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Extreme – 04.12.2017 – Batschkapp Frankfurt

Mal wieder gute Musik; mal wieder in der Batschkapp. Wie häufig war ich denn in den letzten Monaten hier gewesen? Okay, ich habe nachgezählt: inklusive diesem Konzert das 13te Mal. Davon auch einmal beim Wrestling – für jene, die auch nachzählen möchten und nur auf 12 kommen. So viel dazu.

Diesmal ging es pünktlich um 20 Uhr los. Die Vorband „The New Black“ war nicht spontan erkrankt und konnte demnach ihr musikalisches Talent auf der Bühne unter Beweis stellen.

Warum ich diese Gruppe aus Würzburg bisher nicht kannte, ist mir im Nachhinein schon ein kleines Rätsel gewesen, denn sie spielen guten und kraftvollen Hard Rock. Die Musik, die sie in den rund 35 Minuten auf der Bühne präsentierten, war dem Genre entsprechend und stellenweise härter als gedacht. Eventuell lag das aber auch an der Tonabmischung, die zwar gut, aber nicht perfekt war. Es fiel mir persönlich zum Beispiel schwer die beiden E-Gitarren rauszuhören, wenn diese gleichzeitig gespielt wurden. Ob das nun an der Band an sich, der Tonabmischung oder meinem Platz in der Batschkapp lag, kann ich nur schwer beurteilen. Vielleicht war es auch eine Mischung aus Allem davon.

Um mir persönlich einen besseren Eindruck der Musik zu verschaffen, habe ich während des Schreibens ein paar Songs auf YouTube gehört und angesehen. Dabei stellte ich dann fest, dass es durchaus eine leichte Übersteuerung beim Live-Auftritt in der Batschkapp gegeben haben muss. Mir gefällt der Stil, den diese Band spielt und auch das Video zum Song „Soon“. Ist zwar schon etwas älter, aber nun. Warum mir ausgerechnet dieses Video gefällt? Männer werden es beim Ansehen verstehen und Frauen die Augen verdrehen. Aber zurück zum Auftritt in der Batschkapp.

Sänger Markus Hammer versuchte immer wieder mal Stimmung unter die Gäste zu bringen und diese zum Mitmachen zu animieren. Mitsingen war etwas schwierig, da allem Anschein nach, nur wenige die Band kannten. Dementsprechend zurückhaltend reagierten die Anwesenden auf die Aufforderungen zum Mitklatschen und zum Fauststoß. Ich selbst kam mir auch etwas verloren vor, als ich bemerkte, dass um mich herum auch keiner so wirklich mitmachen wollte. Das war mir aber gleich, und so habe ich mitgemacht und siehe da, Mitklatschen konnten sie dann doch um mich herum – sehr schön.

Insgesamt war der Auftritt aber okay, auch wenn ich während des Auftritts nicht wusste, wer diese Band eigentlich war. Das hat sich erst mit den Schlussworten des Sängers herauskristallisiert, als er den Namen der Band nochmal erwähnte.

Die Umbaupause dauerte ganze 45 Minuten, was unerwartet Lange war. In der Zwischenzeit ging ich hinaus in ein beheiztes Zelt und dampfte genüsslich vor mich hin. Einen Maracujasaft habe ich mir anschließend auch gegönnt. Übrigens sehr lecker und mal eine Abwechslung zu Cola; auch wesentlich gesünder.

Circa um 21:20 gingen die Lichter komplett aus und der Klang einer Gitarre auf der Bühne, der nicht zur Feineinstellung erklang, hallte durch die Batschkapp. Als dann endlich die Lichter die Bühne ausleuchteten, standen sie in voller Größe und Montur auf der Bühne: Extreme – die Funk Rocker aus Boston.

Es mag zwar sein, dass der bekannteste Song von Extreme eine Ballade mit dem Titel „More than Words“ ist, dennoch kann die Band ganz anders. Und das sogar sehr gut. Rockig, melodisch und mit gutem Gesang kombiniert, zeigten sie sich bereits während ihrer ersten Songs. Jubel und Applaus des buntgemischten Publikums gab es direkt dazu.

Bunt gemischt war das Publikum, denn ich habe von Kindern im Grundschulalter bis zum Rocker-Urgestein wirklich alle möglichen Menschen gesehen.

Sänger Gary Cherone versprühte, mit seinen mittlerweile 56 Jahren, die pure Lebensfreude und Energie auf der Bühne. Dass nicht nur er, sondern auch der Rest der Band, Spaß an ihrer Musik haben, war mehr als deutlich zu erkennen. Das sind sie die eingefleischten Rocker. So kamen die Lieder, die sie spielten, sehr gut beim Publikum an, welche von sich aus oftmals das Mitklatschen bei bestimmten Passagen anstimmten. Aber auch, wenn die Musiker zum Mitklatschen, zum Fauststoß und zum Mitsingen aufforderten, war das Publikum voll da.

Die Zeit rannte förmlich davon während des Auftritts, schließlich war bei Extreme die Tonabmischung, meiner Meinung nach, nahezu perfekt. Die Instrumente und der Gesang ließen sich wunderbar heraushören. Oftmals habe ich einfach nur die Augen geschlossen und die Musik genossen. Insbesondere die Solos, ob nun Gitarre oder Schlagzeug, waren hervorragend.

Bei den Songs haben sich die Musiker ihrem ganzen Repertoire bedient, so dass es mal schnellere und kraftvollere Songs gab, aber auch etwas ruhigere und melodischere Stücke wurden präsentiert. Dieser abwechslungsreiche Auftritt hat mir sehr gefallen und ich war doch überrascht, wie schnell die Zeit verflog. Es war wahrlich ein Abend zum Genießen und durch den Zeitflug weiß ich gar nicht mehr, wie lange Extreme auf der Bühne standen, wobei ich von rund 90 Minuten ausgehe.

Hier und da scherzte der Sänger auch mal zwischen den Songs und merkte mehrere Male an, dass an diesem Abend Lieder gespielt werden, die sie schon sehr lange nicht mehr gespielt haben. Aber auch ohne die eingeschobenen Scherze und besonderen Grüße an die auf den Schultern getragenen Kinder im Publikum war die Stimmung von Anfang bis Ende vorhanden und wirklich gut.

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