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WSTR – 12.10.2017 – Nachtleben Frankfurt

Sich nach einem langen Tag auf der Buchmesse mit schönem Punkrock die Birne freipusten zu lassen, kann man mal machen. Im kleinen Keller des Nachtlebens sollte um 21 Uhr der Abend beginnen. Insgesamt standen drei Bands auf dem Plan. Dies waren Weatherstate, Storyteller und natürlich WSTR.

So machte ich mich am Abend auf den Weg, um ein bisschen bei guter Musik zu entspannen. Kurz vor 21 Uhr war ich da, ging hinein und die erste Band spielte bereits. Ich war doch sehr irritiert, schließlich bin ich davon ausgegangen, dass der Abend erst um 21 Uhr beginnen würde. Und es war noch nicht einmal 21 Uhr. Hatte ich etwas verpasst? Ich schaute mir via Handy noch einmal den Event an, aber da standen keine Änderungen. Nun gut, was soll’s.

Leider kann ich zur ersten Band des Abends nicht viel sagen. Weatherstate spielen Punkrock und das recht gut, wie ich finde. Ob sie jetzt ein etwas weiter gefächertes Spektrum anbieten, kann ich aufgrund dessen, dass ich nur drei Songs ansehen / anhören konnte, nicht wirklich sagen. Mir fiel aber auf, dass die Musik dem Genre absolut entspricht und der Sänger eine sehr passende Stimme für die Art der Musik hat. Aus meiner subjektiven Perspektive, kann ich nur darüber urteilen, was ich gesehen und gehört habe. Es ist für mich typischer Punkrock aus Großbritannien, den viele Bands auf diese Art und Weise spielen. Liebhaber dieses Genres werden ihren Ohren mit dieser Band jedoch definitiv etwas Gutes tun, davon bin ich überzeugt.

Wirklich schade, dass ich nicht mehr von ihnen hören konnte. Während die Band nach dem Ende des letzten Songs ihre Instrumente, bis auf das Schlagzeug, zusammenpackten, war es absolut Zeit für mich etwas zu trinken. Die kleine Bar im Nachtleben ist gut bestückt, aber mir reicht eine Cola vollkommen aus. Die Umräumphase auf der Bühne dauert jedenfalls nicht sonderlich lange. Vielleicht waren es gerade einmal nur zehn Minuten und dann waren auch schon Storyteller auf der Bühne.

Zuerst dachte ich mir „Hey, da ist ja Leonard Hofstadter als Sänger auf der Bühne.“ Der Nerd aus Big Bang Theory, der mit Penny diese On / Off Beziehung führt. Jedenfalls war er das natürlich nicht, auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit zu ihm natürlich nicht zu bestreiten sein dürfte.

Kraftvoll und energiegeladen begannen Storyteller ihre knapp 30 Minuten auf der Bühne. Während viele Fans bereits von sich aus zu pogen begannen, krachte von der Bühne ganz feiner Pop-Punk herunter. Leonard, also nein der Sänger heißt Rico Opitz, war mit ganzer Energie bei der Sache. Er lief von links nach rechts und zurück auf der Bühne herum, machte den Fauststoß passend zum Schlagzeug und stimmte auch gerne das Mitklatschen, Springen und auch das Tanzen an, welches von vielen gerne angenommen wurde. Insbesondere das Tanzen, welches mich an eine Pit erinnerte, aber irgendwo zwischen Pit und Pogo lag, sah schon recht schick aus. Platz war dafür genügend vorhanden, da leider nicht so viele Gäste und Fans anwesend waren. Schätzen ist immer schwierig und auf Durchzählen habe ich nicht wirklich Lust, also sagen wir einfach, dass ca. 100 Menschen da waren.

Die musikalische Qualität, aber auch die gesangliche waren sehr gut. Die Songs bieten ein durchaus interessantes Spektrum an und sind nicht zu eintönig, das gefällt mir als Abwechslung zur Buchmesse und zu anderen Konzerten, auf denen ich dieser Tage unterwegs bin. Es war mal schneller mal langsamer, mal lauter mal leiser (wenn man das überhaupt so sagen kann), aber eindeutig zu schnell vorbei. Die halbe Stunde verflog einfach so dahin, als wären erst ein paar Minuten verstrichen. Ich denke, dass ich mir Storyteller ein weiteres Mal ansehen werde, wenn sie das nächste Mal in der Nähe sind. Die Musik ist gut, die Bühnenarbeit ist klasse und die Energie, die die Musiker in ihre Arbeit legen, überträgt sich definitiv auf das Publikum.

Die nächste Unterbrechung, bzw. Pause dauerte etwas länger. Ungefähr 15 Minuten, in denen ich mir etwas Dampf zuführte, mich entleerte (die Blase, nicht den Magen) und mir einen Eistee gönnte. Kaum war alles erledigt und der Eistee in der Hand, da ging es auch schon weiter.

WSTR waren versammelt auf der Bühne und man spricht diesen Bandnamen „Waster“ aus. Da muss man sich also nicht die Zunge verknoten um den Namen dieser Band zu nennen.

Die Jungs aus Liverpool spielen ebenfalls Pop Punk, aber mit größeren Einflüssen aus dem Rock-Bereich.  Den größten Einfluss auf die Band haben aber Blink 182, sowie New Found Glory. Der Stil, den sie spielen, ähnelt diesen beiden Bands sehr, ist aber nicht 1 zu 1 der selbe. Das ist auch gut, schließlich haben sie trotz der Nähe zu diesen Bands und dem Genre in gewisser Weise einen eigenen Stil. Ich finde diesen schön geradlinig, ähnlich wie es bei Storyteller der Fall ist, mit schnelleren und langsameren Passagen. Auf der anderen Seite kann und möchte ich diese beiden Bands nicht gleichstellen, denn das wäre meines Erachtens nach nicht korrekt. Zwar sind sie nah beieinander aber doch zu unterschiedlich. Ja, das geht wirklich. Ich bin mir nicht sicher, ob es an den Reisestrapazen von WSTR lag, oder Storyteller einfach so sind; aber insgesamt schien mir das Partygen eher bei Storyteller zu sein.

Dennoch gab es genügend Aufforderungen zum Mitklatschen und Mitbewegen, wenn man es denn nicht ohnehin schon aus freien Stücken machte. Die Pogogruppe hatte jedenfalls immer noch ihren Spaß und der schönste Moment war kurz vor Schluss, als das Publikum gebeten wurde sich hinzuknien. Fast alle machten mit und sprangen auf Kommando hoch und feierten den Auftritt, den WSTR an diesem Abend lieferten. Als Zugabe wurde noch ein eher ruhigerer Song gespielt, der dann aber wirklich das Ende des Auftritts nach 50 Minuten war.

Der Abend verlief sicherlich nicht ganz perfekt, aber das zeigt einfach nur, dass wir alle nur Menschen sind und sich auch Reisestrapazen sichtlich auf Musiker auswirken. Auch sie sind keine Maschinen. Mir hat der Abend als Abwechslung zur Buchmesse sehr gefallen. Oh und bevor ich es vergesse liebe Tontechnik: das war ein guter Job!

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