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WSTR – 12.10.2017 – Nachtleben Frankfurt

Sich nach einem langen Tag auf der Buchmesse mit schönem Punkrock die Birne freipusten zu lassen, kann man mal machen. Im kleinen Keller des Nachtlebens sollte um 21 Uhr der Abend beginnen. Insgesamt standen drei Bands auf dem Plan. Dies waren Weatherstate, Storyteller und natürlich WSTR.

So machte ich mich am Abend auf den Weg, um ein bisschen bei guter Musik zu entspannen. Kurz vor 21 Uhr war ich da, ging hinein und die erste Band spielte bereits. Ich war doch sehr irritiert, schließlich bin ich davon ausgegangen, dass der Abend erst um 21 Uhr beginnen würde. Und es war noch nicht einmal 21 Uhr. Hatte ich etwas verpasst? Ich schaute mir via Handy noch einmal den Event an, aber da standen keine Änderungen. Nun gut, was soll’s.

Leider kann ich zur ersten Band des Abends nicht viel sagen. Weatherstate spielen Punkrock und das recht gut, wie ich finde. Ob sie jetzt ein etwas weiter gefächertes Spektrum anbieten, kann ich aufgrund dessen, dass ich nur drei Songs ansehen / anhören konnte, nicht wirklich sagen. Mir fiel aber auf, dass die Musik dem Genre absolut entspricht und der Sänger eine sehr passende Stimme für die Art der Musik hat. Aus meiner subjektiven Perspektive, kann ich nur darüber urteilen, was ich gesehen und gehört habe. Es ist für mich typischer Punkrock aus Großbritannien, den viele Bands auf diese Art und Weise spielen. Liebhaber dieses Genres werden ihren Ohren mit dieser Band jedoch definitiv etwas Gutes tun, davon bin ich überzeugt.

Wirklich schade, dass ich nicht mehr von ihnen hören konnte. Während die Band nach dem Ende des letzten Songs ihre Instrumente, bis auf das Schlagzeug, zusammenpackten, war es absolut Zeit für mich etwas zu trinken. Die kleine Bar im Nachtleben ist gut bestückt, aber mir reicht eine Cola vollkommen aus. Die Umräumphase auf der Bühne dauert jedenfalls nicht sonderlich lange. Vielleicht waren es gerade einmal nur zehn Minuten und dann waren auch schon Storyteller auf der Bühne.

Zuerst dachte ich mir „Hey, da ist ja Leonard Hofstadter als Sänger auf der Bühne.“ Der Nerd aus Big Bang Theory, der mit Penny diese On / Off Beziehung führt. Jedenfalls war er das natürlich nicht, auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit zu ihm natürlich nicht zu bestreiten sein dürfte.

Kraftvoll und energiegeladen begannen Storyteller ihre knapp 30 Minuten auf der Bühne. Während viele Fans bereits von sich aus zu pogen begannen, krachte von der Bühne ganz feiner Pop-Punk herunter. Leonard, also nein der Sänger heißt Rico Opitz, war mit ganzer Energie bei der Sache. Er lief von links nach rechts und zurück auf der Bühne herum, machte den Fauststoß passend zum Schlagzeug und stimmte auch gerne das Mitklatschen, Springen und auch das Tanzen an, welches von vielen gerne angenommen wurde. Insbesondere das Tanzen, welches mich an eine Pit erinnerte, aber irgendwo zwischen Pit und Pogo lag, sah schon recht schick aus. Platz war dafür genügend vorhanden, da leider nicht so viele Gäste und Fans anwesend waren. Schätzen ist immer schwierig und auf Durchzählen habe ich nicht wirklich Lust, also sagen wir einfach, dass ca. 100 Menschen da waren.

Die musikalische Qualität, aber auch die gesangliche waren sehr gut. Die Songs bieten ein durchaus interessantes Spektrum an und sind nicht zu eintönig, das gefällt mir als Abwechslung zur Buchmesse und zu anderen Konzerten, auf denen ich dieser Tage unterwegs bin. Es war mal schneller mal langsamer, mal lauter mal leiser (wenn man das überhaupt so sagen kann), aber eindeutig zu schnell vorbei. Die halbe Stunde verflog einfach so dahin, als wären erst ein paar Minuten verstrichen. Ich denke, dass ich mir Storyteller ein weiteres Mal ansehen werde, wenn sie das nächste Mal in der Nähe sind. Die Musik ist gut, die Bühnenarbeit ist klasse und die Energie, die die Musiker in ihre Arbeit legen, überträgt sich definitiv auf das Publikum.

Die nächste Unterbrechung, bzw. Pause dauerte etwas länger. Ungefähr 15 Minuten, in denen ich mir etwas Dampf zuführte, mich entleerte (die Blase, nicht den Magen) und mir einen Eistee gönnte. Kaum war alles erledigt und der Eistee in der Hand, da ging es auch schon weiter.

WSTR waren versammelt auf der Bühne und man spricht diesen Bandnamen „Waster“ aus. Da muss man sich also nicht die Zunge verknoten um den Namen dieser Band zu nennen.

Die Jungs aus Liverpool spielen ebenfalls Pop Punk, aber mit größeren Einflüssen aus dem Rock-Bereich.  Den größten Einfluss auf die Band haben aber Blink 182, sowie New Found Glory. Der Stil, den sie spielen, ähnelt diesen beiden Bands sehr, ist aber nicht 1 zu 1 der selbe. Das ist auch gut, schließlich haben sie trotz der Nähe zu diesen Bands und dem Genre in gewisser Weise einen eigenen Stil. Ich finde diesen schön geradlinig, ähnlich wie es bei Storyteller der Fall ist, mit schnelleren und langsameren Passagen. Auf der anderen Seite kann und möchte ich diese beiden Bands nicht gleichstellen, denn das wäre meines Erachtens nach nicht korrekt. Zwar sind sie nah beieinander aber doch zu unterschiedlich. Ja, das geht wirklich. Ich bin mir nicht sicher, ob es an den Reisestrapazen von WSTR lag, oder Storyteller einfach so sind; aber insgesamt schien mir das Partygen eher bei Storyteller zu sein.

Dennoch gab es genügend Aufforderungen zum Mitklatschen und Mitbewegen, wenn man es denn nicht ohnehin schon aus freien Stücken machte. Die Pogogruppe hatte jedenfalls immer noch ihren Spaß und der schönste Moment war kurz vor Schluss, als das Publikum gebeten wurde sich hinzuknien. Fast alle machten mit und sprangen auf Kommando hoch und feierten den Auftritt, den WSTR an diesem Abend lieferten. Als Zugabe wurde noch ein eher ruhigerer Song gespielt, der dann aber wirklich das Ende des Auftritts nach 50 Minuten war.

Der Abend verlief sicherlich nicht ganz perfekt, aber das zeigt einfach nur, dass wir alle nur Menschen sind und sich auch Reisestrapazen sichtlich auf Musiker auswirken. Auch sie sind keine Maschinen. Mir hat der Abend als Abwechslung zur Buchmesse sehr gefallen. Oh und bevor ich es vergesse liebe Tontechnik: das war ein guter Job!

Ein Feiertag, an dem das Fernsehprogramm eher langweilig als spannend ist und Shoppingtouren nur in einem Hauptbahnhof stattfinden können, ist der Besuch eines Konzerts die wohl beste Alternative. Also nichts wie ab in die Batschkapp und gute Musik sehen und hören.

Durch den Feiertag begann das Ganze auch etwas früher als gewohnt. Bereits um 19:20 Uhr gingen die Lichter aus und ehm Moment, was kommt da bitte auf die Bühne? Vier Gestalten in silbernen Outfits, die mir erstmal sehr suspekt erschienen.

Es handelte sich um die Band „Troldhaugen“ aus Australien. Rein vom Namen her hätte ich sie eher nach Skandinavien verlegt, aber das Internet belehrte mich eines Besseren. Aber mal zum Wesentlichen, zur Musik. Da liegt dann aber der Seelachs begraben. Diese Band kann man absolut keinem Genre zuordnen. In ihren gut 35 Minuten auf der Bühne spielten sie ein recht chaotisches aber irgendwie doch melodisches Set. Der Sänger wechselte oft zwischen Sprechgesang, Schreigesang und normalem Gesang hin und her. Und genauso sind auch die Songs, die sie spielen. An manchen Stellen gibt es musikalische Einspielungen, die das Musizieren kurz unterbrechen, dann wieder enden und schon geht es weiter. Die Genres, die sie in ihre jeweiligen Lieder einbringen, sind mit Elementen aus Power, Thrash, Black, Heavy und Folk Metal bestückt. Wahrscheinlich sind es sogar noch ganze andere Genres, die mit einfließen.

Der Sänger an sich schien zumindest so, als hätte er bei der ganzen Sache einen ziemlichen Spaß. Er machte sehr viele merkwürdige Gesichtsausdrücke, tanzte umher, machte einen Hüftschwung, der seinesgleichen sucht und hatte sogar mal eine Handpuppe als Co-Sänger angezogen. Er war jedenfalls sehr gut zu hören und zu sehen. Man merkte aber, dass die Batschkapp ob des musikalischen Chaos, das präsentiert wurde, zunächst irritiert wirkte. Anfänglich gab es wenig Applaus; wohl auch bedingt dadurch, dass keiner so recht wusste, ob ein Song nun vorbei ist oder nicht. Aber je länger es dauerte, desto mehr kam auch vom Publikum, die auch der einzigen Aufforderung zum Mitklatschen folgten. Wie viele Menschen genau bei einer vorherigen Aufforderung zum Bewegen des Hinterteils mitmachten, kann ich nur schwer beurteilen. Es war jedenfalls recht amüsant was auf der Bühne passierte, insbesondere durch das Tun des Sängers. Definitiv mal ganz was Anderes, das einem durchaus immer mehr gefällt, je länger es gehört wird.

Nach diesem interessanten, lustigen und etwas verstörenden Auftritt dieser Band, gab es zunächst eine kurze Pause von ca. 15 bis 20 Minuten ehe die zweite Vorband des Abends ihr musikalisches Können auf der Bühne präsentierten.

Im Gegensatz zu Troldhaugen ist der Stil von Aether Realm deutlich geradliniger. Harte Riffs, schöne Solos und sehr viel gutturaler Gesang. Das passt auch zu einer Band, die Melodic Death / Folk Metal spielt. Der Stil ist jedoch teilweise so geradlinig, dass sich die Songs sehr ähneln. Abgesehen von einer Ballade, bei welcher der Sänger in Normalstimme gesungen hatte.

Mir fiel hier aber auf, dass das Mikrofon des Sängers nicht unbedingt gut eingestellt war, so war es für mich häufig sehr schwierig ihn überhaupt gut verstehen zu können, was bei gutturalem Gesang ohnehin schon etwas schwieriger ist. Das Mikro fiel sogar einmal herunter. Den Aufprall hörte man sehr gut. Aufheben und weitersingen als wäre nichts gewesen.

Immerhin gab es viele Interaktionen mit den Gästen in der Batschkapp, die vor Allem zum Fauststoß aufgefordert wurden. Aber auch das rhythmische Mitklatschen wurde nicht vergessen. Es schien vom Pegel her schon lauter geworden zu sein als es noch bei Troldhaugen der Fall war. Vielen gefiel das wohl ganz gut.

Ich persönlich höre zwar auch ab und an Melodic Death Metal, aber auch nur ausgewählte Songs. Für mich war das schon zu viel auf einmal, da auch die Tonabmischung für diese Band nicht optimal getroffen war.

Nach der zweiten und letzten Umbauphase war die große Quietscheente schon bereit und nach einem kurzen Gespräch über E-Zigaretten draußen vor der Batschkapp, enterten die Herren von Alestorm kurz vor halb zehn die Bühne.

Bereits großer Applaus und viel Jubel kamen ihnen von den Zuschauern entgegen. Mit Keelhauled begann der Abend und es wurde bereits kräftig mitgesungen und mitgeklatscht. Der Sound war perfekt und auch die Lightshow war über die 90 Minuten des Auftritts von Alestorm genial.  Pirate Power Metal war angesagt und den Fans gefiel es wahrlich sofort. Die Band gab sich auch keine Blöße und hielt den Stimmungspegel permanent hoch.

Neue und alte Songs der schottischen Band wurden gespielt und bei den meisten brauchte weder mitsingen noch mitklatschen angestimmt werden, da das Publikum dies spontan selbst initiierte. Aber zum Springen wurde noch separat aufgefordert. Kein Problem, auch das wurde gerne angenommen und so sprangen sehr viele Gäste in der Batschkapp.

Eine richtig gute Power Metal Party entstand. Das lag wohl auch mitunter daran, dass die Texte durchaus häufiger mit Alkohol zu tun haben. Nichts desto weniger war die Qualität des Sounds wirklich perfekt, so dass die Keyboards und auch die Gitarren, gerade bei Solos, perfekt zu hören waren. Ebenso war es auch beim Gesang.

Schön war auch bei einem eher ruhigeren Song beinahe die ganze Batschkapp im Takt schunkeln zu sehen. Das müsste bei „Nancy the tavern wench“ gewesen sein. Zumindest beim Hören von Alestorm zu Hause, als ich diesen Bericht schrieb, sehe ich diese Menge an Menschen wieder vor mir, wie sie von links nach rechts schunkeln und zurück. Genauso ähnlich war es auch vor dem Song „Bar ünd Imbiss“. Da wurde ein Vorurteil, was uns Deutsche betrifft, mal so richtig ausgekostet. In dem Song geht es um Würste und Bier. Ja, Würste. Auf Englisch: „sausages“. Und das durften dann mal alle im Chor rufen. Aufgefordert und getan. Wie man also spaßig sein kann und solche Dinge für sich zu nutzen, wissen sie jedenfalls.

Auch das Teilen der Gäste nach links und rechts um zu einem Song die bekannte „Wall“ zu kreieren kam bei den Gästen sehr gut an. Ebenfalls waren viele Crowdsurfer zu sehen. Daran erkennt man den Partycharakter eines Konzerts von Alestorm.

Eine wirklich fantastische Live-Band, die genau wissen, wie sie mit dem Publikum umgehen müssen, so dass es eine Party wird. Ob es nun an der Songauswahl, den Interaktionen, dem klasse Sound und den genialen Lichteffekten ist. Für mich steht fest, dass ein weiterer Besuch von Alestorm definitiv Pflicht sein wird. Wenn bei einem Konzert die Zeit so schnell vergeht, dass bereits über eine Stunde vergangen ist, wenn man auf die Uhr schaut, dann macht es Spaß. Power Metal? Alestorm! Unbedingt.

Zum ersten Mal war ich in der Stadthalle Offenbach. Diese bietet Sitzmöglichkeiten und sehr viel Platz zum Stehen für insgesamt bis zu 4.000 Personen. Und ich glaube, dass auch fast so viele Personen zum Konzert von Papa Roach gekommen sind. Zumindest wirkte es sehr gut gefüllt.

Da ich relativ spät ankam, musste ich mich mit einem Stehplatz weiter hinten auf dem Parkett zufrieden geben. Aber eine gute Sicht auf die Bühne hatte ich trotzdem noch. Dennoch würde ich bei einem nächsten Konzert in der Stadthalle einen Sitzplatz bevorzugen, da ich aufgrund meiner doch eher geringen Körpergröße von 1,72m nicht gerade über alles und jeden hinweg sehen kann.

Lange dauerte es dann aber nicht bis der musikalische Abend mit einem lauten Knall um 19:48 begann. Die deutsche Metalcore Band „Callejon“ eroberte die Bühne und gab in über 45 Minuten Programm ihre härtere musikalische Gangart zum Besten. Die Stimmung der Fans war bereits von Anfang an sehr gut. Die Band wurde mit großem Applaus und Jubel empfangen, was dazu führte, dass direkt während des ersten Songs zum Springen aufgefordert wurde, was die vorderen Reihen auch direkt umgesetzt haben.

Was ich direkt feststellen konnte war, dass die Tonabmischung perfekt gewesen ist. Der Gesang war sehr gut zu verstehen und auch die Instrumente waren ideal auf einander abgestimmt, sodass man sie erkennen konnte. Aber auch die gesamte Bühnenshow mit ihren Lichteffekten war faszinierend anzusehen. Jedoch würde ich Epileptikern davon abraten sich diese zu genau anzusehen.

Während sogar schon beim zweiten Song zu einem Circle Pit aufgefordert wurde, an welcher die vorderen Reihen wohl auch schon teilgenommen haben, blieb es weiter hinten doch eher beim Stehen und Applaudieren. Des Weiteren wurde im Verlauf der 45 Minuten zum Mitklatschen und abermals zum Springen animiert. So, wie ich es sehen konnte, haben auch sehr viele mitgemacht.

Dass die Band ausschließlich deutsche Texte im Programm hat machte es für mich deutlich einfacher diese auch zu verstehen. Wobei es auch zu Gute kam, dass viele Leute um mich herum mitgesungen haben. Während Bastian Sobtzick (Sänger) bald eine Furche in den Bühnenboden gelaufen war, wurde es in der Halle immer wärmer. Das konnte man nicht nur den Musikern ansehen, sondern auch schon in der ganzen Halle merken. Selbst aus der Ferne konnte man noch gut erkennen, dass Bühnenarbeit ziemlich schweißtreibend ist.

Mir persönlich hat der Auftritt von Callejon sehr gut gefallen. Mitunter lag das natürlich auch an der beschriebenen sehr guten Tonabmischung, die keinen Musiksalat, sondern Melodien hervorbrachte.

Nach dem Konzertabend war ich noch mit Dennis, einem sehr guten Freund von mir, am Merchandisestand, an dem sich auch die Bandmitglieder von Callejon aufhielten. Dabei kam ich mit Maximilian Kotzmann (Schlagzeug) ins Gespräch, der ein Bild mit mir machen wollte, da ich ihn an jemanden erinnerte. Ein bisschen verkehrte Welt; normalerweise wollen doch die Fans mit den Musikern Bilder machen und nicht umgekehrt. Aber warum nicht. Im Anschluss gab es noch ein paar nette Gespräche, insbesondere mit ihm. Ich kann jedenfalls guten Gewissens sagen, dass alle sehr sympathisch sind.

Während der Umbauphase auf der Bühne, die gut 40 Minuten dauerte, bin ich ein wenig durch die Stadthalle gelaufen. Toiletten, Garderobe, Essen und Trinken, sowie ein Raucherbereich, der nach draußen führt, sind vorhanden. Wobei der Raucherbereich für so viele Menschen doch eher etwas klein geraten ist. Das pure Gedränge und ein Sardinenfeeling sind also inklusive. Nun, okay, man hält sich dort auch nicht so lange auf. Zurück im Innenbereich erstmal eine Currywurst gegessen und etwas zu trinken organisiert. Langsam aber sicher bin ich dann auch wieder zurück in den warmen Konzertsaal.

Dann hatte das Warten endlich ein Ende als die Lichter ausgingen und sich Papa Roach auf der Bühne breit machten. Die Party mit dem Hauptakt des Abends konnte also beginnen. Euphorischer, sehr lauter Jubel und viel Applaus wurden den Musikern bereits entgegen gebracht. Und schon ging es auch los. Song um Song um Song wurden gespielt und immer wieder wurde ganz viel zum Mitmachen angestimmt. Sei es das Klatschen, der Fauststoß, oder aber Springen und Mitsingen.

Es entwickelte sich dadurch eine gewisse Eigendynamik bei den Fans, denen gar nicht gesagt werden musste, was sie tun sollen, denn fast jeder sang mit, klatschte oder machte anderes um Teil dieser Party zu sein.

Weiterhin waren Sound und Lichteffekte immer noch hervorragend, so dass die Musik und der Gesang überall gut zu hören waren. Nach rund 20 Minuten musste ich aber dann doch nochmal in Richtung Bar, also aus der Masse heraus, da es mir einfach zu warm wurde. Gefühlt war der Temperaturunterschied zwischen Konzertsaal und dem Foyer zwischen 20 und 30 Grad. Ausserdem schaute ich, ob es nicht eine für mich bessere Stehposition gab, von der ich etwas mehr als nur Köpfe sehen konnte. Und tatsächlich fand ich Linksaussen einen guten Platz. Zwar war die sicht mehr seitlich zur Bühne hin, aber für mich sehr gut, denn ich konnte nun mehr sehen als vorher.

Während des gesamten Auftritts von Papa Roach kamen immer wieder Menschen vorne an der Bühne an. Da wurde eindeutig ganz viel Crowdsurfing betrieben.

Dass die Jungs von Papa Roach auf der Bühne alles gegeben haben, konnte man ihnen recht schnell ansehen. Das schwarze Hemd des Sängers Jacoby klebte förmlich an ihm und seine Frisur, die einen Irokesen darstellen sollte, hielt auch nicht lange. Dass insbesondere er viel Energie in Gesang und Auftritt gelegt hat, erkannte man sehr gut daran, dass er sehr viele Meter, vielleicht auch Kilometer, auf der Bühne hin und her eilte.

Oftmals erzählte er aber auch auf der Bühne, wie zum Beispiel, dass Krebs eine unschöne Erkrankung sei (den O-Ton gebe ich nicht wieder) und dass man das Leben genießen muss. Und auch wenn es ein Donnerstagabend war, sollte man feiern wie an einem Freitagabend. Das Highlight, das er den Fans zu erzählen hatte war, dass für einen Song ein Musikvideo aufgenommen wird. Dafür sollten alle Fans noch mehr abgehen als ohnehin schon.

Während der Aufnahmen sangen und feierten die Fans richtig laut. Noch lauter als bisher. Mitklatschen und Springen waren ein Selbstläufer, genau wie der lautstarke Jubel zum Schluss des Songs. Stolz über die lautstarken Fans gab es von ihm für selbige Applaus von der Bühne und die Fans honorierten dies ihrerseits mit „Papa Roch“ Sprechchören. Man könnte durchaus sagen, dass es ein Geben und Nehmen zwischen Band und Fans gewesen ist.

Insgesamt, mit Zugabe, waren Papa Roach gute 90 Minuten auf der Bühne und Jacoby hatte sogar noch mehr Energien in Reserve, als er sämtliche Fans, die vorne an der Absperrung standen, abklatschte während er dabei joggte.

Neue als auch alte Songs begeisterten das Publikum fast durchgehend, während aus dem Konzertsaal allmählich eine richtige Sauna wurde. Es war eine riesengroße Party, bei der selbst die Personen, die einen Sitzplatz hatten, nicht still sitzen konnten.

Midge Ure – 27.09.2017 – Batschkapp Frankfurt

Die Batschkapp war an diesem Abend nur bis zur Mitte in etwa geöffnet. Dies bedeutete, dass maximal 800 Personen Platz finden können. Ein recht ungewohnter Anblick für mich, da die letzten Konzerte dort mit 1.500 Gästen jeweils ausverkauft waren. Jedoch war die angepasste Größe passend, da geschätzt zwischen 500 und 600 Gäste zu Midge Ure kamen. Ebenfalls interessant war für mich die sehr bunte Mischung der Gäste. Von jung bis alt war alles vertreten. Herren in Bandshirts, aber auch einige im Anzug, waren anwesend.

Pünktlich um 20 Uhr betrat die Vorband des Abends die Bühne, die lediglich aus zwei Herren bestand. Eine halbe Stunde hatten Cole Stacey und Joseph O’Keefe Zeit, sich und ihre Musik zu präsentieren.

Dabei wird der Fokus auf Gitarre, Geige und Keyboard gelegt. Die meisten Lieder werden gesanglich begleitet. Aber sie spielten auch ein rein instrumentales Stück. Die Musik fällt ins Genre des Folks, welcher urbane und osteuropäische Einflüsse beinhaltet. Es werden aber auch traditionelle Elemente des Folks aus Irland und generell aus England mit einbezogen.

So ergeben sich schöne Songs, die mit Melodien aufwarteten, welche zum Träumen und Entspannen einladen. Zumindest ging es mir während der Zeit so. Ich fühlte mich in eine andere Welt versetzt, konnte abschalten und entspannen. Auch die Texte sind passend und tiefgründig, soweit ich diese verstehen konnte, und erzählen eine Geschichte. Oftmals hatte ich bei den Liedern die Augen geschlossen um einfach nur genießen zu können.

Dazu passte natürlich auch, dass die Lautstärke der Instrumente und des Gesangs den richtigen Pegel getroffen hatte. Weder zu leise noch zu laut. Es stand wahrlich im Einklang mit der Musik, die gespielt wurde.

Jeder Titel wurde mit anerkennendem Applaus vom Publikum honoriert. Vermutlich ging es vielen wie mir, die bei dieser Art der Musik einfach abschalten konnten. Während des letzten Songs wurde dann auch zum Mitklatschen aufgefordert, was die Gäste sehr gerne annahmen.

Normalerweise stehen im Anschluss hier Informationen zur Band. Da ich aber über die beiden Londoner nicht ausreichend Informationen gefunden habe, bleibt diese Auflistung dieses Mal offen.

Während der knapp 30minütigen Unterbrechung wurden auf der Bühne die Instrumente nochmal nachjustiert und final gestimmt. Dem Treiben auf der Bühne zuzusehen vertrieb wenigstens die Zeit, bis die Lichter in der Batschkapp ausgingen und die Band Electronica die Bühne betrat.

Aber Moment, zwei der drei Personen habe ich doch gerade schon gesehen. Und das war auch richtig, denn die beiden Herren der Vorband sind ebenfalls auch Teil der Band Electronica, die des Weiteren noch einen Schlagzeuger hat.

Dann wurde es aber Zeit für Midge selbst. Unter großem Applaus und Jubel betrat er ebenfalls die Bühne. Und schon ging es auch los.

Anfangs dachte ich, dass ich gar nichts von dem, was er spielt, kennen würde. Aber Erstaunlicherweise war dem gar nicht so. Immer wieder gab es Songs, deren Melodien mir bekannt vorkamen. Doch nicht nur die Melodien, auch die Refrains waren mir durchaus geläufig.

Midge Ure, langjähriges und aktives Mitglied der Band Ultravox, spielte an diesem Abend natürlich überwiegend Songs von Ultravox. Sehr oft wurde dabei das Mitklatschen angestimmt, was auch sofort von den Gästen angenommen wurde. Es gab aber auch Momente, in denen das Publikum von sich aus mit dem Klatschen begann.

Den ersten Song, den ich über den Refrain erkannte, war „Fade to Grey“. Moment! Fade to Grey ist kein Song von Ultravox, sondern von Visage. Aber Midge Ure war Produzent und schrieb dieses Stück auch selbst. Dies belegt unter Anderem die Vielfältigkeit der Talente des Schotten, der darüber hinaus noch viele andere Projekte initiierte.

Bei vielen der Stücke konnte das Publikum mindestens den Refrain mitsingen. Da bot es sich natürlich für Midge an einige Passagen komplett vom Publikum singen zu lassen. Entweder stimmte er dies selbst an oder nahm das Mitsingen des Publikums zum Anlass dies zu tun. Auf jeden Fall merkte man aber, dass er über sehr viel Bühnenerfahrung verfügt und somit auch während der Lieder wunderbar mit den Gästen interagieren konnte.

Größere Pausen während der Songs gab es nicht. Zwei oder drei Mal erzählte er kurz etwas, aber machte umgehend mit dem Programm weiter. Spaß hatte er aber dabei; das konnte man ihm ansehen. Doch nicht nur er selbst, sondern auch das Publikum hatten Freude. Insbesondere der großzügige Applaus nach jedem Lied belegte dies. Selbst wenn die Unterbrechung zwischen den Songs einen kleinen Moment länger dauerte, wurde praktisch bis zum Beginn des folgenden Liedes applaudiert. Und wenn die Melodie, bzw. der Takt, es hergaben, ging es mit rhythmischem Mitklatschen weiter.

Ich selbst hatte dabei die größte Freude daran ihm beim Gitarrenspiel zu beobachten. Nicht nur, dass seine Solos hervorragend gespielt waren, auch der gesamte Umgang mit dem Instrument war einfach nur klasse. Ebenso sein Gesang. Dabei waren die Lieder nicht ausschließlich von Ultravox, sondern auch ein Cover von Tom Rush und eines von David Bowie waren enthalten.

Für einen Lacher kurz vor Ende sorgte Midge selbst, denn nachdem die Band und er die Bühne vor der Zugabe verlassen hatten, erzählte er, dass ihm die „Kinder“ sagten, sie hätten vergessen einen Song zu spielen. Demnach gab es also zwei weitere Songs für das Publikum. Als „Kinder“ bezeichnete er die beiden jüngeren Herren von India Electric Co., die im Vergleich zu seinem Alter wohl seine Kinder sein könnten. Das breite Grinsen dabei, als er das sagte, konnte man wahrscheinlich bis nach Offenbach sehen.

Insgesamt war es rockig modern mit elektronischen Einflüssen, wie es bei den bekannten Liedern von Ultravox üblich war. Zwar kannte ich nicht besonders viel, aber doch mehr als gedacht. Der Gesamtabend war für mich recht entspannend und angenehm. Für die Konzerte und Bands, bei denen ich sonst zugegen bin, war dies eine sehr willkommene Abwechslung nach dem zuletzt erlebnisreichen Wochenende.

Das Bett in Frankfurt, welches nicht weit von der Galluswarte entfernt ist, zählt eher zu den kleineren Musikclubs in Frankfurt. Rein von der mir gebotenen Optik hätte ich die Kapazität dem Nachtleben gleichgesetzt. Aber tatsächlich können hier bis zu 450 Menschen Platz finden. Demnach passen hier 200 mehr hinein als in das Nachtleben. Bislang war mir aber auch dieser Club nicht von innen bekannt. Das sollte sich aber ändern.

Zu Beginn, als ich an den Menschen vorbeiging, die vor dem Eingang standen, dachte ich mir, dass ich womöglich nicht ganz zu diesem Klientel, das sich mir optisch darbot, dazupasse. Auch bei der Kartenkontrolle und dem Blick hinein fühlte es sich erst Recht so an. Aber nach und nach gesellten sich auch Menschen in das Bett, die Alltagskleidung, wie Jeans und Hemd, trugen, die nicht die Farbe schwarz hatten. Aber direkt vorweg sei gesagt, dass ich positiv überrascht war, wie freundlich und auch durchaus höflich die am stärksten gekleideten Goths waren.

So gesellte ich mich unter das „dunkle“ Volk nah an die Bühne und durfte ab 20 Uhr die Vorband des Abends hautnah erleben, hören und sehen. Bekannt war mir die Band mit dem Namen „Godex“ nicht. Dies ist aber nicht wirklich verwunderlich, da Goth Rock eher weniger mein Genre ist, das ich höre. Jedoch ist Abwechslung immer etwas Gutes; ständig das Gleiche auf Dauer ist auch nicht unbedingt schön.

Bemerkenswert fand ich persönlich, dass die Sprech- und Gesangsstimme von Tommy Tom wirklich sehr unterschiedlich war. Er mag zwar etwas mager wirken, aber seine Gesangsstimme ist dunkel und durchaus kraftvoll. Die Songs schienen mir durchaus basslastig, haben aber ebenfalls sehr schöne Passagen, in welchen die E-Gitarre zum Tragen kommt.

Lange musste ich überlegen an wen mich die Band vom Stil her erinnerte. Das war natürlich etwas schwierig für mich, da ich, wie bereits erwähnt, eher weniger aus der Szene kenne. Aber nach und nach hatte ich den Eindruck, dass die Melodie und auch Teile des Gesangs in die Richtung von „The 69 Eyes“ gehen. Nur sicher war ich mir da absolut nicht. Interessanterweise ergab sich in einem spontanen Gespräch nach dem Auftritt von Godex mit einem anderen Gast, dass auch er den Eindruck hatte, die Band sei nahe an „The 69 Eyes“. Okay, also so falsch lag ich dann doch nicht mit meinem Eindruck. Sicherheitshalber habe ich eine Bekannte von mir gebeten, sich die Band einmal anzuhören und ihre Vergleichsmeinung zu erfahren. Corinna meinte, dass es eine Mischung aus HIM, The 69 Eyes aber vor Allem Type O‘ Negative sei, die sie da raushört. Dazu muss ich sagen, dass Corinna eine deutlich größere Tiefe zu dieser Szene und Musikrichtung hat, als ich sie habe.

In ihren 30 Minuten haben Godex sehr schöne melodische Stücke gespielt, bei denen die Tiefe des Gesangs von Tommy sehr gut passte. Leider schien mir, dass insbesondere das Mikro mit der Zeit immer schwächer wurde. So war es gegen Ende des 30minütigen Auftritts für mich eher schwieriger ihn deutlich zu hören. Die anderen Instrumente waren hingegen gut abgestimmt, sodass ich nicht behaupten möchte, die Tontechnik hätte hier fehlerhaft gearbeitet. Für mich war es jedenfalls ein sehr angenehmes Aufwärmprogramm. Ausserdem bin ich der Überzeugung, dass Fans des Goth Rock und insbesondere solcher Bands wie „HIM“, „Type O‘ Negative“ und „The 69 Eyes“ mit Godex eine weitere auf ihre Liste hinzufügen können, wenn noch nicht geschehen.

Während der Umräumphase auf der Bühne, die ebenfalls ca. 30 Minuten dauerte, ging ich hinaus um frische Luft zu schnappen. Dort traf ich auf jemanden, der ebenfalls eine E-Zigarette hatte und wir kamen ins Gespräch. Themen wie die E-Zigarette, die Vorband Godex und ein kleiner Erfahrungsaustausch ließen die Wartezeit kürzer erscheinen. Rund 10 Minuten, bevor sich die Crüxshadows auf die Bühne begeben würden, war ich wieder drinnen und sucht mir ein nettes Plätzchen. Aber es war schon ein wenig los auf der Bühne: die weiblichen Mitglieder der Crüxshadows waren bereits eifrig dran ihren Instrumente den letzten Feineinstellungsschliff zu geben und verschwanden dann auch wieder hinter der Bühne.

Licht aus – Spot ähm, okay, noch nicht an. Aber man sah die Bandmitglieder schon auf die Bühne spazieren. Sie nahmen ihre Positionen ein und dann kam auch endlich das Licht hinzu. Flackerndes rotes Licht; aber da fehlte noch jemand. Der Sänger selbst war noch nicht auf der Bühne. Dennoch erklangen die ersten Töne des Songs „Helios“ und siehe da, Rogue ist nun auch auf der Bühne und hat in seinen halben Handschuhen auch zwei Lampen eingearbeitet. Großer Applaus und ganz viel Jubel waren zu hören.

Die ersten Songs kamen definitiv vom neuen Album „Astromythology“ und wurden hintereinander weg von der Band performt. Nur wenige Sekunden trennten die Songs, welche vom Beifall und Jubel begleitet wurden. 

Während des ganzen Auftritts war permanent Leben auf der Bühne. Bis auf die beiden Damen, die am Keyboard und den Perkussions war, wanderten die anderen vier immer hin und her und stellten sich auch einmal auf eine kleine Empore. Während Johanna Moresco (E-Violine) sehr verführerische Blicke in Richtung Kameras machte, war Rogue ständig unterwegs. Von links nach rechts, auf die kleine Empore und wieder runter. Aber er kletterte auch am Bühnengerüst nach oben. Zwar nicht sehr hoch, aber er machte es einfach. Genauso sah man ihn auch von der Bühne hinunterspringen und einmal quer durch das Publikum laufen während er weitergesungen hat. Das machte er übrigens öfter. Wirklich genial war dabei, dass er zwischen zwei Songs einfach mal hinter die Bar gegangen ist und sich einen Hocker geholt hat. Diesen stellte er recht mittig zwischen die Gäste, sprang hinauf und verbrachte den kompletten nächsten Song singend auf dem Barhocker. 

Es besteht jedenfalls kein Zweifel daran, dass er und die Band sehr großen Spaß daran haben auf der Bühne zu stehen und ihre Musik live zu performen. Bis dahin fehlte mir aber ein wenig die Aufforderung durch die Band zumindest mitzuklatschen. Bewegung war bei den Fans ohnehin schon da. Jedoch war ich es bisher von den anderen Konzerten gewohnt, dass diese Aufforderungen schon recht früh kamen. Das änderte sich aber nachdem Rogue eine Pause zwischen den Liedern ausnutzte um die Band vorzustellen und etwas über sie und das neue Album zu erzählen. Er machte das sogar auf deutsch und erntete dafür sehr viel Applaus der Zuschauer.

Rogue hat eine sehr sympathisch charismatische Art. Ob dies beim Reden oder während der Songs ist, bei welchen er sich durch das Publikum drängelt. So sprach er davon, dass das aktuelle Album das beste sei, das sie gemacht haben. Natürlich verwies er auch auf all das schöne Merchandise und sagte zum Abschluss „…alles kaufen heute“. Insgesamt war sein nicht ganz perfektes Deutsch und die Art und Weise wie er sich, die Band und das Drumherum präsentierte, sympathisch und lustig.

Nach dieser Ansage ging es auch musikalisch weiter. Sogar meine Lieblingssongs, die mich damls überhaupt auf diese Band gebracht haben, welche eigentlich so gar nicht mein Genre ist, wurden gespielt. Und ab dieser Zeit wurde auch häufig von mehreren Bandmitgliedern das Mitklatschen angestimmt. Die Zeit verflog wirklich sehr schnell bei diesem Konzert. Rogue kam noch einige Male hinunter ins Publikum und auf der Bühne war immer noch sehr viel Bewegung. Und auf einmal war Schluss. Da gehen sie einfach hinter die Bühne. Sollte es das wirklich gewesen sein? Die Gäste im Bett applaudierten nun ununterbrochen, gefühlt über mehrere Minuten und da kann die Band doch nicht anders, als wieder hervorkommen und noch zwei weitere ihrer Stücke zum Besten geben.

Den Stimmungshöhepunkt setzte die Band beim letzten Song selbst, als sie die Zuschauer aus den vorderen Reihen nach und nach auf die Bühne holten, die dort mit der Band zusammen tanzten. Nach Abschluss des Songs, der auch das Ende des Konzerts nach gut 80 Minuten darstellte, gab es auf der Bühne noch viele Umarmungen mit der Band, Selfies und kurze Gespräche.

Im Übrigen war die Tontechnik so genial eingestellt gewesen, dass man durchaus hätte denken können, dass da auf der Bühne Playback stattfindet. Es war weder zu laut noch zu leise und jedes Instrument war deutlich und gut hörbar; ebenso der Gesang. Großes Lob von mir an die Tontechnik – das wurde super gemacht.

Das ganze Paket, das die Crüxshadows geliefert haben, hat mich sehr beeindruckt, mir sehr gefallen und sehr viel Spaß gemacht, sodass ich definitiv sagen kann, dass ich diese Band mit Sicherheit nicht das letzte Mal live gesehen habe und dass mir diese Band noch besser gefällt als vorher.

Edguy – 19.09.2017 – Batschkapp Frankfurt

Mehr als überpünktlich gingen die Lichter in der Batschkapp aus. Nanu?! Auf meiner Uhr war es erst 19:58 – das ist mal ein Frühstart von der Band „The Unity“. Aber ein Frühstart, der lauter und direkter mit dem Schlagzeug nicht hätte sein können. Der Drummer hatte jedenfalls sehr viel Energie mitgebracht, die er anscheinend unbedingt an diesem Abend loswerden wollte.

Fulminanter Metal begrüßte die bereits zahlreichen Gäste in der Batschkapp, die ein weiteres Mal an diesem Abend ausverkauft war. Meiner Empfindung nach waren auch schon fast alle zur Vorband da. Zwar ist der Bandname „The Unity“ gewiss noch nicht weitläufig bekannt, da sich diese erst im Jahr 2016 zusammengestellt hat; jedoch dürften die Namen „Henjo Richter“ (Gitarre) und „Michael Ehré“ (Schlagzeug) in der Szene durch die Band „Gamma Ray“ ein Begriff sein. Diese beiden Herren haben „The Unity“ gegründet um ihrer Vision nachzugehen.

Der italienische Frontmann mit energiegeladener Stimme, Gianba Manenti, heizte den Gästen, Fans und Zuschauern schon richtig gut ein, in dem er sehr häufig zum Mitklatschen und zum Fauststoß aufforderte. Aber auch der Rest der Band war voll dabei und die Tontechnik hatte ganze Arbeit geleistet, denn alle Instrumente waren meiner Meinung nach sehr gut zu hören. Sehr viele der Gäste hatten sichtlich ihre Freude an dieser Gruppe und es wurde viel applaudiert und zugejubelt.

Hard Rock, Metal, Power Metal – das sind die Richtungen, die diese Band beherrscht und sehr schön interpretiert. Die Songs sind natürlich laut und kraftvoll, aber auch melodisch. Innerhalb der Lieder wechseln sich schnelle und ruhigere Passagen ab, wobei gelegentlich wunderbare lange, rein instrumentale Bereiche den Gesamteindruck abrunden. Insgesamt trifft die Band exakt meinen Geschmack und durfte sich ganze 45 Minuten lang auf der Bühne austoben. Insbesondere Michael Ehré nahm das mit dem Austoben sehr wörtlich.

Zeit für eine Atempause und Umbauphase der Bühne. Wobei es beinahe so aussah, als sollte die Bühne einmal komplett renoviert werden in den gut 30 Minuten, die es dauerte. Während dieser Zeit konnte ich die Gesellschaft zweier alter Bekannter genießen – schöne Grüße an Christiane und Michael an dieser Stelle; es war sehr schön euch nach sehr langer Zeit mal wiedergesehen und gesprochen zu haben. So verging die Wartezeit doch recht schnell.

Die Uhr zeigte 21:20 an, als die Lichter der Batschkapp ein weiteres Mal ausgingen und somit den Hauptakt des Abends einläuteten: Edguy.

25 Jahre Power-Metal aus Fulda und eine ausverkaufte Batschkapp mit 1.500 Gästen, die sich drängten und (un)freiwillig mit einander kuschelten, um mit der Band zusammen einen tollen Abend zu verbringen. Die Stimmung war dementsprechend von Beginn an großartig und hielt auch tatsächlich bis zum Ende des Konzerts an.

Im Vergleich zu einer internationalen Band ist es gewiss einfacher für eine deutsche Gruppe mit dem Publikum zu interagieren. Und das machte Tobias Sammet (Gesang) sehr häufig. Insbesondere der Hinweis an das Publikum, dass möglicherweise ein Bootleg aufgenommen werden könnte, machte die Sache spannender. Denn er wollte unbedingt, dass die Anwesenden der Batschkapp jedes Mal, wenn das Wort „Frankfurt“ fällt, sehr lautstark jubeln; oder wie er es sagte „ausrasten“. Auch das funktionierte über den Abend hinweg hervorragend.

Ob die Band nun ältere oder neuere Songs spielte, wurde fast immer mitgesungen. Mitklatschen und Fauststoß, aber auch das alleinige Singen der Fans wurde oft angestimmt und sehr gerne angenommen. Während der Songs erzählte Tobias immer wieder kurze Geschichten über die Band von früher bis heute und prüfte gleichermaßen, ob die Stimmung noch da ist und fachte sie immer wieder neu an. Insbesondere das Wort „Frankfurt“ glitt ihm doch sehr häufig an diesem Abend über die Lippen. Hier und da aber auch ein paar lustige Erzählungen und ein paar Lacher waren garantiert. Er war aber nicht nur beim Erzählen und Anfachen der Stimmung auf der Höhe, sondern war ebenso gesanglich in Höchstform.

Es wäre aber nicht einmal im Ansatz die halbe Miete gewesen, wäre nur er in Höchstform gewesen. Auch der Rest der Band arbeitete und spielte voller Elan auf der Bühne. Schweißtreibende lange Songs, die melodisch und gesanglich im Einklang standen und dazu führten, dass die ersten Handtücher bei den Musikern nach nur zwei Songs benötigt wurden. Die Batschkapp war heiß. Metaphorisch und wörtlich gesprochen. Jeder Song wurde mit langem Applaus und großem Jubel gefeiert.

Zu Gute kam der Band natürlich auch, dass die Einstellungen des Sounds weiterhin großartig abgestimmt waren, so dass Gitarren, Schlagzeug, Bass und Gesang sehr gut zu differenzieren und hören waren. Abgesehen vom Ton war die Lichtanlage ein schönes Extraspielzeug der Band. Viele Farben und helle Lichter, die zusätzlich zur Standardbeleuchtung für ein wenig mehr an Effekten sorgten.

Ungefähr zur Halbzeit des Auftritts durfte Schlagzeuger Felix Bohnke ein Solo spielen. Dabei demonstrierte er seine Fähigkeiten und erntete großen Beifall nach seiner Aufführung, die definitiv durch Mark und Bein ging.

Die Herren auf der Bühne zeigten sich in ihrem insgesamt gut 90minütigen Auftritt von einer ihrer besten Seiten. So zumindest mein subjektiver Eindruck. Man mag vielleicht über die Auswahl der Songs diskutieren, aber das ist meines Erachtens nicht nötig. Wichtig ist, dass die Band auch nach 25 Jahren zeigt, dass sie Lust darauf haben auf der Bühne zu stehen und ihre Songs mit Freude spielen. Und genau das haben sie getan. Da war es nur selbstverständlich, dass es bei der großartigen Stimmung die gewünschte Zugabe zum Schluss gab.

Steve Hill – 14.09.2017 – Ponyhof Frankfurt

Der Ponyhof war mir bislang ein unbekannter Club für Live Musik. Umso interessanter war es natürlich diesen einmal zu betreten und von innen zu sehen. Während das Nachtleben noch recht großzügig vom Platz her ist, ist der Ponyhof noch ein Stück kleiner und bietet wahrscheinlich gerade so für 100 Gäste Platz, wobei es dann sehr eng werden dürfte. Ein Wohnzimmer also, wenn man so will. Getränke gibt es natürlich an der Bar und für Toiletten ist auch gesorgt.

Dass vor den Instrumenten von Steve Hill noch weitere aufgebaut waren, deutete wohl darauf hin, dass es eine Vorband gab, von der ich nichts wusste. Aber sehr gut, mehr Musik fürs Geld als ich erwartet hatte.

Pünktlich um 20:30 wanderten zwei junge Herren, welche gerade noch mitten unter den ca. 30 bis 40 Personen standen, zu ihren Instrumenten und begannen zu spielen.

„Wer waren diese beiden und was spielten sie wohl?“, fragte ich mich als sie begannen zu spielen. Wie sich später in einem Gespräch mit beiden herausstellte, spielen sie Electric Blues und der Bandname ist LaRona.

In ihren gut 30 Minuten des Spielens war doch zu bemerken, dass bei den beiden Frankfurtern noch alles nicht ganz perfekt war, sie aber schöne Musik und guten Gesang an den Tag legten. Sie haben Spaß an dem was sie tun und das merkt man beiden auch an. Eric, der junge Herr mit Hut, musste hin und wieder seine Gitarre nachstimmen, aber hey – so ist das in kleinen Clubs nun mal und das macht die Musiker einfach menschlich. Sie haben definitiv versucht das Beste aus ihrer Zeit zu machen, von der sie übrigens erst zwei Tage zuvor wussten, dass sie diese haben werden.

Die Songs sind in einem interessanten und gut klingenden Wechsel zwischen mal ruhiger und mal lauter und ggf. auch manchmal etwas schneller. Die Melodie insgesamt war klasse, auch wenn Eric immer wieder ein paar Feineinstellungen für die Gitarren machen musste. Jedoch hat er eine, aus meiner Sicht, sehr interessante Art die Gitarre zu spielen. Mir gefiel es durchaus sehr gut, denn es ist was sie spielen: Electric Blues. Toby, der die Drums spielt, hat meiner Meinung nach für diese Musikrichtung eine entsprechend gute Stimme und Stimmlage; sehr passend zum Blues im Generellen. Aber auch Erics Stimme ist angenehm und passend für dieses Genre und unterscheidet sich gut zu der von Toby. Was übrigens auch bedeutet, dass trotz des kleinen Clubs eine gute Abmischung der Sounds möglich ist.

Dieser Musikstil war für mich tatsächlich etwas Neues und hat durchaus seinen Charme. Klar, den klassischen Blues kenne ich auch und ist hin und wieder als Abwechslung schön zu hören. Aber was die beiden anbieten ist eine Spur moderner, würde ich sagen. Ich wünsche den beiden, dass sie ihren Bekanntheitsgrad über die Stadtgrenzen Frankfurts hinaustragen können und bedanke mich für das nette Gespräch an diesem Abend. Wirklich zwei sympathische junge Herren. Weiter so!

Während die Jungs von LaRona ihr Hab und Gut einpackten, war sozusagen eine kleine Umbaupause, die ich schon einmal dafür genutzt habe um zu schauen, was der Fanartikelstand von Steve Hill im Angebot hatte. Mehrere CDs, ein paar Schallplatten und natürlich T-Shirts. Ein kleines überschaubares Sortiment.

Langsam wurde es aber Zeit, denn die Bühne war bereit. Nur der Musiker selbst fehlte noch. Ich muss aber zugeben, dass ich vor seinem Auftritt noch ziemlich skeptisch gewesen bin, ob das wirklich so gut wird. Zwar hatte ich mir einige seiner Songs auf YouTube angesehen und angehört, aber es hätte dort auch geschönt sein können. Und wir kennen alle diese Ein-Mann-Bands, die auf öffentlichen Plätzen praktizieren. Über die Qualität der meisten dieser Künstler brauchen wir nicht reden, denn die ist so gut wie gar nicht vorhanden. (Sicher nicht bei allen, aber eben bei den meisten.)

Umso spannender wurde es, als Steve Hill die Bühne betrat, seine Gitarre in die Hand nahm und sich in Position stellte. Dieser Mann spielt also E-Gitarre und benutzt die tiefe Saite seiner Gitarre gleichermaßen als Bass während er im Stehen Base- und Snaredrum mit seinen Füßen bedient. Auch Hi-Hat und die Percussion, die in seiner Nähe steht, kann er mit einem an seiner Gitarre angebrachten zusätzlichen Stick bedienen. Zwar mag er die ganze Zeit stehen, aber sein Oberkörper ist stets in Bewegung. Ach ja, natürlich singt er auch noch – als wäre das Bedienen der Instrumente um ihn herum noch nicht genug.

Der Kanadier spielt Blues Rock und Rock’n’Roll mit Herzblut und voller Leidenschaft. Er legte los und spielte als gäbe es kein Morgen mehr. Es war einfach beeindruckend mit welcher Energie er in den Abend startete. Es ist ja schon schwierig genug das Gitarrenspiel zu perfektionieren, aber was er da auf der Bühne, schon während der ersten Songs ablieferte, das war Faszination pur. Die Abmischungen im Ton haben gestimmt, sein sehr guter Gesang war nicht zu überhören und auch, dass er die Gitarre zusätzlich als Bass genutzt hat, war nicht zu überhören.

Ich stand ganz vorne und konnte mir seine Bewegungen und vor Allem auch sein Gitarrenspiel ansehen. Bei manchen seiner Songs konnte ich nicht anders als permanent auf seine Gitarre zu schauen und zuzusehen wie er diese spielt. Ich habe selten so eine atemberaubende Fingerfertigkeit an diesem Instrument sehen dürfen. Und nebenbei hat er noch die Drums bedient und gesungen.

Seine Songs beinhalten ein schönes variables Spektrum an schnellen und ruhigeren Passagen, aber auch an kraftvollen Gitarrensolos. Die Mischung aus klassischem bis modernen Blues gepackt mit schnellerem Rock’n’Roll und sehr gutem Gesang sind einfach hörenswert.

Sicher ist es für ihn schwierig während seiner Songs noch das Publikum zum Mitmachen zu animieren, schließlich hat er weder Hände noch Füße für sowas frei, aber zwischen den Liedern hat er immer wieder kleine Storys über sich und von seinen Erlebnissen erzählt. Wie zum Beispiel, dass er in jungen Jahren in einen bestimmten Club nicht reindurfte, weil er noch zu jung war, aber als Musiker im gleichen Club auf die Bühne durfte. Ebenso sprach er darüber, dass er für seine aktuelle Single „Emily“ ein Video drehen musste. Er mag das nicht besonders; vielmehr möchte er lieber auf der Bühne stehen. Aber was muss, das muss. Das Video habe ich mir übrigens auf YouTube angesehen und darin kann man durchaus sein spezielles Gitarrenspiel erahnen. Im Video ist es eine Akustik-Version, während er diesen Song im Ponyhof in seiner Lieblingsversion mit E-Gitarre gespielt hat. Und während er von seinen Erlebnissen oder über die Songs erzählte, sah man ihn immer wieder Lächeln und Lachen. Er hatte also sichtlich Spaß und auch die ca. 50 bis 60 Personen im Ponyhof waren von seinem Auftritt begeistert.

Es ist wahrlich nicht zu übersehen, dass Steve für die Musik lebt. Er ist Künstler durch und durch. Das ist, was man ihm auch beim Spielen und Singen ansehen und sogar hören kann. Ein Vollblutmusiker, der sein Leben seiner Passion gewidmet hat. Hier und da hat aber auch mal die Technik ein paar Aussetzer gehabt, was bei den höheren Tönen seiner Gitarre besonders auffiel, da diese einfach nicht kamen. Das hat ihn etwas geärgert, aber trotzdem hat er unbeirrt weitergemacht, während einer seiner beiden Helfer schnell dazukamen um dieses technische Problem zu lösen. Schmunzelnd sagte er nach dem Song, dass er einen Hang dazu habe, die Technik kaputt zu machen. Natürlich mehr ungewollt als gewollt.

Ich könnte noch ewig viele Absätze darüber schreiben wie begeistert, fasiniert und ebenfalls beeindruckt ich von diesem Künstler gewesen bin. Aber zu viel Text wäre kontraproduktiv. Also fasse ich kurz zusammen:

Steve Hill ist ein Musiker mit Herz, Leidenschaft, Gefühl und Ausdauer. Die Musik, die er macht ist sehr schön und abwechslungsreich. Er versteht es insbesondere die Qualität, die er beim Gitarrenspiel hat, hervorzuheben und gesanglich zu untermalen. Sein kraftvoller Auftritt beinhaltet große Qualität und Energie. Er wirkt sympathisch und hat sichtliche Freude, sichtlichen Spaß beim Musizieren.

Diesen Künstler unterstütze ich gerne und konnte nicht widerstehen mir gleich drei seiner Alben zu kaufen. „Solo Recordings Vol. 1 bis 3“.

Ich persönlich kann nur jedem empfehlen zu einem seiner Auftritte zu gehen. Seine Tour hat gerade erst begonnen und er reist kreuz und quer durch Deutschland. Es ist ein faszinierendes, beeindruckendes Erlebnis. Noch mehr, wenn man auf Blues und Rock’n’Roll steht.

Das Nachtleben in Frankfurt ist schon ein recht traditioneller kleiner „Konzertkeller“, in dem auch bereits Rammstein, ganz am Anfang ihrer Karriere, aufgetreten sind. Wenn dieser Kellerraum ausverkauft ist, dann sind dort 250 Gäste, Fans und Zuschauer. Viel mehr Platz ist dort auch nicht. Dafür hat es schon eine Art Garagen- oder Keller- bzw. Wohnzimmer-Atmosphäre. Ein Wohnzimmer mit einer Bar, an der es Getränke gibt.

Um 21 Uhr am Sonntagabend kamen die vielen Musiker, die zu dieser Gruppierung gehören, auf die Bühne und legten fulminant los. Irish Folk Punk mit vielerlei piratenangehauchten Texten erwarteten die ungefähr 150 Gäste an diesem Abend.

Keine Vorband, sondern nur die Paddyhats.

Von der ersten Minute an war das Feuer angefacht und die Zuschauer zum Mitmachen gezwungen. Also nicht von der Band; bei Irish Folk – ob Rock oder Punk oder beides – völlig egal, man kann einfach nicht anders. Das war schon bei Flogging Molly in der Batschkapp so und hier war es auch nicht anders.

Die Tontechnik hat eine hervorragende Arbeit geleistet, denn man konnte jedes Instrument sehr gut hören und unterscheiden. Auch die Mikrofone waren entsprechend eingestellt, so dass auch jeder, der am Mikrofon was zu sagen, bzw. singen hatte, auch gehört wurde.

Dass auch 150 Menschen ziemlich laut sein können, haben die Gäste praktisch mit und nach jedem Song bewiesen: Applaus, Applaus, Applaus und gejubelt wurde auch lautstark. Den Gästen und Fans hat es also eindeutig gefallen. Aber auch umgekehrt schien es nicht anders, denn auch die Musiker hatten ihren Spaß auf der Bühne. So etwas erkennt man insbesondere daran, dass sehr häufig zum Mitsingen oder Mitklatschen animiert wurde. Es gab sogar eine recht lustige Art um zum Mitsingen zu animieren: Eine überdimensional große (Zitat) „Toblerone“ wurde hochgehalten auf dessen drei Seiten kurze prägnante Texte für einen Refrain zum Mitsingen standen. Das wurde natürlich sehr gerne angenommen. Song und Text unbekannt? Kein Problem, die Toblerone hilft weiter. Aber generell wurde den Gästen etwas unter die Arme gegriffen wenn es ums Mitsingen ging, oder einfach nur um das allseits beliebte „Hey“ mit Fauststoß zu zelebrieren.

Zwischen der Band und den Gästen war es also sehr harmonisch. Und je später es wurde, desto ausgelassener wurde im kleinen Keller gefeiert. Es kam immer mehr Bewegung hinein und auch die Band war von dieser Stimmung sehr angetan und hatte sichtlich ihre Freude daran. Das wurde auch zwischen den Songs mitgeteilt. Interaktionen und kleine Späße lockern nicht nur auf, sondern heben die Stimmung. Und das verstehen die Mitglieder dieser Band aus Gevelsberg (das liegt in Nordrhein-Westfalen zwischen Wuppertal und Iserlohn, südlich von Dortmund) sehr gut. Dass es die Band erst seit 2011 gibt, merkt man ihnen jedenfalls nicht an. Mir persönlich kam es so vor, als seien sie schon wesentlich länger aktiv und mit Bühnenerfahrung ausgestattet.

Gute 90 Minuten, ohne wirkliche Pause, wurden die Gäste mit sehr schönem und abwechslungsreichem Irish Folk beschallt. Ja tatsächlich abwechslungsreich, auch wenn man oft der Meinung sein könnte, dass viele Songs ähnlich klingen aus dem Genre. Es mag zwar tatsächlich stimmen, aber die Einflüsse in den einzelnen Songs sind unterschiedlicher Natur, sowie die Vielfalt der Instrumente ebenso unterschiedlich und gewichtet ist. Mal ist es die Geige, die im Vordergrund steht, mal das Banjo, mal die E-Gitarre, mal die A-Gitarre oder sogar die Flöte.

Es war jedenfalls ein toller gemütlicher und auch lauter Abend, der so schnell vorbeiging, dass man gar nicht mitbekam, wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Zum Abschluss gab es den bekanntesten Song der Band „Barrels of Whiskey“ bei dem die Stimmung den Höhepunkt erreichte, da dieser Song von praktisch jedem – zumindest im Refrain – mitgesungen wurde. Aber nein, so schnell wurden sie dann doch nicht gehen gelassen. Die lautstarken Rufe nach einer Zugabe wurden erhört und den Gästen dieser Wunsch mit zwei weiteren Songs erfüllt. Danach war aber wirklich Schluss.

Irgendwie schade, aber nach 90 wahnsinnig tollen Minuten, die einfach nur Party machen bedeuteten, war es ein gelungener Wochenendabschluss. Ich hoffe sehr, dass diese Band ein weiteres Mal nach Frankfurt kommen wird, denn dieses Feuer, das sie auf die Bühne und von der Bühne ins Publikum projizieren, wird so schnell nicht erlöschen, da bin ich mir sicher. Diese Band ist definitiv ein Tipp für alle, die entweder auf Irish Folk stehen oder aber eine ausgelassene Party mit guter Musik haben wollen.

Nach so viel Irish Folk in einer Woche, hätte ich danach durchaus Lust auf ein Guinness gehabt, aber da ich kein Bier trinke, oder nur sehr selten, habe ich noch ein paar Euros dazugelegt und mir einen tollen Zipper am Merchandise-Stand gekauft. Wird schließlich frischer draußen und das Logo der Band ist doch ganz schick.

Schon vor dem Auftritt der irisch US-amerikanischen Band war klar, dass es etwas Großes werden sollte, denn bereits mehrere Tage zuvor hieß es „ausverkauft“. Und das bedeutet im Falle der Batschkapp, dass rund 1.500 Menschen da sein sollten.

Bereits gut gefüllt startete das Abendprogramm mit der ersten Band „The Krusty Moors“. Nein, da standen keine unlustigen Clowns aus Springfield auf der Bühne, sondern waschechte (jetzt kommt’s) Karlsruher! Auch für mich war diese Information überraschend, denn die Musik und der Sound, der von der Bühne kam, war purer Irish Folk Rock. Und zwar vom Feinsten. Direkt vorweg sei gesagt, dass man diese Band unbedingt anhören muss, wenn man auf Irish Folk Rock steht. Die Party begann also ab 20 Uhr und die zahlreichen Gäste hatten sichtlichen Spaß bei dem Auftritt dieser Band.

Mal etwas lauter und schneller, mal etwas langsamer und ruhiger aber stets eine gelungene Melodie, ein gelungenes Zusammenspiel der Instrumente, bei der man gar nicht anders kann als sich in irgendeiner Form zu bewegen. Die Herren wussten mit dem Publikum umzugehen: mal mitklatschen im Takt, mal mitsingen, mal grölen – alles dabei. Diese Band hat meiner Meinung nach das Zeug und Potential zum Hauptakt eines Abends zu werden. Sie haben die Zuschauer und Gäste, auch auf der Empore, bereits heiß auf die Hauptband des Abends gemacht.

Die richtige Stimmung, die richtige Musik, die sehr gute Tontechnik, die richtige Party. Leider – und das meine ich wirklich so – hatten sie nur begrenzt Zeit auf der Bühne; zu wenig für meinen persönlichen Geschmack. Am besten wäre es gewesen, wenn dieser Stil nahtlos zu Flogging Molly übergegangen wäre. Leider war dem nicht so. Nach gut 30 Minuten endete das Aufwärmprogramm zu Irish Folk und die Bühne wurde für den nächsten Akt vorbereitet.

Die kurze Umbau- bzw. Umräumphase dauerte nicht einmal 15 Minuten und dann kamen auch schon die Berliner Jungs von Val Sinestra auf die Bühne, um ihren Hardcore Rock’n‘ Roll zu präsentieren. Genau an diesem Punkt stellen sich ein paar Schwierigkeiten ein, die es mir persönlich nicht so einfach machen den Auftritt zu beschreiben. Daher möchte ich es in diesem Artikel mit zwei Sichtweisen versuchen.

Sichtweise 1 – der Gesamteindruck (Vorbands mit Hauptakt):

Als die Jungs angefangen haben ihre Musik mit voller Energie zu präsentieren, waren meine ersten Gedanken: „das passt heute nicht so ganz“ und „die Tontechnik ist mehr auf den Irish Folk ausgelegt“. Eine Band, die im Sandwich zweier Irish Folk Gruppen steht und selbst Hardcore Rock’n‘ Roll spielt, passt meiner Ansicht nach wirklich nicht in das Gesamtkonzept des Abends. Die Tontechniker haben mit Sicherheit akribisch daran gearbeitet auch dieser Band eine vernünftige Basis zu geben, aber das Hauptaugenmerk lag nun einmal bei Irish Folk. Ich mache keinem hier an der Stelle einen Vorwurf, das möchte ich mir nicht anmaßen. Dennoch kam es mir insgesamt so vor, als sei die bereits angefachte Partystimmung eher verflogen als weiter angefeuert.

Sichtweise 2 – nur die Band ohne das Aussenrum:

Da ich die Band vorher nicht kannte, hörte ich mir über YouTube mehrere Songs an. Dort waren sie kraftvoll, energiegeladen laut und von mehreren Genres beeinflusst. Und genau das haben sie in ihrer Zeit auch auf die Bühne übertragen. Ich möchte behaupten, dass insbesondere der Drummer, der mich irgendwie an Olaf Schubert den Comedian erinnert hat, mit seiner Glitzerhose, seinen Skills und seinen Bewegungen, vollen Einsatz gezeigt hat. Aber auch jeder Andere aus der Gruppierung hat sich über die vielen Zuhörer gefreut und drehte auf. Es scheint mir, dass sie gerne auf der Bühne stehen und dies auch voll auskosten wollen. Jedoch waren die Reaktionen der meisten Gäste eher etwas verhalten, was Christoper Koch (Gesang) leider nicht kitten konnte.

Die nächste und letzte Umbauphase dauerte ca. zwischen 30 und 40 Minuten. Ich habe nicht so genau auf die Uhr geschaut, da mich der Hunger zum Essensstand führte. Dort gibt es übrigens eine recht große Auswahl an warmen Essen, wie zum Beispiel Pommes, Brat- und Currywurst; aber auch Flammkuchen, kleine Pizzas, Chicken Nuggets und das für was ich mich entschieden hatte: ein Sesambaguette belegt mit Putenbrust und Käse. Dieses wird übrigens, wie andere Speisen auch, im Ofen aufgewärmt. Sehr lecker kann ich euch sagen. Und der Preis ist mit 4,50 € angemessen. Satt und frisch gestärkt musste ich natürlich erstmal meine E-Zigarette auspacken und dampfen, dampfen, dampfen.

Ich stand hinter einer Personengruppe und hätte beinahe einen Arm vor die Nase bekommen. Nichts passiert, keine Sorge. Der Arm wäre auch das kleinere Übel gewesen, denn so eine kleine Brandwunde durch eine Zigarette schmerzt bedeutend mehr.

Aber so kommt man mit freundlichen und sympathischen Menschen ins Gespräch. Warum sympathisch? Sie gehen auf das gleiche Konzert, haben also einen ähnlichen Musikgeschmack – Fazit: sie müssen sympathisch sein!

In diesem Fall traf das auch zu und so entwickelte sich mit Niko ein längeres Gespräch über die Bands des Abends und über den generellen Musikgeschmack von uns. Hier und da Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede. Lukas kam etwas später ebenfalls hinzu, ein guter Freund von Niko, wie ich feststellen durfte. Sie beide kommen aus Fulda – ein recht beachtlicher Weg von ca. 100 km, wie ich finde. Da wir noch etwas Zeit hatten erzählten sie mir auch, dass sie zur Reisegruppe „Unangenehm“, ebenfalls aus Fulda, angehören. Ihr kommt aus der Gegend um Fulda und möchtet mehr über diese Reisegruppe erfahren, oder euch anschließen? Hier der Link zu Facebook: Reisegruppe Unangenehm

Übrigens gab mir Niko noch einen, ich sage mal, Insidertipp für eine Bar mit schickem Ambiente und guter Musik in Fulda: Doppeldecker. Wer also mal in Fulda ist, sollte hier unbedingt mal reinschauen und vielleicht lernt ihr Niko dort auch kennen. Infos zur Doppeldecker-Bar in Fulda hier: Doppeldecker Fulda

Die Zeit verging schnell, da waren es nur noch wenige Minuten bis zum Auftritt von Flogging Molly. Nun hieß es: Sardinenfeeling! Viel Platz hatte nun keiner mehr im Saal. Eng an eng, Körper an Körper, kuscheln leichtgemacht. Ich weiß gar nicht, wie viele Menschen sich während des Auftritts von Flogging Molly an mir vorbei „gerieben“ und gedrängt haben, aber es waren sehr viele. Jedenfalls betraten die Herren die Bühne begleitet vom tosenden Applaus der Fans und Gäste. Die Stimmung war schon jetzt perfekt, obwohl noch nicht wirklich etwas passierte. Aber dann ging es los: die Instrumente wurden gespielt, es wurde gesungen und die Fans applaudierten weiter, tobten förmlich und wieder konnte kaum wer stillhalten. Auch wenn der Platz, der einem zur Verfügung stand, sehr spärlich war, irgendwie war es doch möglich verschiedene Körperteile in Schwung zu werfen. Irish Folk ist meiner Meinung nach die reine und perfekte Partymusik. Bei all der Bewegung und Partystimmung vergaß ich sehr schnell die Zeit. Zwar habe ich aufgrund meiner doch eher geringen Körpergröße (172 cm) immer wieder mal Probleme gehabt etwas zu sehen, aber ganz ehrlich: bei so einer Party, die von der Bühne aus fabriziert wurde, war das sch***egal.

Die Bühnenerfahrung dieser Band machte sich über die ganzen 90! Minuten mehr als bemerkbar. Immer wieder wurde das Mitklatschen gefordert und bei manchen Liedern auch zum Mitsingen. Die Fans haben sich, insbesondere im mittleren Teil des Saals, zum Mitspringen und Hüpfen und zum Pogen hinreißen lassen. Das bekam man sogar an den äußeren Bereichen des Saals mit, man konnte gar nicht anders. Das war eine sich automatisierende fließende Bewegung. Aber je länger der Auftritt dauerte umso wärmer wurde es in der Batschkapp. Bei so vielen Menschen, so viel Bewegung, nicht weiter verwunderlich. Ich stand zwar in der Nähe des Ein- und Ausgangs und hatte immer wieder mal einen erfrischenden Luftzug abbekommen, aber das reichte bei weitem nicht um abzukühlen.

Ein paar kleine Anekdoten über Deutschland, die deutschen Fans und auch Fußball gab Dave King (Gesang und Gitarre) von sich und untermalte diese mit einem Lachen. Das kam sehr gut bei den Gästen an, denn sie applaudierten und jubelten ihm daraufhin jedes Mal zu. Aber auch nach jedem Song stieg die Partystimmung immer wieder an. In etwa 15 Minuten vor Schluss musste ich aber mal raus aus dem Raum. Es war mir einfach zu warm und der aufkommende Durst musste unbedingt gelöscht werden. So habe ich leider die letzten Minuten nur noch hören können, aber das war nicht so schlimm.

So eine heftige, klasse Party mit dieser Art von Stimmung und Eigendynamik habe ich in der Batschkapp bisher noch nicht erlebt. Das war einmalig und spitzenmäßig. Auch die Musik, also der kalibrierte Sound durch die Tontechnik, war optimal.

20:00 Uhr: Licht aus, Spot an und die Bühne frei! Auf die Minute genau machten sich die Herren von „All will know“ auf die Bühne und binnen weniger Sekunden wurde es laut. Die bereits zu diesem Zeitpunkt gut gefüllte Batschkapp nahm es sehr gerne an und honorierten den Beginn des musikalischen abends mit Applaus und leichtem Jubel.

Wirklich gekannt habe ich diese Band nicht, obwohl sie scheinbar eine regionale Bekanntheit inne hat. All Will Know ist eine Zusammensetzung aus Darmstadt und Mainz.

Die Musik ist ihrem Genre entsprechend hart, aber melodisch. Während ihres Auftritts gab es laut vermischte Töne und Klänge, so wie ruhigre Passagen in den Liedern und auch hier und da ein schönes Gitarrensolo. Von den gespielten Songs konnte ich mir insbesronere „Counting Stars“ merken. Dieser gefiel und stach insbesondere dadurch hervor, dass alle besagten Elemente vorhanden waren.

Frank Richter, der für den Gessang gesorgt hat, ist definitiv ein Lob auszusprechen. Er beherrscht den gutturalen aber auch den normalen Gesang sehr gut. Zumindest nach dem zu urteilen, was die Tontechnik an diesem Abend angeboten hat. Diese war zwar nicht perfekt, aber sehr gut, so dass die unterschiedlichen Gitarren und der Gesang stets gut zu hören und zu unterscheiden waren.

Wirklich viel Interaktion Seitens der Band gab es nicht; aber das war auch nicht nötig, da das Publikum entsprechend positiv auf die Herren auf der Bühne reagiert hat. Es war sogar sehr gut zu erkennen, dass sich die Bandmitglieder durch die Reihe weg über das zahlreiche Publikum und die Resonanzen zu den Songs gefreut haben. Gerade Frank schien teilweise zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd.

Zum Abschluss des 30 minütigen Auftrittes gab es noch das obligatorische Gruppenfoto, welches davor und danach mit Applaus begleitet wurde.

Nur eine kurze Umbau- bzw. Umräumphase begann, die gerade einmal 15 Minuten dauerte. Denn es stand noch eine weitere Band an, bevor es dann mit Amorphis zur Sache gehen sollte.

Nach und nach betraten die Mitglier der Band „Martyrion“ die Bühne. Die „kölsche Jungs“ bezeichnen ihre Musik selbst als postapokalyptischen melodic death metal. Als der Sänger oder besser gesagt „Growler“ David Schäfer dies über die Band erklärte, hoffte ich doch, dass Gesang und Musik wie zuvor in einem ähnlichen Stil bei All Will Know ausfallen würde. Aber leider ist dies nicht ganz der Fall gewesen.

Zwar ist die musikalische Ebene abwechslungsreich, schnell, langsamer und mit teils schönen ruhigeren Parts und dem ein oder anderen Solo geschmückt, doch der permanente gutturale Gesang erschwert es mir persönlich bei einer Dauerbeschallung dieses Genres Spaß zu empfinden.

Aus meiner Perspektive schien es so, als wäre ich nicht alleine mit dieser Empfindung. Die gesamte Stimmung schien etwas abzufallen. Selbstverständlich gab es nach jedem Song Applaus, aber auch der schien gedämpfter auszufallen als bei der Band zuvor. Wahrscheinlich lag es mitunter auch daran, dass David versuchte das Publikum zum Mitmachen zu animieren. Ob dies nun gelang oder nicht, kann ich nur schwer sagen und daher lasse ich es an dieser Stelle offen. Vielleicht hat es bei den Zuschauern weiter vorne an der Bühne gefruchtet.

Dennoch ist zu sagen, dass auch hier die Tontechniker eine sehr gute Arbeit geleistet haben. Melodien der unterschiedlichen Gitarren waren eindeutig zu erkennen. Auch die Musiker haben ihr Bestes gegeben. Jedenfalls sah es sehr danach aus.

Wirklich nichts gegen diese Band oder der Musikrichtung im Generellen, jedoch bleibt für mich persönlich festzuhalten, dass mir diese Art nicht so gut gefällt. Aber das ist Geschmackssache und kann nur subjektiv von jedem Einzelnen beurteilt werden.

Eine erneute Umbauphase begann, welche nun eine gute halbe Stunde in Anspruch nahm. Zeit genug um nochmal frische Luft draußen zu schnappen, das WC aufzusuchen und ein Getränk zu holen. In meinem Fall eine Cola mit Eiswürfeln ohne Ende.

Frisch und aufgeregt hieß es nun noch ein paar Minuten warten und dann sollte es mit Amorphis endlich losgehen. Mit mir warteten gut und gerne insgesamt 800 Menschen. (Ein geschätzter Wert)

Dann sollte das Spektakel beginnen und die Batschkapp erwachte zum Leben. Noch bevor überhaupt der erste Musiker auf der Bühne Stand gab es tosenden Applaus und Jubel und schließlich kamen sie nach der Reihe auf die Bühne, bis sie vollzählig waren. A-M-O-R-P-H-I-S | Da waren sie nun und schon ging es auch lautstark los. Frontmann Tomi Joutsen, der den gutturalen Gesang und natürlich auch normalen Gesang beherrscht, stand mit seinem faszinierend aussehendem Mikrofon auf der Bühne. Wobei „stand“? Der Gute war auf der Bühne viel unterwegs, gab das Headbangen vor, machte selbst mit und motivierte das Publikum ein ums andere Mal zum Mitmachen. Sei es das Klatschen, der Fauststoß oder zu einem späteren Zeitpunkt des Auftritts auch zum Mitsingen.

Das Faszinierende an und bei Amorphis ist die stete Abwechslung. Trotz der teilweise harten musikalischen Gangart und dem perfekten gutturalen Gesang, mischen sich immer wieder sehr klangvolle, melodische Parts mit ein. Die Klänge durch das Keyboard entschärfen meines Erachtens diese Härte wieder und bei ruhigeren Passagen in Songs lädt es förmlich dazu ein die Augen zu schließen und einfach nur zu genießen.

Der ganze Auftritt, das ganze Konzert, das Amorphis gegeben haben, war voller Energie und einfach nur eine riesengroße Party mit sehr guter Stimmung. Jeder Song wurde euphorisch gefeiert. Es ging nicht anders, man musste sich einfach mitbewegen, so es der Platz zuließ. Headbangen, mit den Beinen oder Füßen wippen, vollkommen durchdrehen; das alles habe ich in meiner näheren Umgebung beobachten können und habe selbst auch mitgemacht.

Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass sich Band und Publikum gegenseitig gepusht haben. Jeder hatte Spaß und Gefallen an dem was Amorphis angeboten hat. Nachdem Tomi auch noch sagte, dass es ihm bzw ihnen, mehr gefiele in so einer Lokalität Konzerte zu geben als auf großen Festivals war die Stimmung sogar für einen Moment so großartig, dass man beinahe das Dach der Batschkapp hätte wegfliegen sehen können. Zum Glück ist es aber fest verbaut.

Die Band fasziniert. Sie das erste Mal live zu sehen war grandios. Ich kann wirklich jedem, der Amorphis oder den Musikstil gut findet, nur empfehlen zu einem Konzert zu gehen. Die Zeit verflog nämlich wie im Fluge. Kaum, dass das Konzert begann, blickte ich einmal kurz auf die Uhr und stellte mit Schrecken fest, dass schon über eine Stunde vergangen war. Und es war nicht festzustellen, dass weder die Band noch das Publikum an Energie eingebüßt hätten. Während nun also die letzten Songs begannen, genoss ich einfach nur noch. Und um ca. 23:20 Uhr war dieser tolle Abend, dieses wunderbare Konzert, dann auch leider schon vorbei.

Man merkt, dass Amorphis auf eine lange Bühnenerfahrung zurückgreifen kann. Der Einsatz auf der Bühne, das „Spiel“ mit dem Publikum. Es passt perfekt zusammen. Die Tontechnik hat hier perfekte Arbeit geleistet. Wenn es mir möglich wäre Sterne zu vergeben, dann wären es deren 5 von 5 möglichen.

weitere...

Pünktlich um 20 Uhr betraten die Jungs von „Bury Tomorrow“ die Bühne und legten direkt mit voller Kraft los.

Die gut etwas mehr als zur Hälfte gefüllte Batschkapp (bedeutet ca. zwischen 500 und 600 Personen) war durch das Lichtspiel zu Beginn beeindruckt. Ebenso fiel es dem Sänger (gutturaler Gesang) Daniel Winter-Bates leicht das Publikum in den ersten Reihen zum Mitmachen zu bewegen.

Innerhalb des 30-Minütigen Auftritts der Metalcore-Band gelang es ihm somit direkt während des 2. Songs eine so genannte „Wall of Death“ zu dirigieren. Etwas später gab es dann noch den allseits beliebten „Circle Pit“, sowie weitere Anweisungen zu springen.

Leider war die Soundqualität der Musik eher mäßig. Die Vermutung liegt sehr nahe, dass die Einstellungen, welche die Technik machte, sehr suboptimal waren.

Während in Aufnahmen der Band auf YouTube die Gitarren und der Gesang deutlich zu unterscheiden und zu erkennen sind, war dies hier einfach nicht möglich. Vielleicht konnten es Kenner und Fans der Band noch am Ehesten erahnen. Mir persönlich bleibt nur die Hoffnung, dass die Tonqualität bei einem weiteren Konzert unter anderen Bedingungen (und vielleicht auch an einem anderen Ort) besser sein wird.

Nichts desto trotz haben sie sehr viel Energie in ihren Auftritt gesteckt um das Bestmögliche aus ihrer Zeit heraus zu holen. Das verdient großen Respekt.

Nach der Umbauphase auf der Bühne, die circa 30 Minuten gedauert hat, warteten immer mehr Fans auf den Beginn des Auftritts von Trivium.

Die Belichtung des Raumes wurde gedimmt und es erklang über die Boxen ein sehr bekannter Song von Iron Maiden, nämlich: Run to the Hills. Dies war das Zeichen, dass es gleich losgehen sollte und wie auf Bestellung kamen auch die Personen in den Saal, die noch draußen waren. Es wurde also voller. Grob geschätzt haben sich während des Auftritts von Trivium zwischen 700 und 800 Personen in der Batschkapp befunden. Der größere Teil in der vorderen Hälfte bis zur Bühne.

Ich war gespannt auf das, was nun folgen sollte. Waren der Klang und der Sound nun besser? Wie ist die Live-Performance der Band?

Direkt vorne weg: Die Ton- und Soundqualität waren bei Trivium deutlich besser. Gesang und Gitarren waren zu unterscheiden. Halleluja!

Bisher kannte ich persönlich noch nicht so viel von Trivium. Hin und wieder mal gehört, ein paar Songs über YouTube angehört und angesehen, aber mehr auch nicht.

Umso beeindruckender war die Darbietung, die Energie, das Gitarrenspiel und der Gesang von allen Musikern auf der Bühne.

Das bewegte Fans und Zuschauer zum Mitmachen.  Insbesondere Matthew Heafy heizte zwischen den Songs immer wieder an, in dem er zu den Fans sinngemäß sagte: Egal, wenn ihr die Songs nicht kennt. Hauptsache bewegen und headbangen!

Gesagt, getan. Und je mehr Songs wie Strife oder The sin and the sentence gespielt wurden, desto mehr bewegte sich auch der Zuschauerpulk vor der Bühne. Es wurde herumgesprungen, Pogo getanzt und auch ein weiterer Circle Pit wurde, nach Anweisung von Matthew, ausgeführt. Einige Passagen der Songs durften (oder mussten) die Fans mitsingen. Nächstes Mal kann ich das auch.

Der Auftritt insgesamt war sehr abwechslungsreich. Mal sehr laut und ganz viel Krach, mal etwas weniger und für die Verhältnisse dieser Band eher ruhiger. Aber dabei verflog die Zeit wie im Fluge. Auf der einen Seite natürlich toll, denn das belegt, dass dieses Konzert sehr viel Spaß gemacht hat. Aber auf der anderen Seite hieß es auch, dass sich dieses tolle Konzert dem Ende nähern sollte. Ein Cover noch und eine Zugabe, dann war auch leider schon Feierabend.

Subjektives Fazit: Wer auf Trivium oder generell auf die etwas härtere und lautere Gangart mit sehr gutem Gesang und fantastischem Gitarrensound steht, wird sich bei Trivium wohl fühlen.

Im Anschluss an das Konzert musste ich einfach zum Merchandise-Stand um mir dort ein schickes Trivium T-Shirt zu holen. Aber nicht nur das. Am nächsten Tag orderte ich mir direkt die zwei zuletzt erschienenen Alben „Vengeance Falls“ und „Silence in the Snow“.

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