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Ein Familienfest mit Gesang und Tanz in der Batschkapp mit Gogol Bordello am 20.08.2019

Endlich mal wieder Batschkapp! Es ist ohnehin schon lange her für mich, dass ich dort zuletzt bei einem Konzert vor Ort war. Umso schöner, dass es gleich ein kleines Highlight mit Gogol Bordello wurde.

Doch zunächst eine kleine Stärkung, um den Abend überstehen zu können. Zum Glück macht der Sommer derzeit eine Pause, sonst wäre es sicher unangenehm warm im Innenraum geworden, aber dem war nicht so.

Unsere Bilder vom Konzertabend sind hier: Gogol Bordello & Skinny Lister

Gegen 20 Uhr war die Batschkapp auch gut gefüllt, so dass es losgehen konnte und mit der Band „Skinny Lister“ konnte der Abend starten.

Skinny Lister ist ein sehr gutes Aufwärmprogramm für Gogol Bordello. Der Stil hat von Beginn an sehr gut gepasst. Sie spielen eine interessant gefächerte Mischung aus Rock, Punk, Folk und Indie. Möglicherweise auch noch aus anderen angrenzenden Genres. Für Unterhaltung ist dabei aber jedenfalls gesorgt, denn in den gut 40 Minuten des Auftritts war Vielerlei dabei, das auch die Gäste, Fans und Zuschauer direkt ansprach. Mitklatschen, mitsingen und zum Tanz auffordern, was auch alles angenommen wurde, ergänzten sich sehr gut zu dem lebhaften Auftritt auf der Bühne.

Die Londoner ließen sprichwörtlich die Puppen tanzen und hatten absoluten Spaß dabei sich selbst und die Fans und mit ihnen zu feiern. Mitmachen war jederzeit möglich. Auch wenn die Genres überlappen, hatte ich meistens diesen Irish Folk Rock erkannt, was sicherlich naheliegend ist und dementsprechend ohnehin reine Party- und Feiermusik darstellt. Und so ging das auch seine Zeit und war mit Trouble on Oxford Street schnell zu Ende.

Die Pause, in der die Bühne umgebaut wurde, dauert fast eine ganze Stunde; knappe 50 Minuten, was ich für ungewöhnlich lang hielt aus meinem bisherigen Konzerterfahrungsschatz. Aber die Wartezeit sollte sich lohnen, denn wie auch bei Skinny Lister war von Beginn an Stimmung, Jubel und Tanz in der Batschkapp.

Die rund 700 Gäste ließen ihrer Feierwut freien Lauf und hatten sichtlich Spaß. Während es ganz vorne auch mal Bier von der Bühne regnete, hatten die Menschen weiter hinten den Platz um ausgelassene Tänze zu tanzen.

Es hatte, wie bereits im Titel erwähnt, den Charakter einer großen (Familien) Feier, anstelle eines klassischen Konzerts. Das mag gewiss sicherlich auch daran liegen, dass Gogol Bordello aus eben solchen Feiern entstanden sind, bei denen sie regelmäßig auftraten.

Überwiegend spielen Gogol Punk und haben dabei noch ein paar weitere Einflüsse mit Percussions, einem Akkordeon und anderen Instrumenten, die man üblicherweise nicht bei einer Punkband findet. Hinzu kommen die Einflüsse aus der traditionellen Roma Musik. Sie bezeichnen die Musik schließlich selbst auch als „Gipsy Punk“ oder auch „Immigrant Punk“. Gipsy bedeutet „Zigeuner“ und das liegt in der Geschichte der Mitglieder von Gogol. Vor 20 Jahren wurde die Band nämlich vom Frontmann Eugene Hütz gegründet, der aus der Ukraine stammt und nach Amerika migrierte.

Bei den Texten geht es immer wieder um das Leben, Heimat und auch darum Spaß zu haben. Immer wieder wird dabei das „Gipsy“ aufgegriffen und gelebt.

Spaß haben die Musiker total auf der Bühne, so wie sie miteinander und mit den Fans umgehen. Wie schon erwähnt, wird zusammen gelacht, gesungen, getanzt und einfach nur gefeiert.

Ob man mitsingt, mitklatscht oder wild tanzt, alles was Spaß macht ist auch erlaubt. Immer wieder sah ich Menschen, die völlig fertig, außer Kräften und total verschwitzt an mir vorbeikamen, aber äußerst glücklich schienen und von all der Feierei einfach eine kleine Pause brauchten.

Jedes Mal aus Neue finde ich es erstaunlich, wie schnell die Zeit doch vergehen kann, wenn man bei dem ganzen Spaß mitmacht. Nicht unbedingt mit wildem Tanz, aber man kann sich auf diesen „Partypunk“ einlassen und einfach nur Spaß haben, abschalten und genießen – und genau darum wird es GoGol Bordello auch bei den Auftritten gehen.

Sie feiern einfach selbst und lassen den Funken auf alle überspringen. Wer da überhaupt nicht mitfeiert, macht irgendetwas ganz falsch. Oder hat sich im Konzert geirrt.

Ich weiß gar nicht mehr genau wie lang das eigentlich ging, jedenfalls gab es stets sehr viel Applaus und Jubel während des ganzen Auftritts.

Ein gelungener Abend mit dem Charme einer Familienfeier – da hätte man auch glatt Hochzeit feiern können!

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