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Eine Symphonie für die Ohren mit Visions of Atlantis im Nachtleben Frankfurt vom 01.09.2019

Ein weiteres Mal ging es in meine Lieblingssauna in Frankfurt, das Nachtleben. Schon länger hatte ich mich auf den Konzertabend mit Visions of Atlantis gefreut, spielen sie doch eine symphonische Power Metal Variante, die ich sehr mag.

Zwar war ich vor dem hinterlegten Beginn um 20 Uhr da, doch die erste Band an diesem Abend stand schon auf der Bühne und spielte bereits. So bekam ich leider nur drei Songs der Band Morlas Memoria mit, die mir zwar gefielen, es mir aber kaum erlauben eine größere musikalische Beschreibung abzugeben.

Jedoch war klar zu erkennen, dass es sich bei der Dresdner Band um eine fast klassische Symphonic Metal Band handelte. Der Gesang war jedoch extrem einprägsam und schon fast opernartig. Leandra Johne, die Sängerin, gibt dem ganzen Konzept schon eine sehr besondere Note.

Wirklich schade, dass ich nur drei Songs erleben durfte, denn gerne hätte ich mehr von dieser Stimme gehört. Zum Glück gibt es noch andere Wege einen Eindruck dieser Band zu bekommen, denn reinhören lohnt sich meiner Meinung nach absolut.

Es folgte in Ab- und ein Aufbau. Equipment wurde zwischen den vielen Gästen hinaus und neues wieder hereingetragen. Schnell veränderte sich die Bühne und binnen kurzer Zeit war auch schon für die zweite Band des Konzertabends alles angerichtet.

Mit der Band Elvellon aus Moers stand nun eine sehr klassische Symphonic Metal Band auf der Bühne. Melodisch, teils episch mit härteren aber auch sanfteren Klängen und Riffs in guter Mischung und einer Frontfrau, die ebenso kräftig wie lieblich singen kann.

Ein richtiger Genuss, wenn man dieses Genre mag. Die Gäste im Nachtleben, ließen sich trotz der schwülen Wärme gerne zum Mitklatschen animieren. Aber nicht nur das. Auch mitsingen klappte, nachdem Frontfrau Nele Messerschmidt einige Male vorsang. Es war kein schwieriger Part und viele haben auch mitgemacht; ganz zur Freude von Nele.

Bei dieser Band denke ich, dass sie durchaus lange bestehen und viel erreichen können. Zwar ist, wie gesagt klassischer Symphonic Metal, aber eben jener, den man lange und ausgiebig am Stück hören kann. Dies mag durchaus an der richtigen Mischung von schönen Riffs und sehr guten Gesangselementen liegen, die beide einfach nicht zu überstreckt sind.

Schnell führte das positive Gefühl bei der Musik dazu, dass die Zeit ganz vergessen wurde und schon war auch der Auftritt dieser Band schneller vorbei, als einem lieb sein konnte.

In der folgenden Umbaupause stellte sich in einigen netten Gesprächen heraus, dass ich nicht die einzige Person war, die zwar pünktlich, aber damit leider auch etwas zu spät zum Konzertabend gekommen war.

Nur wenige Zeit später waren wir alle dann doch wieder unten im Keller und warteten mit vielen anderen darauf, dass Visions of Atlantis beginnen.

Und dann war es schließlich so weit: Visions of Atlantis enterten die Bühne. Ihre Songauswahl war wie eine kleine Reise durch aktuelle und ältere Songs ihrer Alben in der Aufmachung einer Schiffsreise.

Bereits von Anfang an wurden die Fans und Gäste mit einbezogen. Sei es das Klatschen oder der Fauststoß; häufig wurde dies eingefordert und genauso häufig wurde mitgemacht. Gefühlt war dies bei jedem Song der Fall.

Die Mischung des klassischen Symphonic mit Power Metal ergibt eine außerordentlich interessante Musik. Härter als der normale Symphonic Metal, doch weiterhin melodisch, um nicht zu kräftig zu werden.

Die Entkräftung übernimmt insbesondere Clementine Delauney. Die Französin, die vorwiegend im Sopran singt, hat eine weiche, dennoch gesangskräftige Stimme. Ihr Partner Michele Guaitoli, ein Italinier, wie man unschwer herauslesen kann, ist dafür mit der etwas dunkleren Stimme der kraftvollere Part im Gesang.

Häufig singen auch beide im Duett, oder aber im Wechsel, was eine gewisse fantasievolle Szenerie zur Musik erschafft, in der man sich sehr einfach verlieren kann.

Zwischen den Songs gab es immer wieder auch kleinere Ansprachen zur Musik und der „Reise“, die gemeinsam begangen wird. So wurde praktisch auf den nächsten Song vorbereitet.

Dass die Band auch ganz anders kann, zeigte Clementine in einem Balladenteil, der bedächtiger und berührender kaum hätte sein können. Mit dem Song „Nothing lasts forever“ wurde ein perfekter Übergang von Ballade zum Power Symphonic Metal gefunden. Zwar ist der Song selbst noch zum Teil eine Ballade, aber geht langsam wieder in den bekannten Sound zurück.

Und so ging es, nachdem die Zeit erneut wie im Winde verflog, langsam dem Ende hinzu. Die Band stellte sich nochmal vor und machte dabei auch aufmerksam, dass nur noch der Schlagzeuger als einziges Gründungsmitglied der Band noch Teil dieser ist, während die anderen Positionen über die Jahre seit der Gründung im Jahr 2000 neu besetzt worden sind; teilweise sogar mehrfach.

So wurde aus der einstiegen österreichischen Band eine multinationale Band, die eher an Charme hinzugewinnen konnte, als selbigen zu verlieren.

Wer die Band in Frankfurt verpasst hat, kann sie bereits im Oktober in der Nähe erneut live sehen. Zum Beispiel in Aschaffenburg am 10.10. oder in Köln am 16.10.

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