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Russkaja – 30.11.2017 – Batschkapp Frankfurt

Es war pünktlich um 20 Uhr, als… noch nichts losging. Die Lichter blieben an und es herrschte noch ein reges Treiben auf der Bühne. Was war da los? Nun, die eigentliche Vorband, von der ich leider nicht weiß, welche es gewesen wäre, war im Kollektiv erkrankt und konnte deswegen nicht als Vorband vor Russkaja fungieren.

Aber die Batschkapp wäre nicht die Batschkapp, wenn sie nicht eine Lösung parat hätte. Die Organisatoren riefen spontan jemanden an, der, bzw. die, auch tatsächlich ganz spontan Zeit hatten. Es handelte sich dabei um „Rumbacoustic“. Eine Coverband, die im spanischen Stil entweder bekannte Songs covern oder eben spanische Songs interpretieren.

Die beiden Herren, die also spontan Zeit hatten, kamen wohl erst gegen 20 Uhr in der Batschkapp an. Schneller Aufbau und ein klein wenig Tonabmischung herrichten und schon ging es auch los. Zwar rund zehn Minuten später als angedacht, aber das war in Ordnung.

Die beiden Herren vom – ich glaube Quintett – Rumbacoustic passten perfekt in diesen Abend hinein. Sie sorgten für Stimmung. Und genau das war nun auch bei den rund 600 Gästen in der Batschkapp nötig, die sich schon wunderten, warum der Abend erst so spät begonnen hatte.

Während ihrer 30 Minuten brachten die beiden angenehm spanisch klingende Musik unter die Leute und animierten zum Mitklatschen und sogar zum Mitsingen. Die Beiden verstanden es sehr gut mit ihrer lustig charmanten Art einen schönen Auftritt abzuliefern. Die Gäste in der Batschkapp hatten definitiv ihren Spaß mit den beiden Herren und der Musik. Auch wenn sie nicht jeden Wunsch erfüllen konnten (oder wollten) sorgten sie für Erheiterung und ein gutes Aufwärmprogramm an diesem Abend.

Ich selbst kannte die beiden Herren noch nicht, obwohl sie aus Frankfurt kommen. Sie sind jedoch definitiv ein super Act, wenn es darum geht, Partystimmung und gute Laune unter die Leute zu bringen. Irgendwie war es dann doch schade, dass sie nur 30 Minuten Auftritt hatten. Gerne hätte ich vielleicht noch den ein oder anderen Song gehört, denn die Melodien und der Rhythmus gingen definitiv unter die Haut.

Eine tolle Wahl der Organisatoren der Batschkapp für diesen Abend, so meine Meinung dazu. Mit hat es gefallen und es dürfte ruhig öfter so schöne Melodien geben. Da wäre ich total dafür.

Leider gibt es zu Rumbacoustic nicht besonders viele Informationen zu finden, sodass ich nur auf ihre Website und Facebook-Seite verweisen kann.

Die Pause zwischen den Bands dauerte gerade einmal 15 bis 20 Minuten. Und dann kamen sie schon auf die Bühne: Russkaja! Zwischen Applaus und Jubel betraten sie die Bühne und spielten ihr Intro, bis alle Mitglieder der Band da waren.

Russkaja mischen traditionelle russische Musik mit Polkabeats, Ska, Punk und Rock. Was dabei entsteht ist eine schnelle Melodie, die zwangsläufig und ganz automatisch zum Mitmachen bewegt, gar zwingt.

Ob man die Texte nun versteht oder nicht, spielt dabei keine wirkliche Rolle, denn der Rhythmus geht durch und ist bei jedem Song, so habe ich es zumindest erlebt, einzigartig. Zwar sind die Polkabeats doch sehr dominant, aber die vielen anderen Instrumente, welche mal mehr oder mal weniger eingesetzt werden, verändern den melodischen Klang auf ihre spezielle Weise. Dabei wird auch häufig auf Soli zurückgegriffen. Ob es nun ein Gitarren- oder Violinensolo oder auch ein Trompetensolo war, es passte jedes Mal sehr gut in den Takt. Zudem variieren Russkaja mit den verschiedenen Elementen, so dass auch mal der ein oder andere ruhigere Song dabei ist.

Dass die Musiker und insbesondere der Sänger, Georgij Alexandrowitsch Makazaria, Spaß an ihrem Tun haben, merkte man sofort. Es wird nicht nur auf der Bühne gestanden, sondern auch animiert. Und nicht nur zum Mitklatschen, Mitsingen und Mitspringen, sondern auch – und das war eine ganz lustige Aktion – zu einem Lauf im Kreis um eine vorher bestimmte Person. Der passende Song war „Psycho Traktor“ – und die Gäste in der Batschkapp hatten ihren Heidenspaß an dem Spiel, das dirigiert wurde. Aber auch bei allem Anderen hatten die Gäste definitiv Spaß.

Manchmal muss aber auch der Sänger dem Folge leisten, was die Fans fordern und skandieren. Denn diese riefen im Chor „ausziehen, ausziehen“ – es dauerte ein wenig bis sich Georgij dazu überreden ließ einen Song oberkörperfrei zu singen; doch vorher mussten ein paar Gäste auch blankziehen, ehe er es ihnen gleichtat. Definitiv sehr sympathisch, dass er sich dafür nicht zu schade war.

Kurze Zeit später gab Mia Nova an der Violine noch ein Solo, welches dann aber von der Gitarre und dem Schlagzeug begleitet wurde. Es hörte sich nach einem Medley aus mehreren Stücken an und zeigte auf beeindruckende Art und Weise, wie gut sie dieses Instrument beherrscht.

Alles in Allem waren die gut 90 Minuten des Auftritts so schnell verflogen, dass ich mich bei der Zugabe wunderte, dass es schon Zeit dafür war. Die Zugabe ließen sich die Künstler aber nicht nehmen und so klang der Abend genauso spaßig und laut aus, wie er begonnen hatte.

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