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Omnium Gatherum, Skalmöld und Stam1na – 25.10.2017 – Nachtleben Frankfurt

Aus irgendwelchen mir unerklärlichen Gründen schaffe ich es einfach nicht pünktlich zum Beginn, bzw. vorverlegten Beginn, eines Konzertabends im Nachtleben Frankfurt zu sein. Entweder wird früher angefangen oder ich bin einfach zu spät dran.

So ist es mir auch am 25.10.2017 ergangen, als ich mir das Band-Trio, das sich „The Arctic Circle Alliance“ bezeichnet, sehen und hören wollte.

Die erste Band des Tages waren Stam1na und von dieser hatte ich gerade einmal knapp zehn Minuten. Dass sie Trash Metal spielen, wusste ich schon vorher. Dieser ist deutlich melodischer, als man dies von anderen Thrash Metal Bands kennt.

Natürlich ist es schwierig einen 10-Minütigen Live-Auftritt zu beschreiben, dafür ist die Zeit einfach viel zu kurz. Ich war jedenfalls froh noch ein paar Minuten von dieser Band zu haben. Vermutlich waren sie ca. 45 Minuten auf der Bühne, wenn ich den Beginn des Konzerts mit der Uhrzeit abgleiche, zu der sie die Bühne verlassen haben.

Die Musik und der Gesang waren sehr gut (in der kurzen Zeit). Ich vernahm keine Übersteuerungen beim Bass oder anderweitig, so dass ich definitiv sagen kann, dass der Ton und die Instrumente gut eingestellt und abgestimmt waren. Mir haben die wenigen Minuten gut gefallen. Es war für eine Thrash Metal Band recht abwechslungsreich, was die musikalischen Nuancen betrifft. Ich hoffe doch, dass die Band noch ein weiteres Mal in Deutschland, in meiner Nähe sein wird, damit ich zu einem längeren Genuss ihrer Musik kommen kann.

Ich habe es übrigens versäumt ein Bild zu machen. Das war auch gar nicht so einfach, denn als ich ankam war die Hütte voll. Dementsprechend gehe ich von 200 und mehr Besuchern an diesem Abend aus.

Die Pause war kurz und reichte gerade einmal aus um sich einen leckeren Eistee Pfirsich von der Bar zu holen und dann ging es auch schon weiter.

Die isländische Band Skalmöld kam auf die Bühne und dann wurde es in über 65 Minuten Spielzeit richtig nordisch, denn Viking Metal stand auf dem Programm.

Zuvor sei gesagt, dass die Texte der Band ausschließlich in der Landessprache geschrieben und gesungen sind, was natürlich das Verstehen der Texte nahezu unmöglich macht, wenn man diese Sprache nicht kann. Aber (!) es geht doch vorwiegend um Musik. Diese ist durchaus vielfältig und wechselt sich zwischen den einzelnen Songs auch mit schnelleren und langsameren Passagen ab. Das Zusammenspiel aus kräftigen Gitarrenriffs und teilweise auch mit dem Keyboard spiegeln die Kraft und Energie des Viking Metals sehr gut wieder.

Der Gesang ist größtenteils gutturaler Natur. Etwas ungewohnt, aber auch nicht so extrem, dass man den Sänger nicht verstehen würde (zumindest akustisch). Er kann auch normal singen und der Hintergrundgesang, unter anderem vom Keyboarder, liefern bei einigen Songs durchaus ein gewisses episches Gefühl.

Es wurde viel mitgeklatscht, gejubelt, gegrölt und der Fauststoß wurde ebenso oft gefordert und umgesetzt. Was auch sehr häufig gut zu sehen war, waren die vielen Menschen mit sehr langen Haaren, die diese wunderbar beim Headbangen haben schwingen lassen. War ein echt toller Anblick.

Die Zeit verging überraschend schnell bei diesem Auftritt. Bemerkenswert war auch, dass sie so lange auf der Bühne durchgehalten und musiziert haben. Aber umso besser, mehr fürs Geld; naja, wenn ich pünktlich da gewesen wäre.

Die folgende Pause war etwas länger. Genutzt habe ich sie um einmal rauszugehen aus der wärmer werdenden Sauna um ein wenig frische Luft zu schnappen und zu dampfen.

Kaum zurück, fanden sich nur wenige Augenblicke später Omnium Gatherum auf der Bühne ein und legten direkt fulminant los. Sie ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie das härteste Musikprogramm des Abends darstellten. Omnium Gatherum kommen übrigens auch aus Finnland und nachdem letzte Woche bereits zwei finnische Bands im Nachtleben waren, stelle ich die Theorie auf, dass die Nordlichter diese kleinen „Sauna“-Clubs mögen.

Glücklicherweise handelt es sich bei ihrem Musikstil um Melodic Death Metal, so dass es zwar energie- und kraftvoll, aber auch mit schönen Gitarrenriffs unterlegt ist. Natürlich wird überwiegend guttural gesungen, was dem Genre entspricht. Und wenn man genau hinhörte, erkannte man auch, dass in Englisch gesungen wurde. Hey endlich mal auch Musik UND Texte, die zu verstehen sind.

Der gutturale Gesang des Sängers ist zwar sehr kräftig und entsprechend tief aber immer noch verständlich, was leider nicht immer der Fall in diesem Genre ist. Einige melodische Passagen haben mich sehr an Power Metal erinnert und passend dazu wurde der Gesang auch etwas weicher, bzw. sanfter, jedoch weiterhin guttural.

Zudem entschärft der Einsatz des Keyboards häufig den typischen Death Metal, was mir persönlich sehr gut gefällt. Dabei ist der Hintergrundgesang in normaler Tonlage und festigt das melodische im Stil von Omnium Gatherum.

Bei diesem Gesamtpaket kommt man nicht am Headbangen vorbei. Und die Band hat es auch synchron vorgemacht. Bis auf den Drummer standen sie in Reih und Glied und dann wurden die langen Haare geschwungen. Das war noch besser als der Anblick zuvor.

Trotz der ganzen Härte, die an diesem Abend geliefert wurde, war die Tontechnik immer auf der Höhe und es war weder zu laut, noch zu leise; sondern einfach nur ideal abgestimmt. Ob Gesang, Gitarren, Keyboards oder Schlagzeug, es war einfach alles sehr gut zu hören und zu unterscheiden. Was insbesondere bei Omnium Gatherum nicht die einfachste Übung gewesen sein dürfte, da die Songs sehr häufig die unterschiedlichsten Passagen beinhalten, welche mal sehr schnell, oder auch eher langsamer aber dafür knalliger waren.

Alles in Allem war dieser Abend abwechslungsreich, melodisch und bot richtig guten Metal für das Gehörorgan. Dieses Bandtrio ist einen Besuch absolut wert.

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