, der einige Male das Mitklatschen angestimmt hatte und nebenbei sein Haar durch die Gegend warf.

Musik, eine Sängerin, sowie eine Band, die Musik lieben und leben und damit begeistern. Das ist Fee.

Augen schließen und genießen funktioniert bei den Liedern auch wunderbar, doch dann könnte man die Mimik von Fee verpassen, bei der man ihr den emotionalen Anteil der Musik und Texte ansieht. Auch sie schließt gelegentlich die Augen, schaut verträumt in die Ferne oder legt Energie und Kraft in die Stimme. So wird es auch nicht langweilig und wenn man sich darauf einlässt, vergeht die Zeit leider viel zu schnell.

Kurz stand die Gute auch mal für einige rein akustische Songs alleine auf der Bühne, ehe die Band während eines Songs dazukam und aus einem ruhigen Akustikstück ein rockiges machte. Dieser Moment war so genial, dass man auch sagen könnte, er hatte die Zuschauer wieder aufgeweckt.

Ja, wie?! Auftritt vorbei? Nein, das wollten die Zuschauer nicht und bestellten sozusagen gleich zwei Zugabesongs. Ergo kamen die Musiker auch zwei Mal zurück auf die Bühne. Bei dem vielen Applaus hatten sie auch keine andere Möglichkeit – der Applaus war übrigens wohl verdient.

Dann war aber wirklich Schicht im Schacht, aber auf der Bühne wurden von Fee noch Fanartikel und CDs verkauft, die auch signiert wurden. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen und nahm auch gleich ein Album mit. So kann ich die schöne Musik zur Entspannung auch zu Hause oder unterwegs hören und signierte Alben sind sowieso unbezahlbar.

Fannähe zeigte sie damit und so fand sie sich in in Unterhaltungen mit ihren Fans wieder. Eine sehr sympathische Sache, gerade in der heutigen Zeit. Ich finde, dass dies ihre Bodenständigkeit sehr gut gezeigt hat. Eine junge Frau mit Charme und Talent, die das wichtigste Element in ihrem Künstlerleben nicht vergisst: die Fans.

So langsam wird es wieder Sommer und die möglichen Aktivitäten im Freien kann man nach Belieben wählen. Aber da gibt es noch die Konzerte, die Drinnen stattfinden. So auch an diesem Freitag in der gut klimatisierten Batschkapp.

Noch vor 19 Uhr begann der Spaß und da war die halbe Batschkapp bereits gut gefüllt, als die Killerpilze den Abend eröffneten. Killerpilze? Ja, Killerpilze! Mir war gar nicht bewusst, dass diese Band noch existiert, wobei sie über die Jahre hinweg nie wirklich inaktiv gewesen sind und sogar einen Kinofilm mit dem Titel „Wir sind immer noch jung“ gedreht und herausgebracht haben.

Was bei jedem Song und damit ununterbrochen zu erkennen war, war, dass die Band absolut Lust und Bock auf Musik haben und sich auch so präsentieren. Dabei haben sie die Interaktionen mit den Fans fast durchgehend aufrecht halten können. Es wurde viel geklatscht, applaudiert, getanzt und auch eine Pit und Pogo waren zu sehen. Das Mitsingen wurde auch angestimmt, wobei es auch häufig der Fall war, dass die Gäste von sich aus mitgesungen haben. Was bei deutschen Texten auch nicht besonders schwer fällt. Zumal insbesondere die Refrains schnell aufzugreifen sind.

Das war definitiv ein sehr guter Einstieg in den Abend, der etwas schnell vorbei war, da mir die Band durchaus gut gefallen hat. Auf der Bühne und mit der Stimmung, die sie in die Batschkapp brachten.

Nach einer Pause, die mir nicht besonders lange vorkam, vielleicht rund 20 Minuten, ging es auch schon mit Massendefekt weiter. Und da war die gut klimatisierte Batschkapp auch schon deutlich voller geworden.

Aufgrund der Tatsache, dass an diesem Abend noch eine andere Veranstaltung in der Batschkapp stattfand, hatte es die Band durchaus „eilig“, aber in einem gesunden Maß. Eilig insbesondere dabei, die gute Stimmung fortzuführen und von Beginn an zu toppen. Meiner Meinung nach ist das auch gelungen und die Partystimmung hielt sich von Beginn an bis zum Ende des Auftritts von Massendefekt.

Bereits beim zweiten Song von Massendefekt hieß es hinknien. Das ist eher ungewöhnlich, aber ungewöhnlich war auch die frühe Konzertzeit, also warum nicht mal ein bisschen anders? Bei den Fans kam es dennoch sehr gut an und sorgte dadurch bereits für ein Stimmungshoch. Auch hier wurde mitgeklatscht, applaudiert, gejubelt und auch mitgesungen. Die Fans hatten also durchweg ihren Spaß an diesem Konzert und so soll es doch auch sein.

Die Musik ist eingehend und hat ein gutes Tempo, sowie eine klare durchgängige Linie und Art. Ich persönlich finde das sehr gut, auch wenn es nicht zwingend das Genre ist, was im meisten höre. Dafür sind die Texte gut durchdacht und ebenfalls einfach einzuprägen.

Der Stimmung und der Musik tat auch eine ungestimmte Gitarre keinen Abbruch, dies wurde eher noch mit einem Lachen überspielt. Und ganz nebenbei hatte Schlagzeuger Alexander Wolfart an diesem Tag Geburtstag und die Gäste in der Batschkapp sangen ein Geburtstagsständchen für ihn.

Ein Song, der mir sehr gut gefiel und auch insgesamt sehr gut ankam war „Schlechter Optimist“. Bei diesem kommt die klare temporeiche musikalische Linie der Band sehr gut zum Vorschein. Auch eine etwas ruhigere Passage ist in diesem Song vorhanden. Gepaart mit der sehr guten Akustik und Tonmischung an diesem Abend und den partywütigen Fans in der Batschkapp war dieser Song ein kleines Fest und der ganze Abend eine Party.

Es gab Definitiv keinen Platz für Depressionen und schlechte Laune an diesem Abend in der Batschkapp, der sehr früh begann und etwas zu früh endete. Dafür aber zwei Bands aufbot, die sich das Wort „Partystimmung“ auf die Stirn schreiben können.

Völlig durchnässt kam ich kurz nach halb acht an der Batschkapp an. Wo kam eigentlich dieser Sturm mit dem ganzen Regen so spontan her? Hatte es vielleicht etwas mit dem Kometen zu tun, der an diesem Abend in der Batschkapp gelandet war? Wer weiß das schon. Jedenfalls war ich sehr froh im Trockenen zu sein, wo eine hübsche junge Dame meine trocken gebliebene Eintrittskarte prüfte und mich hereinließ. Raus der nassen Jacke und hinein in halbe Batschkapp.

Irgendwie muss ich das Timing bei der Batschkapp wieder besser hinbekommen, denn bei den letzten Malen war bereits etwas los auf der Bühne, so auch an diesem Abend. Ich folgte der schönen Stimme und sucht mir einen Weg nahe an die Bühne um das Trio mit dem Namen „AnnA Lux“ anzusehen.

Das Trio zählt zwar auch zum Genre Neue Deutsche Härte, aber überwiegend ist es doch mehr Dark Rock, was sie spielen. Dabei finden immer wieder Elemente des New Wave in den Liedern. Dazu kommen aber immer wieder schöne Gitarrenriffs, die durchaus auch hart sein können und fast gar nicht zu der Optik der Gitarristin Lara Lumière passen. Der Gesang von Anna ist sehr klar und deutlich, so wie die Texte durchdacht und durchaus einprägsam sind. Ihre Stimme ist dazu weiblich sanft aber mit der nötigen Energie unterlegt, so dass sich das Gesamte sehr melodisch anhört.

Es ist meines Erachtens weniger der Musikstil um Party machen zu können, dafür eignet sie sich wunderbar um auch mal die Augen zu schließen und mit der Musik und dem Gesang der Welt für einen Moment zu entsagen. Dementsprechend gab es eher wenige Momente, bei denen das Publikum mitklatschte, aber das hätte auch nicht so wirklich gepasst, finde ich. Dafür gab es den Applaus nach jedem Song und den haben sich die drei auch wahrlich verdient.

Zu den beiden noch folgenden Bands war das schon ein ziemlicher Kontrast und dennoch ein schöner Start in den Abend. Es gab auch einen ruhigen Song, der nur von der Akustikgitarre begleitet wurde. Fragt mich bitte nicht nach dem Titel des Songs, ich weiß nur noch, dass dieser etwas mit Lichtern zu tun hatte, denn der Wunsch von Anna war, dass sie einige Lichter von den Gästen sehen möchte und einige erfüllten ihr diesen Wunsch auch.

Kurz darauf war der Auftritt auch leider zu Ende und ich muss gestehen, dass mir dieses Trio und ihre Musik sehr gut gefallen. Es mag wohl die besagte Mischung aus schönem Gesang und dem melodischen Konzept gewesen sein, das mich eingenommen hat. So nutzte ich auch die kurze Umbaupause auf der Bühne um mich mal am Merchstand der Band umzusehen und sicherte mir spontan eine von den beiden Damen signierte CD mit dem Titel „Luxus“ auf der sich auch die kürzlich erschienene Single „Zuhause“ befindet. Hach schön, signiert von Lara und Anna…

Das Päuschen ging zügig vorbei und dann kamen sie aus dem Schatten auf die Bühne und ließen das Schwarzlicht für sich sprechen. Schattenmann standen nun in voller Montur auf der Bühne und zeigten von Beginn an wohin es für den restlichen Abend musikalisch gehen sollte: Neue Deutsche Härte und zwar die deutlich härtere Variante. Teilweise war es sogar der Fall, dass die Stimmung insgesamt besser zu sein schien als später bei Megaherz.

Auffallend war bei Schattenmann vor allem die Show auf der Bühne, die immer wieder vom Schwarzlicht untermalt wurde. Aber nicht nur das, denn die Band zeigte sich sehr einfallsreich. Mit einem Mal standen sie alle mit Guy Fawkes Masken auf der Bühne, welche ebenfalls vom Schwarzlicht angestrahlt wurden und einen besonderen Lichteffekt erzeugten. Nein, das war noch nicht alles, denn bei diesem Song durfte eine Dame aus dem Publikum die Bühne betreten und erhielt ebenfalls eine Maske, welche ihr schon fast zeremoniell aufgesetzt wurde. Diese durfte sie übrigens behalten, soweit ich das richtig erkennen konnte. Später gab es dann noch mein persönliches Highlight: beim Song Amok würde eine Motorsäge überreicht, wohl ohne Sägeblatt, aber der Effekt war schon wirklich genial.

Insgesamt war auch wirklich viel Leben auf der Bühne neben diesen zusätzlichen Darbietungen. Die Musiker liefen viel herum, spornten das Publikum zusätzlich an und forderten häufig zum Mitklatschen auf und gelegentlich auch zum allseits bekannten „Hey“ mit Fauststoß. Teilweise war es gar nicht nötig die Fans dazu aufzufordern, denn häufig machten sie schon von sich aus mit und machten aus dem Auftritt von Schattenmann schon eine richtige Party. Insbesondere in den vorderen Reihen war dies der Fall.

Die Bühnenshow ist schon mal sehr gut, keine Frage, aber musikalisch haben Schattenmann natürlich auch einiges zu bieten. Es finden sich mehrere Elemente wieder, die natürlich dem Überbegriff der Neuen Deutschen Härte unterliegen. Darunter fällt Industrial, Gothic und Metal. Mit dieser Mischung sind sie stilistisch schon nahe an Megaherz und dennoch ein Stück weit anders. Das mag an eben diesen Einflüssen liegen, die sich in unterschiedlicher Gewichtung bei den Bands vermischen. Es finden sich immer wiederharte Gitarrenklänge und melodische Einlagen, die vom typischen Gesang dieses Genres unterlegt werden. Es gab auch das ein oder andere schöne, wenn auch kurze, Gitarrensolo. Ja, das ist was für mich.

Mein Eindruck war an dem Abend, dass die Texte weniger politisch geprägt sind, als es bei Megaherz häufig der Fall ist. Vielleicht war mitunter deswegen das Feiern und Party machen so hoch im Kurs. Aber das könnte auch getäuscht haben, schließlich bin ich in diesem Genre kein Experte und werde es vermutlich auch nie sein.

Von dieser Art der Bühnenshow mit den Interaktionen des Publikums sollte es durchaus mehr geben.

Nun gab es selbstverständlich eine etwas längere Pause, damit für den Hauptakt des Abends alles vorbereitet werden konnte. Wie gewohnt nutzte ich die Zeit, um ein wenig an meiner E-Zigarette zu nuckeln (selbstverständlich Draußen) und mir ein wenig die Beine zu vertreten. Wieder hinein, ein bisschen warten und um 21:20 Uhr betraten Megaherz und großem Applaus und Jubel die Bühne.

Die Fans zeigten sich auch hier, besonders in den vorderen Reihen, sehr feierfreudig und mit guter Laune. Der Auftritt von Megaherz selbst trug seinen Teil dazu bei, denn es wurde schon recht schnell zum Mitklatschen aufgefordert. Und das immer wieder. Aber die Fans waren manchmal schneller und stimmten schon das Mitklatschen an, ehe die Songs richtig begannen. Ein schöner Anblick und das hat auch die Band sichtlich erfreut. Insbesondere Alexander Wohnhaas, dem Sänger, fiel das sehr gut zu gefallen, denn er honorierte dies.

Von den ersten Songs haben sich die meisten mitreißen lassen und auch für mich vergingen die ersten Lieder und damit die Zeit ziemlich schnell. Ein kleines Malheur von Alexander beim Song Horrorclown brachte ihn nicht aus dem Konzept. Was war passiert? Er hatte zu diesem Song eine USA Flagge bei sich, die irgendwann vor dem Schlagzeug landete. Als er sich dann über die Bühne bewegte, sah er sie wohl nicht so ganz und rutschte auf ihr weg. Zum Glück ist ihm nichts passiert und witzelte nach dem Song über das Geschehene. Das war durchaus sympathisch, schließlich wird er kaum der erste gewesen sein, dem das passiert ist.

Es ging dann auch direkt weiter mit dem Titelsong des gleichnamigen Albums „Komet“. Etwas später gab es noch einen speziellen Song, der sich inhaltlich gegen Rassismus widmet. Das kam bei den Gästen und Fans sehr gut an. Dafür gab es sozusagen Sonderapplaus. Bei diesem Song fiel mir erst so richtig auf, dass die Bildschirme auf der Bühne wohl das entsprechende Musikvideo dazu zeigten. Zwar konnte ich vorher schon etwas Derartiges erahnen, aber da stand ich noch sehr weit links und habe das weniger beachtet. Später stand ich etwas weiter hinten mittig, und so konnte ich das Geschehen auf der Bühne in ganzer Breite besser bewundern, auch die besagten Bildschirme.

Insgesamt konnte man auch sehen, dass die Band Spaß an ihren Live Auftritten hat. Nicht nur, dass sie musikalisch die harte Gangart der Neuen Deutschen Härte pflegen und mit dem kraftvollen Gesang von Alex eine sehr markante Marke haben, nein sie mögen es auch das Publikum anzusprechen und sich ebenfalls bei ihnen zu bedanken.

Das Stimmungshoch erreichte die Band beim Song „Miststück“. Wohl einer der bekanntesten Songs der Band und wenn das Mitsingen bisher noch eher leiser gewesen war, so konnte man die ganze Batschkapp immer wieder „Miststück“ rufen, gar grölen hören. Passend dazu forderten die Fans natürlich eine Zugabe, denn das eigentliche Set mit 16 Songs war nun vorbei. Aber die Stimmung blieb erhalten und fachte nochmal neu auf und es wurden vier weitere Songs gespielt. Glückliche Gesichter konnte ich sehen. Und so schlich ich langsam hinaus, um noch meinen Bus zu bekommen.

Die Frankfurter Festhalle war bereits sehr gut gefüllt als ich ankam. Ob Innenraum, erster Rang oder zweiter Rang, überall waren Menschen. Das war schon ein sehr schönes Bild. Wie viele wohl insgesamt an diesem Abend anwesend waren? Das lässt sich wohl nur schätzen, aber, wenn man die Ränge und den Innenraum zusammennimmt, dann könnten es um die 9.000 bis 10.000 Menschen gewesen sein, die sich versammelt hatten um der finnischen Band zuzujubeln.

Doch zunächst stand jemand anderes auf der Bühne. Tim Kamrad mit seiner Band war es, der den Abend schon vor 20 Uhr eröffnete. Wann genau er begonnen hat, kann ich nicht sagen, da er schon aktiv auf der Bühne war, als ich die Festhalle betrat.

Stilistisch waren die drei Songs, die ich noch hören konnte auch in Richtung Pop-Rock, so dass es sich sehr gut als Aufwärmprogramm zu Sunrise Avenue geeignet hat. Nun gehöre ich doch eher zu den Menschen, die es einige Spuren härter mögen. Zur Abwechslung darf es aber auch gerne mal ein bisschen ruhiger zugehen. Dem Großteil der Anwesenden gefiel die Darbietung von Tim Kamrad sehr gut, was durch den großen Applaus nach seinem Auftritt, bestätigt wurde.

Ich habe mir zu Hause das ein oder andere YouTube Video von Tim Kamrad angesehen und angehört, um mir nochmal einen anderen Eindruck zu verschaffen. Dabei muss ich wirklich sagen, dass es bei dem Live Auftritt doch etwas peppiger und rockiger zugeht, als bei den Videos. Allein durch das Ansehen der Videos würde ich eher nicht zu einem Konzert von Tim Kamrad gehen, da es mehr Pop als Rock ist. Hingegen war der der Live Auftritt mit den Songs, die ich hören konnte, deutlich rockiger und lässt mich durchaus überlegen, ob ich nicht im September zu seinem Konzert in der Batschkapp gehe.

Nach dem Auftritt von Tim Kamrad begann das große Warten auf die Finnen um Frontmann Samu Haber, der in Deutschland insbesondere durch seine Jurorentätigkeit bei „The Voice of Germany“ große Bekanntheit genießt.

Ich nutzte die Zeit um mich ein wenig in der Festhalle umzusehen, herumzulaufen und eine Cola zu trinken. In der Festhalle ist das immer recht einfach und sehr gut möglich sich außerhalb des Gedränges in der Mitte vor der Bühne aufzuhalten. Die Zeit verging allmählich und es war gegen 20:45 als die Lichter in der Festhalle erloschen und sich sämtliche Augen auf die Bühne richteten.

Der erste Lichtkegel fiel auf Samu Haber und schon gab es Jubel, Geschrei, Gekreische und sehr viel Applaus. Vorwiegend von den weiblichen Fans, versteht sich. Begonnen hat der musikalische Abend mit „Prisoner in Paradise“. Das war eine gute Wahl aus meiner Sicht, denn dieser Song beginnt eher ruhig und steigert sich allmählich in den typischen Pop-Rock Stil, den Sunrise Avenue haben. Was mir persönlich aber schon von Beginn an auffiel, war die Parallele zu Tim Kamrad. Denn die ersten Songs sind live deutlich rockiger und knackiger als es auf YouTube oder im Radio ist. Und das ist etwas, das mir durchaus gefällt.

Den Fans gefiel es sowieso und so war es auch nicht weiter verwunderlich, dass stets von selbst mitgesungen und mitgeklatscht wurde. Selbst ich, der die Texte kaum kennt, konnte mir die Refrains recht schnell merken und mitsingen. Insbesondere beim Song „I help you hate me“ war aus meiner Wahrnehmung am meisten Mitsingen zu hören.

Aber auch auf der Bühne gab es immer wieder Bewegung und Leben. Natürlich haben hier die Lichteffekte und die fünf Bildschirme ihren Teil dazu beigetragen. Dort lief entweder das entsprechende Musikvideo im Hintergrund, oder auch mal ein schönes Karussell. Die meiste Zeit aber wurden die Musiker in schöner Großaufnahme gezeigt und selbstverständlich war Samu am meisten zu sehen. So hatten auch die Menschen weiter hinten etwas zu sehen und das sogar in sehr groß. Das empfinde ich als eine schöne und gut gemachte Lösung.

Samu war es übrigens auch, der immer wieder zu den Fans sprach und damit stets für Applaus, Jubel und natürlich weiteres Geschrei der Damenwelt entlockte.

Während es weiter vorne eher fast nur das Mitklatschen war, bei dem mitgemacht wurde, war es weiter hinten, wo es etwas mehr Platz gab, auch so, dass sich die Fans tänzerisch gaben. Vielleicht konnte ich es weiter vorne auch nur nicht so genau sehen.

Jedenfalls ist mir durchaus aufgefallen, dass die Band einen gewissen Stil hat, den sie in fast jedem Song haben. Zumeist beginnt es eher etwas ruhiger, um sich dann nach und nach zu steigern und richtig rockig zu werden. Dabei ist es aber stets melodisch und sehr gut aufeinander abgestimmt, sodass auch ruhigere Passagen während der Songs durchaus oft vorkommen. Untermalt werden sie dann vom energiegeladenen Gesang Samus. Wie häufig er seine Gitarre gewechselt hat, konnte ich nicht mitzählen, es war aber sehr oft. Mal akustisch, mal elektrisch und von jeder Sorte auch noch mehrere Varianten. Auch nicht schlecht.

Die Songs und auch der Auftritt machen als Zuschauer Spaß und Freude, denn Interaktionen mit den Fans gibt es viele. Ich empfand es nicht langweilig, sondern war von der wirklich sehr guten und überzeugenden live Performance überrascht und gleichermaßen beeindruckt. Klar, war ich mal näher an der Bühne um mehr zu sehen oder auch weiter hinten um von der tollen Akustik in der Festhalle zu zehren. Und so verging die Zeit überraschend schnell.

Das Konzert endete mit dem Titel „Fairytale gone bad“. Durchaus passend, da die ersten Worte im Text „This ist he end“ sind. Aber was wäre ein Konzert ohne Zugabe? Nachdem sich die Fans in Jubel und Applaus übertrafen, wurden noch zwei weitere Songs gespielt und so die gut 100 Minuten des Auftritts von Sunrise Avenue erreicht.

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