Skip to main content

Vorweg: leider war es mir nicht möglich eigene Bilder zu machen, bzw. diese sind völlig misslungen. Danke an Jan Heesch vom Rock Genuine Magazin, dass ich ein paar seiner Bilder für meinen Beitrag verwenden durfte.

Als ich gegen 19:30 ankam und durch die Pforten der Batschkapp schritt, war schon musikalische Action zu hören. Nanu? Hatte ich da etwa den Konzertbeginn verschlafen? Um ein paar Minuten, wie es aussah. Aber das war nicht so sehr dramatisch. Schnell die Jacke in die wachsamen Hände des Garderobenpersonals übergeben und hinein in den schon sehr vollen Konzertsaal.

Und tatsächlich standen da schon „Armored Dawn“ aus Brasilien auf der Bühne und eröffneten den Abend mit schönem Heavy Metal. Wie lange sie da schon auf der Bühne waren, kann ich nicht sagen, aber ich durfte noch einige Songs ansehen und anhören. Die Band um Eduardo Parras, dem Sänger, spielt modernen melodischen Heavy Metal mit einer guten Kombination aus starken Riffs, Gitarrensolos und einem markanten Gesang.

Auch die Bühnenperformance der Band kann sich sehen lassen. Es ist immer wieder Bewegung zu sehen und auch die ersten Versuche dem Publikum einzuheizen waren da.

Es war zwar noch etwas verhalten, aber die ersten Gäste machten schon beim „Hey“ mit Fauststoß mit. Den Applaus nach jedem Song haben sich die Brasilianer gewiss redlich verdient.

Auch wenn sie aus Brasilien kommen, konnte ich persönlich keine lateinamerikanischen Einflüsse bei der Musik heraushören. Dafür sind sie sehr geradlinig und spielen sowohl schnellere als auch etwas langsamere Songs. Dabei scheinen sich die Texte um Kampf, Tapferkeit und teilweise auch um Sehnsüchte zu drehen. Zumindest bei dem, was ich so heraushören konnte.

Jedenfalls passen sie genau in die musikalische Richtung, die mir persönlich am meisten gefällt. Von der Musik und den Texten her bringen sie ein sehr hörbares Gesamtpaket aus Brasilien mit.

Es war natürlich auch sehr gut, dass die Soundanlage bereits zu diesem frühen Zeitpunkt perfekt funktionierte. Ich konnte die Instrumente und den Gesang deutlich heraushören und genießen.

Nach einer kurzen Umbaupause ging es auch schon weiter. Die Band „Diamond Head“, die man durchaus auch schon zu Legenden zählen kann, betraten die Bühne und legten stark nach. Das Einheizen des Publikums klappte besser und die mittlerweile sehr gut gefüllte Batschkapp wurde, insbesondere in den Reihen weiter vorne, zu einer Sauna. An der Tür gab es wenigstens noch etwas kühle Luft und weiter hinten drängten immer wieder Menschen, die eine Abkühlung in flüssiger Form brauchten.

Mir persönlich wurde es in der ausverkauften Batschkapp schon etwas eng. Ich stehe ungern so gequetscht herum. Der Nachteil als eher kleine Person ist dann noch, dass man außer Köpfen nicht viel mehr sehen kann. So bin ich immer hin und her gewandert, damit ich nicht nur hören, sondern auch etwas sehen kann. Abgesehen davon ist es auch interessant zu bemerken, wem man immer wieder begegnet.

Auf die Uhr habe ich wohl nicht geschaut, aber das war auch recht egal, denn die Musik war klasse. Diamond Head, die es auch schon seit über 40 Jahren gibt, waren zu seiner Zeit Vorreiter der „New Wave of British Heavy Metal“ (NWoBHM). Sie dienten auch vielen neueren Bands als Einfluss und so ist es kein Wunder, dass die Musik, die immer noch dem Genre entspricht, auch heutzutage noch sehr gut ankommt.

War die Stimmung bei Armored Dawn noch etwas verhalten, legte sie ab diesem Zeitpunkt zu. Viel mehr Applaus, viel mehr mitklatschen und auch mitsingen gab es. Das wurde zum Teil auch von der Band eingefordert und zum anderen Teil selbst initiiert.

Es ist einfach der klassische Heavy Metal, den sie spielen und dazu eine großartige Bühnenshow hinlegen. Viel Bewegung, viel Interaktion und auch die Lichter bringen dem Auftritt von Diamond Head den entsprechenden Rahmen. Kraftvoller Gesang, rhythmische Melodien und ganze Songs, die einfach nur zum Mitmachen und Headbangen einladen.

Und wenn man auch bei fast allem mitmacht, Spaß an dem Auftritt und der Musik hat, dann wundert man sich, wie schnell die Zeit vergeht. Genau das ist mir bei Diamond Head passiert. Ja wie? Schon fertig? Leider ja. Und was hörte ich einen älteren Herrn neben mir sagen? „Die Alten können es einfach immer noch am besten“. Da mag er wohl Recht haben.

Pause. Abkühlung. Trinken. Selbst wenn man kaum mitmacht, bzw. mitmachen kann, weil es aus Platzgründen kaum möglich ist, dann wird es wärmer und wärmer. Draußen einmal abkühlen und an der E-Zigarette nuckeln, und im Anschluss die lange Warteschlange an der Getränkeausgabe zum Totschlagen der Zeit nutzen. Eine bildhübsche junge Dame bediente mich und gab mir den sehnlichst erwarteten Maracujasaft. Kühl und fruchtig. Genau was ich brauchte.

Kaum hatte ich das Getränk in den Händen, sah ich nach vorne und musste feststellen, dass die ausverkaufte Batschkapp nun fast aus allen Nähten zu platzen drohte. Daran zu denken von ganz hinten nach ganz vorne zu wollen, war schon gar nicht mehr möglich. Es hätte mit Sicherheit funktioniert, aber so schlecht war die Sicht nun auch nicht. Und ich war auch keine Sardine. Alles gut.

Nur Augenblicke später um 21:30 war es dann auch schon so weit: die Lichter gingen aus und in der Batschkapp wurde ganz laut „Saxon“ skandiert. Unter großem Jubel gingen die Lichter auf der Bühne an und da standen sie: Saxon! Passend zum Tournamen und zum neuen Album begannen sie mit dem Song „Thunderbolt“. Was für ein fulminanter Start. Die Massen waren sofort Feuer und Flamme. Viel Applaus, viel Headbangen, noch mehr Mitklatschen und der Fauststoß waren während und zwischen den Songs zu sehen.

Je länger der Auftritt dauerte, umso älter wurden auch die Songs, die die Band spielte. Es war schon beeindruckend, wie gut sie das Publikum über so eine lange Zeit im Griff hatten, denn die wirklich gute Stimmung hielt sich tatsächlich bis zum Schluss.

Man merkt ihnen wirklich an, dass sie immer noch richtig Lust haben Live zu spielen und die Bühnen dieser Welt bereisen wollen. Die Energie, die Lust, die Kraft und natürlich die Musik, die von der Bühne kommen, reißen Jung und Alt einfach mit. Standard gibt es bei ihnen wohl nicht. Die Bühnenshow aus Lichtern und Nebel, so wie Interaktionen mit dem Publikum ist einfach nur großartig. Da können sich gewiss viele Bands noch eine Scheibe von abschneiden. Aber das ist wohl auch die langjährige Erfahrung, die Saxon zweifelsohne haben.

Auch sie spielen Heavy Metal, sowie NWoBHM und waren, wie auch Diamond Head, ein Vorreiter dieses Genres seiner Zeit. Melodisch, kraftvoll und mit viel Energie, sowie genialem Gesang bilden Saxon auch heute noch musikalische Perfektion in diesem Genre. Saxon sollte man auf jeden Fall gehört haben. Noch besser ist aber, sie auch mal live gesehen zu haben.

Insgesamt gab es 21 Songs, wovon drei davon Zugaben waren, die die Band auch gerne gegeben hatte. Princess oft he Night war einer davon. Ein Klassiker. Der Abend endete aber mit Denim and Leather.

Ein weiterer Club in Frankfurt, den ich nun das erste Mal aufgesucht habe. Etwas abseits vom Schuss im Stadtteil Hausen, aber gut erreichbar und ein interessantes Ambiente. Mir wurde gesagt, dass im großen Saal durchaus 400 Menschen Platz finden können, wenn keine Bestuhlung im Raum ist. Geschätzt waren an diesem Abend jedoch nur ca. 100 Gäste anwesend, die sich großzügig im Raum verteilten und ihn so etwas voller aussehen ließen.

Der musikalische Abend begann pünktlich um 20 Uhr als Jadea Kelly aus Toronto mit ihrem E-Gitarristen Ryan O‘Reilly die Bühne betrat. Nicht nur, dass sie das Gitarrenspiel beherrscht, nein, sie hat auch eine vorzügliche Gesangsstimme, mit der sie nicht nur laute und leise Töne einschlagen, sondern auch sehr viel Gefühl hineinlegen kann. Ihre Songs sind eine ruhige Mischung aus Gefühl und Emotion, die aus dem Leben genommen sind.

So kann sie einen mit dem Klang ihrer Gitarre, der Begleitung durch die E-Gitarre und insbesondere durch den Gesang gefühlvoll abholen und zum Träumen einladen. Es war für mich tatsächlich so, dass ich in den Momenten, als ich die Augen schloss, ein Gefühl von Zeitlosigkeit hatte. Die Zeit blieb sprichwörtlich unter ihrem Gesang stehen.

Was mir persönlich auch sehr sympathisch auffiel, war die Tatsache, dass Jadea durchaus noch etwas schüchtern wirkt. Insbesondere nach dem großen Applaus, den die Gäste ihr zukommen ließen, leuchteten ihre Augen sehr und das Bedanken fiel deutlich leiser aus als ihr Gesang. Die Schüchternheit verfliegt jedoch, sobald sie mit dem Singen beginnt. Dann ist sie voll in ihrem Element.

Insgesamt ist ihre Musik sehr gefühlvoll und mit der Begleitung durch Ryan O’Reilly kam es mir durchaus so vor, als wäre die Brotfabrik, der große Saal, in eine andere Atmosphäre gewandert. Und zwar in eine wunderschöne, emotionale Atmosphäre, die jeden berührt, der sich in ihr befindet. Ihr 30minütiger Auftritt war jedenfalls eine Spur zu kurz.

Die Pause war relativ kurz, denn Umbauarbeiten gab es auf der Bühne nicht wirklich zu machen; es stand bereits alles dort, was dort sein musste.

Und da kamen sie schon auf die Bühne, die drei jungen Damen aus Winnipeg, Kanada. Nacheiner kurzen Begrüßung mit einem strahlenden Lächeln der drei jungen hübschen Damen ging es auch schon musikalisch los. Dabei ist es nicht ganz so einfach den abwechslungsreichen und variablen Musikstil einer bestimmten Kategorie zuzuordnen.

So gibt es rockige Balladen, sehr ruhige Balladen aber auch richtig schöne Rocksongs, die stets melodisch sind. Immer wieder kommt dabei auch ein gewisser Country Teil zum Vorschein, der sich gerne mit Folk vermischt. Aber nicht nur musikalisch sind die drei Damen auf einem sehr hohen Niveau, schließlich kann jede von ihnen auch sehr gut singen.

Ihre Songs sind ebenfalls sehr emotional und gefühlvoll und können einen sehr schnell in ihren Bann ziehen. Schon allein deswegen war die Kombination dieser Band mit Jadea Kelly wirklich sehr gelungen, denn sie ergänzen sich wundervoll. Während man als Gast bei Jadea in eine andere Atmosphäre getragen wurde, so kann man definitiv sagen, dass Sweet Alibi durch mehrere Gefühlswelten führen. Es ist mal etwas trauriger und ruhiger, aber dafür auch mal schnelllebiger und fröhlicher.

Das spiegelt nicht nur die Musik wieder, die passend zu den Songs komponiert wurde, sondern natürlich auch die Texte, die mehr als nur das Leben beschreiben.

Dass die Musik die Herrschaften auch zum Mitbewegen und gemeinsamen Tanzen einlud, war im Saal nicht zu übersehen. Ich darf ruhig dazu sagen, dass das Durchschnittsalter wohl 45+ gewesen sein dürfte. Ich persönlich finde es an dieser Stelle, wo ich das nun erwähne, sehr schade, dass sich so wenige Jugendliche, bzw. jüngere Menschen, für diese ehrliche Art der Musik begeistern können. Gewiss sind Sweet Alibi, oder auch Jadea Kelly, eher etwas für Insider, wenn man das so sagen darf, da keine große Promotion zu ihrer Tour erfolgte. Dennoch sollten Menschen, die ehrliche gefühlvolle Musik mögen, mal in die Lieder reinhören, denn ich bin mir sicher, dass es sehr vielen gefallen wird.

Man konnte den Damen auf der Bühne wirklich ansehen, dass sie Freude und Spaß an ihrer Musik haben. Und so ließ ich mich auch von dieser durchdringen Musik, die den ganzen Abend vorherrschte, anstecken und versuchte mich – so unauffällig und „grazil“ wie möglich – mitzubewegen.

Die Stunde verging viel zu schnell und da war der Auftritt schon vorbei. Doch nein, nicht ganz: es gab noch eine wundervolle Zugabe, die den Abend abrunden konnte. Vermutlich konnte jeder mit einem Lächeln die Heimreise antreten.

Aber bevor auch ich dies tat, habe ich mir dann noch die aktuelle CD von Jadea Kelly gegönnt, die sie mir auch signierte. Eine sehr sympathische junge Frau, muss ich sagen. Von Sweet Alibi hätte ich dem Grunde nach auch gerne eine CD gekauft, aber ihre CDs hatte ich schon über Amazon geordert und als MP3 vorliegen. Diese Art Künstler/innen unterstütze ich von Herzen gern, denn was sie den Zuhörern geben können, ist kaum zu beschreiben.

Es bleibt zu hoffen, dass sie bald mal wieder durch Deutschland touren werden und dann eine etwas größere Resonanz erleben können.

Für mich als Hard Rock und Metal Liebhaber war der Besuch eines solchen Konzerts schon eine große Ausnahme. Abgesehen davon, dass ich an diesem Samstagabend ohnehin nichts Anderes vorhatte, und in der Batschkapp die Bühne und Elektronik missbraucht wurden, war dies die bessere Alternative. Mir wurde im Vorfeld auch gesagt, dass die Band gar nicht mal so schlecht sei und insbesondere vom Gesang etwas für mich sein könnte, trotz des vollkommen anderen Genres.

Nun kam ich also kurz nach 20 Uhr im Bett (ja, ich weiß wie das klingt) an und trat in den mir nicht mehr so ganz fremden Club hinein. Dort war bereits Action auf der Bühne. Es befanden sich zwei Schweizer Herren auf selbiger, die mit Industrial, EBM bzw. Synth-Pop den Abend einläuteten. Ich muss gestehen, dass mir dies als sehr selten gelegentliche Abwechslung durchaus gefällt. Hierbei gefiel mir jedoch der Gesangspart, den mein Namensvetter Patrick übernahm, am besten. Meiner Meinung nach hat er mit seinem Gesang und der Stimme durchaus auch andere Möglichkeiten. Die Kombination war aus meiner Sicht aber wirklich in Ordnung.

Was mir bei Dunkelsucht, aber auch den meisten anderen Gruppen in diesen Genres, sehr positiv auffällt, sind die durchdachten Texte, die zumeist einen traurigen Beigeschmack haben.

In Sachen Stimmung war, von außen betrachtet, noch viel Luft nach oben. Zwar hatten sich schon einige zur Musik bewegt, aber das waren doch relativ wenige. Den standesgemäßen Applaus nach den vorgetragenen Stücken gab es aber selbstverständlich. Gut, was nicht ist, kann ja noch werden, dachte ich mir und habe die ersten musikalischen Eindrücke des Abends noch auf mich wirken lassen.

Elektronisch ging es natürlich weiter. Und als sich die Band Versus vorstellte und dabei erwähnt wurde, dass nun „Ahoi-Pop“ ansteht, war mein erster Gedanke „Bitte, was? Wie Matrosen seht ihr nicht aus…“ Dass es sich dabei um größtenteils EBM und Darkwave handelte, war mir nach einiger Zeit dann schon klar. Aber zur genauen Beschreibung, was Ahoi-Pop eigentlich ist, greife ich auf die Beschreibung der Gruppe zurück, die sich auf ihrer Webseite befindet (https://www.versus-music.de): „AhoiPop steht für eingängige Melodien, epische Hymnen, fesselnde Balladen und intelligente Clubhits. AhoiPop steht für ehrliche, ergreifende und tiefgründige Texte. AhoiPop steht einfach formuliert für elektronische Popmusik.

Mir gefiel durchaus was die Gruppe auf der Bühne präsentierte. Insbesondere André, der Sänger, war mit vollem Einsatz und großer Energie dabei. Nach einiger Zeit habe ich mich gefragt, ob vielleicht eine Duracell-Batterie irgendwo bei ihm eingebaut wurde, denn Stillstehen konnte oder wollte er beinahe überhaupt nicht. Zudem versuchte er immer wieder Stimmung unter die Gäste zu bringen, was nur sporadisch funktionierte.

Mal ein Beispiel hierfür, was noch recht zu Beginn des Auftritts gewesen war: Ich stand halblinks hinten und es wurde zum Mitklatschen aufgefordert. Da habe ich doch glatt mitgemacht – warum auch nicht? Soll doch Spaß machen der Abend. Einige andere Gäste haben ebenfalls mitgemacht; aber viele Personen um mich herum überhaupt nicht. Das Mitklatschen verstummte leider auch sehr schnell wieder und das fiel auch André auf der Bühne auf, der sofort eingriff und das Mitklatschen wieder aufleben lassen wollte.

Sicher kann ich nicht behaupten, dass es alle Gäste und Zuschauer betraf, aber so war es aus meiner Sicht – ganz subjektiv betrachtet. Ich fand es schade, denn Versus waren melodisch und gesanglich ganz gut – und das sage ich als Metalhead. Es war dann doch etwas ungewohnt, wenn ich das mit den Konzerten vergleiche, auf denen ich sonst bin. So habe ich anschließend weniger auf andere geachtet und mich der Melodie und dem Gesang einfach hingegeben und siehe da, auch ein Metalhead kann dieses Genre durchaus (begrenzt) genießen. Auch hier waren es insbesondere die Texte, die mir sehr gut gefallen haben.

Eine kleine Anekdote am Rande, die so typisch für mich ist, dass ich sie einfach loswerden muss: Als ich gegangen bin, stand ich draußen an einem Rauchertisch, um meine E-Zigarette aufzufüllen. Da standen noch ein paar Personen, denen ich zunächst keine allzu große Beachtung schenkte, schließlich wollte ich meine E-Zigarette auffüllen. Aber dann dämmerte es mir; die Gesichter kamen mir doch bekannt vor. Ich brauchte ein paar Momente um zu erkennen, dass ich da mit den Herrschaften von Versus stand. Zugegeben, mit Jacke und Kapuze, dazu im Dunkeln, war es nicht ganz so einfach sie zu erkennen.

Eine lange Pause gab es nicht, bis der Hauptakt des Abends begann. Und schließlich kamen sie auf die Bühne: L’Âme Immortelle. Applaus und Jubel begleitete die Künstler beim Gang auf die Bühne. Da dachte ich mir doch, dass endlich auch bei den Gästen die Stimmung aufkommt, die ich so lange vermisst hatte. Tatsächlich wurde es insgesamt gesehen besser. Viel mehr Gäste bewegten sich zur Musik und auch beim Mitklatschen zeigten viele, dass sie doch gerne mitmachten. Wenngleich es hier und da noch etwas verhalten aussah.

Auch bei dieser Gruppe waren es mehr Gesang und Texte, die ich durchaus sehr gut fand; während es bei der zum Großteil elektrolastigen Musik weniger der Fall war. Aber nun, das ist insgesamt betrachtet Geschmackssache. Darauf war ich aber eingestellt, obgleich ich festhalten muss, dass es für mich wesentlich elektronischer war als erwartet.

Was aber wirklich gut rüberkam, war der Gesang von beiden. Dieser ist, wie ich finde, live sogar noch um einiges besser, als man dies auf YouTube Videos erahnen kann. Sonjas Stimme ist hell und sie bringt damit trotz der traurig düster wirkenden Texte durchaus Licht in die Melodien. Mit diesem Licht scheinen die Texte ihre Wirkung nicht zu verfehlen, da ihr Gesang durchdringend ist. Thomas hingegeben bringt die eher düstere kraftvolle Stimme, die bei anderen Liedern genauso wirkungsvoll ist, wie Sonjas Stimme. Es kam mir so vor, dass die beiden in einer gewissen Form Licht und Schatten bilden.

Ich konnte mich auch bei ihnen auf das angebotene einlassen und vergaß die Zeit, was mir beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Leider musste ich früher gehen, da der Heimweg lang und die Nacht von kurzer Dauer sein sollten.

Dennoch war es recht interessant und wirklich etwas ganz Anderes für mich. Ich denke aber, dass dieser Abend meine Lust auf etwas komplett Anderes auf lange Sicht gestillt hat.

Lange ist es her, als ich das letzte Mal zu einem Konzert in der Frankfurter Festhalle gewesen bin. Einige Jahre mittlerweile als Billy Talent die Festhalle rockten.

Auf dem Weg zur Festhalle strömten immer mehr Menschen zum südlichen Eingang der Festhalle. Es war kurz vor 19 Uhr, als ich mich dann in die lange und breite Schlange am Einlass stellen konnte. Der Einlass begann übrigens bereits um 17:45. Nach einem langsamen Vorwärtskommen und der abschließenden Sicherheitskontrolle, verzichtete ich darauf meine Jacke bei der Garderobe abzugeben und ging direkt in den Innenraum, denn man konnte schon hören, dass da etwas los ist.

Die Vorband an diesem Abend stand bereits auf der Bühne. Diese hatte wohl bereits um 19 Uhr begonnen und insgesamt etwas mehr als 30 Minuten auf der Bühne verbracht und ihre Musik präsentiert. Es waren „Of Mice & Men“, die bereits die ersten härteren Metalklänge unter die zahlreichen Gäste in der Festhalle brachten.

Während die Band also ihren Metalcore spielte, ging ich langsam durch die Halle und an Menschen vorbei, um eine bessere Sicht auf die Bühne zu bekommen. Also besser gesagt auf die Menschen, die Musiker, die sich auf der Bühne befanden. Die Bühne selbst konnte man auch von ganz hinten sehen, aber dann wirkten die Musiker doch mehr wie große Ameisen.

Jedenfalls waren die Akustik und der Ton sehr gut, so dass ich während meiner Wanderung durch die Halle die Songs und die Musik sehr gut hören könnte. Auch der Gesang war zu erkennen, wenngleich dieser zumeist in schreiender Form stattfand, was das Verstehen des Textes eher erschwerte. Die Musik an sich aber gefiel mir und war wirklich in der ganzen Festhalle gut zu hören.

Mitklatschen oder Anderes wurde von der Band nicht eingefordert und anhand des musikalischen Stils hätte ich mich sowieso gefragt, wie das überhaupt hätte funktionieren sollen. Aber insbesondere bei den Gästen im vorderen Bereich schien die Band gut anzukommen.

Viel konnte ich von der band leider nicht sehen und hören. Lediglich 15 Minuten blieben mir nach meiner Ankunft, so dass eine bessere Einschätzung des Live-Auftritts nicht möglich ist.

Die erste Umbauphase der Bühne begann und dauerte gute 30 Minuten. In der Zwischenzeit habe ich mich noch ein wenig weiter in der Festhalle umgesehen und dabei entdeckt, dass niemand in dieser verhungern oder verdursten muss. Auch die Auswahl an Getränken und Essen ist groß, so dass wohl jeder sitt und satt werden kann.

Im mittleren Bereich der Festhalle wurde es voller. Immer mehr Menschen kamen herein und befüllten die Festhalle. Es gab sogar einen abgegrenzten Bereich vor der Bühne, der sich als „Golden Circle“ erwies. Die Karten hierfür waren etwas teurer und dementsprechend war dort noch einiges an Platz übrig. Ausverkauft hätte wohl anders ausgesehen. Der Vorteil für mich war dadurch, dass ich auf halblinker Position eine sehr gute Sicht hatte, da kaum Menschen direkt vor mir standen.

Und dann ging es auch schon los: Das Logo von In Flames erstrahlte rötlich, denn es war auf einem durchsichtigen Vorhang bedruckt. Der Effekt war jedenfalls genial. Den ersten Song spielten In Flames sozusagen hinter diesem Vorhang, ehe er zum zweiten Song fiel und die Sicht gänzlich frei machte auf die Band.

Der Jubel und Applaus waren nach jedem Song groß und laut. Immer wieder kamen auch gut hörbare Sprechchöre auf, die „In Flames“ skandierten. Bei ihren insgesamt 80 Minuten auf der Bühne konnte die Band mit ihrem Melodic Death Metal überzeugen und begeistern. Die Schweden boten aber nicht nur tolle, harte Songs, sondern auch eine Bühnenshow mit Lichteffekten, die Epileptiker wahrscheinlich nicht überstanden hätten. Aber nicht nur Lichter schmückten den auftritt aus, sondern auch die Leinwände, auf denen wohl die entsprechenden Musikvideos zu den Songs abgespielt wurden. Das war schon sehr beeindruckend.

Der Drummer saß auf einem Hochsitz und thronte mittig über dem Rest der Band. Etwas weiter neben ihm stand noch der Keyboarder, ebenfalls auf seiner eigenen Empore. Leider erkennt man das auf meinen Bildern nicht besonders gut; man kann es allenfalls erahnen. Dennoch war es sehr gut in Szene gesetzt.

Häufig wurde durch die Band zum Mitklatschen und zum Fauststoß mit „Hey!“ aufgefordert, was sehr viele auch umgesetzt haben. Die Sprechchöre kamen immer wieder von selbst auf und auch auf die Aufforderung Lärm zu machen, kamen die Anwesenden immer wieder gerne nach.

Die kraftvolle Musik mit dem vielen gutturalen Gesang war übrigens auch von meiner Position aus sehr gut zu hören. Zwar stand ich noch etwas unter der ersten Etage, aber da ich nicht die „volle Dröhnung“ abbekam, war es sogar recht angenehm von der Lautstärke. Von der Tonqualität konnte ich aber keinerlei Einbußen erkennen. Auch die unterschiedlichen Instrumente waren gut zu hören, so dass das ein oder andere Solo, ob Gitarre oder Drums, wirklich gut war.

Fans und Musiker hatten sichtlich Spaß während des ganzen Auftritts und auch ich schloss mich immer wieder dem Headbangen und Mitklatschen an. Nach ungefähr einer Stunde dachte ich mir, dass ich mir das Ganze mal aus einer anderen Perspektive ansehe und anhöre. So wanderte ich bis ans andere Ende der Festhalle und stellte fest, dass die Musik und die Tonqualität auch im hinteren Bereich wirklich optimal sind. Nur die Sicht ist natürlich eingeschränkt. Für mich war das jedenfalls nicht so dramatisch, da ich bereits lange Zeit von einer recht guten Sicht auf Bühne und Band profitieren konnte.

Die folgende Umbauphase dauerte gute 40 Minuten und die geschätzt 5.000 Gäste verteilten sich an die Getränke- und Essensstände, Toiletten, Fanartikelstände und auch nach Draußen zum Rauchen.

Das Warten auf den Beginn von Five Finger Death Punch zog sich irgendwie in die Länge und machte die Spannung auf das, was kommen würde, ungemein größer.

Und schließlich war es dann so weit: die Band war auf der Bühne, der Vorhang fiel und erneut gab es großen Jubel und noch mehr Applaus. Es war sogar lauter als noch bei In Flames, woraus ich schließen konnte, dass mehr Fans wegen FFDP da waren, als für In Flames selbst. Wieder stand ich Linksaußen und hatte eine sehr gute Sicht auf die Bühne und die Musiker. Zwar hinter der Absperrung für den halbvollen Golden Circle, aber immer noch sehr gut.

Vor mir stand übrigens ein richtiger „Metalhead“. Mit langen Haaren und dem entsprechenden Outfit. Bei ihm hatte ich schon vorher die Sorge, dass er sich bei dem ganzen Headbangen nicht ein Schleudertrauma einfangen würde, aber er wirkte weiterhin fit und für das Headbangen bereit. Er schien wohl sehr viel Übung darin zu haben.

Jedenfalls präsentierten sich FFDP voller Energie und mit Lust auf ihren Auftritt. Schöner starker Heavy Metal ließ die Festhalle beinahe erbeben und auch sie hatten eine bemerkenswerte Lichtershow bei ihrem Auftritt. Allerspätestens hier wäre auch der letzte Epileptiker umgefallen. Die Lightshow beinhaltete übrigens auch Laserstrahlen, die bis ans andere Ende der Festhalle reichten; so als würden sie die Luft durchschneiden.

Der überdimensionierte Totenkopf, der mittig den Hintergrund der Bühne zierte, passte perfekt zu dieser Band. Wie auch bei der vorherigen Band war der Sound so klasse, dass ich mich insbesondere bei dieser Band richtig wohl fühlte. Genau meine musikalische Welt.

Der Auftritt war fesselnd; insbesondere dadurch, dass die Band ihre bekanntesten Songs zum Besten gab. Dies lud förmlich zum Mitklatschen und Mitsingen ein, was auch immer wieder eingefordert und angenommen wurde. Ein großes Highlight für einige Fans war wohl, dass sie vor dem Song Burn Mo…. Auf die Bühne geholt wurden und sich das Spektakel von dort aus ansehen konnten. Bei diesem Song hat sich der Festhallenchor beinahe überschlagen, als der Titel nur durch sie mitgegrölt wurde.

Bei einem der ersten Songs wurde auch der Sänger von Of Mice & Men mit auf die Bühne geholt um einige Parts mitzusingen. Das kam sehr gut an.

Die Qualität des Tons und der Musik im Allgemeinen war weiterhin sehr hoch, so dass auch bei FFDP alles wunderbar zu hören war. Was also die Tonanlage betraf, war dieser Abend wirklich perfekt.

Natürlich gab es auch die etwas ruhigeren Stücke zu hören, die aber genauso energiegeladen aufgeführt wurden wie der Rest. Die Zeit raste förmlich davon, und ich entschied mich, die letzten Songs des ca. 65minütigen Auftritts weiter hinten im offenen Bereich anzusehen, bzw. anzuhören, um mich von dem lauteren Sound nochmal richtig beschallen zu lassen.

Es war wirklich ein Fest, das leider viel zu schnell zu Ende war und gerade bei FFDP nach einer Wiederholung schreit.

Extreme – 04.12.2017 – Batschkapp Frankfurt

Mal wieder gute Musik; mal wieder in der Batschkapp. Wie häufig war ich denn in den letzten Monaten hier gewesen? Okay, ich habe nachgezählt: inklusive diesem Konzert das 13te Mal. Davon auch einmal beim Wrestling – für jene, die auch nachzählen möchten und nur auf 12 kommen. So viel dazu.

Diesmal ging es pünktlich um 20 Uhr los. Die Vorband „The New Black“ war nicht spontan erkrankt und konnte demnach ihr musikalisches Talent auf der Bühne unter Beweis stellen.

Warum ich diese Gruppe aus Würzburg bisher nicht kannte, ist mir im Nachhinein schon ein kleines Rätsel gewesen, denn sie spielen guten und kraftvollen Hard Rock. Die Musik, die sie in den rund 35 Minuten auf der Bühne präsentierten, war dem Genre entsprechend und stellenweise härter als gedacht. Eventuell lag das aber auch an der Tonabmischung, die zwar gut, aber nicht perfekt war. Es fiel mir persönlich zum Beispiel schwer die beiden E-Gitarren rauszuhören, wenn diese gleichzeitig gespielt wurden. Ob das nun an der Band an sich, der Tonabmischung oder meinem Platz in der Batschkapp lag, kann ich nur schwer beurteilen. Vielleicht war es auch eine Mischung aus Allem davon.

Um mir persönlich einen besseren Eindruck der Musik zu verschaffen, habe ich während des Schreibens ein paar Songs auf YouTube gehört und angesehen. Dabei stellte ich dann fest, dass es durchaus eine leichte Übersteuerung beim Live-Auftritt in der Batschkapp gegeben haben muss. Mir gefällt der Stil, den diese Band spielt und auch das Video zum Song „Soon“. Ist zwar schon etwas älter, aber nun. Warum mir ausgerechnet dieses Video gefällt? Männer werden es beim Ansehen verstehen und Frauen die Augen verdrehen. Aber zurück zum Auftritt in der Batschkapp.

Sänger Markus Hammer versuchte immer wieder mal Stimmung unter die Gäste zu bringen und diese zum Mitmachen zu animieren. Mitsingen war etwas schwierig, da allem Anschein nach, nur wenige die Band kannten. Dementsprechend zurückhaltend reagierten die Anwesenden auf die Aufforderungen zum Mitklatschen und zum Fauststoß. Ich selbst kam mir auch etwas verloren vor, als ich bemerkte, dass um mich herum auch keiner so wirklich mitmachen wollte. Das war mir aber gleich, und so habe ich mitgemacht und siehe da, Mitklatschen konnten sie dann doch um mich herum – sehr schön.

Insgesamt war der Auftritt aber okay, auch wenn ich während des Auftritts nicht wusste, wer diese Band eigentlich war. Das hat sich erst mit den Schlussworten des Sängers herauskristallisiert, als er den Namen der Band nochmal erwähnte.

Die Umbaupause dauerte ganze 45 Minuten, was unerwartet Lange war. In der Zwischenzeit ging ich hinaus in ein beheiztes Zelt und dampfte genüsslich vor mich hin. Einen Maracujasaft habe ich mir anschließend auch gegönnt. Übrigens sehr lecker und mal eine Abwechslung zu Cola; auch wesentlich gesünder.

Circa um 21:20 gingen die Lichter komplett aus und der Klang einer Gitarre auf der Bühne, der nicht zur Feineinstellung erklang, hallte durch die Batschkapp. Als dann endlich die Lichter die Bühne ausleuchteten, standen sie in voller Größe und Montur auf der Bühne: Extreme – die Funk Rocker aus Boston.

Es mag zwar sein, dass der bekannteste Song von Extreme eine Ballade mit dem Titel „More than Words“ ist, dennoch kann die Band ganz anders. Und das sogar sehr gut. Rockig, melodisch und mit gutem Gesang kombiniert, zeigten sie sich bereits während ihrer ersten Songs. Jubel und Applaus des buntgemischten Publikums gab es direkt dazu.

Bunt gemischt war das Publikum, denn ich habe von Kindern im Grundschulalter bis zum Rocker-Urgestein wirklich alle möglichen Menschen gesehen.

Sänger Gary Cherone versprühte, mit seinen mittlerweile 56 Jahren, die pure Lebensfreude und Energie auf der Bühne. Dass nicht nur er, sondern auch der Rest der Band, Spaß an ihrer Musik haben, war mehr als deutlich zu erkennen. Das sind sie die eingefleischten Rocker. So kamen die Lieder, die sie spielten, sehr gut beim Publikum an, welche von sich aus oftmals das Mitklatschen bei bestimmten Passagen anstimmten. Aber auch, wenn die Musiker zum Mitklatschen, zum Fauststoß und zum Mitsingen aufforderten, war das Publikum voll da.

Die Zeit rannte förmlich davon während des Auftritts, schließlich war bei Extreme die Tonabmischung, meiner Meinung nach, nahezu perfekt. Die Instrumente und der Gesang ließen sich wunderbar heraushören. Oftmals habe ich einfach nur die Augen geschlossen und die Musik genossen. Insbesondere die Solos, ob nun Gitarre oder Schlagzeug, waren hervorragend.

Bei den Songs haben sich die Musiker ihrem ganzen Repertoire bedient, so dass es mal schnellere und kraftvollere Songs gab, aber auch etwas ruhigere und melodischere Stücke wurden präsentiert. Dieser abwechslungsreiche Auftritt hat mir sehr gefallen und ich war doch überrascht, wie schnell die Zeit verflog. Es war wahrlich ein Abend zum Genießen und durch den Zeitflug weiß ich gar nicht mehr, wie lange Extreme auf der Bühne standen, wobei ich von rund 90 Minuten ausgehe.

Hier und da scherzte der Sänger auch mal zwischen den Songs und merkte mehrere Male an, dass an diesem Abend Lieder gespielt werden, die sie schon sehr lange nicht mehr gespielt haben. Aber auch ohne die eingeschobenen Scherze und besonderen Grüße an die auf den Schultern getragenen Kinder im Publikum war die Stimmung von Anfang bis Ende vorhanden und wirklich gut.

Es war pünktlich um 20 Uhr, als… noch nichts losging. Die Lichter blieben an und es herrschte noch ein reges Treiben auf der Bühne. Was war da los? Nun, die eigentliche Vorband, von der ich leider nicht weiß, welche es gewesen wäre, war im Kollektiv erkrankt und konnte deswegen nicht als Vorband vor Russkaja fungieren.

Aber die Batschkapp wäre nicht die Batschkapp, wenn sie nicht eine Lösung parat hätte. Die Organisatoren riefen spontan jemanden an, der, bzw. die, auch tatsächlich ganz spontan Zeit hatten. Es handelte sich dabei um „Rumbacoustic“. Eine Coverband, die im spanischen Stil entweder bekannte Songs covern oder eben spanische Songs interpretieren.

Die beiden Herren, die also spontan Zeit hatten, kamen wohl erst gegen 20 Uhr in der Batschkapp an. Schneller Aufbau und ein klein wenig Tonabmischung herrichten und schon ging es auch los. Zwar rund zehn Minuten später als angedacht, aber das war in Ordnung.

Die beiden Herren vom – ich glaube Quintett – Rumbacoustic passten perfekt in diesen Abend hinein. Sie sorgten für Stimmung. Und genau das war nun auch bei den rund 600 Gästen in der Batschkapp nötig, die sich schon wunderten, warum der Abend erst so spät begonnen hatte.

Während ihrer 30 Minuten brachten die beiden angenehm spanisch klingende Musik unter die Leute und animierten zum Mitklatschen und sogar zum Mitsingen. Die Beiden verstanden es sehr gut mit ihrer lustig charmanten Art einen schönen Auftritt abzuliefern. Die Gäste in der Batschkapp hatten definitiv ihren Spaß mit den beiden Herren und der Musik. Auch wenn sie nicht jeden Wunsch erfüllen konnten (oder wollten) sorgten sie für Erheiterung und ein gutes Aufwärmprogramm an diesem Abend.

Ich selbst kannte die beiden Herren noch nicht, obwohl sie aus Frankfurt kommen. Sie sind jedoch definitiv ein super Act, wenn es darum geht, Partystimmung und gute Laune unter die Leute zu bringen. Irgendwie war es dann doch schade, dass sie nur 30 Minuten Auftritt hatten. Gerne hätte ich vielleicht noch den ein oder anderen Song gehört, denn die Melodien und der Rhythmus gingen definitiv unter die Haut.

Eine tolle Wahl der Organisatoren der Batschkapp für diesen Abend, so meine Meinung dazu. Mit hat es gefallen und es dürfte ruhig öfter so schöne Melodien geben. Da wäre ich total dafür.

Leider gibt es zu Rumbacoustic nicht besonders viele Informationen zu finden, sodass ich nur auf ihre Website und Facebook-Seite verweisen kann.

Die Pause zwischen den Bands dauerte gerade einmal 15 bis 20 Minuten. Und dann kamen sie schon auf die Bühne: Russkaja! Zwischen Applaus und Jubel betraten sie die Bühne und spielten ihr Intro, bis alle Mitglieder der Band da waren.

Russkaja mischen traditionelle russische Musik mit Polkabeats, Ska, Punk und Rock. Was dabei entsteht ist eine schnelle Melodie, die zwangsläufig und ganz automatisch zum Mitmachen bewegt, gar zwingt.

Ob man die Texte nun versteht oder nicht, spielt dabei keine wirkliche Rolle, denn der Rhythmus geht durch und ist bei jedem Song, so habe ich es zumindest erlebt, einzigartig. Zwar sind die Polkabeats doch sehr dominant, aber die vielen anderen Instrumente, welche mal mehr oder mal weniger eingesetzt werden, verändern den melodischen Klang auf ihre spezielle Weise. Dabei wird auch häufig auf Soli zurückgegriffen. Ob es nun ein Gitarren- oder Violinensolo oder auch ein Trompetensolo war, es passte jedes Mal sehr gut in den Takt. Zudem variieren Russkaja mit den verschiedenen Elementen, so dass auch mal der ein oder andere ruhigere Song dabei ist.

Dass die Musiker und insbesondere der Sänger, Georgij Alexandrowitsch Makazaria, Spaß an ihrem Tun haben, merkte man sofort. Es wird nicht nur auf der Bühne gestanden, sondern auch animiert. Und nicht nur zum Mitklatschen, Mitsingen und Mitspringen, sondern auch – und das war eine ganz lustige Aktion – zu einem Lauf im Kreis um eine vorher bestimmte Person. Der passende Song war „Psycho Traktor“ – und die Gäste in der Batschkapp hatten ihren Heidenspaß an dem Spiel, das dirigiert wurde. Aber auch bei allem Anderen hatten die Gäste definitiv Spaß.

Manchmal muss aber auch der Sänger dem Folge leisten, was die Fans fordern und skandieren. Denn diese riefen im Chor „ausziehen, ausziehen“ – es dauerte ein wenig bis sich Georgij dazu überreden ließ einen Song oberkörperfrei zu singen; doch vorher mussten ein paar Gäste auch blankziehen, ehe er es ihnen gleichtat. Definitiv sehr sympathisch, dass er sich dafür nicht zu schade war.

Kurze Zeit später gab Mia Nova an der Violine noch ein Solo, welches dann aber von der Gitarre und dem Schlagzeug begleitet wurde. Es hörte sich nach einem Medley aus mehreren Stücken an und zeigte auf beeindruckende Art und Weise, wie gut sie dieses Instrument beherrscht.

Alles in Allem waren die gut 90 Minuten des Auftritts so schnell verflogen, dass ich mich bei der Zugabe wunderte, dass es schon Zeit dafür war. Die Zugabe ließen sich die Künstler aber nicht nehmen und so klang der Abend genauso spaßig und laut aus, wie er begonnen hatte.

Direkt vorne weg: der Abend war super! Beide Bands haben die Aschaffenburger City richtig gerockt und auch das Publikum war begeistert. Aber der Reihe nach.

Um exakt 20 Uhr betrat die Vorband des Abends die Bühne. Cellar Darling aus der Schweiz waren, es die unter Applaus des Publikums, den musikalischen Abend eröffneten. Die Band mag zwar namentlich noch relativ unbekannt sein, dafür sind die Mitglieder aber durchaus bekannt.

Alle drei waren lange Zeit bei Eluveitie aktiv, ehe sie gemeinsam Eluveitie verließen und ein eigenes Projekt unter dem Namen „Cellar Darling“ starteten.

Mit ihrem eigenen Musikstil, der zwar immer noch in das Genre des Folk Rock einzuordnen, aber deutlich moderner und abwechslungsreicher ist, wussten sie das Publikum sehr zu begeistern. Nach jedem Song gab es lang anhaltenden Applaus und Jubel für die Musiker.

Eigentlich sollte man denken, dass sie so etwas durch ihre Zeit bei Eluveitie gewohnt sein müssten, doch Anna schien davon sehr gerührt und beeindruckt gewesen zu sein, dass das Aschaffenburger Publikum mit solchen Reaktionen auf die Musik reagierte.

Insgesamt waren es, aus meiner Sicht, beeindruckende 40 Minuten. Anna kann wundervoll singen. Mal lauter und kraftvoller aber auch leiser und gefühlvoller. Ich meine doch tatsächlich den ein oder anderen Jodler gehört zu haben?! Was mich auch sehr fasziniert hat, war die Tatsache, dass ich zum ersten Mal sehen konnte, wie eine Drehleier gespielt wird. Das ist schon etwas Besonderes.

Doch auch die Musik im Gesamten war sehr schön und ergänzte sich prima mit dem Gesang. Auch die Tonabstimmung war sehr gut, so dass die rund 500 begeisterten Zuschauer ihre Freude an diesem doch zu kurzen Auftritt hatten. Selten hört man das Publikum bei einer Vorband nach einer Zugabe rufen. Aber das war hier der Fall – und das zurecht!

Die Umbaupause war lediglich 20 Minuten. Das reichte um ein wenig zu dampfen und mir ein Karamalz besorgen. Erstaunlicherweise erntete ich an diesem Abend keine fragenden, irritierten und mitleidigen Blicke. Dafür danke ich herzlichst.

Dann betraten auch schon Lacuna Coil die Bühne und viele überraschte Gesichter waren zu sehen, da das Bühnenoutfit der Italiener doch sehr mörderisch gut war.

Aber nicht nur diese Outfits waren großartig, sondern auch die Musik und der Gesang, den Lacuna Coil an diesem Abend präsentierte. Mitsingen und Mitklatschen waren durchaus Gang und Gebe, so wie es schon bei der Vorband der Fall war.

Es war schon sehr fantastisch zu beoachten wie Cristina Scabbia, die Sängerin, beim Gesang mit dem Mikrofon umgegangen ist, sodass bestimmte Nuancen noch deutlicher zur Geltung kamen. Auch der Kontrast zur gutturalen Gesangsstimme von Adrea Ferro (männlich) ist hervorragend.

Auch bei Lacuna Coil war die gesamte Tonabmischung perfekt, sodass es ohne Probleme möglich war, jedes Instrument zu hören und zu unterscheiden. Außerdem war es weder zu laut, noch zu leise. Es hat sehr viel Spaß gemacht den Musikern auf der Bühne zuzusehen. Ob es beide Sänger waren, oder der Bassist, der Drummer und der Gitarrist, alle hatten sichtlich Spaß und und das Publikum zahlte es ihnen mit großem Applaus und viel Jubel zurück.

Der musikalische Stil war insgesamt sehr abwechslungsreich gehalten. Neuere Songs, aber auch ältere Lieder der Band wurden aus dem Repertoire gezaubert. Zwischendurch wurde nicht unerwähnt gelassen, dass die band ein Buch veröffentlicht hat, das einen Blick auf die 20jährige Bandgeschichte wirft. Es trägt den Titel „Nothing stands in our way“ und enthält viele ungezeigte Bilder und Aufzeichnungen der Bandmitglieder. Für Fans bestimmt ein „Must-Have“.

Insgesamt ist der Abend so schnell vergangen, dass auch die ca. 80 Minuten des Auftritts von Lacuna Coil einfach verflogen sind. Nicht nur mir, sondern so ziemlich allen hat es sichtlich Spaß gemacht. Eine sehr tolle Kombination aus zwei Bands, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

Eine lange Schlange vor den Türen überraschte mich an diesem Abend, als ich an der Batschkapp eintraf. Dass diese so lang war, dass sie eine Kurve machte und man das Ende nicht wirklich einsehen konnte, hatte ich wahrlich nicht erwartet. Immerhin war mein Timing so gut, dass ich drinnen war, mir einen Platz suchen und dem Beginn um 19:45 beiwohnen konnte. Es standen bestimmt noch viele vor der Tür, die dieses glückliche Timing nicht hatten. Dafür wurde es recht voll, so dass ich an diesem Abend von 1.300 bis 1.400 Gästen in der Batschkapp ausgehe.

Begonnen hat der Abend mit der Band „Krayenzeit“. Die Ludwigsburger waren, meiner Ansicht nach, der perfekte Einstieg in den Abend und sehr passend zum Hauptakt Schandmaul. Ich muss gestehen, dass dieses Genre, das geprägt von Mittelalter und Folk ist, für mich mehr eine Abwechslung darstellt. Aber die Band hat durchaus auch sehr moderne Elemente in den Songs, so dass es eigentlich kein typisches Mittelalter und Folk mehr darstellt. Das wird insbesondere beim Klang der E-Gitarre deutlich, die in manchen Liedern in den Vordergrund gestellt ist.

Sie kamen beim Publikum sehr gut an und somit war von Beginn an Feuer in der Batschkapp und die Stimmung war schon sehr gut. Es wurde auch ganz oft zum Mitklatschen und Mitsingen aufgefordert, was die Gäste gerne annahmen. Mich selbst haben sie auch sehr positiv überrascht, da diese musikalische Mischung mittelalterlich und doch modern wirkt. Die vielen Instrumente, die sich wiederfinden, waren auch sehr gut hörbar. Man kann sich schnell in den Klang der Instrumente verlieben. Vor Allem die Violine und auch die Drehleier sind sehr einprägend. Gewiss auch die E-Gitarre. Jedoch kam es mir so vor, dass die Akustik-Gitarre häufig untergeht. Ich musste mich übrigens erstmal im Nachhinein darüber informieren, was genau die Drehleier eigentlich an Musik macht. Wieder etwas für die Allgemeinbildung getan. Es ist ein Saiteninstrument.

Die Partystimmung, die sich bereits nach wenigen Minuten einstellte, wurde nur durch technische Probleme kurz gestört. Es gab einen Schlag, den jeder hören konnte, und plötzlich war es so gut wie leise. Das passierte mehrere Male und man konnte den Musikern ansehen, dass dieses unangenehme Geräusch auch durch das Knöpfchen in den Ohren ging. Ich hatte schon die Befürchtung, dass irgendetwas Wichtiges kaputtgegangen sei. Glücklicherweise war das nicht der Fall, auch wenn es einige Momente dauerte, bis dieses Problem von der Technik behoben wurde.

Der Band muss man jedoch ein Lob aussprechen. Die Motivation weiterzumachen und sich nicht von dieser technischen Panne aus dem Konzept bringen zu lassen, war weiter da. Ihre positive Stimmung konnte nicht gebrochen werden, und so vergingen die insgesamt 45 Minuten ihres Auftritts viel zu schnell. Ich war durchaus überrascht, dass mir die Musik in Kombination mit diesem Auftritt so gut gefallen haben.

Übrigens ist die Band am 19.01.2018 erneut in Frankfurt im Club „Das Bett“. Da es die Karten auch direkt zu kaufen gab, habe ich mir zu einem späteren Zeitpunkt direkt eine besorgt, damit ich mir die Band nochmal ansehen kann. Dann hoffentlich ohne technische Pannen. Aber ich bin da guter Dinge. Sie haben mich wirklich begeistert und ich lasse dafür sogar ein Eishockeyspiel sausen. Das will schon etwas heißen.

Die Pause dauerte gut 30 Minuten und dieses Mal habe ich mein Plätzchen nicht verlassen. Ich stand gut, hatte eine recht schöne Sicht auf die Bühne und es war auch noch keine Stunde vergangen, seit ich in der Batsckapp war. So harrte ich der Dinge…. So harrte ich des Schandmauls, das da um 22 Uhr auf die Bühne kam.

Wenn die Stimmung bisher schon sehr gut war, wurde diese nun noch besser. Applaus und Jubel, die so laut waren, dass ich kurz überlegen musste, wann es das letzte Mal so euphorisch und laut in der Batschkapp zugegangen war. Da fiel mir Flogging Molly ein. (Den Konzertbericht zu Flogging Molly gibt es HIER)

Jedenfalls hatte ich mich durch die Vorband schon an die Art der Musik gewöhnt und wurde auch durch Schandmaul nicht enttäuscht. Gewiss klingt es ähnlich aber doch auch etwas anders als bei Krayenzeit. Es ist insbesondere der Gesang, der beide Bands deutlich voneinander unterscheidet. Stimmen können doch sehr viel ausmachen.

Die musikalische Bandbreite von Schandmaul war mir durchaus schon bekannt. Schnelle kraftvolle Lieder, bei denen ebenfalls sämtliche Instrumente sehr gut zu hören sind. So war es auch in der Batschkapp. Wobei ich persönlich finde, dass mir die Band live deutlich besser gefällt als auf CD, MP3, usw. das hatte ich wahrlich nicht erwartet.

Auch wenn die schnelleren Songs, die automatisch zum Mitklatschen und Mitbewegen einluden, waren es doch die Balladen, die mich am meisten fasziniert und berührt haben. Tjark Evers und zum Geleit waren die Titel. Ebenfalls wunderschön, traurig und bedächtig. Dabei empfand ich die Stimme des Sängers, Thomas Lindner, wirklich sehr passend. Also insgesamt, nicht nur bei den Balladen.

Es wurde zudem sehr häufig zum Mitklatschen und Mitsingen und sogar zum Tanzen animiert, wenn es nicht sogar schon von selbst aufgekommen war. In den insgesamt zwei Stunden, die Schandmaul auf der Bühne waren, und wovon Thomas Lindner bestimmt gut 20 Minuten geredet hat, durften die Fans auch einige Textpassagen alleine singen. Das klang durchaus sehr gut; viele waren sehr textsicher.

Aber auch der Kanon von Bruder Jakob, den die Gäste der Batschkapp beherrschten, klang fantastisch. Das hatte zwar nicht wirklich etwas mit dem Konzert zu tun, wie Thomas Lindner auch meinte, und dafür Applaus und ein paar positiv gemeinte Lacher erntete, aber es war schon schick.

Ich glaube, wenn ich gewusst hätte, wie lange Schandmaul auf der Bühne verbringen würden, hätte ich für mich Skepsis gehabt, ob mir so eine lange Zeit denn gefallen könnte. Erstaunt war ich dann aber doch, als ich kurz auf die Uhr blickte und sah, dass es schon halb 11 war. Die Zeit rannte auch dieses Mal weg. Das spricht natürlich für die Band und die Musik, die sie machen.

Im Nachhinein war ich doch froh, dass ich diese Skepsis gar nicht haben konnte, sonst wäre mir ein wirklich schöner musikalischer Abend entgangen.

Ich war zum ersten Mal im Colos-Saal in Aschaffenburg. Ein schöner, recht gemütlicher Club für Live-Konzerte, der nicht zu klein und nicht zu groß ist und eine angenehme Atmosphäre hat. Ich habe mir sagen lassen, dass bis zu 700 Menschen Platz finden können, aber dann wird es sehr kuschelig für alle Anwesenden.

Begonnen hat der Abend um 18:45 mit der Band „Madame Mayhem“. Der Name dieser Band aus den USA ist gleichermaßen der Künstlername der Sängerin. Im Heimatland ist die Gruppe durchaus bekannt, aber in Europa ist der Durchbruch noch nicht gelungen. Noch nicht; ich bin mir aber sicher, dass das noch kommen wird, denn das musikalische Angebot, das die Band mitgebracht hat ist wundervoll und super.

Sie spielen eine Mischung aus Rock, Hard Rock und Alternative Rock. Die Musik ist geradlinig und sehr melodisch und vor Allem durch die zarte, hohe Stimme der Sängerin und kraftvollen Gitarrenriffs geprägt. Die Songs sind mal härter und schneller, aber es gibt auch langsamere und ruhigere, bei der die sanfte Stimme der Sängerin sehr besticht.

Zwar war die Lautstärke etwas zu hoch beim Auftritt eingestellt, jedoch war die Abmischung der Instrumente und Mikrofone sehr gut, so dass der Stil dieser Band hervorragend zu hören war.

Es war übrigens der erste Auftritt von Madame Mayhem in Deutschland und diese Premiere ist wirklich gelungen. Mir hat die Band sehr gut gefallen und es machte nicht nur Spaß zuzuhören, sondern auch zuzusehen. Gerade die Frontfrau überträgt Kraft und Energie in ihre Stimme und Bewegungen, dass man ihr ansehen kann, dass sie mit ihren 27 Jahren durchaus Bühnenerfahrung hat und weiß, wie man eine gute Show abliefert. Aber auch die Jungs an den Instrumenten stehen ihr in nichts nach.

Madame Mayhem ist eine Live-Band durch und durch. Die Musiker haben Spaß an ihrer Arbeit, was man ihnen auch ansehen kann und lieferten einen tollen Auftritt ab. Es mag durchaus mehrere Bands in diesem Genre geben die stilistisch ähnlich sind, jedoch finde ich persönlich, dass es gerade durch die Sängerin einen ganz besonderen und eigenen Charme mit Wiedererkennungswert hat. Die 30 Minuten waren leider etwas wenig, aber haben doch einen tollen Eindruck von dieser Band geschaffen. Ich hoffe, dass sie sehr bald erneut auf einer Tour in Deutschland sind – schon wieder eine Band, die ich unbedingt nochmal sehen möchte.

Fange ich gerade an zu schwärmen? Irgendwie schon, denn die Bandmitglieder machen nicht nur tolle Musik, sondern sind auch noch sehr sympathisch. Das habe ich am Merchandise-Stand feststellen dürfen. Gerade die Sängerin freut sich wirklich und ehrlich über jeden, der sich für die Gruppe und die angebotenen Artikel interessiert. Meine Güte, was sie lächeln und strahlen kann. Hinreißend. Jedenfalls habe ich mir ihr neuestes Album “Ready for more“ gekauft. Dieses kostet auf der Tour nur 10 €. Doch nicht nur der Preis für ein neues Album mit 13 Songs ist beinahe unschlagbar, noch viel besser ist es, dass das Heftchen der CD von ihr und zwei weiteren Bandmitgliedern signiert wurde. Diese CD ist für mich nun etwas Besonderes, da es die erste signierte CD überhaupt ist, die ich im Besitz habe.

Die Pause dauerte gerade einmal 20 Minuten und wäre wohl noch etwas kürzer ausgefallen, wenn es nicht Schwierigkeiten mit der Feineinstellung einer Gitarre gegeben hätte. Zwei Zwischenrufe von einem Gast waren dabei doch sehr amüsant. Der erste war „Also, ich hör die Gitarre“. Ja, wir haben sie alle gehört, aber wenn die Einstellung nicht stimmt, dann ist es eben nicht perfekt. Der nächste war etwas später, wahrscheinlich von der gleichen Person „Sagt mal, kennt ihr euch überhaupt?!“. Das hatte zwar nichts mit der Gitarre direkt zu tun, aber die Vorstellung, dass sich wildfremde Menschen erst auf der Bühne zusammenfinden, ist schon recht lustig.

Es hatte dann aber doch geklappt die Gitarreneinstellung zu perfektionieren und schon konnte die Gruppe aus Schweden mit dem Namen „The Last Band“ auch mit ihrem Auftritt loslegen.

Was direkt zu hören war, war, dass die Soundeinstellung nicht mehr so laut war, wie noch bei Madame Mayhem. Selbstverständlich war es noch laut, aber nicht mehr so übertrieben. Weiterhin waren die Instrumente und der Gesang gut zu hören und zu unterscheiden, so dass es auch bei dieser Band Spaß machte zuzuhören und zuzusehen. Wenngleich man sich an den Stil dieser Band erstmal gewöhnen muss.

Die noch sehr unbekannte Gruppierung spielt eine Mischung aus Hard Rock, Hardcore und Punk. Ich muss sagen, dass ich diese Mischung bisher noch nicht gehört oder live in Aktion gesehen habe. Der Sänger hat einen Hang zum Schreigesang, der aber noch Vergleichsweise angenehm zum Hören ist.

Insgesamt wirken die Instrumente dabei sehr kraftvoll und dunkel. Tiefe Töne bestimmen den Sound überwiegend. So kam es mir zumindest vor. Es ist aber gleichermaßen festzustellen, dass die melodischen Parts und auch die Solos an der Gitarre hervorragend sind. Sowas mag ich sehr. Insbesondere der Gitarrist, vor dem ich stand, hatte sichtlich Spaß daran. Zudem sind die Gitarristen auch für die guturral gesungenen Hintergründe verantwortlich. Und das kommt in Verbindung mit der Musik ganz dazu ganz gut.

Das Publikum hat sich sichtlich schwer getan mit dieser Band auf eine Wellenlänge zu kommen. Zwar wurde versucht zum Mitklatschen zu animieren, aber das hat nur durchwachsen Anklang gefunden. Applaus gab es dennoch für die Jungs.

Mir persönlich hat insbesondere die Leistung des Gitarristen sehr gefallen, wenngleich ich mich an diese Art der Musik doch noch gewöhnen muss. Hardcore ist in dem Fall nicht wirklich meine Musikrichtung und insgesamt betrachtet war eine halbe Stunde Programm auch in Ordnung.

Die folgende Pause war dann eine etwas länge von knapp 30 Minuten. Die Vorbereitungen für den ersten Hauptakt des Abends liefen auf Hochtouren. Während ich mir ein weiteres Karamalz zum Trinken geholt und dafür mitleidige und verständnislose Blicke abgeholt habe (Willkommen in Bayern), freute ich mich schon sehr darauf Fozzy mit dem Frontmann Chris Jericho (bekannt aus der WWE als Wrestler) live zu sehen.

Und dann kamen sie auch auf die Bühne unter großem Jubel und Applaus. Als Letzter kam Chris jericho, der Sänger, auf die Bühne und der Applaus wurde noch ein Stück lauter. Dass gerade er zu entertainen weiß, dürfte Wrestlinginteressierten durchaus bekannt sein. Aber es ging nicht um Wrestling an diesem Abend, sondern um Musik. Und ich war doch sehr überrascht, wie gut Chris Jericho singen kann. Die Kombination aus starkem Entertainment und Gesang von seiner Seite zogen sich durch den ganzen Auftritt und machten daraus ein kleines Spektakel.

Wie man es von ihm kennt, trug er einen Schal und seine „Glitzer-Glitzer-Jacke“, die er im Verlauf des Abends aber ablegte. Die anderen Mitglieder der Band sahen im Vergleich dazu recht normal aus; bis auf den Drummer, der mit schwarzem Hemd und weißer Krawatte seiner Arbeit nachging.

Dass der Großteil der Gäste wegen Fozzy da war, machte sich doch sehr deutlich bemerkbar, denn der Applaus und Jubel nach jedem Song war großartig. Zudem wurde sehr häufig zum Mitklatschen und Mitsingen aufgefordert, was das begeisterte Publikum im Colos-Saal mehr als gerne angenommen hat.

Auch bei Fozzy waren die Toneinstellungen gelungen, sodass der Gesang und die Instrumente sehr gut zu unterscheiden und rauszuhören waren. Die musikalischen Aspekte und Parts waren sehr gelungen und auch das ein oder andere Solo an der Gitarre sah nicht nur hervorragend aus, sondern hörte sich genauso an.

Wie schnell die Zeit doch vergeht, wenn man bei allem, was gefordert wird, mitmacht und fast permanent am Headbangen ist, dass man sich im Anschluss fühlt, als hätte man ein Schleudertrauma. Aber es war nun mal großartig. Auch als eine Nebelkanone von Chris in die Luft gehalten wurde und er damit ein wenig Nebel frabrizierte, der schnell verflog, war es ein angenehmes Erlebnis. Das war ganz kühl und eine kleine Erfrischung, die sehr gut getan hat.

Toll war auch die Aktion eines Gitarristen, der sich spontan dazu entschied in die Menge der Fans hinunter zu springen und dort ein kleines Bad in der Menge zu nehmen und dabei weiter Gitarre zu spielen. Eine sehr sympathische Aktion und zum Glück ließ man ihm genug Platz um das zu tun und den Weg zur Bühne zurückzugehen.

Insgesamt war ich von Fozzy sehr positiv überrascht und begeistert. Ich hatte nicht erwartet, dass Musik und insbesondere der Gesang live auch so gut, wenn nicht sogar besser, als auf den CDs sind. Rock und Metal, weder zu soft noch zu hart. Der ideale Mittelweg mit Melodie und tollem Gesang. So kann ich das in Kürze beschreiben. Sie sind eine Band, die definitiv und absolut Hauptakt und Headliner-Charakter haben.

Es gab sogar noch eine Zugabe, da die Fans lautstark nach mehr von Fozzy skandierten. Während sich Chris jericho das Handtuch übers Gesicht legte, wartete er nur darauf, dass die Lautstärke noch ein wenig höher wird. Als das geschah nahm er es herunter und warf es in die Menge. Das war der Zeitpunk, als Jubel und Beifall am größten waren.

Die Extraportion Fozzy, die den Gesamtauftritt auf eine knappe Stunde erhöhte, hat noch einmal gut getan. Es war einfach viel zu schnell rum.

Ein letztes Mal ein Päuschen und das war auch nötig. Ich bin hinaus und musste etwas dampfen und mir erneut ein Karamalz holen, bei dem mir abermals mitleidige und Blicke des vollsten Unverständnisses zugeworfen wurden. Leider verließen schon recht viele Menschen das Konzert, was ich nicht verstehen konnte, denn es gab noch eine weitere Band an diesem Abend. Die Pause war dieses Mal ca. 25 Minuten lang und währenddessen wurde die Bühne für Hardcore Superstar vorbereitet.

Wer jetzt vermutet, dass diese schwedische Band Hardcore spielt, der täuscht sich. Sie spielen nämlich eine Mischung aus Hard Rock und Sleaze Rock. Von der Optik der Musiker könnte man auch auf Glam Rock schließen, wenngleich natürlich Sleaze die eher ungepflegt wirkende Variante darstellt. Zerrissene Kleidung, lange unsortierte Haare usw.

Als die Schweden auf die Bühne kamen, gab es Applaus und vereinzelte laute Jubler. Auch das Publikum hatte sich etwas gewandelt. Von jungen, zumeist Damen, zu älteren Herren in Kutte, bzw. Weste.

Das entspricht dem musikalischen Stil der Band, der durchaus abwechslungsreich aber geradlinig ist. Ein wenig hat es mich auch an Rock’n roll erinnert.

Der Sänger Joakim Berg konnte keine Minute stillstehen. Er wanderte auf der Bühne stets von links nach rechts und zurück, vor die Fans und spulte bestimmt viele Kilometer während des Auftritts ab. Zudem versuchte er oft das Publikum vor allem zum Mitklatschen zu animieren, was auch recht gut funktionierte.

Gesang und Musik waren weiterhin sehr gut aufeinander abgestimmt, so dass man den Sänger gut verstehen und den Instrumenten lauschen konnte. Dieser musikalische Stil war irgendwie neu für mich und irgendwie auch nicht. Ich weiß, dass das komisch klingt, aber so war es nun mal.

Die Musik schien mir sehr basslastig, was mir durchaus gefiel. Auch der klang der Gitarre war sehr auf tiefe Töne ausgelegt und dennoch sehr einprägsam. Es war interessant und gut, lebhaft und meiner Meinung nach mal etwas Anderes. Melodie und Solos gefielen mir sehr gut. Auch auf das Publikum wurde eingegangen.

Was ich persönlich sehr schön fand, war, dass Sänger und Gitarrist die beiden kleinen Mädels, die mittlerweile mit ihrer Mutter ganz vorne standen, häufig einbezogen haben. Sei es, dass der Sänger mal zu ihnen kam, sie drückte oder als der Gitarrist den beiden jeweils eines seiner Plektren gegeben hatte. Die zwei waren wirklich happy zu der späten Stunde.

Apropos Plektren. Eines wurde in die erste Reihe geworfen und verschwand auf kuriose Art und Weise. Zwei Menschen haben danach gesucht, es aber nicht gefunden. Auf dem Boden war es nicht und ich hatte da eine Vermutung, die sich bestätigen sollte: es lag in einem meiner leeren Karamalzbecher. Tatsächlich hat es dann jemand bemerkt und gesehen und sich genommen. Ein zweites wurde einige Zeit später ebenfalls unter die Leute geworfen. Insbesondere die Gruppe neben mir war an einem interessiert. Und wo landete es? Auf meinem linken Arm. Ich stand nämlich für eine Weile mit verschränkten Armen da. Da ich diese Plektren aber nicht sammle, habe ich dieses meinem Kollegen gegeben, da er sowas sehr gerne sammelt.

So viel Energie hatte ich während dem Auftritt dieser Band leider nicht mehr. Fozzy hatte schon sehr viel davon für sich beansprucht. Dennoch waren das Mitklatschen und Headbangen noch drin. So verging eine weitere Stunde Live-Musik einer interessanten Band.

Ungewöhnlich früh begann der Montagabend in der Batschkapp, die bereits um 18:45 eine recht große Menschenmenge beherbergte, als die erste Band des Abends auf die Bühne kam.

Da es noch so früh war und auch die Dichte an Menschen vor der Bühne nicht all zu groß war, schlich ich mich Schritt für Schritt bis fast ganz nach vorne und hatte mal eine neue Perspektive auf das Geschehen vor mir. Für Gewöhnlich bin ich nicht so gerne in den vorderen Reihen, da es doch sehr beengend ist. Zwar habe ich keine Platzangst, aber meine kleine Wohlfühlzone möchte ich schon noch behalten. Ausserdem möchte ich mir die Partner zum Kuscheln noch gerne selbst aussuchen.

The Charm the Fury hatten eine halbe Stunde Zeit auf der Bühne um sich zu präsentieren. Ich war sehr neugierig darauf, was die Band spielen würde und ob es auch gut war. Die Niederländer mit der hübschen und sehr stimmkräftigen Sängerin Caroline Westendorp spielen eine Mischung aus Metalcore und Post-Hardcore, wobei sich immer wieder sehr melodische Passagen in die typische härtere Gangart des Metalcores einmischen.

Hierbei hilft es absolut, dass die Sängerin sowohl guttural als auch recht sanft singen kann. Aber sie kann nicht nur hervorragend singen, sondern auch animieren und entertainen. Ob sie nun das Publikum zum Mitsingen, Mitklatschen oder zum Zeigen der „Metalgabel“ aufforderte, es wurde angenommen und den Bandmitgliedern gefiel die Reaktion der Anwesenden.

Es machte mir sehr viel Spaß und Freude die Musiker zu sehen und zu hören. Die Tonqualität war super und so war die Mischung aus sehen und hören sehr gelungen. Leider sind 30 Minuten für eine Band, die selbst viel Freude beim Auftritt und deutlich mehr Energie aufbringen könnte als für 30 Minuten, einfach zu wenig. Gerne hätte ich sie noch ein wenig länger gesehen und gehört, denn die Kombination des Genres mit harten Gitarrenriffs, abwechslungsreichem Gesang und der Energie der Gruppe ist wunderbar. Ich finde auch, dass Carolines Gesang, der auch manchmal sanfter ausfällt, den grundsätzlich härteren Sound etwas mildert und insgesamt noch angenehmer zum Hören macht.

Die Umbaupause auf der Bühne dauerte gerade einmal 20 Minuten. Da blieb keine Zeit um sich durch die größer gewordene Menge nach draußen zu quetschen. Den tollen Platz wollte ich auch nicht einfach hergeben, denn auf die nächste Band, Amaranthe, freute ich mich schon sehr. Endlich konnte ich auch sie einmal live sehen.

Und dann waren sie da: Amaranthe. Die sechs Mitglieder der Band kamen nach und nach auf die Bühne. Dabei hatte es der Bassist, Johan Andreassen, am schwersten, denn er kam mit zwei Krücken und einem Gips am rechten Bein auf die Bühne und konnte nur sitzend mitmachen. Aber er war da und das war was zählte. Hart im Nehmen – so muss das sein.

Jubel und Applaus waren groß bei den Gästen in der Batschkapp. Gewiss waren viele auch oder gerade wegen exakt dieser Band gekommen.

Da ging es auch schon direkt los mit der typischen Musik von Amaranthe. Insgesamt gibt es drei Sänger. Einer, der nur guttural singt, ein anderer für den normalen Gesang und die Augenweide Namens Elize Ryd, die durch ihren Gesang und ihre weiche Stimme ein interessantes und spannendes Gegenstück zum Hauptgenre, sowie zum gutturalen Gesang von Henrik Englund Wilhelmsson darstellt.

So abwechslungsreich wie der Gesang, ist auch die Musik, die von Amaranthe gespielt wird. Grundsätzlich bewegen sie sich im Bereich des Modern Melodic Metal, der durchaus mal härter und schneller aber auch mit balladenähnlichen Zügen geprägt sein kann. Manche Songs hingegen sind stark an Metalcore oder auch Melodic Death Metal angelegt, wenngleich die Übergänge hierbei recht fließend sind.

Auch bei Amaranthe war die Tonqualität super, so dass die Instrumente als auch die drei verschiedenen Sänger gut zu hören und zu unterscheiden waren. Die Technik funktionierte also. Aber wie es bei einem Live-Auftritt passieren kann, versagte für einen kurzen Moment die Stimme von Elize. Glücklicherweise aber nur in dem Moment, als sie sich während zwei Songs beim Frankfurter Publikum in der Batschkapp bedanken wollte. Das kann schon mal passieren und so machte sie es mit ihrem schönsten Lächeln in die Runde wett.

Übrigens hat die Dame meinen vollen Respekt, denn sie trug High Heels auf der Bühne, in denen sie herumlief, tanzte und sogar hüpfte. Darüber hinaus ist es sehr gut zu erkennen, dass sie Tänzerin war, bzw. es wohl immer noch ist. Sehr elegant sind ihre Bewegungen und dazu kamen ein paar Kleiderwechsel während des 70minütigen Auftritts der Band.

Häufig wurde zum Mitklatschen, Mitsingen, Springen und mehr aufgefordert, was das Frankfurter Publikum auch sehr gerne annahm und insbesondere von Elize mit einem Lächeln und dem Herzsymbol, das sie mit den Händen machte, honoriert wurde. Aber auch die Band zeigte, dass sich nicht zu schade sind selbst mitzumachen und so sprangen auch sie, tanzten und schüttelten ihre langen Haare auf der Bühne. Sie hatten also richtig Spaß.

Es wurde praktisch nach jedem Song applaudiert und gejubelt, teilweise sogar richtig gefeiert. Selbst ein Drumsolo wurde präsentiert und die Zugabe, vor der der Bassist erklärt hat, dass man ihn nicht so schnell loswerden könne, und trotz seines gebrochenen Beines immer noch Tritte in den Allerwertesten verteilen kann, beinhaltete vier weitere Songs.

Auch dieser Auftritt hat mir so viel Freude und Spaß bereitet, dass ich mich fragte, wo die Zeit nur geblieben sei. Amaranthe muss ich unbedingt mindestens noch ein weiteres Mal live sehen. So viel steht fest.

Die nächste Umbauphase begann und auch diese dauerte lediglich 20 Minuten. In dieser Pause musste ich aber mal raus, denn drei Dinge waren nun wichtig: WC-Besuch, E-Zigarette dampfen und eine Cola trinken. Auch einen kurzen Besuch beim Merchandising Stand konnte ich mir nicht nehmen lassen. Dort habe ich mir dann ein paar sachen rausgeguckt, die ich nach dem Auftritt von Eluveitie kaufen wollte.

Apropos Eluveitie: kaum hatte ich mir die Sachen ausgesucht, schon wurde es dunkel in der Batschkapp und die Eidgenossen aus der Schweiz kamen auf die Bühne. Meinen guten Platz an fast vorderster Front war nun weg und wieder durch die Menge quetschen wollte ich  mich auch nicht. Also blieb ich praktisch in der Nähe des Merchandising Standes und habe mir den Auftritt von Eluveitie von etwas weiter hinten angesehen.

Leider sind die meisten meiner gemachten Handybilder nicht brauchbar und nicht so schön wie die vorherigen, daher gibt es leider nicht so viele Bilder. Dafür war aber die Tonqualität weiterhin hervorragend, so dass ich zwar etwas weniger gesehen, aber immer noch alles gehört habe.

Folk Metal aus der Schweiz mit vielen Bandmitgliedern, vielen verschiedenen Instrumenten und einem musikalischen Spektrum, das sich über mehrere Genres hinwegzieht. Und genau das haben sie auch in ihren ebenfalls 70 Minuten präsentiert. Es waren schnelle und sehr kraftvolle Songs dabei, die in die Richtung des Metalcores gingen, klassischer Folk Metal und auch ruhigere Songs und eine Ballade.

Auch bei Eluveitie ist die Abwechslung im Gesang und vor Allem die Vielzahl der eingesetzten Instrumente sehr wichtig, um der Band ihren Charakter zu verleihen und die härteren Genres, die angekratzt werden, etwas zu entkräften und zu entzerren.

Ich finde sogar, dass dies Live noch besser funktioniert als auf ihren CDs oder YouTube-Videos. Das kann nun sehr subjektiv von mir sein, aber so kam es mir vor. Und das hat mir sehr gefallen.

Auch sie haben häufig zum Mitklatschen animiert, wenngleich Mitsingen eher seltener der Fall war. Aber beim Lied „Call of the Mountains“ wurde aufgefordert und mitgemacht.

Bei dem ein oder anderen Song kann man sich durchaus so fühlen, als wäre man in enem Traumland, sobald man die Augen schließt. Sowas funktioniert aber nicht unbedingt bei einem Drumsolo, das es an diesem Abend ein zweites Mal gab.

Als Zugabe gab es anschließend noch zwei weitere Songs, die den Auftritt und den gesamten Abend zu einem perfekten Abschluss brachten.

Alles in Allem muss ich sagen, dass mir Eluveitie live sogar noch einen Tick besser gefallen als auf YouTube oder CD.

weitere...

Die gute Batschkapp, die ich so langsam als mein 3. zu Hause, nach meinem richtigen zu Hause und nach der Eissporthalle, bezeichne, war wieder einmal einen Besuch wert.

Die Monsters of Liedermaching waren in der Stadt und obwohl ich sie bislang noch nicht kannte, war es an der Zeit dies einmal zu ändern. Als ich damals das Ticket gekauft habe, hörte ich mir auf YouTube einige der Songs von ihnen an und fand die Kombination aus stimmiger Gitarrenmusik und Texten zum Lachen einfach klasse.

Die Batschkapp sah an diesem Abend etwas anders aus als gewohnt. Vor der Bühne standen acht Reihen Stühle. Diese boten Platz für ca. 160 Menschen. Sitzen wollte ich jedenfalls nicht, noch kann ich stehen, aber der Blick auf die Bühne und auf die sechs Herren war natürlich frei, was für mich kleinen Menschen sehr gut war. Insgesamt tippe ich auf rund 600 Menschen, die sich versammelt hatten.

Kurz nach 20 Uhr kamen sie dann auch auf die Bühne und Applaus, sowie Jubel waren schon groß. Überraschend laut waren die Gäste. Und auch die Monsters waren gut drauf.

Die ersten Lieder waren bereits sehr gut. Das Lachmuskeltraining konnte beginnen. Nicht nur weil die Texte der Songs ihren lustigen Charakter haben, sondern auch weil die Gitarrenklänge einfach gut dazu passen. Es war auch nicht wirklich entscheidend, ob nur einer oder mehrere im Chor gesungen haben.

s gab sogar eine tolle Einlage mit der Nasenflöte. Ehm, ja, Nasenflöte. Das lässt sich kaum beschreiben. Vielmehr muss man das selbst sehen und hören.

Jedenfalls wurden sehr viele Lieder vom neuen Album „Für alle“ gespielt. Darunter zum Beispiel: Scheiß CD, Das Schaf, Ich Sonnenschein, Photoshop und noch viele andere. Die CD hat übrigens 19 Titel.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass die sechs Herren sichtlich viel Spaß an ihrem Auftritt haben und nicht nur ihr Programm runterspulen, sondern sich gegenseitig auf der Bühne necken und, was noch wichtiger ist, viel mit dem Publikum interagieren. Ob es nun das Mitklatschen ist, oder bestimmte Rufe aufgegriffen wurden, ließen sie ihren Auftritt dadurch noch lebendiger wirken, als es ohnehin schon der Fall war.

Bei einem Song, ich weiß leider nicht mehr genau welcher, wurde sogar gemeinschaftlich gelacht und dann gab es einen Texthänger, der aber sehr gut wegimprovisiert wurde. Durchaus sehr sympathisch und menschlich.

Zwischendurch gab es eine 30minütige Pause, die auch wirklich nötig war, bevor man vielleicht noch einen Krampf der Lachmuskeln bekommen hätte.

Aber auch nach der Pause ging es genauso lustig und amüsant weiter, wie zuvor auch. Die Songs, die meines Erachtens nach die meisten Lacher und Reaktionen der Gäste hervorriefen waren Blasenschwäche, Laterne und das Lied über Männer, dessen Titel ich auf die Schnelle nicht finden konnte. Ich erinnere mich aber noch, dass es in diesem Lied irgendwie um Titten ging. In Balladenform.

Was aber auch immer wieder gut ankam war, wenn Offenbach ein wenig durch den Kakao gezogen wurde. Ja, das mögen wir Frankfurter.

Die Kombination aus schöner Gitarrenmusik in Verbindung mit den sehr amüsanten und guten Texten, die das Bild der Monsters wirklich gut abrunden, dauerte tatsächlich insgesamt ca. 150(!) Minuten. Sie haben auf jeden Fall Ausdauer und kamen sogar zu zwei weiteren Zugaben zurück auf die Bühne.

Bei der zweiten wurde ein recht langes Medley gespielt, bei dem viele ihrer bekannten Songs einen Platz fanden. Ach ja, zwischendurch hat immer mal wieder jemand von ihnen „ficken“ gerufen. Das sorgte natürlich auch immer wieder für Gelächter.

Auf jeden Fall war es klasse, lustig und absolut sehenswert. Mir hat es so gut gefallen, dass ich mir die aktuelle CD in MP3 Format auch zugelegt habe.

Aus irgendwelchen mir unerklärlichen Gründen schaffe ich es einfach nicht pünktlich zum Beginn, bzw. vorverlegten Beginn, eines Konzertabends im Nachtleben Frankfurt zu sein. Entweder wird früher angefangen oder ich bin einfach zu spät dran.

So ist es mir auch am 25.10.2017 ergangen, als ich mir das Band-Trio, das sich „The Arctic Circle Alliance“ bezeichnet, sehen und hören wollte.

Die erste Band des Tages waren Stam1na und von dieser hatte ich gerade einmal knapp zehn Minuten. Dass sie Trash Metal spielen, wusste ich schon vorher. Dieser ist deutlich melodischer, als man dies von anderen Thrash Metal Bands kennt.

Natürlich ist es schwierig einen 10-Minütigen Live-Auftritt zu beschreiben, dafür ist die Zeit einfach viel zu kurz. Ich war jedenfalls froh noch ein paar Minuten von dieser Band zu haben. Vermutlich waren sie ca. 45 Minuten auf der Bühne, wenn ich den Beginn des Konzerts mit der Uhrzeit abgleiche, zu der sie die Bühne verlassen haben.

Die Musik und der Gesang waren sehr gut (in der kurzen Zeit). Ich vernahm keine Übersteuerungen beim Bass oder anderweitig, so dass ich definitiv sagen kann, dass der Ton und die Instrumente gut eingestellt und abgestimmt waren. Mir haben die wenigen Minuten gut gefallen. Es war für eine Thrash Metal Band recht abwechslungsreich, was die musikalischen Nuancen betrifft. Ich hoffe doch, dass die Band noch ein weiteres Mal in Deutschland, in meiner Nähe sein wird, damit ich zu einem längeren Genuss ihrer Musik kommen kann.

Ich habe es übrigens versäumt ein Bild zu machen. Das war auch gar nicht so einfach, denn als ich ankam war die Hütte voll. Dementsprechend gehe ich von 200 und mehr Besuchern an diesem Abend aus.

Die Pause war kurz und reichte gerade einmal aus um sich einen leckeren Eistee Pfirsich von der Bar zu holen und dann ging es auch schon weiter.

Die isländische Band Skalmöld kam auf die Bühne und dann wurde es in über 65 Minuten Spielzeit richtig nordisch, denn Viking Metal stand auf dem Programm.

Zuvor sei gesagt, dass die Texte der Band ausschließlich in der Landessprache geschrieben und gesungen sind, was natürlich das Verstehen der Texte nahezu unmöglich macht, wenn man diese Sprache nicht kann. Aber (!) es geht doch vorwiegend um Musik. Diese ist durchaus vielfältig und wechselt sich zwischen den einzelnen Songs auch mit schnelleren und langsameren Passagen ab. Das Zusammenspiel aus kräftigen Gitarrenriffs und teilweise auch mit dem Keyboard spiegeln die Kraft und Energie des Viking Metals sehr gut wieder.

Der Gesang ist größtenteils gutturaler Natur. Etwas ungewohnt, aber auch nicht so extrem, dass man den Sänger nicht verstehen würde (zumindest akustisch). Er kann auch normal singen und der Hintergrundgesang, unter anderem vom Keyboarder, liefern bei einigen Songs durchaus ein gewisses episches Gefühl.

Es wurde viel mitgeklatscht, gejubelt, gegrölt und der Fauststoß wurde ebenso oft gefordert und umgesetzt. Was auch sehr häufig gut zu sehen war, waren die vielen Menschen mit sehr langen Haaren, die diese wunderbar beim Headbangen haben schwingen lassen. War ein echt toller Anblick.

Die Zeit verging überraschend schnell bei diesem Auftritt. Bemerkenswert war auch, dass sie so lange auf der Bühne durchgehalten und musiziert haben. Aber umso besser, mehr fürs Geld; naja, wenn ich pünktlich da gewesen wäre.

Die folgende Pause war etwas länger. Genutzt habe ich sie um einmal rauszugehen aus der wärmer werdenden Sauna um ein wenig frische Luft zu schnappen und zu dampfen.

Kaum zurück, fanden sich nur wenige Augenblicke später Omnium Gatherum auf der Bühne ein und legten direkt fulminant los. Sie ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie das härteste Musikprogramm des Abends darstellten. Omnium Gatherum kommen übrigens auch aus Finnland und nachdem letzte Woche bereits zwei finnische Bands im Nachtleben waren, stelle ich die Theorie auf, dass die Nordlichter diese kleinen „Sauna“-Clubs mögen.

Glücklicherweise handelt es sich bei ihrem Musikstil um Melodic Death Metal, so dass es zwar energie- und kraftvoll, aber auch mit schönen Gitarrenriffs unterlegt ist. Natürlich wird überwiegend guttural gesungen, was dem Genre entspricht. Und wenn man genau hinhörte, erkannte man auch, dass in Englisch gesungen wurde. Hey endlich mal auch Musik UND Texte, die zu verstehen sind.

Der gutturale Gesang des Sängers ist zwar sehr kräftig und entsprechend tief aber immer noch verständlich, was leider nicht immer der Fall in diesem Genre ist. Einige melodische Passagen haben mich sehr an Power Metal erinnert und passend dazu wurde der Gesang auch etwas weicher, bzw. sanfter, jedoch weiterhin guttural.

Zudem entschärft der Einsatz des Keyboards häufig den typischen Death Metal, was mir persönlich sehr gut gefällt. Dabei ist der Hintergrundgesang in normaler Tonlage und festigt das melodische im Stil von Omnium Gatherum.

Bei diesem Gesamtpaket kommt man nicht am Headbangen vorbei. Und die Band hat es auch synchron vorgemacht. Bis auf den Drummer standen sie in Reih und Glied und dann wurden die langen Haare geschwungen. Das war noch besser als der Anblick zuvor.

Trotz der ganzen Härte, die an diesem Abend geliefert wurde, war die Tontechnik immer auf der Höhe und es war weder zu laut, noch zu leise; sondern einfach nur ideal abgestimmt. Ob Gesang, Gitarren, Keyboards oder Schlagzeug, es war einfach alles sehr gut zu hören und zu unterscheiden. Was insbesondere bei Omnium Gatherum nicht die einfachste Übung gewesen sein dürfte, da die Songs sehr häufig die unterschiedlichsten Passagen beinhalten, welche mal sehr schnell, oder auch eher langsamer aber dafür knalliger waren.

Alles in Allem war dieser Abend abwechslungsreich, melodisch und bot richtig guten Metal für das Gehörorgan. Dieses Bandtrio ist einen Besuch absolut wert.

Nach einem finnischen Hard Rock Abend durfte es am Donnerstagabend in der Batschkapp in Frankfurt ruhig eine Spur härter werden mit Paradise Lost. Viele Gäste waren bereits anwesend, als die Band Sinistro aus Portugal auf die Bühne kam.

Der Stil den diese Band spielt ist gewöhnungsbedürftig. Es ist schon Metal, keine Frage. Erinnert mich an Ambience mit chaotisch klingenden Zwischenstellen. Von der Geschwindigkeit, die gespielt wird, könnte es auch in die Richtung von Doom Metal gehen. Etwas schwierig einzuordnen.

Die vorgestellten Songs dauerten zwischen sechs und acht Minuten, so dass die Band bei ihrem Auftritt ganze vier Lieder spielen konnte. In den Liedern gibt es immer wieder sehr ruhige Passagen, die vor Allem durch den Bass bestimmt werden. Dennoch könnte man zu träumen beginnen, wären da nicht die abrupten lauten und schnellen Passagen, die einen je aus der Träumerei rausholen. Gesanglich kann man sich jedenfalls nicht beklagen, denn singen kann Patricia Andrade definitiv. Ob es nun ruhiger Gesang, der fast romantisch klingt, oder auch mal lautes brüllen und Schreien, gar Sprechgesang ist, sie beherrscht diese Wechsel.

Die Songs sind wohl zum größten Teil in portugiesischer Sprache. Gewiss konnte ich die Sängerin verstehen, aber den Inhalt der Texte nun weniger. Vielleicht lag es an dieser Kombination aus sehr gewöhnungsbedürftigem Genre und fehlendem Textverständnis, dass es insgesamt eher eine verhaltene Stimmung bei den Gästen in der Batschkapp blieb. Daran konnte auch die schauspielerische Leistung der Sängerin nicht viel ändern, die eine sehr dramatische Inszenierung auf der Bühne vollzog. Gute 30 Minuten waren Sinistro auf der Bühne.

Nach einer kurzen Umbaupause, die nicht länger als 15 bis 20 Minuten dauerte, gab es für die Gäste der Batschkapp die zweite Vorband des Abends. Dies waren Pallbearer. Auch diese Gruppierung war mir kein Begriff bis dato und bereits nach zwei Songs, die gespielt wurden, wusste ich auch warum. Sie spielen basslastigen Doom Metal. Also langsamer Metal mit harten Riffs aber gutem Gesang.

Im Vergleich zu Sinistro war es jedoch weniger abwechslungsreich. Zudem ist Doom Metal kein Genre, das mir persönlich zusagt. Vielleicht wenn ich schwermütig, melancholisch oder müde bin. Für Konzerte und Auftritte dieses Genres muss man es wirklich schon mögen. Immerhin ist der Gesang eher normal bis hoch, so dass sich das Ganze nicht permanent trist und dunkelgrau anhört. Hin und wieder gab es aber dann doch ein schönes Gitarrenriff, das den sehr dunklen Charakter dieses Genres etwas abmilderte.

Auch die Songs von Pallbearer sind eher lang als kurz. Wenn mich nicht alles täuscht waren es sechs Lieder innerhalb der 40 Minuten. Ausserdem war die Resonanz der Gäste in der Batschkapp doch schon etwas größer. Wobei mitklatschen oder andere Dinge bei diesem Genre eher kaum möglich sind.

Was mir aber bei beiden Vorbands aufgefallen war, ist die Übersteuerung beim Bass. Ich bin mir nicht sicher, ob das so sein sollte oder eventuell doch ein wenig zu viel des Guten war. Gewiss waren beide Bands aufgrund ihrer Genres sehr basslastig, aber es übertönte oftmals doch die anderen Instrumente sehr. Ausgenommen vom Schlagzeug.

Die folgende Pause dauerte ca. 40 Minuten, in der ich mir ein paar leckere Fritten und einen Kirschsaft und natürlich ein bisschen Dampf gönnte. Und dann waren sie endlich auf der Bühne: Paradise Lost.

Das Publikum, das im Laufe der Zeit größer geworden ist, wachte nun auf und begrüßte die Band entsprechend. Nun wurde es abwechslungsreicher und auch die Tonabmischung war nun um ein Vielfaches besser.

Der Sänger Nick Holmes präsentierte sich dabei in Bestform. Ob nun normaler Gesang, tiefer Gesang, der mich an die Band Type O Negative erinnerte, oder gutturaler Gesang; alles klang hervorragend. Zwar wirkte das Mikrofon zu Beginn etwas zu leise, aber das wurde nach kurzer Zeit korrigiert.

Gelegentlich animierte er auch zum Mitklatschen, wenn die Fans es nicht von selbst taten. Im Verhältnis zu anderen Bands, die ich bereits sehen durfte, war dies dann aber doch seltener der Fall.

Der Auftritt war energiegeladen und weniger basslastig. Mir schien es so, als wäre der Fokus auf Gesang und Leadgitarre gelegt, was mir persönlich deutlich besser gefällt. Die Vielseitigkeit der Musik zeigte sich insbesondere bei den Songs „Beneath Broken Earth“ und „Blood and Chaos“. Diese Songs könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der erste Song in die Kategorie Doom Metal fällt ist Blood and Chaos kraftvoller (Gothic) Metal, in dem starke Riffs und die unterschiedlichen Gesangsinterpretationen des Sängers sehr gut zur Geltung kommen. Übrigens ist Blodd and Chaos nun mein Lieblingssong von Paradise Lost.

Die meisten Songs an diesem Abend kamen vom aktuellen Album „Medusa“. Es waren derer fünf von insgesamt 16 Liedern, die gespielt wurden.

Es hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Insbesondere der Wechsel durch die Genres, die die Band beherrscht, war eine Wohltat für die Ohren und mein Gemüt. Auch die kraftvollen Klänge und Riffs der Leadgitarre sind genau mein Ding. Da kam mir das ein oder andere Solo innerhalb der Songs sehr gelegen.

Dieser Abend im gut gefüllten Frankfurter „Kellerclub“ Nachtleben, stand im Zeichen des finnischen Rocks, bzw. Hard Rocks. Die vor- als auch die Hauptband stammen aus Finnland.

Als ich ankam, spielte die Band „Shiraz Lane“ bereits ihren ersten oder zweiten Song. Zum Glück hatte ich noch nicht sonderlich viel verpasst, war aber erstaunt darüber, dass doch so viele Menschen schon im Nachtleben zugegen waren. Geschätzt behaupte ich mal, dass es gut und gerne 180 bis 200 Menschen waren, die sich an diesem Abend zu diesem Konzert zusammengefunden haben.

Zwar kannte ich die Band bis dato noch nicht, aber die Musik, die sie spielen ist Rock, Rock’n’Roll und Hard Rock. Vom Aussehen her würde ich sie ein wenig in die Richtung des Glam Rock einstufen. Man darf sich übrigens nicht irritieren lassen, denn der Sänger kann ziemlich hoch singen. Das bedeutet aber nicht, dass der Gesang dadurch schlecht ist; im Gegenteil. Ich finde, dass genau dieses Element der Band ihren Wiedererkennungswert gibt.

Die Jungs aus Vantaa haben insgesamt ca. 45 Minuten auf der Bühne gestanden und ihre Musik präsentiert. Wobei das nicht so ganz stimmt, denn kurz vor Schluss stiegen Sänger, Bassist und ein Gitarrist von der Bühne und gingen einmal quer durch die Menge. Und da sagt man den Finnen nach, dass sie Nähe eher scheuen würden. Von wegen.

Spaß hatten sie auf der Bühne jedenfalls und auch die in die Musik gelegte Energie war zu sehen und zu spüren. Die Tonqualität war hervorragend, weder zu laut noch zu leise und alle Instrumente als auch der Gesang waren prima zu hören.

Häufig wurde das Publikum aufgefordert zu klatschen oder zu hüpfen, was auch von vielen angenommen wurde. Doch auch lautes jubeln und grölen wurde eingefordert. Hier war das Publikum anfangs noch eher zurückhaltend, was sich aber im Laufe des Auftritts auch änderte.

Insgesamt hat mich die Band beeindruckt, das muss ich so offen sagen. Sie treffen meinen Musikgeschmack im Bereich Hard Rock sehr gut. Dabei haben sie auch mal schnellere Elemente und schöne Gitarrensolos im Angebot. Da konnte ich einfach nicht widerstehen und kaufte am Merchandise-Stand auch direkt ihr bisher noch einziges Album, das sie haben.

Gut eine halbe Stunde dauerte der Umbau und die Pause zwischen beiden Bands. Aber diese verging doch recht schnell. So habe ich mir dann mal die Anwesenden etwas angesehen und war erstaunt darüber, dass im Prinzip alle Altersklassen vertreten waren. Ganz vorne standen überwiegend feierwütige junge Damen mit entsprechenden Fanshirts von Brother Firetribe.

Schließlich war es dann so weit und die Band betrat pünktlich um 22:00 Uhr die Bühne. Jubel und Applaus begleiteten die Band dabei, die sehr herzlich, insbesondere von den Damen an vorderster Front, empfangen wurden. Als Letzter betrat auch der Sänger Pekka Ansio Heino die Bühne mit einem strahlenden Lächeln. Und ja, der Name steht wirklich so in der Information zur Band. Immerhin trägt er keine Sonnenbrille. Dafür kann er wirklich erstklassig singen und ist doch relativ redselig. Für finnische Verhältnisse redet er vermutlich wie ein Wasserfall. Es macht ihn dafür sehr sympathisch, da er sehr häufig mit dem Publikum interagiert.

Gerade die jungen Damen an der Front konnten jedes einzelne Lied mitsingen, so machte er sich einen kleinen Spaß daraus und erzählte bereits nach zwei Songs, wie toll er das findet, so viele Teleprompter vor sich zu haben. Ausserdem freue er sich darüber, dass es bei uns in Deutschland noch so warm ist. In Finnland hingegen wäre es schon sehr kalt und es würde fast nur schneien.

Selbstverständlich hat auch er das Publikum zum Mitklatschen, jubeln und auch zum Mitsingen vieler Passagen der Songs aufgefordert. All dies wurde angenommen und so entstand auch eine leichte Eigendynamik durch die Fans.

Weiterhin waren Ton und Sound, sowie die Abstimmung der einzelnen Instrumente, perfekt. Zudem war es für mein Empfinden nicht so laut, wie es sonst im Nachtleben ist was die Musik betrifft. War die Lautstärke etwas runtergedreht? Bekomme ich langsam einen Hörschaden? Oder stand ich einfach nur an einer anderen Position, an der es einfach nicht so laut ist? Ich hoffe, dass es entweder das erste oder das dritte waren, sonst muss ich mir Sorgen machen.

Insgesamt gesehen hat es sehr viel Spaß gemacht. Die Band hatte ihre Freude und Spaß an ihrem Auftritt und die Fans an den insgesamt 14 Songs, die gespielt wurden. Gute 75 Minuten dauerte der Auftritt, bei dem sogar eine kleine technische Panne beim Keyboard auftrat. Aber so ist das nun mal bei Konzerten, das kann passieren. Der Kommentar vom Sänger in Richtung seines Keyboarders war „Poor people shouldnt buy cheap“ also arme Menschen sollten nicht billig einkaufen. Die kleine Panne war schnell behoben und weiter ging es auch mit toller Musik. Ein wirklich gelungener finnischer Rockabend!

Seite 3 von 4