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Papa Roach – 28.09.2017 – Stadthalle Offenbach

Zum ersten Mal war ich in der Stadthalle Offenbach. Diese bietet Sitzmöglichkeiten und sehr viel Platz zum Stehen für insgesamt bis zu 4.000 Personen. Und ich glaube, dass auch fast so viele Personen zum Konzert von Papa Roach gekommen sind. Zumindest wirkte es sehr gut gefüllt.

Da ich relativ spät ankam, musste ich mich mit einem Stehplatz weiter hinten auf dem Parkett zufrieden geben. Aber eine gute Sicht auf die Bühne hatte ich trotzdem noch. Dennoch würde ich bei einem nächsten Konzert in der Stadthalle einen Sitzplatz bevorzugen, da ich aufgrund meiner doch eher geringen Körpergröße von 1,72m nicht gerade über alles und jeden hinweg sehen kann.

Lange dauerte es dann aber nicht bis der musikalische Abend mit einem lauten Knall um 19:48 begann. Die deutsche Metalcore Band „Callejon“ eroberte die Bühne und gab in über 45 Minuten Programm ihre härtere musikalische Gangart zum Besten. Die Stimmung der Fans war bereits von Anfang an sehr gut. Die Band wurde mit großem Applaus und Jubel empfangen, was dazu führte, dass direkt während des ersten Songs zum Springen aufgefordert wurde, was die vorderen Reihen auch direkt umgesetzt haben.

Was ich direkt feststellen konnte war, dass die Tonabmischung perfekt gewesen ist. Der Gesang war sehr gut zu verstehen und auch die Instrumente waren ideal auf einander abgestimmt, sodass man sie erkennen konnte. Aber auch die gesamte Bühnenshow mit ihren Lichteffekten war faszinierend anzusehen. Jedoch würde ich Epileptikern davon abraten sich diese zu genau anzusehen.

Während sogar schon beim zweiten Song zu einem Circle Pit aufgefordert wurde, an welcher die vorderen Reihen wohl auch schon teilgenommen haben, blieb es weiter hinten doch eher beim Stehen und Applaudieren. Des Weiteren wurde im Verlauf der 45 Minuten zum Mitklatschen und abermals zum Springen animiert. So, wie ich es sehen konnte, haben auch sehr viele mitgemacht.

Dass die Band ausschließlich deutsche Texte im Programm hat machte es für mich deutlich einfacher diese auch zu verstehen. Wobei es auch zu Gute kam, dass viele Leute um mich herum mitgesungen haben. Während Bastian Sobtzick (Sänger) bald eine Furche in den Bühnenboden gelaufen war, wurde es in der Halle immer wärmer. Das konnte man nicht nur den Musikern ansehen, sondern auch schon in der ganzen Halle merken. Selbst aus der Ferne konnte man noch gut erkennen, dass Bühnenarbeit ziemlich schweißtreibend ist.

Mir persönlich hat der Auftritt von Callejon sehr gut gefallen. Mitunter lag das natürlich auch an der beschriebenen sehr guten Tonabmischung, die keinen Musiksalat, sondern Melodien hervorbrachte.

Nach dem Konzertabend war ich noch mit Dennis, einem sehr guten Freund von mir, am Merchandisestand, an dem sich auch die Bandmitglieder von Callejon aufhielten. Dabei kam ich mit Maximilian Kotzmann (Schlagzeug) ins Gespräch, der ein Bild mit mir machen wollte, da ich ihn an jemanden erinnerte. Ein bisschen verkehrte Welt; normalerweise wollen doch die Fans mit den Musikern Bilder machen und nicht umgekehrt. Aber warum nicht. Im Anschluss gab es noch ein paar nette Gespräche, insbesondere mit ihm. Ich kann jedenfalls guten Gewissens sagen, dass alle sehr sympathisch sind.

Während der Umbauphase auf der Bühne, die gut 40 Minuten dauerte, bin ich ein wenig durch die Stadthalle gelaufen. Toiletten, Garderobe, Essen und Trinken, sowie ein Raucherbereich, der nach draußen führt, sind vorhanden. Wobei der Raucherbereich für so viele Menschen doch eher etwas klein geraten ist. Das pure Gedränge und ein Sardinenfeeling sind also inklusive. Nun, okay, man hält sich dort auch nicht so lange auf. Zurück im Innenbereich erstmal eine Currywurst gegessen und etwas zu trinken organisiert. Langsam aber sicher bin ich dann auch wieder zurück in den warmen Konzertsaal.

Dann hatte das Warten endlich ein Ende als die Lichter ausgingen und sich Papa Roach auf der Bühne breit machten. Die Party mit dem Hauptakt des Abends konnte also beginnen. Euphorischer, sehr lauter Jubel und viel Applaus wurden den Musikern bereits entgegen gebracht. Und schon ging es auch los. Song um Song um Song wurden gespielt und immer wieder wurde ganz viel zum Mitmachen angestimmt. Sei es das Klatschen, der Fauststoß, oder aber Springen und Mitsingen.

Es entwickelte sich dadurch eine gewisse Eigendynamik bei den Fans, denen gar nicht gesagt werden musste, was sie tun sollen, denn fast jeder sang mit, klatschte oder machte anderes um Teil dieser Party zu sein.

Weiterhin waren Sound und Lichteffekte immer noch hervorragend, so dass die Musik und der Gesang überall gut zu hören waren. Nach rund 20 Minuten musste ich aber dann doch nochmal in Richtung Bar, also aus der Masse heraus, da es mir einfach zu warm wurde. Gefühlt war der Temperaturunterschied zwischen Konzertsaal und dem Foyer zwischen 20 und 30 Grad. Ausserdem schaute ich, ob es nicht eine für mich bessere Stehposition gab, von der ich etwas mehr als nur Köpfe sehen konnte. Und tatsächlich fand ich Linksaussen einen guten Platz. Zwar war die sicht mehr seitlich zur Bühne hin, aber für mich sehr gut, denn ich konnte nun mehr sehen als vorher.

Während des gesamten Auftritts von Papa Roach kamen immer wieder Menschen vorne an der Bühne an. Da wurde eindeutig ganz viel Crowdsurfing betrieben.

Dass die Jungs von Papa Roach auf der Bühne alles gegeben haben, konnte man ihnen recht schnell ansehen. Das schwarze Hemd des Sängers Jacoby klebte förmlich an ihm und seine Frisur, die einen Irokesen darstellen sollte, hielt auch nicht lange. Dass insbesondere er viel Energie in Gesang und Auftritt gelegt hat, erkannte man sehr gut daran, dass er sehr viele Meter, vielleicht auch Kilometer, auf der Bühne hin und her eilte.

Oftmals erzählte er aber auch auf der Bühne, wie zum Beispiel, dass Krebs eine unschöne Erkrankung sei (den O-Ton gebe ich nicht wieder) und dass man das Leben genießen muss. Und auch wenn es ein Donnerstagabend war, sollte man feiern wie an einem Freitagabend. Das Highlight, das er den Fans zu erzählen hatte war, dass für einen Song ein Musikvideo aufgenommen wird. Dafür sollten alle Fans noch mehr abgehen als ohnehin schon.

Während der Aufnahmen sangen und feierten die Fans richtig laut. Noch lauter als bisher. Mitklatschen und Springen waren ein Selbstläufer, genau wie der lautstarke Jubel zum Schluss des Songs. Stolz über die lautstarken Fans gab es von ihm für selbige Applaus von der Bühne und die Fans honorierten dies ihrerseits mit „Papa Roch“ Sprechchören. Man könnte durchaus sagen, dass es ein Geben und Nehmen zwischen Band und Fans gewesen ist.

Insgesamt, mit Zugabe, waren Papa Roach gute 90 Minuten auf der Bühne und Jacoby hatte sogar noch mehr Energien in Reserve, als er sämtliche Fans, die vorne an der Absperrung standen, abklatschte während er dabei joggte.

Neue als auch alte Songs begeisterten das Publikum fast durchgehend, während aus dem Konzertsaal allmählich eine richtige Sauna wurde. Es war eine riesengroße Party, bei der selbst die Personen, die einen Sitzplatz hatten, nicht still sitzen konnten.

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