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United Volleys Frankfurt (129)

United Volleys Frankfurt

„Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. – Und ich lächelte und war froh, und: Es kam schlimmer!" An diesen Spruch könnten sich die United Volleys schon vor dem mit 0:3 (20:26, 25:27, 24:26) verlorenen Heimspiel am Samstagabend gegen die SWD Powervolleys Düren erinnert haben. In der Hinrunde waren sie beim gleichen Gegner in ungewohnter Aufstellung unterlegen, als der gelernte Diagonalspieler Daniel Malescha auf der Außenposition aushelfen musste. Umso mehr wollte das Team den Gästen beim zweiten Aufeinandertreffen in Normal­besetzung Paroli bieten. Dass ihnen das nicht vergönnt sein sollte, wurde den Uniteds schon mit dem Ausfall von Tim Grozer klar, der mit Kniebeschwerden seit dem Auswärtsmatch in Herrsching nicht trainieren konnte.

Hüger rechtfertigt Vertrauen

„Ihn zu bringen, wäre mit Blick auf die kommenden Wochen viel zu riskant gewesen", erklärte Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. So bereitete sich erneut Topscorer Malescha auf einen Ausflug in die Annahme vor. Dann jedoch die nächste Hiobsbotschaft: Ausgerechnet der Zugang vom VfB Friedrichshafen lag seit Donnerstagabend mit einem Magen-Darm-Virus flach. Zwar wagte er gegen Düren einen Versuch, musste jedoch schon vor Ende des ersten Durchgangs wieder vom Feld. Für ihn kam der 17-jährige Linus Hüger ins Match, und rechtfertigte nicht zum ersten Mal das in ihn gesetzte Vertrauen. Zwar wurde er von den Powervolleys konsequent mit Aufschlägen eingedeckt, hielt dem aber stand und löste auch die Aufgabe im Angriff fast immer erstaunlich abgeklärt.

„Die ganze Mannschaft hat sich dem Kampf gestellt und nicht aufgegeben, obwohl uns die starken Angaben der Dürener schon in große Schwierigkeiten gebracht haben", fand Serramalera. „In der Annahme müssen wir gerade gegen die Wucht solcher Topteams stabiler werden. Das heutige Spiel wird uns dabei helfen." So fanden die Hausherren nach einem 5:8-Rückstand im ersten Satz durch einen massiven Malescha-Einerblock gegen Dürens Sebastian Gevert wieder den Anschluss, blieben bis zum 18:20 auf Tuchfühlung. In Durchgang zwei reduzierten zunächst Hüger, Facundo Imhoff und Rodrigo Quiroga eine zwischenzeitliche Sechs-Punkte-Führung der Powervolleys. Noah Baxpöhler und Jochen Schöps besorgten per Block das 18:20. Kurz danach hatten die Frankfurter beim Stand von 19:21 Pech bei einer Netzberührung, gaben sich aber selbst nach dem 19:24 noch nicht geschlagen.

Schöps mit Aufschlagserie zum „MVP"  

Schöps legte eine unglaublich überlegte Aufschlagserie bis zum Ass zum 25:24 hin, zwischendurch setzte sich zwei Mal der Argentinier Imhoff unerschrocken am Netz durch. Nachdem die United Volleys ihren einzigen Satzball nicht nutzen konnten, besiegelte ein Annahmefehler des glücklosen Quiroga das 0:2. Ähnlich lief es im dritten Durchgang. Wieder waren die Gastgeber hinten, wieder fighteten sie sich heran, etwa durch Baxpöhlers Schnellangriff zum 19:20. Inzwischen war im Zuspiel Leon Dervisaj für Mario Schmidgall im Spiel, Jonas Reinhardt hatte Quiroga auf Außen ersetzt und besorgte das 20:21. Zwei Matchbälle wehrten die Uniteds ab und glichen wiederum durch Reinhardt zum 24:24 aus, ehe dessen Beachpartner Tobias Brand im dritten Anlauf für Düren vollstreckte.

„Wir waren heute mit den ganzen Ausfällen, einschließlich Stamm-Zuspieler Matthias Valkiers, alles andere als optimal aufgestellt", fasste Coach Serramalera zusammen, „aber dass wir diese Sätze gegen einen hochkarätigen und wild entschlossenen Gegner so spannend gemacht haben, gibt uns Auftrieb." Besonders freue er sich für Routinier Jochen Schöps, „der zeigen konnte, was für ein herausragender Spieler und Kapitän er in entscheidenden Situationen sein kann" und dafür bereits seine vierte „MVP"-Medaille erhielt. „Jetzt müssen wir die Seite umblättern und uns auf den Donnerstag gegen Giesen vorbereiten", so der Cheftrainer. Eine Rückkehr der Verletzten beziehungsweise Erkrankten wäre dafür hilfreich und notwendig, wie das knappe 2:3 der Niedersachsen gegen Abonnement-Meister Berlin am gleichen Abend noch einmal deutlich machte.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

„Wir wollen unseren Weg der vergangenen Wochen fortsetzen", kündigt Cheftrainer Juan Manuel Serramalera vor dem ersten von zwei aufeinanderfolgenden Bundesliga-Heimspielen seiner United Volleys an. Mit den stark und international erfahren besetzten SWD Powervolleys Düren kommt am Samstagabend (19.30 Uhr, live auf sporttotal.tv) allerdings eine richtig knackige Aufgabe für die inzwischen schon auf Tabellenplatz fünf vorgerückten Frankfurter in die Fraport Arena. Das Team aus der Nordeifel zählt in dieser Saison nicht wirklich überraschend zu den Top-Mannschaften der Liga, führte zeitweise sogar das Ranking an. Großes Plus der Dürener ist der teilweise schon über Jahre hinweg eingespielte Kader.

Der „ewige" Topscorer Sebastian Gevert aus Chile führt auch in dieser Spielzeit die Liste der punktbesten Spieler an. Der langjährige DVV-Nationalspieler und mehrfache „Volleyballer des Jahres" Björn Andrae ist auch im Alter von stolzen 39 Jahren mit seiner Übersicht und Routine eine feste Größe im Angriff, ebenso wie Libero Blair Bann in Annahme und Abwehr, Zuspieler Tomas Kocian und die Mittelblocker Tim Broshog und Michael Andrei. Zu diesen ist mit Lucas Van Berkel kurz vor dem Saisonstart noch ein Ex-United dazugestoßen. Ein anderer Dürener mit Frankfurt-Vergangenheit hat aber noch größeren Einfluss auf die Erfolgswelle der Powervolleys: Mit Rafał Murczkiewicz steht der frühere Co-Trainer der United Volleys inzwischen als Chef an der Seitenlinie.

Ungewohnte Formation im Hinspiel

Der gewiefte Gegner-Analytiker wird sich auch für das Match am Samstag garantiert wieder eine ausgefeilte Taktik einfallen lassen. Zum Auftakt der Rückrunde setzte es für Düren allerdings drei Niederlagen hintereinander – gegen die BR Volleys und Friedrichshafen sowie eher unerwartet auch in Giesen. Es bleibt abzuwarten, was bei den Gästen nun überwiegen wird: der Druck des Endlich-Wieder-Gewinnen-Müssens oder die Motivation, die kleine Negativ-Serie mit einem sportlichen Ausrufezeichen zu beenden. „Im Hinspiel hatten wir gerade erst begonnen unsere Struktur aufzubauen. Seitdem ist viel passiert und es dürfte auf jeden Fall ein anderes Match werden", erwartet Juan Manuel Serramalera.

Bei der 1:3-Auswärtsniederlage Mitte November mussten die Uniteds noch in ungewohnter Aufstellung antreten. Punktegarant Daniel Malescha sprang im Außenangriff ein, seine Rolle auf der Diagonalposition besetzte derweil „Legende" Jochen Schöps. Schon damals mit überragenden Werten in der Annahme: „Bonsai-Samurai" Satoshi Ide. Die Qualität des japanischen Liberos schlägt sich auch in der Liga-Statistik nieder, wo der 1,74-Meter-„Riese" unter den Defensivspezialisten ganz vorne rangiert. „Düren hat sein enormes Potenzial in dieser Saison immer wieder gezeigt. Wir wissen, dass wir eine konzentrierte Leistung abliefern müssen, um gegen diese Fülle an erstklassigen Volleyballern bestehen zu können", so der United-Coach.

Wegter als Neuzugang am Mikrofon

Deshalb hofft er nach dem Sieg in Herrsching, bis zum Wochenende alle zwischenzeitlich – wieder einmal – angeschlagenen Spieler fit und einsatzbereit zu haben. Regisseur Matthias Valkiers muss weiter seine Rückenprobleme auskurieren. Bei Hammeraufschläger Tim Grozer machten sich zuletzt wieder die schwer beanspruchten Knie schmerzhaft bemerkbar. In jedem Fall ausfallen werden bei den Gastgebern die beiden Stamm-Kommentatoren im Livestream. Peter und Georg Wolf treten derzeit bei der „German Beach Trophy" in Düsseldorf an. Als Ersatz konnte aber mit Ex-Manager und -Erstligaspieler Henning Wegter ein echter Experte gefunden werden, der die Begegnung gemeinsam mit Julius Keller fachkundig begleiten wird. 

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Mit einem 3:0 (28:26, 25:22, 25:23)-Sieg bei den WWK Volleys Herrsching haben die United Volleys am Samstag einen ordentlichen Sprung auf Platz fünf in der Volleyball Bundesliga gemacht und sind an den Bayern und den Netzhoppers Königs Wusterhausen vorbeigezogen. „Das gibt mir und uns ein gutes Gefühl, denn so ein Resultat ist immer die logische Folge von harter Arbeit und einer guten Einstellung der Mannschaft", freute sich Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. „Bis zu den Playoffs stehen noch viele Spiele aus, denen wir nach dem heutigen Auftritt positiv und optimistisch entgegensehen dürfen." In der Tat fühlten sich die drei vom Ammersee entführten Punkte fast nach ein wenig mehr an. Vielleicht auch deshalb, weil es zunächst so gar nicht nach einem derart klaren Erfolg aussah, wie er an gleicher Stelle in dieser Saison bislang nur den Berlin Recycling Volleys gelungen war.

Satzgewinn nach 15:21-Rückstand

Sage und schreibe mit 21:15 Punkten lagen die Hausherren im ersten Durchgang vorn und schienen auf eine sichere 1:0-Satzführung hinzusteuern. Die Gäste aus Frankfurt hatten bis dahin mit den in der niedrigen Nikolaushalle fast schon obligatorischen Annahmeschwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Selbst „Geburtstagskind" Satoshi Ide war ein Ball an die Decke gesprungen, ein weiterer über die Arme gerutscht. Der Japaner wird in der offiziellen Statistik immerhin als bester Libero der Liga ausgewiesen. Dementsprechend schwer hatten es die United-Angreifer, die sich meist mit einem stabilen Herrschinger Block konfrontiert sahen. Dank Assen von Tim Grozer und Noah Baxpöhler war ein früher Vier-Punkte-Rückstand fast wieder ausgeglichen worden. Zur „Crunchtime" lagen die Uniteds aber wieder deutlich hinten.

Dann lieferte Mario Schmidgall, der erneut für den weiter geschonten Kapitän Matthias Valkiers das Zuspiel übernahm, eine konzentrierte Aufschlagserie ab. Daniel Malescha setzte den Block zum 19:21 und die Frankfurter belohnten sich für ihren engagierten Abwehreinsatz mit dem 21:22. Bei 22:23 wurde der 17-jährige Linus Hüger für die Angabe eingewechselt und bereitet den nächsten Blockpunkt durch den argentinischen Nationalspieler Facundo Imhoff vor – 24:23 und plötzlich Satzball für die United Volleys. Einmal noch wechselte der Vorteil zu Herrsching. Nach einer nervenzehrenden Unterbrechung aufgrund einer falschen eScore-Eingabe waren es aber Grozer und Malescha, die mit sicherem Abschluss zum richtigen Zeitpunkt den Satz holten. 

Zusätzliches Ass im Zuspiel

Überhaupt Malescha: Der Ex-Herrschinger erwies sich wieder als die große Konstante im Spiel der Frankfurter. „Malle – der Zuverlässige" – Mit diesem Attribut sollte er eigentlich der optimale Imageträger für ein bekanntes Automobilunternehmen aus der Heimat der United Volleys sein, welches diesen Beinamen schon in den 1930er Jahren in seinen Werbekampagnen führte. Stets war er zu Stelle, wenn es einmal eng für sein Team wurde. Etwa in Durchgang zwei, in dem er mit einem „MaleschAss" zum 8:4 vorgelegt hatte. Nachdem die WWK Volleys noch einmal auf 18:17 herangekommen waren, konterte er cool und verwandelte kurz darauf persönlich den Satzball. Der gebürtige Münchener hielt die Uniteds auch im Spiel, als sich die Gastgeber im dritten Satz angesichts der drohenden Heimniederlage noch einmal aufbäumten.

Dazu konnte Coach Serramalera ein weiteres Ass ziehen und mit Leon Dervisaj frischen Wind im Zuspiel aufs Feld bringen. Eine Aufschlagserie von Herrschings Jori Matha zum 14:18 konterte zunächst „Hammertim" Grozer mit einem Ass. Nach zwei weiteren Service-Winnern von Dervisaj, 2018/19 selbst am Ammersee zuhause, war der Spielstand zum 21:20 gedreht. Topscorer Malescha besorgte den Matchball und stand wenig später in ganz ungewohnter Weise im Mittelpunkt: Knapp vor der eigenen Mannschaftsbank hatte er den Ball noch vom Boden gekratzt, Imhoff die Vorlage beim Gegner auf den Boden gebracht, aber die Abwehraktion wurde als gehoben abgepfiffen. Da fuhr sogar der besonnene Daniel Malescha aus der Haut und raste zum Schiedsrichterstuhl. Nachdem auf beiden Seiten Karten verteilt waren, beendete ein Herrschinger Aufschlagfehler eher unspektakulär ein, so Juan Manuel Serramalera, „außergewöhnliches Match."   

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Größere Schneemengen bekamen die Spieler der United Volleys Frankfurt auf ihren Erstliga-Auswärtsfahrten der vergangenen Jahre eher selten zu Gesicht. Bis nach Weißrussland oder ins österreichische Innsbruck musste man dazu reisen. Für das kommende Wochenende dürfen sich die Hessen wieder einmal auf winterliche Verhältnisse einstellen: Es geht nach Bayern, zu den WWK Volleys Herrsching. United-Cheftrainer Juan Manuel Serramalera hofft nicht nur auf eine reibungslose Anreise am Freitag, sondern hebt auch die Bedeutung der Partie gegen den Tabellenfünften hervor. „Nach den beiden Heimspielen zum Auftakt der Rückrunde ist dieses Match sehr wichtig für uns, denn wir wollen bis zu den Playoffs noch so viele Punkte wie möglich einfahren und in der Tabelle nach oben klettern", so der Argentinier.

Nikolaushalle statt Audi Dome

Mit einem klaren Sieg könnten die United Volleys nach Punkten bereits zu den Herrschingern aufschließen. Allerdings war schon das Hinspiel ein Fight auf Messers Schneide, bei dem die Frankfurter nach 1:2-Rückstand am Ende noch im Tiebreak die Nase vorn hatten. „Jetzt am Samstagabend werden die Verhältnisse allerdings noch einmal anders sein", weiß Serramalera, „wir müssen auswärts antreten, und das in einer Halle, die mit mit ihren engen Abmessungen und ihrer niedrigen Deckenhöhe sehr unangenehm zu spielen ist." Vor allem in Aufschlag und Annahme werden sich die Uniteds darauf einstellen müssen. Nicht umsonst sind die Gastgeber, allen voran Zuspieler Johannes Tille, in der Ass-Statistik der Liga wieder ganz vorn mit dabei.

Ursprünglich hatte die Begegnung als besonderes Highlight im Münchener Audi Dome, der 7.000 Zuschauer fassenden Arena der FC Bayern-Basketballer, stattfinden sollen. Aufgrund des Corona-Lockdowns wurde sie als „Geisterspiel" ohne Zuschauer in die altbekannte Nikolaushalle verlegt. Zwei United-Akteure verbinden mit dieser besonders intensive Erinnerungen. Topscorer Daniel Malescha schlug von 2014 bis 2016 am Ammersee im Speckgürtel der Landeshauptstadt auf, wurde dort zum Nationalspieler. Für Neuzugang Leon Dervisaj, der sein United-Debüt am vergangenen Wochenende gab, war Herrsching vor zwei Jahren die erste Station im deutschen Volleyball-Oberhaus. Da Stammregisseur Matthias Valkiers noch geschont wird, kommt ihm als weiterer Zuspiel-Option neben Mario Schmidgall besondere Bedeutung zu.

Bis ans Limit gehen

„Wir konnten uns im Training jetzt noch besser einspielen und sind froh, auf dieser wichtigen Position trotz der anhaltenden Verletzungsprobleme doppelt besetzt zu sein. Das wird uns auf jeden Fall helfen", erklärt der Cheftrainer. Das ist gegen die WWK Volleys, die am Mittwoch noch beim 1:3 in Friedrichshafen gefordert waren, auch unbedingt vonnöten. Herrsching glänzt in dieser Saison vor allem im Mittelblock, wo der erfahrene Serbe Dorde Illic Verstärkung durch Luuc van der Ent aus den Niederlanden erhalten hat. Hinzu kommen mit dem zwischenzeitlich angeschlagenen Jalen Penrose und David Wieczorek zwei schlagkräftige Amerikaner auf Diagonal und Außen. Die United Volleys werden also bis ans Leistungslimit gehen müssen, denn, so Juan Manuel Serramalera: „Unser Ziel ist, mit einem Erfolg nach Frankfurt zurückzukehren."

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Zum Auftakt des neuen Jahres geht es für die United Volleys direkt in die Vollen: Die Frankfurter Erstliga-Volleyballer starten gleich mit einem Doppelspiel-Wochenende in die Rückrunde. Am Samstag kommen die Netzhoppers KW-Bestensee in die Fraport Arena, am Sonntag geht es in der Sporthalle der Carl-von-Weinberg-Schule gegen den VC Olympia Berlin. Die Gastgeber wollen sich beim Neustart und bei ihren Vorsätzen für die kommenden Wochen und Monate wieder von der Jahreszahl inspirieren lassen. 20:21 – Das bedeutet im Volleyball: Die Crunchtime beginnt, und es gilt, erst einmal aufzuschließen, um am Ende den Satz zu holen.

Revanche für Hinspiel-Niederlage nehmen

„Wir wollen bis zum Ende der Hauptrunde noch so viele Punkte wie möglich sammeln, um unsere Ausgangsposition für die Playoffs weiter zu verbessern", unterstreicht Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. Das gleiche Ziel dürften allerdings die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen haben, gegen die es gilt, für die deutliche Niederlage im Hinspiel Revanche zu nehmen. Die Begegnung der beiden Teams am Samstag ist zugleich eine Art Generalprobe für das DVV-Pokalfinale, wo man sich gut sieben Wochen später wieder gegenüberstehen wird. Die Brandenburger konnten mit einem starken und breit besetzten Kader unter anderem die Top-Teams aus Berlin und Düren aus dem Wettbewerb werfen.

Eine allzu besondere Vorbedeutung will Serramalera der Bundesligapartie aber nicht beimessen: „Ein Endspiel ist dann doch immer noch einmal etwas ganz anderes." Er muss es wissen, denn schließlich konnte er kurz vor seinem Wechsel nach Frankfurt mit seinem Club Obras de San Juan sensationell den Pokalsieg in Argentinien feiern. Mit einem größtenteils jungen und unerfahrenen Team gelang ihm dort darüber hinaus etwas, was er ebenfalls nur allzu gern mit den United Volleys wiederholen würde. Nach einem schlechten Saisonstart wurde die Mannschaft in der Rückrunde immer stärker und legte eine Aufholjagd hin, die sie bis ins Playoff-Finale führte, welches erst im allerletzten Spiel im Tiebreak verloren wurde.

Sonntagnachmittag in der Carl-von-Weinberg-Schule

Für eine ähnlich positive Entwicklung sind am Wochenende allerdings erst einmal zwei schwere Begegnungen zu absolvieren. Nachdem auf Seiten der Uniteds die zunächst um den Jahreswechsel geplanten Matches in Lüneburg und zuhause gegen Giesen verlegt wurden, wird es für alle Beteiligten darum gehen, schnell wieder ihren gewohnten Rhythmus zu finden. Auch bei KW und dem VCO fand der bislang letzte Pflichtspielauftritt vor Weihnachten statt. Serramalera & Co. pausierten nur kurz, nahmen unmittelbar nach den Feiertagen wieder das Training auf. „Zu Beginn wird es darum gehen, auch unter Wettkampfbedingungen schnell wieder in die normalen Abläufe reinzukommen", erwartet der Chefcoach.

Wiewohl man um das hohe Niveau wisse, zu welchem die Netzhoppers in der Lage seien, so hätten auch seine Männer in den spielfreien Wochen „hart und intensiv gearbeitet." Genauso mahnt Juan Manuel Serramalera aber, auch die Junioren des VCO nicht zu unterschätzen: „Die jungen Talente der Juniorennationalmannschaft sollen in der Liga Erfahrung sammeln und daran sportlich wachsen. Deshalb bin ich sicher, dass sie am Sonntag schon ganz anders auftreten und es uns viel schwerer machen werden als noch zu Beginn der Saison." Da die Fraport Arena nicht zur Verfügung steht, findet diese Begegnung in der Carl-von-Weinberg-Schule statt – zumindest für Linus Hüger und die anderen „jungen Wilden" vom Volleyballinternat also ein Heimspiel.

Quelle: Pressemeldung United Volleys

„Diesmal habe ich mich ganz besonders über den Sieg gefreut", lobte United Volleys-Cheftrainer Juan Manuel Serramalera nach dem 3:1 (25:27, 25:23, 25:19, 25:23)-Erfolg am Sonntagabend die „großartige Reaktion", die seine Mannschaft auf das doppelte Handicap gezeigt hatte, mit dem sie in die Begegnung mit den Volleyball Bisons Bühl starten musste. Mit Rückenproblemen war auch Stammzuspieler Matthias Valkiers für die Partie ausgefallen. Zuvor musste bekanntlich schon Nationalspieler Jakob Günther passen. Der Mittelblocker war zu Beginn der Woche zwar selbst negativ auf das Coronavirus getestet worden, musste allerdings nach dem Kontakt mit einer infizierten Person die vorgeschriebene Quarantänezeit einhalten.

Schockerlebnis nach vier Punkten

„Das hat anderen Spieler die Chance eröffnet, sich zu präsentieren – Und die haben sie genutzt", erklärte Serramalera. Besonders galt das für Mario Schmidgall. Der frühere Bühler brannte beim zweiten Wiedersehen mit seinen einstigen Teamkollegen von Beginn an lichterloh. Ob im Block, bei zweiten Bällen oder im Drückduell: Mit unbändigem Willen wurde „Super Mario" für die Gäste an diesem Abend zum unbezwingbaren „Endgegner", abzulesen an stolzen fünf Punkten durch den Spielgestalter. Dennoch begann die Partie gegen die Badener genau wie knapp vier Wochen zuvor das erste Aufeinandertreffen im DVV-Pokal – mit einem betrüblichen Unterschied: Nach gerade einmal vier gespielten Punkten verlor nämlich auch Bühl seinen Regisseur. Stefan Thiel musste nach einer missglückten Landung mit Knöchelverletzung raus.

Für den gebürtigen Krifteler übernahm fortan der erst 18-jährige Italiener Luciano Aloisi, was seine Mannschaft zunächst sogar zu beflügeln schien. Mit bis zu vier Punkten lagen die United Volleys zwischenzeitlich zurück, kämpften sich – angeführt vom zweiten Ex-Bison Noah Baxpöhler – zum 24:24 heran, um dann mit einem unglücklich kassierten Ass doch noch in 0:1-Satzrückstand zu geraten. Wie im November gelang es den Frankfurtern aber erneut, das Blatt zu wenden. Satz zwei stand dabei lang auf Messers Schneide. Erst mit einer Ausweichbewegung auf „Matrix"-Level ließ „Neo" Baxpöhler einen Bisons-Angriff zum 20:18 im Aus landen. „Go-to-Guy" Daniel Malescha erhöhte mit starkem Angriff und aggressivem Aufschlag auf 22:19.

„Viel Energie und Entschlossenheit"

Nach dem nochmaligen Ausgleich zum 22:22 war es nach einem wohlüberlegten Aufschlag des eingewechselten Youngsters Linus Höger und einer echten Megarally aber erneut „Baxe" der im Block zum 25:23 abschloss. Jetzt wesentlich souveräner agierend, setzten sich die Uniteds im dritten Durchgang frühzeitig ab und ließen Neuzugang Facundo Imhoff in der Mitte zum 25:19 vollstrecken. Der erfahrene Argentinier werde schnell „immer besser", stellte sein Landsmann Serramalera erfreut fest. Beim gesamten Team sah er „viel Energie und Entschlossenheit", auch wenn es einmal nicht perfekt lief habe man „die richtige Antwort gefunden." Etwa nachdem eine deutliche Führung in Satz vier fast noch aus der Hand gegeben wurde. Nach 17:13 hieß es plötzlich nur noch 18:17.

Punktegarant Malescha, mit herausragenden 25 Zählern erneut in Personalunion Topscorer und Gold-„MVP", sorgte jedoch dafür, dass nichts mehr anbrannte. „Das war ein wirklich wichtiges Heimspiel mit wertvollen drei Punkten", hob der Chefcoach nach dem dritten Sieg in Serie in eigener Halle und dem Sprung auf Tabellenplatz sieben hervor. Nach den schweren Anfängen im Oktober sei mittlerweile eine gute Struktur erkennbar, „auf dieser Grundlage können wir in der Bundesliga noch weiter nach oben klettern." Die Gelegenheit dazu gibt es wieder im Januar. Nach der Verlegung der ursprünglich am 27. Dezember angesetzten Auswärtspartie in Lüneburg freuen sich die Uniteds über einen zusätzlichen trainingsfreien Tag nach Heiligabend.  

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Lang hat es gedauert bis zum vierten Bundesliga-Heimspiel der United Volleys in dieser Saison. Zum ersten Mal seit sechs Wochen treten die Frankfurter Erstligavolleyballer am Sonntag um 16 Uhr wieder vor leeren Rängen in der Fraport Arena an. Als frischgebackene Pokalfinalisten empfangen Juan Manuel Serramalera und seine Männer die Volleyball Bisons aus Bühl, jene Mannschaft, die sie auf dem Weg ins Endspiel Ende November auswärts mit 3:1 bezwingen konnten. Dass die Gäste, die als Tabellenfünfter bislang eine starke Hinrunde hingelegt haben, da auf Revanche aus sind, dürfte sich von selbst verstehen.

Corona-Test bei Günthör negativ

Für die Hausherren ist es der letzte Auftritt des Jahres. Das eigentlich noch am 27. Dezember angesetzte Match bei der SVG Lüneburg wurde aufgrund der Unwägbarkeiten der aktuellen Pandemie-Lage auf den 10. Februar verschoben. Auf unbeschwerte Feiertage dürfen sich die Uniteds, wie auch der Rest der Republik, dennoch nicht freuen. Lediglich am 24. und 25. Ist trainingsfrei. Danach startet bereits die Vorbereitung auf drei weitere Heimpartien zum Auftakt des neuen Jahres, beginnend mit dem Spiel gegen die Helios Grizzlys Giesen am 3. Januar.  Zuerst muss jedoch auch sportlich die letzte Kerze auf dem Adventskranz (an)gezündet und gegen die Bisons alles an Restenergie für 2020 in die Waagschale geworfen werden.

Neben den drei Ex-Uniteds Florian Ringseis, Paul Henning und Stefan Thiel, die mit Bühl zeitweise sogar den Spitzenplatz in der Volleyball Bundesliga besetzten, ist auf der gegnerischen Seite vor allem ein Landsmann der argentinischen United-Fraktion zu beachten. Außenangreifer Tomas Lopez ist im Angriff wie in der Annahme gleichermaßen eine Bank. Ihn in den Griff zu bekommen, wird, wie schon im Pokal, ein Knackpunkt sein. Am Mittwoch unterlagen die Badener beim Bundesliga-Rekordmeister Friedrichshafen deutlich mit 0:3, hatten also etwas weniger Zeit zur Regeneration als die Gastgeber. Die wurde bei den United Volleys allerdings auch dringend benötigt. Zumindest starteten die Frankfurter mit einer erleichternden Nachricht in die Woche: Der Corona-Test bei Jakob Günthör vom Montag fiel negativ aus.

Premiere für vier neue Serien-Folgen

Damit bleibt der Mittelblocker nach seinem Kontakt mit einer infizierten Person zwar weiter in Quarantäne. Aber zumindest müssen seine Mannschaftskollegen nach dem Resultat dieses Schicksal nicht teilen und dürfen am Sonntag antreten. Zuspieler Matthias Valkiers und „Pokalheld" Tim Grozer mussten nach der Doppelaufgabe am Bodensee allerdings zunächst angeschlagen pausieren. Dennoch hofft der Cheftrainer auf ihren Einsatz gegen Bühl. „Wir haben gesehen, was das Team unter weitgehend optimalen Voraussetzungen draufhat. Dass uns diese momentan nicht oft vergönnt sind, ist eine Herausforderung, der wir uns stellen", so Juan Manuel Serramalera. Dazu zählt ab kommender Woche auch die für zwei Wochen wegfallende Möglichkeit zum Krafttraining am Olympiastützpunkt.

„Die Mannschaft hat gezeigt, wie sie kämpfen kann, und ist froh, endlich wieder zuhause spielen zu dürfen", erhofft sich der Coach. Immerhin gibt es am Sonntag und in den folgenden Wochen wichtige Punkte zu verteilen. Die United Volleys wollen diese Chance zur Aufholjagd nutzen und sind – anders als noch zum Wochenbeginn – diesmal auf ein positives Ergebnis aus. Für die Fans kommt noch ein weiteres Schmankerl hinzu: Als Weihnachtsgeschenk werden nach der Partie, die wie immer auf sporttotal.tv gestreamt wird, vier ganz neue Folgen der Doku-Serie „INSIDE UNITED VOLLEYS – Profisport zwischen Traum und Wahnsinn" ausgestrahlt – eingebettet in Talkrunden mit interaktivem Livechat auf dem seit der Beachliga bekannten Twitch-Kanal TROPS4 (www.twitch.tv/trops4).

Quelle: Pressemeldung United Volleys

Es war nicht nur der wichtigste Sieg in gut fünf Jahren United Volleys-Geschichte, sondern wohl auch der lauteste – und das ohne einen einzigen zahlenden Zuschauer in der Halle. Beim 3:2 (25:23, 25:27, 25:21, 15:25, 16:14)-Pokalhalbfinalsieg der Frankfurter Erstligavolleyballer in der neuen Arena des VfB Friedrichshafen – live übertragen auf SPORT1 – standen sich beiden Teams auch beim Anfeuern auf und neben dem Feld in nichts nach. „Wir wussten, dass das ein sehr intensives Spiel wird, im Pokal ist der Druck eben ein ganz anderer", befand Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. „Einen Gegner wie Friedrichshafen besiegt man nur mit einer Topleistung, und die hat die Mannschaft heute abgeliefert."

Dass seine „Juanited" Volleys „heiß wie Frittenfett" auf den Endspieleinzug waren, machten direkt zu Beginn die beiden Ex-Häfler Daniel Malescha und Jakob Günthör mit den Gäste-Punkten eins und zwei unmissverständlich klar. Eine brachiale Aufschlagserie von VfB-Diagonalangreifer Linus Weber brachte die Frankfurter dennoch mit 3:7 ins Hintertreffen. Als erstem Bundesligaakteur überhaupt gelang es dem Italien-Rückkehr, selbst den unerschrockenen „Bonsai-Samurai" Satoshi Ide in der United-Annahme zumindest kurzzeitig in Verlegenheit zu bringen. Bis zum 17:21 konnten die Hausherren ihren Vorsprung halten, dann stellte der gebürtige Friedrichshafener Günthör per Block und Schnellangriff den Anschluss her.

Bärenstarker Baxpöhler sichert Satz drei

Neuzugang Facundo Imhoff packte nach seiner Einwechslung sofort entschlossen zu und legte damit den Grundstein für den 21:21-Ausgleich. Sein argentinischer Landsmann Rodrigo Quiroga tat es ihm nach, schraubte seine 1,90 Meter Körpergröße genau zum richtigen Zeitpunkt empor und eroberte die Führung für die Uniteds. Nach einer cleveren Angabe von Käpt'n Matthias Vakiers machte der Dreier-„Mainblock" den Deckel drauf. Die United Volleys würden bis zum letzten Punkt um ihre Finalchance kämpfen, das war nun eindeutig klargestellt und wurde im zweiten Durchgang noch einmal unterstrichen. 18:10 war der VfB da bereits nach einem noch gewaltigeren „Weber-Grill" von der Aufschlaglinie davongezogen.

Dadurch sah sich allerdings „Hammertim" Grozer herausgefordert und blies mit dem Abschuss von Friedrichshafens Libero Markus Steuerwald zum 12:18 und dem nächsten Ass zum 14:18 zur Aufholjagd. Spätestens beim 20:23 schienen die Gastgeber erneut von Torschlusspanik befallen, und tatsächlich: Ein Block des mit insgesamt 15 Punkten bärenstarken Baxpöhler sorgte für den kaum noch für möglich gehaltenen 24:24-Ausgleich. Auch wenn der Satz in der Verlängerung verloren ging, hatten die Frankfurter danach wieder Oberwasser. Seinem nächsten Abschuss zum 8:6 in Durchgang drei ließ Grozer einen wahren Urschrei folgen. Nach der zweiten Technischen Auszeit brachten Baxpöhlers Angaben den VfB zunächst ins Schwimmen und wenig später mit 1:2 in Satzrückstand.

Mit „perfekter Teamleistung" ins Finale

Kurz schien der Bundesliga-Rekordmeister und Rekord-Pokalsieger am Boden, stand jedoch wieder auf. Nun wurde mit offenem Visier gekämpft, wobei einige zu ungestüme Aktionen auf United-Seiten in den ebenso unausweichlichen wie hochemotionalen Tiebreak mündeten. Den eröffneten die Uniteds stark mit einem Daniel Malescha, der den gegnerischen Block nun meist komplett zu ignorieren schien. Einmal wechselte noch die Führung, bevor Baxpöhler und Günthör mit einem Doppelschlag die ersten zwei Matchbälle bescherten. Zwar wurden diese noch einmal abgewehrt, im dritten Anlauf bereitete sich Tim Grozer mit einem weiteren Hammeraufschlag jedoch selbst den Boden, um aus dem Hinterfeld unwiderstehlich zu vollenden und danach die ganze aufgestaute Anspannung herauszubrüllen. 

„So einen Ball zu verwandeln ist natürlich ein Traum. Ich bin dankbar, dass mir unser Zuspieler Matthias in der Situation das Vertrauen geschenkt hat und ich zu unserer perfekten Teamleistung beitragen konnte", jubelte der Youngster. „Genau wie im Viertelfinale haben die Spieler ihren großartigen Charakter gezeigt und sich dadurch die Möglichkeit geschenkt, diese schwere Saison mit einem absoluten Highlight zu krönen", freute sich auch Coach Serramalera: „Das Pokalfinale in der SAP Arena ist eines der wichtigsten und attraktivsten Ereignisse im deutschen Volleyball." Am 28. Februar treffen die United Volleys dort auf die Netzhoppers KW-Bestensee, die sich ebenfalls in fünf Sätzen gegen Herrsching durchsetzten. Erstmals seit acht Jahren wird dann keiner der „Giganten" Berlin oder Friedrichshafen dabei sein – eine mehr als spannende Ausgangslage.

Quelle und Foto: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Im gestrigen Pokal-Halbfinale beim VfB Friedrichshafen können die United Volleys Frankfurt eine zusätzliche Verstärkung im Mittelblock aufbieten: Der argentinische Nationalspieler Facundo Imhoff ist vor wenigen Tagen zum Erstligateam von Cheftrainer Juan Manuel Serramalera gestoßen. „Eine wirklich glückliche Fügung für uns", freut sich sein neuer Coach und Landsmann, der den Wechsel selbst eingefädelt hatte: „In der finnischen Liga, wo Facundo in dieser Saison eigentlich unter Vertrag war, wurden aufgrund einer landesweiten Corona-Regelung fast alle ausländischen Profis kurzfristig freigestellt. Da haben wir die Chance ergriffen, unseren beiden festen Größen Noah Baxpöhler und Jakob Günthör einen weiteren gestandenen Spieler an die Seite zu stellen."

Wichtige Option für mehr Regeneration

Die Entlastung für die beiden DVV-Auswahlspieler war aus seiner Sicht dringend geboten: „Die beiden mussten ja nicht nur in jedem Match, sondern auch im Training immer von Anfang bis Ende ran. Das hinterlässt zwangsläufig Spuren." Speziell Günthör schlägt sich seit einigen Wochen, nicht zum ersten Mal in seiner Karriere, mit hartnäckigen Rückenschmerzen herum. Nicht nur deshalb sind die Uniteds froh, vorläufig wieder auf einem normalen Schwingboden in der Wintersporthalle trainieren zu können. „Trotzdem ist es unabdingbar, unseren Mittelblockern auch einmal eine Auszeit und die Möglichkeit zur Regeneration zu gönnen. Diese Option haben wir jetzt", erläutert Serramalera mit Blick auf den Neuzugang.

Den kennt er bereits seit Jahren aus der argentinischen Liga und der Nationalmannschaft. Auch United-Außenangreifer Rodrigo Quiroga stand zusammen mit „Facu" unter anderem schon in der World League auf dem Feld. Außer in Finnland war der 2,02-Meter-Hüne mit dem deutschen Nachnamen, dessen Bruder Christian ebenfalls international spielt, schon in Frankreich und Rumänien engagiert. Seinen wichtigsten Titel konnte er 2019 mit der Goldmedaille für Argentinien bei den Panamerikanischen Spielen feiern. Im Jahr davor hatte der 31-jährige über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus Aufmerksamkeit bekommen, als er als erster argentinischer Topathlet öffentlich über seine Homosexualität gesprochen hatte.

„Starker Charakter" auf und neben dem Spielfeld

„Meine Kollegen wussten das seit Jahren und ich hatte es lange nicht als nötig angesehen, dazu etwas zu sagen. Durch den Zuspruch, den ich erfahren habe, ist mir aber bewusst geworden, wie groß das Schweigen und die Vorbehalte im Sport, der nach wie vor durch den Machismo geprägt ist, immer noch sind", hatte er später erklärt. „Ich bin heute ein freierer Mensch und ein besserer Spieler und will dazu beitragen, dass sich die Dinge auch für andere ändern" – Auch solche Erfahrungen machen Imhoff in den Augen von Juan Manuel Serramalera zu einem „außergewöhnlich starken Charakter und Teamplayer".

Von dessen Ankunft und Vorbildfunktion erhofft er sich für seinen Mannschaft „noch einmal zusätzlichen Auftrieb." Bis Imhoff sein volles Potenzial für die Frankfurter ans Netz bringen kann, dürfte zwar noch eine gewisse Eingewöhnungszweit an das Niveau der deutschen Bundesliga nötig sein, das doch um einiges höher ist als zuletzt in Finnland. Ihn bei dem wichtigen Match in Friedrichshafen und beim nur zwei Tage später folgenden Bundesliga-Vergleich mit dem Rekordmeister am Bodensee mit an Bord zu haben, ist für die United Volleys aber auch so schon ein menschlicher und sportlicher Gewinn.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt - Foto: Pressemeldung UNited Volleys / FIVB

Zwei Mal Berlin, zwei Mal das gleiche Ergebnis – einmal zu Gunsten und einmal zu Ungunsten der United Volleys. Von ihrem Doppeleinsatz am Wochenende brachten die Frankfurter ein 0:3 gegen den amtierenden Pokal- und Supercup-Sieger Berlin Recycling Volleys (18:25, 18:25, 17:25) und ein 3:0 (25:20, 25:21, 25:18) gegen die Juniorennationalspieler des VC Olympia mit nach Hause. „Diese drei Punkte wollten wir unbedingt holen, und das haben wir geschafft", war Cheftrainer Juan Manuel Serramalera insgesamt zufrieden mit dem Trip in die Hauptstadt. Die deutliche Niederlage gegen den Abonnement-Meister wollte er nicht überbewertet: „Das war ein Gegner, der nach den Ausrutschern davor sehr konsequent aufgetreten ist und eben über Spieler von einem Kaliber verfügt, das normalerweise dem gesamten Rest der Liga überlegen ist."

„Schwer da gegenzuhalten"

Dementsprechend konnten die Uniteds alle drei Sätze nur zu Beginn offen gestalten. Mit einem sicheren Sideout und einer stabilen Abwehr um den Ex-United Julian Zenger setzten sich die Hausherren danach vorzeitig ab. Erst zum 4:4 in Durchgang zwei konnte Jakob Günthör in der Mitte erstmals Berlins Nationalspieler Anton Brehme beim Schnellangriff abblocken. Noah Baxpöhler durfte sich noch mit einem virtuosen Einhand-Zuspiel auf den sicher verwandelnden Daniel Malescha auszeichnen, länger als bis zum 12:16 behielten die Hessen ihre Kontrahenten dennoch nicht in Sichtweite. Auch im dritten Satz machten die Gastgeber, die im DVV-Pokal-Viertelfinale gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen eine 2:0 Führung noch aus der Hand gegeben hatten, eindeutig klar, dass sie diesmal aber auch so gar nichts anbrennen lassen wollten.

Glänzen konnte angesichts der Aufschlag-Raffinesse von Samuele Tuia und dem Rest der internationalen Berliner Auswahl vor allem der wieselflinke „Idefix" Satoshi Ide auf der Libero-Position. Neben dem brasilianischen Olympiasieger Éder Carbonera wurde er dafür zum „Most Valuable Player" der Begegnung gekürt. „Die BR Volleys haben heute gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Da ist es dann schwer gegenzuhalten. Umso mehr müssen wir jetzt noch einmal alle Kräfte sammeln, um morgen mental und körperlich voll da zu sein," hatte Serramalera schon am Samstagabend gefordert. Dieser Appell fruchtete offenbar, denn gegen die VCO-Talente blieben seine Männer gut 20 Stunden später ohne Satzverlust, obwohl sie kurzfristig wieder einmal auf einen aus der Stammformation verzichten mussten.

„Duell der Riesen" fällt aus

Jakob Günthör hatte sich vorher wegen Rückenschmerzen von Physiotherapeut Josef Lorenz behandeln lassen. Nach dem Aufwärmen wurde entschieden, ihn sicherheitshalber zu schonen und kein Risiko einzugehen. Mit seiner Pause entging dem 2,12-Meter-Mann auch die seltene Gelegenheit, einmal zu einem gegnerischen Spieler aufschauen zu können – zumindest ein ganz klein wenig. Franz Hüther vom VCO misst sogar 2,13 Meter, und das mit gerade erst 18 Jahren. An Günthörs Stelle kam mit Youngster Melf Urban einer zum Einsatz, der nicht wenige der Berliner Kollegen bereits aus gemeinsamen Trainingsmaßnahmen kannte. „Er hat seine Sache wirklich einwandfrei gemacht", lobte der Coach, nicht nur aufgrund Urbans Ass im zweiten Satz. „Eine gute Reaktion" auf das vorangegangene Match gegen die BR Volleys hatte Serramalera bei allen gesehen, „gegen die Junioren will sich kein Team einen Patzer erlauben, deshalb sind wir von Anfang an konzentriert und entschlossen in die Partie gegangen."

8:3 und 16:10 lagen die Uniteds im ersten Durchgang bei den Technischen Auszeiten in Front und machten es nur zum Schluss noch einmal unnötig spannend. Im Satz zwei legte Kapitän Matthias Valkiers mit einer Aufschlagserie zum 12:7 vor. Wenig später kam Stellvertreter Mario Schmidgall für ihn aufs Feld, auf Diagonal wurde Daniel Malescha durch Jochen Schöps ersetzt. Der 36-jährige Champions League-Gewinner revanchierte sich für einen Block seiner gerade einmal halb so alten Gegenspieler umgehend mit dem mit viel Übersicht platzierten Satzball zur 2:0-Führung.  Er und Schmidgall blieben bis zum Schluss im Spiel, in Durchgang drei löste außerdem der 18-jährige Linus Hüger den Argentinier Rodrigo Quiroga ab. Auch in dieser Besetzung wurde die Partie sicher heruntergespielt. Nach der langen Rückfahrt haben Günthör & Co. nun immerhin zehn spielfreie Tage die Chance, sich zu regenerieren und für das Pokal-Halbfinale am 10. Dezember beim VfB Friedrichshafen neu auszurichten. 

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

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Auf ihrem Einzug ins DVV-Pokalhalbfinale mit dem 3:1-Sieg vom Mittwoch in Bühl können sich die United Volleys nicht lange ausruhen. Die Adventszeit beginnt für die Frankfurter nämlich alles andere als besinnlich, bereits am Wochenende stehen zwei weitere schwere Auswärtsaufgaben an. Am Samstag geht es gegen den siebenfachen Deutschen Meister Berlin Recycling Volleys, nur einen knappen Tag später warten die Juniorennationalspieler des VC Olympia. Um Zählbares aus der Bundeshauptstadt mitzunehmen, „dürfen wir in unserer Konzentration nicht nachlassen, denn kräftemäßig wird das mit unserem knapp besetzten Kader eine anspruchsvolle Herausforderung", mahnt United-Chefcoach Juan Manuel Serramalera. 

Zum zweiten Mal gegen den Supercup-Sieger

Mit dem ersten Gegner durften sich seine Männer in dieser Saison schon einmal messen. Am 11. Oktober unterlag man den BR Volleys im Supercup zuhause deutlich mit 0:3, hielt aber in allen Sätzen mit dem Favoriten mit. Erst kurz zuvor war den Uniteds durch den Langzeit-Ausfall von Floris van Rekom ihr verlässlichster Angreifer abhandengekommen. Nachfolger Rodrigo Quiroga konnte damals aufgrund seiner Corona-Quarantäne noch nicht eingesetzt werden. „Floris war bis zu seiner Verletzung der dominierende Spieler der Saison 2019/20 und einer von den Pfeilern, auf denen wir das neue Team aufbauen wollten", erklärt Trainer Serramalera. „Wenn so jemand plötzlich wegbricht, kann man das nicht einfach kompensieren, vor allem nicht in einer so ungewissen Zeit wie der aktuellen."

Umso mehr hofft der Argentinier, in Berlin zumindest auf seine komplette Truppe zurückgreifen zu können. Stammkraft Tim Grozer, der in Bühl ein starkes Comeback gefeiert hatte, muss es nach seiner schmerzvollen Reizung am Fuß und im Knie nach wie vor langsam angehen lassen und sich nach Möglichkeit noch schonen. Inwieweit er schon wieder bereit für das anstrengende Programm am Wochenende ist, bleibt abzuwarten. Mit Verletzungssorgen plagten sich zuletzt auch die BR Volleys herum. Starregisseur Sergey Grankin und der schon im Supercup absolut überragende französische Neuzugang Timothée Carle fielen aus, sicherlich ein entscheidender Grund für die Niederlagen in Friedrichshafen und beim überraschenden Pokal-K.O. zuhause gegen die Netzhoppers.

VC Olympia mit zahlreichen U18-Europameistern

Dass der Abonnement-Meister sich nun keine weitere Blöße geben und gegen die United Volleys, die vor ziemlich genau zwei Jahren zum ersten und bislang einzigen Mal in der Max-Schmeling-Halle gewinnen konnten, alles in die Waagschale werfen wird, darf als sicher angenommen werden. Mit internationalen Spitzenspielern wie dem Brasilianer Éder Carbonera oder US-Angreifer Benjamin Patch haben die Gastgeber dafür alle Voraussetzungen und laut Juan Manuel Serramalera „jede Position mehrfach erstklassig besetzt". Auf keinen Fall zu unterschätzen sind auch die Jungs vom VC Olympia, unter dessen Dach fast die komplette deutsche Juniorennatio­nalmannschaft mit einem Sonderspielrecht Profi-Erfahrung sammelt.

Immerhin besteht das Team von Trainer Dan Illot zur Hälfte aus Spielern, die 2018 die U18-Europameisterschaft gewinnen konnten, angeführt vom starken Kapitän Erik Röhrs. „Alle in dieser Mannschaft haben enormes Potenzial und die Chance auf eine große Karriere in der Zukunft", unterstreicht Juan Manuel Serramalera, der trotz der strapaziösen Woche und den in Pandemie-Zeiten zusätzlich erschwerten Reisebedingungen „das Optimum herausholen und möglichst viele Punkte mit zurückbringen" will, die Qualität auch dieses Gegners. Für den Argentinier zählt aber nicht nur das bloße Resultat: „Unser Ziel ist nicht nur, uns im Saisonverlauf weiter kontinuierlich zu steigern, sondern auch, die erzielten Fortschritte zu festigen und zu bestätigen."

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Nervenkitzel vom Feinsten bekamen die Livestream-Zuschauer am Mittwochabend in allen vier Sätzen des Viertelfinal-Fights im DVV-Pokal zwischen den United Volleys und den Volleyball Bisons Bühl geboten. Mit 3:1 (23:25, 25:21, 25:23, 26:24) sicherten sich die Frankfurter den Auswärtssieg beim aktuellen Tabellenführer der Volleyball Bundesliga und kämpfen nun am 10. Dezember beim Rekordmeister VfB Friedrichshafen um Einzug ins Endspiel in der Mannheimer SAP Arena. „Ich bin überglücklich über die Reaktion, die meine Mannschaft heute auf all die Schwierigkeiten gezeigt hat, mit denen wir seit Saisonbeginn kämpfen mussten", jubelte Coach Juan Manuel Serramalera, „vielleicht war das jetzt der Wendepunkt, den wir herbeigesehnt haben und der uns hoffentlich Auftrieb für die anstehenden Aufgaben gibt."

Dabei lief auch in der Bühler Großsporthalle keinesfalls alles nach Plan für die Gäste aus Hessen. Angefangen mit Durchgang eins, der mehr als nur einen Vorgeschmack auf die atemberaubende Achterbahnfahrt lieferte, die beide Kontrahenten in den folgenden 106 Spielminuten erleben sollten. Anfangs führten die Uniteds mit einem Break, lagen dann 11:14 hinten, weil die Bisons konsequent den nach seiner Verletzung gerade erst in den Kader zurückgekehrten Tim Grozer mit Angaben eindeckten. Frankfurt konterte, vor allem durch Diagonalangreifer Daniel Malescha, dem der zweiwöchige Ausflug auf die Annahme/Außen-Position offensichtlich gutgetan hatte. „Malle ist nur einmal im Jahr", hätten sich die Bühler wohl gewünscht, nachdem ihnen der 26-jährige DVV-Auswahlspieler im Matchverlauf gleich 25 Mal einschenkte.

Henning dreht den ersten Satz

Beim 22:19 schienen die United Volleys schon auf die Satzführung hinzusteuern, hatten zahlreiche Bälle in der Abwehr erobert und konsequent verwertet. Dann machte ihnen jedoch ausgerechnet Ex-United Paul Henning einen Strich durch die Rechnung. Der Mittelblocker drehte den Spielstand mit einer Aufschlagserie, die erst Kapitän Matthias Valkiers per Zuspielertrick beenden konnte, komplett. Der Belgier angelte danach sogar noch einen verunglückten Ball hinter der Werbebande hervor, das 25:23 für die Bisons war jedoch nicht mehr zu verhindern. Umso entschlossener legten in Satz zwei die „Mainblocker" Noah Baxpöhler und Jakob Günthör im Schnellangriff los, Valkiers servierte zum 6:4 ein Ass auf die Linie. Dennoch glichen die Gastgeber immer wieder beharrlich aus, lagen beim 18:19 plötzlich sogar selbst in Front.

Jetzt behielt aber Regisseur Valkiers am Netz die Ruhe, ein Service-Winner von Günthör und zwei böse Blocks gegen Bisons-Topscorer Tomas Lopez sorgten für den Satzausgleich. Im dritten Durchgang das gleiche Bild: Immer wieder wechselte die Führung hin und her. Erneut war es Henning, der mit einem Hybrid-Ass zum 19:18 die Heimmannschaft in Vorteil brachte. Frankfurts Rodrigo Quiroga, der sich zuvor mehrfach einen stabilen Bühler Dreierblock gegenüber­gesehen hatte, schlug diesen nun allerdings clever zum 21:20 an. Das vorentscheidende 24:22 erschmetterte wiederum Malescha, bevor der Satz mit einem Übergriff der Badener vor den Augen des ersten Schiedsrichters fast schon etwas unrühmlich endete.

Blick auf harte Restwoche gerichtet

Als Bühl in Durchgang vier am Satzausgleich schnupperte, durfte sich United-Youngster Linus Hüger im Aufschlag beweisen. Das tat er so erfolgreich, dass er und seine Kollegen erst einmal wieder vorn lagen, was sich aber erneut noch mehrfach ändern sollte. Da war es gut, dass Daniel Malescha auch im Block einen Sahnetag erwischt hatte. Vier Punkte holte er in diesem Element, dicht gefolgt von Matthias Valkiers, der es insgesamt auf für einen Zuspieler eher ungewöhnliche sechs Zähler brachte. Immer sicherer wurde zudem Rückkehrer Grozer, der ein Ass von Bühls Edvinas Vaskelis mit dem ebenso umkämpften wie wichtigen Ball zum 22:21 konterte. Den Schlussakkord intonierte der passionierte Klavierspieler Malescha, der sowohl den ersten Satzball zum 24:22 herausholte, als auch den zweiten zum 26:24 verwandelte.

„Wir wollten dieses Halbfinale nach dem ganzen Einsatz und den Fortschritten der zurückliegenden Wochen einfach mit aller Macht und haben es uns mehr als verdient", hob Cheftrainer Serramalera hervor. Er blickte bereits voraus auf die harte Restwoche mit den beiden Auswärtsspielen gegen die Berlin Recycling Volleys und den VCO Berlin. Der Pokal-Titelverteidiger dürfte nach seinem Sensations-Aus gegen die Netzhoppers auf Wiedergutmachung aus sein, und die Juniorennationalmannschaft sich in dieser Saison mit einem starken Jahrgang für viele Gegner als harter Prüfstein erweisen – der neue „Geist von Bühl" wird also weiterhin gefragt sein. 

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Nach dem spielfreien Wochenende erwartet die United Volleys Frankfurt in den kommenden sieben Tagen eine gevolleyballte Ladung Wettkampfpraxis: Am Mittwoch geht es zum DVV-Pokal-Viertelfinale nach Bühl, Samstag und Sonntag stehen in Berlin die Partien gegen die BR Volleys und den VC Olympia an. Keine ideale Konstellation für diese wichtigen Begegnungen, bedankt man die zusätzlichen Aufwände, welche die Corona-Situation in punkto Trainings- und Reiseplanung mit sich bringt. Zumindest die Änderungen im Pokal-Modus haben sich angesichts der aktuell, und wohl auch noch längerfristig, geltenden Einschränkungen als vorausschauend erwiesen. Die Uniteds treffen dadurch direkt zum Auftakt auf einen Ligakonkurrenten, allerdings auf einen, der im Kampf um den Halbfinaleinzug eine enorme Hürde darstellt.

Saisonverlauf mit Überraschungen

Die Volleyball Bisons Bühl dürfen mit Fug und Recht als „Mannschaft der Stunde" der bisherigen Bundesligasaison gelten und führen vor dem Pokalduell am Mittwochabend die Tabelle an – unter anderem nach einem furiosen 3:0-Heimsieg gegen den Titelfavoriten Berlin Recycling Volleys. Maßgeblich dazu beigetragen haben im Team der Badener drei „United-Alumni" der Generationen 1.0 und 2.5: Der österreichische Nationallibero Florian Ringseis gehörte direkt zum Start, von 2015 bis 2017, zur Riege der „jungen Wilden" aus Frankfurt. Zuspieler Stefan Thiel, gebürtig aus Kriftel, stand in der Premierensaison ebenfalls im Kader des damaligen Aufsteigers und sammelte als 18-jähriger erste Erfahrungen bei den Profis. Bis März 2020 trug auch Mittelblocker Paul Henning zwei Jahre lang das rot-blaue United-Trikot, um danach als Stammkraft in Bühl den nächsten Karriereschritt zu machen.

Mit ihren Neuverpflichtungen haben sich die Bisons bislang als ernsthafter Anwärter auf eine Top-Platzierung präsentiert – in einer Liga, der man die Auswirkungen der Corona-Pandemie nach wie vor anmerkt, zuletzt bei der überraschend deutlichen Klatsche von Abonnement-Meister Berlin in Friedrichshafen. Obwohl auch die Bühler beim ebenso unerwarteten 2:3 gegen die Grizzlys Giesen erstmals in dieser Spielzeit das Nachsehen hatten, grüßen sie im Meisterschaftsrennen weiterhin von der Spitze und rangieren damit vor den beiden Teams, die seit 22 Jahren den Titel unter sich ausmachen. Zu den entscheidenden Figuren zählt dabei der Argentinier Tomas Lopez, als Außenangreifer momentan zweitbester Scorer der Liga und auch in der Annahme eine Bank. Viel wird darauf ankommen, ob United-Cheftrainer Juan Manuel Serramalera die richtige Strategie gegen seinen Landsmann findet.

Hoffen auf Grozer-Rückkehr

Die Frankfurter setzen ihrerseits auf die Rückkehr eines Annahme/Außen-Spielers, der dem Spiel der Uniteds bis zu seiner Fußverletzungen mehr und mehr den eigenen Stempel aufzudrücken – oder besser: einzuhämmern – wusste. Tim Grozer konnte in den vergangenen Tagen nach und nach wieder vorsichtig ins Training einsteigen und wird sich hoffentlich am Mittwoch mit auf die kurze Reise nach Baden machen können. „Wir haben die freie Zeit genutzt und gemeinsam hart gearbeitet. Auswärts gegen einen solch schweren Gegner brauchen wir alle Optionen im Kader und in taktischer Hinsicht," betont Juan Manuel Serramalera. „Wenn wir die haben, bin ich sehr optimistisch, dass sich die Ergebnisse unserer Anstrengungen zeigen werden und wir den nächsten Schritt nach vorn machen." Denn eines ist klar: „Das Pokal-Halbfinale ist für alle ein wichtiges Ziel. Da wird jeder auf beiden Seiten bis in die Haarspitzen motiviert sein." 

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

„Wir wussten, dass das ein sehr intensives Match werden würde", resümierte United Volleys-Chefcoach Juan Manuel Serramalera am Sonntagabend nach dem 1:3 (14:25, 25:18, 16:25, 21:25) der Frankfurter bei den starken SWD Powervolleys in Düren. So richtig einstecken musste seine Mannschaft bei der nicht unerwarteten Niederlage allerdings nur im ersten Satz. „Da waren wir gar nicht richtig da, so etwas darf uns eigentlich nicht passieren", ärgerte sich Routinier Jochen Schöps. Gleich zwei Mal wurde Noah Baxpöhler gleich zum Beginn vom kanadischen Ex-United Lucas Van Berkel geblockt, kurz darauf ging es Daniel Malescha ähnlich – Und schon zur ersten Technischen Auszeit hieß es 3:8. Malescha musste erneut auf Außen als Vertreter von Tim Grozer ran, dessen schmerzhafte Fußsohlenreizung immer noch nicht auskuriert ist.

Dramatische Schlussphase in Satz zwei

„Tim hat uns als einer unserer stärksten Angreifer heute natürlich sehr gefehlt, auch wenn Daniel das, wie schon gegen Unterhaching, fantastisch gemacht hat. Aber gegen einen solchen Gegner wie Düren können wir so einen Ausfall mit unserem Kader einfach nicht kompensieren", erklärte Serramalera. Dementsprechend hatten die Gastgeber die Offensiv-Bemühungen der Frankfurter zunächst weitgehend unter Kontrolle. Ein erstes Ausrufezeichen konnte direkt nach seiner frühen Einwechslung zumindest Ersatz-Zuspieler Mario Schmidgall setzen, der seine vollen 2,06 Meter Körpergröße zu einem echten „Monsterblock" nutzte. Im zweiten Durchgang begann dennoch wieder Kapitän Matthias Valkiers und trug mit dazu bei, dass sich die United Volleys nun viel fokussierter und wehrhafter präsentierten.

So trickste Baxpöhler Dürens Routinier Björn Andrae mit einem kurz gelegten Aufschlag aus und „Mister Ballgefühl" Schöps holte beim 8:4 ausnahmsweise einmal den Hammer raus. Nur beim Stand von 15:13 schien es noch einmal eng zu werden. Dafür bot die Schlussphase alles, was die Zuschauer zuhause an den Bildschirmen unter anderen Umständen gern in der Halle miterlebt hätten. Nach heftigem Protest gegen einen Netzfehler-Pfiff von Schiedsrichter Markus Zyber sah Powervolleys-Regisseur Tomas Kocian die Rote Karte, und es hieß 21:18 für die Uniteds. Die zogen nun durch. Schöps servierte raffiniert zum 24:18, beim anschließenden Satzball glänzten sowohl Satoshi Ide als auch Rodrigo Quiroga mit spektakulärem Abwehreinsatz.

„Idefix" mit 90 Prozent in der Annahme

„Es hat sich ausgezahlt, dass wir im Angriff einiges umgestellt haben. Von da an waren wir auf Augenhöhe", analysierte Trainer Serramalera. Den Unterschied in den beiden folgenden Sätzen machte vor allem die eindrucksvolle Aufschlag-Wucht der Hausherren, die in diesem Element zusehends stabiler wurden. Der chilenische Diagonalspieler Sebastian Gevert, mit herausragenden 29 Punkten SWD-Topscorer und Gold-„MVP", sorgte mit einer ersten Serie für die Dürener Führung, später legte Ex-Nationalspieler Michael Andrei nach, und auch den Satzball holte der eingewechselte Eric Burggräf mit einem Ass. Die United Volleys gaben sich aber auch nach diesem Rückschlag nicht auf, so dass die Partie weiter von heiß umkämpften Ballwechseln geprägt blieb. Verlassen konnten sich die Hessen dabei auf ihren japanischen „Idefix" auf der Liberoposition.

Satoshi Ide stand mit 90 Prozent positiver Annahme als 1,74-Meter-Fels in der Brandung und rettete immer wieder mit unglaublichen Reflexen und Flugeinlagen. Drei Punkte Rückstand in Satz vier hatten die Frankfurter nach Baxpöhlers wiederholtem Brachial-Block gegen Altmeister Andrae zum 18:18 ausgeglichen. Für einen Moment schien gar der Tiebreak möglich. Dann setzte sich jedoch wieder die Aufschlag-Urgewalt der Powervolleys durch und ausgerechnet Andrea sorgte mit dem Service-Winner zum 18:21 für die Vorentscheidung. Offen blieb, was mit komplettem Kader inklusive „Hammertim" Grozer drin gewesen wäre. „So oder so müssen wir am Angriff arbeiten", bilanzierte Juan Manuel Serramalera. Dazu haben er und seine Uniteds bis zum DVV-Pokalspiel übernächste Woche gegen Bühl Zeit – ein weiterer Gegner, der nach optimalem Saisonstart mit breiter Brust warten dürfte.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

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