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United Volleys Frankfurt (129)

United Volleys Frankfurt

Wer gedacht hätte, die United Volleys würden sich nach ihrem ersten Titel-Triumph im DVV-Pokalfinale am Sonntag und der anschließenden Feiernacht auf den frisch erworbenen Lorbeeren ausruhen, sah sich nur drei Tage später beim knappen 2:3 (25:19, 23:25, 23:25, 25:19, 15:17) im Heimspiel gegen den Bundesliga-Rekordmeister VfB Friedrichshafen eines Besseren belehrt. Mit dem einen gewonnenen Punkt wahrten die Frankfurter ihre kleine Chance, am abschließenden Spieltag vor den Playoffs am kommenden Samstag noch auf Platz fünf vorzurücken. Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als ideal: gerade einmal zwei Trainingseinheiten, dazu ein Gegner, der seinen ersten Tabellenrang bereits sicher hatte. 

„Lange Leine, kurze Leine" in Satz eins

„Das war nicht einfach, sich auf dieses Spiel vorzubereiten, nach all den Emotionen am Sonntag", schilderte Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. „In Lüneburg ist der VfB mit gerade einmal acht Mann angereist. Zu uns dann zwar mit komplettem Kader, aber die Aufstellung hätte so oder so aussehen können." Davon ließen sich die „Juaniteds" aber nicht groß beeindrucken, begannen so schwungvoll, wie sie bei ihrer Pokal-Party knapp 72 Stunden zuvor aufgehört hatten. „Wir haben ihre Annahme wirklich konstant unter Druck gesetzt", lobte Serramalera. Zum 15:11 in Satz eins steuerte selbst Mittelblocker Noah Baxpöhler ein Ass bei. Die Uniteds konnten sich sogar das Spielchen „Lange Leine, kurze Leine" erlauben. Immer wenn die Gäste herangekommen waren, zogen sie direkt wieder davon.

Eine Angabenserie von Grandseigneur Jochen Schöps sowie Blocks von Mario Schmidgall und Tim Grozer sicherten frühzeitig die 1:0-Führung. Auch in Durchgang zwei lagen die Hausherren bis zum Stand von 22:21 permanent vorn, teilweise mit bis zu vier Zählern. Auf Friedrichshafener Seite verstand es zu dem Zeitpunkt lediglich Italien-Rückkehrer Linus Weber, die United Volleys mit seinen gefährlichen Aufschlägen zu grillen. „Aber dann haben wir uns durch einige umstrittene Bälle aus der Bahn werfen lassen und zu viel Quatsch gemacht, anstatt einfach unser Spiel durchzuziehen. Da ist es echt bitter, wenn man mit gerade einmal zwei Punkten verliert", ärgerte sich später Topscorer Daniel Malescha, dessen Auftritt vom Spieltagssponsor Süwag zur „Energie­leistung des Spiels" gekürt wurde.

Drittes Spiel innerhalb von sechs Tagen

Im dritten Satz lieferten sich beide Teams nach anfänglichen Vorteilen für die Uniteds ein langes Sideout-Duell. Die wiederum hitzige Schlussphase konnten erneut die Häfler abgeklärt für sich nutzen. Aufgeben war beim Pokalsieger aber keinesfalls angesagt. Mit cleveren Aktionen von Grozer und dem wichtigen Baxpöhler-Block zum 21:16 kamen die Frankfurter zum Satzausgleich. 8:6 lagen sie im Tiebreak beim Seitenwechsel in Front. Nach dem Block von Friedrichshafens Marcus Böhme gegen seinen langjährigen DVV-Kollegen Malescha war beim 10:10 jedoch wieder alles offen. Mit dem nächsten Block unter Beteiligung des frisch eingewechselten Kubaners David Fiel Rodriguez holte sich der VfB den ersten Matchball. Diesen und einen weiteren wehrten die United Volleys noch ab, dann landete ein eigener Angriff ohne Gegner-Kontakt im Aus.

„Jetzt werden wir die kurze Zeit bis zum Samstag nutzen, um uns bestmöglich auf das Spiel in Bühl vorzubereiten. Wir wollen weiter genauso engagiert um die drei Punkte und für Platz fünf kämpfen, auch wenn wir es nicht selbst in der Hand haben", kündigte Juan Manuel Serramalera an. Für seine Mannschaft ist es immerhin das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen. Nur vier Tage später soll es dann am 10. März im Playoff-Viertelfinale weitergehen. „Das ist wirklich ein brutales Programm, das die anderen nicht haben. In dieser Saisonphase, in der es um alles geht, ist das keine gute Situation aus Sicht des Sports. Anscheinend gab es jedoch keine Alternativen", bedauerte der Coach. Aber: „Wir haben wieder gezeigt, was wir draufhaben und wollen auch in den K.O.-Spielen ein unangenehmer Gegner bleiben, egal, wer dann kommt."

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

16 Pokalsiege und 13 Meisterschaften in der Volleyball Bundesliga – Mit diesen Zahlen ist der nächste Gegner der United Volleys nach wie vor unangefochtenes Maß aller Dinge im deutschen  Volleyball. Wenn der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend um 19:30 Uhr (live auf sporttotal.tv) als Tabellenführer in der Fraport Arena aufläuft, können die Frankfurter Hausherren allerdings zum ersten Mal mit zumindest einem eigenen Titel dagegenhalten. Für die Gäste steht bereits fest, dass sie als Spitzenreiter in die Playoffs gehen. Auch die United Volleys sind seit dem Wochenende sicher qualifiziert, allerdings ist für sie zwischen Platz fünf und acht noch alles möglich.

Fragezeichen hinter Quiroga

„Eine Woche bevor es in die Entscheidungsspiele um die Deutsche Meisterschaft geht, wird kein Team mit angezogener Handbremse spielen", rechnet Cheftrainer Juan Manuel Serramalera mit einem voll besetzten und motivierten Gegner. Zum jüngsten Auswärtsmatch in Lüneburg war Friedrichshafen – kurz nach überstandener Quarantäne aufgrund mehrerer Corona-Fällen im Kader – zwar nur mit acht Spielern angereist, aber dennoch mit 3:1 souveräner Sieger geblieben. Die Partie bei den Uniteds war zuvor verschoben worden und wird nun nachgeholt. Besondere Brisanz bekommt sie dadurch, dass es ausgerechnet der Halbfinalerfolg über die Häfler war, der den Uniteds den Weg ins siegreiche Pokalfinale ebnete.

Zwei Tage nach dem Tiebreak-Krimi im Dezember unterlagen sie dem VfB zwar im Ligaspiel klar mit 0:3, konnten dieses Ergebnis aber gut verschmerzen. Zumal Juan Manuel Serramalera in jenem Match weitgehend auf Matthias Valkiers und Tim Grozer verzichten musste. Für Valkiers war die Saison nach seinem Bandscheibenvorfall anschließend beendet. Grozer würde der Friedrichshafener Annahme im Rückspiel allzu gern wieder das eine oder andere Ass servieren. Fragezeichen stehen hingegen noch hinter einem Einsatz von Routinier Rodrigo Quiroga. Mit Daniel Malescha, Jakob Günthör und Jochen Schöps freuen sich drei Ex-VfBler im United-Kader auf das dritte Wiedersehen mit ihrem früheren Arbeitgeber.

Erste Trophäe ohne Warm

„Malle" war im Pokalfinale erneut Topscorer und zählt auch in der Liga-Statistik zu den besten Angreifern. „Ich kann in Frankfurt das zeigen, was ich draufhabe, darf viel Verantwortung übernehmen und genieße das volle Vertrauen von Club, Trainer und Mannschaftskollegen", begründet er seine konstant starken Leistungen. Auf Häfler Seite kehrt Coach Michael Warm zum zweiten Mal zurück an seine alte Wirkungsstätte und will diesmal mehr mitnehmen als beim 1:3 im Februar 2020. Immerhin wurden alle bisherigen Trophäen der United Volleys unter seiner Ägide errungen – etwa die Auszeichnung als Hessens „Mannschaft des Jahres 2017" und die drei Bronzemedaillen in der Meisterschaft. Erst seit dieser Woche werden sie etwas überstrahlt vom frisch gewonnenen DVV-Pokal, der seinen Besitzer hoffentlich auch am Mittwoch und in den weiteren Partien Auftrieb gibt.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

United Volleys sind Pokalsieger!

„Campeones, Campeones!" schallte es um kurz nach 19 Uhr aus der Kabine der United Volleys Frankfurt in der Mannheimer SAP Arena. Lautstark bejubelten der argentinische Cheftrainer Juan Manuel Serramalera und seine Männer den ersten Titelgewinn überhaupt des Clubs, den Sieg im DVV-Pokalfinale. 3:0 (25:23, 25:21, 25:22) hatten sie zuvor in knapp eineinhalb Stunden die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen bezwungen. Was sich deutlich anhört, war tatsächlich der erwartet harte Fight gegen die Brandenburger, die in den Runden zuvor das Kunststück fertiggebracht hatten, gleich drei Mal einen 0:2-Satzrückstand zu drehen. „Wir hatten schon vor dem Spiel unglaubliche Widerstände und Rückschläge zu überwinden. Deshalb bin ich unglaublich stolz auf die gesamte Mannschaft", jubelte der Coach.

In die Verlegenheit, eine scheinbar sichere Führung noch verspielen zu können, schienen die Frankfurter zunächst überhaupt gar nicht zu kommen. Nach selbstbewusstem Beginn gerieten sie Mitte des ersten Satzes 13:18 ins Hintertreffen. Eine kleine Aufschlagserie des eingewechselten Youngsters Linus Hüger brachte die Hessen wieder heran, den Ausgleich zum 21:21 besorgte „Hammertim" Grozer per Ass. Den Satzball erblockte Dezember-Neuzugang und Serramalera Landsmann-Facundo Imhoff. Er wurde mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent im Schnellangriff und drei weiteren Blocks nach der Partie zum „Player of the Match" gekürt. Mit der Satzführung im Rücken gingen die Uniteds noch konsequenter zu Werke, konnten die Netzhoppers aber weiterhin nicht abschütteln.

Sorge um Ide in Satz drei

Erst eine Aufschlagserie von Daniel Malescha, der seine Finger am Vormittag noch zu einer virtuosen Klaviereinlage im Teamhotel benutzt hatte, brachte die Vorentscheidung im zweiten Durchgang, den Imhoff mit seiner „Schnellangriffspeitsche" abschloss. Um jegliche Hoffnung auf eine neuerliche Netzhoppers-Aufholjagd im Keim zu ersticken, legten die United Volleys danach gleich wieder mit 7:3 vor. Nur noch kurzzeitig konnte KW die hessische Annahme ins Schwimmen bringen. „Super Mario" Schmidgall, auf dem nach dem Langzeit-Ausfall von Kapitän Matthias Valkiers die alleinige Verantwortung im Zuspiel ruhte, machte danach aber kurzen Prozess und verwandelte gewohnt kompromisslos den zweiten Ball.

Eine Schrecksekunde hatte die Partie dennoch für die Uniteds parat, als sich ausgerechnet Libero Satoshi Ide mit schmerzverzerrter Miene an die Wade griff. Der „Bonsai-Samurai" hielt aber durch, warf seine 1,74 Meter weiter jedem Aufschlag in den Weg und mobilisierte damit die letzten Kampfreserven seiner Teamkollegen. Letztendlich blieb es der „Legende" im Frankfurter Team vorbehalten, für die Vorentscheidung zu sorgen und sich damit selbst den fünften Deutschen Pokaltitel zu sichern: Pünktlich zur „Crunchtime" griff der zweifache Olympiateilnehmer und Champions League-Gewinner Jochen Schöps noch einmal tief in die Trickkiste und holte die passenden Aufschlagvarianten heraus.

United-„Fans" prägen das Bild

Auch den Matchball versuchte ihm Regisseur Schmidgall aufzulegen. Dafür musste dann aber doch noch einmal „The Closer" Grozer ran, der wie im Halbfinale gegen Friedrichshafen den Deckel auf das Match machte und unmittelbar danach zur ersten Mini-Ehrenrunde ansetzte. „Das ist viel besser gelaufen, als wir gedacht hatten. Wir haben Königs Wusterhausen gut unter Druck gesetzt und sind in engen Situationen als Mannschaft zusammengeblieben", freute sich „Senior" Schöps. „Das ist eine große Sache, mit einem so jungen Club ein Stück Geschichte zu schreiben", ergänzte Nationalspieler Noah Baxpöhler. Neben Schöps konnten auch Daniel Malescha und Jakob Günthor ihre nationale Titelsammlung aufstocken. Für beide war es jeweils der vierte DVV-Pokalerfolg.

Im Falle des 17-jährigen Linus Hüger sollten die Chronisten hingeg einmal nachschauen, wie viele Volleyballer vor ihm im gleichen Alter bereits den Cup in den Händen halten durften. Die Nase vorn hatten die United Volleys an diesem Tag nicht nur sportlich, sondern auch optisch: Mangels Zuschauern prägten die gut 200 Fan-Avatare, auf denen sich die Frankfurter Anhänger mit ihrem Antlitz verewigt hatten, das Bild in der zu normalen Zeiten 15.000 Besucher fassenden SAP Arena. Die stolzen Besitzer bekommen nun ein Souvenir einer magischen Pokalnacht. Die ging nach kurzer Rückreise in der United-Zentrale in der Wintersporthalle noch ein wenig weiter – Trotz des bereits am Mittwoch anstehenden Bundesliga-Heimspiels gegen Friedrichshafen durfte am Montag immerhin ausgeschlafen werden.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt - Foto: United Volleys/Corinna Seibert

Wenn die United Volleys Frankfurt an diesem Sonntag um 17 Uhr (live auf SPORT1) zum ersten Mal die Finalbühne im DVV-Pokal betreten, ist dies mehr als das Ergebnis einer einzigen Saison. Als Gründer Jörg Krick die Mannschaft 2015 aus der Taufe hob, verband er damit die Hoffnung, in einigen Jahren um Titel mitspielen zu können. Der Pokalwettbewerb, zuvor im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen ausgespielt und inzwischen mit ebenso riesiger Resonanz in der Mannheimer SAP Arena, war schon damals das erste große Ziel der Frankfurter Volleyball-Träume. Schon in einem ihrer ersten Spiele schalteten die Uniteds im Viertelfinale den Rekordpokalsieger VfB Friedrichshafen aus, mussten dann jedoch den Berlin Recycling Volleys beim Endspieleinzug den Vortritt lassen.

Da waren die „jungen Wilden" um Zimmermann, Reichert & Co. gerade furios in ihre Premieren-Bundesligasaison gestartet, vor über 3.000 Zuschauern in der Fraport Arena. An deren Ende sollten sie als (nach wie vor) „bester Aufsteiger aller Zeiten" ihre erste von bislang drei Bronze-Medaillen in der Deutschen Meisterschaft in Empfang nehmen. Zwei Mal schafften sie es, wiederum gegen Friedrichshafen und Berlin, im Playoff-Halbfinale bis ins Entscheidungsmatch. Es folgten unvergessene Auftritte im Europacup und sogar die Qualifikation für die Hauptrunde der CEV Champions League mit den Duellen gegen die internationalen Superstars von Zenit Kasan. Beim Saisonabbruch im März 2020 lagen die United Volleys auf Tabellenplatz zwei und hätten aussichtsreich in die K.O.-Spiele einziehen können.  

Reichlich Pokalfinal-Erfahrung

Dafür wurden sie mit ihrem ersten Finale im Supercup belohnt, das im Oktober klar an den Favoriten aus Berlin ging. Im Pokalfinale am Sonntag hingegen begegnen sich zwei Teams auf Augenhöhe. Zwar konnten die Netzhoppers KW-Bestensee beide Auseinandersetzungen in der Volleyball Bundesliga für sich entscheiden. Die jüngste Begegnung stand bis zum 14:16 im Tiebreak jedoch bereits auf Messers Schneide. So waren sich beide Coaches bei der offiziellen Pressekonferenz auch einig, dass beim nächsten Aufeinandertreffen die Tagesform und die besseren Nerven entscheidend sein dürften. Selbstbewusstsein haben beide Teams schon bewiesen: die United Volleys bei ihrem Halbfinal-Auswärtssieg in Friedrichshafen und die Netzhoppers, die gegen Düren, Berlin und Herrsching gleich drei Mal das Kunststück fertiggebracht haben, einen 0:2-Satzrückstand noch zu drehen.

Die United Volleys wären also womöglich gut beraten, den ersten Satz gegen die Brandenburger von vornherein abzugeben. Solche taktischen Überlegungen finden im Matchplan von Coach Juan Manuel Serramalera aber wohl kaum einen Platz: „In einem Pokalfinale spielen Druck und Emotionen eine größere Rolle. Meine Mannschaft hat nach den vielen Rückschlägen in dieser ungewöhnlichen Saison bewiesen, dass wir in wichtigen Situationen auf den Punkt fokussiert sind." Er muss es wissen, als argentinischer Pokalsieger von 2019, ebenfalls mit einem weitgehend neuformierten Kader. Auch andere im United-Team verfügen über Pokalfinal-Erfahrung, allen voran der Olympionike und langjährige DVV-Kapitän Jochen Schöps mit seinen vier Pokalsiegen. Je drei Mal waren Daniel Malescha und Jakob Günthör mit Friedrichshafen erfolgreich.

Ausfallsorgen bei beiden Teams

Und auch die Argentinier Rodrigo Quiroga und Facundo Imhoff sowie der japanische Libero Satoshi Ide konnten zuhause bereits den Cup gewinnen. Dazu kommen mit Mario Schmidgall (2018 mit Bühl) und Noah Baxpöhler (2019 mit Lüneburg) zwei weitere Uniteds, die schon einmal Endspiel-Luft in der SAP Arena schnuppern durften. Insbesondere auf „Super Mario" Schmidgall ruhen die Frankfurter Hoffnungen, muss er doch als einziger Zuspieler den langzeitverletzen Belgier Matthias Valkiers ersetzen, der lediglich als moralische Unterstützung mit nach Mannheim reisen kann. Nicht spielberechtigt sind die Neuzugänge Leon Dervisaj und Jonas Reinhardt. Ausfallsorgen beschäftigen allerdings beide Finalgegner. Bei den Netzhoppers kämpft der angeschlagene Kanadier Byron Keturakis um seine Teilnahme, wenngleich man bei den Uniteds fest mit einem Einsatz des herausragenden KW-Regisseurs rechnet.

Auf Seiten der Frankfurter muss Routinier Rodrigo Quiroga nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel weiterhin bangen, konnte nur vorsichtige Schritte im Training absolvieren. Dafür können sich seine Teamkollegen zumindest auf visuellen Rückhalt von den Rängen freuen, wo diesmal die üblichen rund 10.000 Final-Zuschauer leider fehlen werden. Dafür zeigen gut 200 United-Anhänger mit einem eigenen „Fan-Avatar" Gesicht und werden die rot-blauen Farben in der Arena repräsentieren. Ohnehin einen Heimvorteil hat United-Youngster Linus Hüger. Der 17-jährige stammt vom Heidelberger TV, jenem Verein, der seit mehreren Jahren die Ballkinder und Helfer für das Endspiel stellt. Und dann könnte den Frankfurtern vielleicht noch ein weitaus älteres Kapitel ihrer eingangs geschilderten Pokalhistorie Mut machen: Vor genau 40 Jahren waren es 1981 nämlich die Frauen des Stammvereins TG 1862 Rüsselsheim, die mit ihrem Finalsieg hessische Pokal-Geschichte schrieben.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Wirklich unerwartet kam die Mitteilung der Volleyball Bundesliga nicht: Das für Samstag geplante Heimspiel gegen Friedrichshafen wird wegen der Corona-Quarantäne beim Rekordmeister verschoben und muss am 3. März nachgeholt werden. Damit verlieren die United Volleys nicht nur ihr einziges TV-Spiel auf SPORT1 in der laufenden Hauptrunde. Der neue Termin hat weitaus gravierendere Auswirkungen: „So schwierig und bedauerlich die Situation war, die der VfB durchmachen musste, so ärgerlich ist es, dass wir nun ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase gleich doppelt sportlich die Leidtragenden sind", beklagt United-Geschäftsführer Guido Heerstraß. „Vor unserem DVV-Pokalfinale am 28. Februar in der Mannheimer SAP Arena haben wir jetzt zwei komplette Wochen lang keinerlei Wettkampfpraxis."

Auswirkungen auf die entscheidenden Saisonphase

Dass sich Testspiele gegen adäquate Gegner, zum Beispiel aus dem Ausland, als Alternative momentan verböten, verstehe sich wohl von selbst. Mit etwas mehr Flexibilität und Rücksicht auf einen Pokalfinalteilnehmer wäre die jetzige Lage durchaus vermeidbar gewesen, findet man bei den Uniteds, die die Partie vom Samstag lieber kurzfristiger nachgeholt hätten. So müssen sie nur drei Tage nach dem Endspiel gegen Friedrichshafen antreten, wiederum drei Tage später dann auswärts beim direkten Konkurrenten Bühl. „Jeder, der die Tabelle lesen kann, sieht, dass die Vergabe der Playoff-Plätze am letzten Spieltag entschieden wird und es dabei auf jeden Punkt ankommt. Dass das für uns unter solchen Voraussetzungen stattfinden muss, ist wirklich bitter – gerade mit Blick auf unsere Verletzungsmisere", so Heerstraß.

Auch in diesem Punkt gibt es keine guten Nachrichten für die United Volleys: Ein Antrag, für das DVV-Pokalfinale diesmal auch solche Spieler zuzulassen, die erst nach dem Halbfinale auf die Mannschaftsliste gekommen sind, wurde von der Volleyball Bundesliga am Donnerstag abgelehnt. „Wir haben eindeutige Rückmeldungen, dass drei von vier betroffenen Vereinen mit der zuletzt ins Spiel gebrachten Variante eines ‚Medical Jokers' einverstanden waren, auch unser Gegner aus KW", erklärt Heerstraß. Dabei hätte ein einziger Spieler pro Team einen verletzten Kollegen auf der gleichen Position ersetzen dürfen – im internationalen Sport eine bekannte Praxis. „Niemand musste befürchten, dass andere irgendeinen Starspieler verpflichten. Dass der Liga-Vorstand sich ausgerechnet in diesem Punkt auf fehlende Einstimmigkeit beruft und nicht den Mut hat, selbst die einzig richtige Entscheidung zu treffen, wenn sich einer querstellt – Dafür fehlt mir jedes Verständnis."

Amateurspieler als Widerspruch zum Hygienekonzept

Der Vorstand habe unter den besonderen Bedingungen der Corona-Pandemie schließlich schon andere verantwortungsvolle Beschlüsse gefasst, etwa gerade erst die kurzfristige Verlängerung der Transferfrist bis zum 8. Februar. „Da wurde überhaupt keiner vorher nach seiner Meinung gefragt, geschweige denn abgestimmt. Und dabei betrifft das viel mehr Vereine, die zum Beispiel mit Blick auf die zu knappe Zeit bis zum Fristende einem Wunschspieler abgesagt haben und nun möglicherweise gegen Konkurrenten antreten müssen, die sich noch frisch verstärken konnten." Nur noch Kopfschütteln löst da in Frankfurt die Tatsache aus, „dass jetzt von uns erwartet wird, den vorgeschriebenen 12er-Kader mit Nachwuchsleuten und mit Drittligaspielern aus der 2. Mannschaft aufzufüllen."

Mit Amateurvolleyballern also, die seit Monaten keinen Ball in der Hand hatten und keine Halle von innen gesehen haben. „Die sollen wir noch schnell ins Training integrieren, ungeachtet der Tatsache, dass das nun wirklich keine Profis sind, die in der vielzitierten ‚Bubble' leben. Das sind Berufstätige, Auszubildende oder Studenten. Die können es sich nicht aussuchen, ob sie zum Beispiel auf öffentliche Verkehrsmittel verzichten. Ich weiß nicht, warum wir uns dann die Arbeit mit Hygienekonzepten und den ganzen Tests machen und auf unsere Vorbildfunktion achten, wenn das bei einem der wichtigsten Events das Jahres plötzlich keine Rolle mehr spielt", kritisiert Geschäftsführer Heerstraß. Aber: „Wir werden uns auch dieser Herausforderung stellen und versuchen, als Team Motivation daraus zu schöpfen. Im Pokal-Halbfinale hat das ja schon einmal ganz gut funktioniert."           

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Das war spannend und so wichtig: Die United Volleys sind mit einem 3:2 (23:25, 25:18, 25:18, 20:25, 22:20)-Krimi gegen die Helios Grizzlys Giesen am Samstagabend nicht nur auf die Siegerstraße in der Volleyball Bundesliga zurückgekehrt, sondern haben sich auch die Chance auf eine gute Ausgangslage für die Meisterschafts-Playoffs erhalten. Denn da zählt direkt nach der Anzahl der eingefahrenen Punkte die der gewonnenen Spiele. Auf mittlerweile zehn kommen die Uniteds nach 18 absolvierten Partien. Nur das Top-Trio aus Friedrichshafen, Düren und Berlin hat noch (deutlich) mehr auf dem Konto. Dank der zwei Punkte aus Giesen verloren die Frankfurter lediglich einen Platz in der Tabelle und rangieren nun hinter Herrsching, das erwartungsgemäß gegen Schlusslicht VCO Berlin erfolgreich war, an Position fünf.  

Block-Festival von Facundo Imhoff

Zwar hat die Konkurrenz noch einige Nachhochspiele zu absolvieren, doch am Schluss könnten durchaus Kleinigkeiten entscheidend sein. Dementsprechend glücklich war Cheftrainer Juan Manuel Serramalera, „dass die Mannschaft wieder einen so großartigen Charakter gezeigt und mutig bis zum allerletzten Ball gekämpft hat." Aus seiner Sicht wäre beim ersten United-Sieg überhaupt in der Hildesheimer Volksbank-Arena sogar noch mehr drin gewesen: „Wir hatten uns nach kleinen Startschwierigkeiten gut in die Partie reingearbeitet. Dann haben wir aber ein paar Punkte liegen lassen und den ersten Satz verloren. Wenn wir den holen, hätte das Ganze auch klarer für uns ausgehen können." In den folgenden zwei Durchgängen zeigten seine Männer nämlich „genau die richtige Reaktion" und waren „in wirklich allen Elementen sehr gut."

Serremalera hatte diesmal wieder auf die Erfahrensten unter seinen diesmal einsatzfähigen „Fewniteds" gesetzt und – anders als bei der Niederlage unter der Woche in Lüneburg – die Variante mit Daniel Malescha auf Außen und „Legende" Jochen Schöps im Diagonalangriff gewählt. Der verletzte argentinische Routinier Rodrigo Quiroga fehlte auch gegen die Grizzlys. Sein Landsmann Facundo Imhoff bescherte den United Volleys mit seinem Block gegen Giesens Mayaula zum 3:2 im zweiten Satz die erste Führung überhaupt. Laut offizieller Spielstatistik war der 32-jährige am Samstag ganze sechs Mal am Netz unüberwindbar. Nach der Auswertung von United-Assistenztrainer Agustín Briscioli waren ihm sogar unglaubliche neun der insgesamt 15 „Mainblocks" zuzuschreiben.

Grozers Aufschläge und Ides Harakiri-Abwehr

Auf den wohl herausragendsten Wert des Tages kam allerdings der zum „Most Valuable Player" gekürte Noah Baxpöhler. Er versenkte rund 90 Prozent seiner Schnellangriffe und erzielte insgesamt 15 Zähler. Erfolgreich waren die Frankfurter in wichtigen Situationen auch mit dem Aufschlag. Waren es in Durchgang zwei zunächst Malescha und Schöps, die direkt punkteten, demonstrierte im dritten Satz „Hammertim" Tim Grozer bei seinem zweiten Comeback-Auftritt seine weiter ansteigende Form. Seine und Maleschas Angriffe aus dem Hinterfeld erwiesen sich ebenfalls als entscheidende Zutat zum United-Erfolgsrezept. In Satz vier „hat Giesen dann aber im Service alles riskiert und einige lange Rallys für sich verbuchen können. Leider waren wir über das ganze Spiel hinweg nicht so stabil wie angestrebt", stellte Trainer Serramalera fest.

Den wiedergefundenen Schwung nahmen die Hausherren mit in den Tiebreak, lagen beim Seitenwechsel 8:4 vorn. Eine Angabenserie von Altmeister Schöps brachte die Uniteds heran, aber dennoch hatten die Grizzlys bei 11:14 aus Frankfurter Sicht drei Matchbälle. Den ersten wehrte Grozer mit einem platzierten Ball ab und schritt anschließend zum Aufschlag. Gegen den war trotz Auszeit von Giesen-Coach Itamar Stein kein Kraut gewachsen. Ein Block von Malescha brachte tatsächlich den Ausgleich. Der für Mario Schmidgall eingewechselte Zuspieler Leon Dervisaj sorgte zunächst im Block mit Imhoff (17:16) und später mit einem Ass (21:20) dafür, dass der Vorteil zu den Uniteds wechselte. Die machten im vierten Anlauf den Sack zu: Zwei mal rettete Libero Satoshi Ide mit Harakiri-Abwehr, dann packte Kapitän Schöps sein „goldenes Handgelenk" aus und versenkte kurz-cross zum lautstark gefeierten 22:20.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Wie gern würden die United Volleys angesichts ihrer kurzen Regenerationsphase nach dem Lüneburg-Spiel vom Mittwoch heute bloß bis ins mittelhessische Gießen reisen. Dort, wo in den 80-er Jahren „Mister Volleyball" Burkhard Sude drei Meistertitel mit dem heimischen USC feierte, wird allerdings schon längst kein Erstligavolleyball mehr gespielt. Stattdessen geht es für die Frankfurter ins noch einmal gut 250 Kilometer weiter entfernte Giesen (mit weichem „S") bei Hildesheim. Dort schlagen seit ihrem Aufstieg 2018 die Helios Grizzlys in der höchsten deutschen Spielklasse auf – und das mit zunehmendem Erfolg. In der laufenden Saison sind sie nicht nur für die Uniteds ein ernsthafter Mitkonkurrent um die Playoff-Plätze geworden.

Aufpassen auf druckvolle Aufschläge

Aktuell rangieren sie zwar lediglich an acht in der Tabelle, haben aber gerade einmal vier Punkte und dazu noch ganze drei Spiele weniger auf dem Konto als die Männer von Juan Manuel Serramalera. „Das wird wieder eine harte Nummer, weil beide Teams unbedingt gewinnen müssen", erwartet der United-Cheftrainer für das Match am Samstagabend. Gerade zuhause seien die Niedersachsen sehr stabil und machten vor allem im Aufschlag viel Druck – allen voran Kapitän Hauke Wagner und der niederländische Topscorer Stijn van Tilburg. In der kurzen Zeit, die dem Coach und seiner Mannschaft nach der Rückkehr am frühen Donnerstagmorgen aus Lüneburg verblieb, wurde deshalb alles, was möglich war, getan, um gemeinsam an den Schwächen in der Annahme und an anderen Stellen zu arbeiten.

Bereits am Donnerstagnachmittag empfing Serramalera seine Spieler wieder in der Halle. Auch unmittelbar vor dem obligatorischen Corona-Test und der Abreise wurde noch einmal trainiert. „Die Giesener haben es uns schon bei unserem 3:2-Sieg in der Fraport Arena ganz schwer gemacht und sich bei einem 1:2-Rückstand noch in den Tiebreak gekämpft", erinnert sich der Coach. Gerade einmal zwei Wochen ist das her, weil die Partie vom ursprünglichen Termin kurz nach Neujahr verschoben werden musste. Beide Mannschaften dürften die Begegnung also noch bestens präsent haben und sich optimal auf den Gegner vorbereiten können. Die Uniteds können im Zuspiel, wie schon gegen Lüneburg, neben Leon Dervisaj wieder auf Mario Schmidgall zählen. Er hatte im Hinspiel mit Wadenproblemen pausieren müssen.

Altmeister oder „Mentalitäts-Monster"

Einen Glanzauftritt hatte damals der argentinische Außen Rodrigo Quiroga hingelegt, der mit seinem Muskelfaserriss weiterhin fehlen wird. Gespannt sein darf man deshalb einmal mehr auf die Aufstellung im Angriff. Juan Manuel Serramalera kann neben Tim Grozer entweder erneut auf einen der zwei Youngster Linus Hüger und Jonas Reinhardt setzen, die sich beim Sensationserfolg gegen der Berlin Recycling Volleys vor einer Woche als wahre „Mentalitäts-Monster" erwiesen hatten. Oder er gibt der ebenfalls bereits erprobten Variante mit Daniel Malescha in der Annahme und Altmeister Jochen Schöps an dessen Stelle auf der Diagonalposition den Vorzug. Das Ziel lautet so oder so: „Wir wollen uns besser aufgestellt präsentieren, um diesmal Punkte mitzunehmen."

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Die „Bonuspunkte", die sich die United Volleys mit ihrem überraschenden Tiebreak-Sieg vom Wochenende gegen die Berlin Recycling Volleys gesichert hatten, sind schon wieder aufgebraucht: Beim direkten Konkurrenten SVG Lüneburg gab es am Mittwochabend eine 0:3 (21:25, 20:25, 25:27)-Niederlage. Damit rangieren die Frankfurter vorerst zwar weiter auf Tabellenplatz vier. Angesichts von gleich fünf Verfolgern, die teilweise bis zu drei Partien weniger absolviert haben, dürfen sie sich allerdings keinen Ausrutscher mehr erlauben, wenn es mit einer aussichtsreichen Startposition für die Playoffs klappen soll. „Leider haben wir heute nicht die Leistung gezeigt, die wir uns vorgenommen hatten", bedauerte Cheftrainer Juan Manuel Serrramalera nach dem Match in der Lüneburger Gellersenhalle.

„Nicht geschafft, dem Aufschlagdruck standzuhalten"

Dass es dort für die Uniteds nicht einfach werden würde, war vorher absehbar. Zu den zahlreichen Ausfällen der zurückliegenden Wochen und Monate gesellte sich diesmal der argentinische Routinier Rodrigo Quiroga. Mit seinem Muskelfaserriss aus dem Berlin-Spiel hatte er die Reise nach Niedersachsen gar nicht erst angetreten. Für ihn stand der selbst gerade erst nach längerer Verletzungspause ins Training zurückgekehrte Tim Grozer auf dem Feld. Auf der anderen Außenposition begann Weihnachts-Neuzugang Jonas Reinhardt – zwei 22-jährige also anstelle des 33 Jahre alten Olympiateilnehmers. „Wir haben es nicht geschafft, dem Druck standzuhalten, den die SVG mit ihren Angaben erzeugt hat", analysierte Serramalera. „Da hat man gemerkt, wie viel Stabilität mit Rodrigo weggefallen ist."

Die Gastgeber bestätigten von Beginn an ihre starke Rückrunden-Form. Zuvor hatte Lüneburg seit dem Jahreswechsel bereits vier von fünf Spielen gewonnen. Angesichts der wackeligen United-Annahme hatten Zuspieler Mario Schmidgall und seine Angreifer einen schweren Stand. Ganze 13 Mal wurden letztere von den „LüneHünen" abgeblockt. Da auch die Niedersachsen einige Schwächen im Abschluss zeigten, verliefen die Sätze eins und zwei bis kurz vor Schluss offen und waren geprägt von vielen abenteuerlichen Ballwechseln. Erst dann profitierte Lüneburg von seinen geschickt eingesetzten Flatteraufschlägen und pflückte die Frankfurter Offensivkräfte reihenweise am Netz herunter. Zwischenzeitlich hatte für Schmidgall der Ex-SVGler Leon Dervisaj die Regie übernommen.

Grozer-Comeback mit drei Assen lässt hoffen

Der gebürtige Oldenburger war beim Lüneburger Hinrundensieg noch auf der anderen Courthälfte gestanden, hatte nach seinem Ausstieg bei den Norddeutschen und dem Ausfall von United-Kapitän Matthias Valkiers in Frankfurt angeheuert. Auch für ihn blieb die Aufgabe in der Schaltzentrale undankbar. Speziell am Ende von Durchgang zwei waren es gefühlt fast häufiger Libero Ide und Diagonalangreifer Malescha, welche aushilfsweise die verunglückten Annahmen zuspielen mussten. In Satz drei konnten die Uniteds einen anfänglichen Vorsprung nicht ins Ziel bringen. Dabei zog Grozer bei seinem Comeback gleich mehrfach aus schwieriger Position knallhart und mit Erfolg durch, servierte zudem insgesamt drei Asse.

Aber erneut waren die Hausherren Nutznießer von Frankfurter Abstimmungsproblemen, so dass es nicht zu mehr als einer Verlängerung reichte. „Die Mannschaft hat gekämpft und sich gewehrt – Um zu gewinnen, muss man jedoch auch gut Volleyball spielen", stellte Coach Serramalera nüchtern fest. „So herausragend wir das gegen Topteams wie Friedrichshafen und die BR Volleys gemacht haben, so schlecht ist uns das heute gelungen. Deshalb hat Lüneburg verdient gewonnen." Lange ausruhen oder auf eine Entspannung der personellen Lage hoffen dürfen die United Volleys nicht. Nach nur einem Tag Pause in den eigenen vier Wänden geht es wieder Richtung Norden. Am Samstag steht bei den Grizzlys Giesen die nächste Mammutaufgabe an.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Zahlenmäßig weiterhin nicht voll auf der Höhe, aber immerhin mit noch einmal gestärktem Selbstbewusstsein treten die United Volleys Frankfurt nach dem Überraschungssieg gegen die Berlin Recycling Volleys vom Wochenende heute die nächste Auswärtsreise an. Morgen Abend um 19 Uhr geht es gegen die SVG Lüneburg. Beschäftigen dürften die Hessen während der Anreise nicht nur die winterlichen Verhältnisse im Norden Deutschlands. Nachdem sie zuhause bislang von größeren Wetterkapriolen verschont geblieben waren, hoffen sie, die rund 500 Kilometer nach Niedersachsen in einem einigermaßen überschaubaren Zeitfenster hinter sich bringen und sich voll auf das anstehende Match konzentrieren zu können. 

Weiter Nehmer-Qualitäten gefragt

Immerhin gilt es dort noch etwas gutzumachen. Im allerersten Saisonspiel waren die Uniteds der SVG in eigener Halle mit 1:3 unterlegen. „Damals standen wir noch ganz am Anfang unserer Entwicklung und mussten gerade den Dauer-Ausfall unseres Leistungsträgers Floris van Rekom verkraften", erinnert sich Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. „Seitdem hat die Mannschaft aber riesige Fortschritte gemacht, wie gegen Berlin eindrucksvoll zu sehen war. Vor allem der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, mit dem wir alle Rückschläge weggesteckt haben, hat mir imponiert." Diese Nehmer-Qualitäten bleiben bei den Frankfurter weiter gefragt.

Nachdem bei Tim Grozer, mit dessen lädierten Knien man nach wie vor kein unnötiges Risiko eingehen will, ein Einsatz fraglich ist, ist mit Rodrigo Quiroga ein weiterer Patient dazugekommen. Der zuletzt so stark auftrumpfende argentinische Olympiateilnehmer war gegen die BR Volleys am Ende von Satz vier mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld gehumpelt. Schon im Hinspiel war er, damals frisch in Deutschland angekommen und nach einem positiven Corona-Test noch in Quarantäne, nicht dabei gewesen. Dafür hatte im Oktober der junge Grozer der Partie seinen Stempel aufgedrückt und mit einer hammerharten Aufschlag­serie für den einzigen Satzgewinn gesorgt.

„Wichtig, die Ruhe zu bewahren"

Nun wird viel davon abhängen, ob die noch „jüngeren Wilden" Linus Hüger und Jonas Reinhardt auf Außen erneut eine so stabile und unerschrockene Leistung abliefern wie am Samstag. Beim ersten Aufeinandertreffen hatten vor allem der „LüneBlock" mit Kapitän Michael Schlien und die scharfen Angaben der Norddeutschen den Uniteds zu schaffen gemacht. „In der kleinen und niedrigen Gellersenhalle ist es vor allem wichtig, die Ruhe zu bewahren und in der Annahme sicher zu stehen", erklärt United-Nationalspieler Noah Baxpöhler. Er muss es wissen, schließlich war er von 2017 bis 2019 selbst eine feste Größe in der Lüneburger Mitte. Die Partie bei der SVG hatte eigentlich am 27. Dezember stattfinden sollen.

Wegen der damaligen unsicheren Corona-Situation nach den Weihnachtsfeiertagen war sie verlegt worden und wird nun unter der Woche nachgeholt. Ungleich dramatischer sieht es in Sachen Spieltermin derzeit für den letzten Hauptrunden-Heimauftritt der United Volleys am 20. Februar gegen Friedrichshafen aus. Beim Gegner wurden der komplette Trainerstab mit Ex-United-Coach Michael Warm sowie drei Spieler positiv getestet, die Mannschaft deshalb aus der Champions League zurückgezogen. Sollte es quarantänebedingt zu einer Verschiebung des geplanten SPORT1-Live-Matches kommen, würde das die Frankfurter angesichts des Pokalfinals und der weiteren wichtigen Spiele in der Bundesliga vor eine ordentliche Herausforderung stellen. 

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Eisregen und Schneefälle waren für die Nacht von Samstag auf Sonntag im nördlichen Teil Deutschlands angekündigt. Das dürfte allerdings nicht der Grund gewesen sein, warum das Starensemble der Berlin Recycling Volleys nach einer scheinbar komfortablen 2:0-Führung im Bundesligaduell mit den United Volleys Frankfurt noch etwas länger im vergleichsweise warmen Hessen zu verweilen wollen schien. Nach drei weiteren mitreißenden Sätzen triumphierten dann tatsächlich noch die Gastgeber in der Fraport Arena mit 3:2 (21:25, 20:25, 25:23, 25:23, 15:10) und sicherten sich zwei unerwartete Punkte im Rennen um die beste Playoff-Ausgangslage. Dabei waren die Frankfurter schon in den Durchgängen eins und zwei gegen den Tabellenzweiten und Champions League-Teilnehmer keinesfalls chancenlos gewesen.  

Aus „Super Mario" wird „Monster Mario"

In beiden legten sie einen guten Start hin und lagen zwischenzeitlich mit bis zu vier Punkten in Front. In der Mitte lieferten dabei erneut der Argentinier Facundo Imhoff und Nationalspieler Noah Baxpöhler zuverlässig ab. Auch in Sachen Block-Abwehr waren die Uniteds mit ihrem reaktionsschnellen japanischen Libero Satoshi „Idefix" Ide von Beginn an hellwach. Am Ende der Sätze war es aber vor allem der Berliner Block, der den Hausherren den Zahn zog. Speziell der Brasilianer Renan Michelucci brannte zeitweise ein wahres Feuerwerk ab. „Wir haben es anfangs erneut mit Daniel Malescha im Außenangriff und Jochen Schöps auf Diagonal versucht. Die zwei haben das wie immer einwandfrei gemacht, trotzdem mussten wir beim Stand von 0:2 einfach umstellen", analysierte später United-Cheftrainer Juan Manuel Serramalera.

Ab Satz drei wechselte „Malle" auf seine gewohnte Diagonalposition, in die Annahme rückte der junge Jonas Reinhardt. Der knüpfte nahtlos an seine starke Vorstellung aus der Vorwoche in Unterhaching an und ließ sich in der Annahme von den Berliner Vollgas-Angaben ebenso wenig wie bei der Abwehr diverser Angriffshämmer nicht aus dem Konzept bringen. Zu großer Form lief nun aber vor allem Zuspieler Mario Schmidgall auf. Der 22-jährige, nach dem Langzeit-Ausfall von Kapitän und Stammregisseur Matthias Valkiers zum ersten Ballverteiler aufgerückt, mutierte vom „Super Mario" zum „Monster Mario". Insgesamt fünf Blocks knallte er den großen BR Volleys-Namen im Spielverlauf vor die Füße. Zudem stopfte er noch einmal genauso viele Bälle im Angriff rein. Dazu steuerte „Mister Zuverlässig" Daniel Malescha entscheidenden Punkte bei.

„Stolz auf diese unglaubliche Gruppe"

Nach dem Anschluss zum 1:2 wurde in Durchgang drei verbissen gekämpft, kein Team wollte den Gegner davonziehen lassen. Zunächst machte Berlins Top-Angreifer Benjamin Patch die United-Annahme mit einem Service-Winner patch-nass. Weltklasse-Zuspieler Sergey Grankin legte höchstpersönlich mit einem halben Hinterfeld-Angriff vor. Dann aber blockte nach Imhoff auch Reinhardt Patch und versenkte aus gefühlt gleicher Abschlag­­höhe wie der Amerikaner den Ball zur 19:18-Führung. Mit einer Mega-Rally nach der anderen wurde die Partie zur schneefreien Ball-Schlacht. Nach vergebenem erstem Satzball verletzte sich Rodrigo Quiroga ausgerechnet beim 24:23. Für ihn kam der 17 Jahre alte Linus Hüger, Malescha machte den Deckel zum 2:2 drauf.

Jonas und Linus – Träger solcher Namen sind meist nicht allzu weit vor der Jahrtausendwende zur Welt gekommen. Reinhardt und Hüger dürften Grankin & Co. kaum ein Begriff gewesen sein. Genau sie waren es aber, die im Tiebreak das Spielgerät weiter ins Berliner Feld blockten und prügelten. „MVP" Schmidgall steuerte ein Ass bei, Topscorer Malescha einen cleveren Leger, und der Sieg war den Uniteds nicht mehr zu nehmen. „Ich bin stolz auf diese unglaubliche Gruppe und die Art, mit der sie auf schwierige Situationen reagiert", jubilierte Coach Serramalera. „Jonas hat bei uns in wenigen Wochen eine Riesenentwicklung gemacht, und auch Linus war fantastisch. Vor allem aber hat das ganze Team sie unterstützt und gestärkt – Das macht mich einfach nur glücklich."   

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

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Die Pflicht haben die United Volleys Frankfurt am vergangenen Sonntag in Unterhaching erfüllt. Nach dem angestrebten 3:0-Auswärtssieg in Unterhaching stehen sie erstmals in dieser Spielzeit auf Tabellenplatz vier der Volleyball Bundesliga. Cheftrainer Juan Manuel Serramalera und sein Team haben es nun selbst in der Hand, sich in den anstehenden Partien gegen die direkte Konkurrenz eine möglichst gute Ausgangsposition für die Playoffs im März zu sichern. Davor steht am Samstag um 19.30 Uhr in der heimischen Fraport Arena aber zunächst eine Kür-Aufgabe an: Es geht gegen den (noch) amtierenden Pokalsieger, Supercup-Gewinner und Abonnement-Meister der vergangenen Jahre, die Berlin Recycling Volleys.

„Große Mannschaft mit großartigen Spielern"

Momentan rangieren die Hauptstädter zwar „nur" an Position zwei, mit acht Punkten Rückstand auf Spitzenreiter VfB Friedrichshafen. Aber: „Die BR Volleys sind immer genau dann auf dem Leistungshöhepunkt, wenn es in die entscheidende Phase der Saison geht. Sie haben bereits gezeigt, dass sie auch in diesem Jahr ein absolutes Top-Team sind, sowohl in der Liga als auch bei ihren starken internationalen Auftritten in der Champions League", so Juan Manuel Serramalera. Zudem hatten die Berliner, ähnlich wie die United Volleys, unter enormem Verletzungspech zu leiden. Zunächst fiel der russische Zuspiel-Virtuose Sergey Grankin aus, dann traf es die Star-Angreifer Samuele Tuia aus Frankreich und Benjamin Patch aus den USA.

Solche Namen – alle drei werden am Samstag wieder im Einsatz erwartet – zeigen zugleich, mit welchem Kaliber es die Frankfurter zu tun bekommen: „Eine große Mannschaft mit großartigen Spielern", betont der United-Coach. Hinzu kommen weitere Größen wie Olympia­sieger Éder Carbonera aus Brasilien, der französische Nationalspieler Timothée Carle oder der mal eben als Verstärkung zurückgeholte Volleyball-Weltenbummler Denys Kaliberda, viele Jahre Stammspieler in der DVV-Auswahl. Er trifft in der Fraport Arena auf viele bekannte Gesichter. Mit „Legende" Jochen Schöps wurde er Olympia-Fünfter und WM-Dritter, mit Mittelblocker Noah Baxpöhler Vize-Europameister, auch Jakob Günthör und Daniel Malescha kennt er von gemeinsamen Einsätzen im Nationalteam.

Gute Vorstellungen gegen die Spitzenmannschaften

„Der Unterschied ist, dass wir solche herausragenden Spieler nicht einfach auswechseln oder ersetzen können, wenn sie angeschlagen sind oder einen schlechten Tag haben", erläutert Juan Manuel Serramalera. Dennoch verweist er auf die guten Vorstellungen seiner Uniteds gegen die Spitzenmannschaften. Etwa im Supercup, trotz des klaren Ergebnisses für Berlin, oder beim Pokal-Halbfinalsieg in Friedrichshafen: „Da konnten wir mutig und befreit aufspielen und haben uns gut präsentiert. So müssen wir es auch jetzt machen, um mithalten zu können. Wir sind bereit für ein großes Match und werden einhundert Prozent geben." Gegen die BR Volleys anzutreten, ist eben nach wie vor etwas Besonderes, zumal die United Volleys sportliche Herausforderungen weiter gut gebrauchen können, um im unglaublich engen Fight um die Playoff-Plätze fünf bis acht am Ende nicht den Kürzeren zu ziehen.  

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

Mit einem deutlichen 3:0 (25:19, 25:23, 25:23)-Auswärtssieg beim TSV Unterhaching haben die United Volleys Frankfurt am Sonntagnachmittag mit Rang vier ihre bislang beste Tabellenposition in dieser Saison erklommen. „Das war unser Ziel für dieses Wochenende: Alle drei Punkte mit nach Hause bringen und möglichst ohne Satzverlust bleiben. Beides haben wir geschafft", freute sich Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. „Wir hätten allerdings besser spielen können", war er sich am Ende der 74 Spielminuten bewusst, „aber vor dem Hintergrund, dass wir wieder nicht mit unserer Stammbesetzung antreten konnten, war das schon ganz in Ordnung." Von Vornherein zuhause geblieben war Außenangreifer Tim Grozer, der seinen lädierten Knien noch etwas Schonung gönnen sollte.

Acht United-Blocks im ersten Satz

Vorsicht angesagt war auch im Zuspiel für Mario Schmidgall nach seinen Wadenproblemen unter der Woche. So führte erneut von Anfang bis Ende Nationalmannschaftshoffnung Leon Dervisaj Regie. Daniel Malescha fand sich einmal mehr in der Außenannahme wieder, die Diagonal­position besetzte Routinier Jochen Schöps – auch das inzwischen kein gänzlich ungewohntes Bild mehr bei den Uniteds. Die schafften es zumindest im ersten Durchgang, die angestrebte Dominanz beim Aufsteiger aus dem Münchener Umland zu entfalten. In diesem packten sie allein im Block ganze acht Mal erfolgreich zu. Noah Baxpöhler und Facundo Imhoff kamen zudem immer wieder mit ihren Schnellangriffen durch. Nach einer akrobatischen Rettungstat zum 14:6, diesmal per Fuß statt mit der „Hand Gottes", verließ Rodrigo Quiroga frühzeitig das Feld.

Der argentinische Olympiateilnehmer hatte am Donnerstag gegen Giesen eine Galavorstellung in der Fraport Arena abgeliefert. Für ihn kam zunächst der 17-jährige Linus Hüger ins Spiel. Kleinere Nachlässigkeiten und Abstimmungsprobleme, die sich die Gäste zum Satzende hin leisteten, trugen dazu bei, dass Unterhaching nach dem Seitenwechsel mit gestärktem Selbstbewusstsein zurückkehrte. Bis zum 17:19 waren die Uniteds hintendran. Gegen die nun mit vollem Risiko aufschlagenden Hausherren war die Annahme nicht immer sattelfest, die Angriffe blieben öfter im Bayern-Block hängen oder wurden von der Hachinger Abwehr entschärft. Kurz vor Schluss zog Coach Serramalera sein letztes Angriffs-Ass und brachte Jonas Reinhardt für Youngster Hüger. Der Bad Kreuznacher führte sich direkt mit dem Anschlusspunkt zum 18:19 ein.

Stamm-Zuspieler am Sonntagmorgen operiert

„Für die Leistungsträger, die heute pausieren durften, haben andere ihre Chance bekommen und genutzt", lobte Juan Manuel Serramalera. Und wie: Nachdem Schöps und Imhoff (diesmal Topscorer mit 91 Prozent Erfolgsquote) zwei Satzbälle herausgeholt hatten, war es erneut Reinhardt, der seinem Namen alle Ehre machte und den Ball kompromisslos zum 25:23 ins gegnerische Feld donnerte. Auch im dritten Satz blieb er mit einem Angriffspunkt und einem Block zunächst fehlerfrei, stabilisierte darüber hinaus die Frankfurter Annahme. Dank engagierter Defensivarbeit zogen die Gastgeber dennoch bis auf drei Punkte davon. Erst ein Block des hereingekommenen Jakob Günthör wendete das Blatt zum 18:17. Beim 22:21 zog noch einmal Reinhardt durch. Kurz darauf war das Match durch einen Hachinger Aufschlagfehler beendet.

Die United Volleys waren mit einer traurigen Nachricht in die Partie gegangen: Kapitän Matthias Valkiers hatte sich am Vorabend ins Klinikum Frankfurt Höchst begeben müssen und war bereits Sonntag früh an der Bandscheibe operiert worden. Während der zurückliegenden Wochen hatte er vergeblich versucht, seinen lädierten Rücken wieder fit zu bekommen. Zuletzt waren die Schmerzen einfach zu stark geworden. „Zum Glück ist der Eingriff optimal verlaufen", hatte Serramalera von Mannschaftsarzt Dr. Christian Hesse erfahren. „Möglicherweise war heute auch ein wenig in den Köpfen drin. Aber jetzt hoffen wir, dass Matthias vollkommen gesund zurückkehren wird." Bis zum Saisonende fällt der erfahrene belgische Nationalzuspieler aufgrund der nun anstehenden Reha aber in jedem Fall aus.

Quelle: Pressemeldung United Volleys

Der Rückblick auf ein „Spiel unter schwierigen Umständen" scheint bei Juan Manuel Serramalera in dieser Saison fast zur unfreiwilligen Standard-Ansage zu werden. Umso glücklicher war der argentinische United Volleys-Cheftrainer, damit am Donnerstagabend nach dem 3:2 (25:20; 30:32, 25:19, 22:25, 15:11)-Heimsieg gegen die Helios Grizzlys Giesen eine positive Matchbilanz einleiten zu können. Einmal mehr hatte er verletzungsbedingt auf wichtige Spieler im Kader verzichten müssen. Neben Kapitän Matthias Valkiers (Rücken) und Tim Grozer (Knie), die beide von der Tribüne aus zuschauen mussten, fiel mit Mario Schmidgall (Wadenzerrung) kurzfristig eine weitere Stammkraft der zurückliegenden Wochen aus.

Unsere Bilder zum Spiel: United Volleys - Helios Grizzlys Giesen

Endlich „so wertvoll wie ein kleines Steak"

Als einzig verbleibender Zuspieler musste damit Leon Dervisaj über die volle Distanz ran. Der 24-jährige Silvester-Zugang konnte dabei beweisen, dass seine kurzfristige Verpflichtung für die Frankfurter ein echter Glücksgriff war. Von seinen schnellen Pässen profitierte, nach kurzer Eingewöhnungsphase, speziell Mittelangreifer Facundo Imhoff. Er kam am Ende auf stolze 19 Punkte bei einer Erfolgsquote von 75 Prozent. Und noch ein weiterer Serramalera-Landsmann hatte einen starken Tag erwischt. Der langjährige Nationalmannschaftskapitän und Olympionike  Rodrigo Quiroga, in den vergangenen Wochen oft etwas glücklos unterwegs, glänzte diesmal in nahezu allen Elementen und war mit seinen 1,90 Metern endlich so wertvoll wie ein (kleines) argentinisches Steak.

In der Annahme waren seine Werte ähnlich überragend wie die des japanischen Über-Liberos Satoshi Ide. Im Angriff war er – mal mit dem cleveren Leger, mal knallhart am Block vorbei – ein ums andere Mal erfolgreich. Und im Block beeindruckte er als spektakulärer Einhand-Hasardeur vor dem selbst verwandelten Punkt zum 22:16 in Durchgang eins. Diesen hatten die Uniteds fast von Beginn an dominiert. Der von Imhoff verwandelte Satzball zum 25:20 war die logische Konsequenz. Im zweiten Satz schienen sich die Hausherren dann aber auf ihr im Saisonverlauf entwickeltes Faible für größere Punkterückstände zu besinnen. Nach einem 0:4-Start hieß es irgendwann sogar 9:18 gegen nun selbstbewusster aufspielende Grizzlys, die vor allem den Aufschlagdruck massiv erhöht hatten.

Neun-Punkte-Aufholjagd in Satz zwei

Doch die neue Leidenschaft der Uniteds beinhaltet eben auch das Aufholen solcher Rückstände. Durch eine Angabenserie von Daniel Malescha, der erneut auf der ungewohnten Außenposition überzeugte, arbeiteten sie sich in einem Rutsch auf 17:19 heran. „Facu" Imhoff blockte Giesens Mayaula zum 22:23, den Ausgleich besorgte nach langer Rally der spätere „MVP" Jochen Schöps mit einem gefühlvollen Lob in die Feldmitte der Niedersachsen. Sogar zwei eigenen Satzbälle holten sich die Frankfurter. Als dann aber Schöps gleich doppelt nicht durchkam, war der 1:1-Ausgleich passiert.  Das frisch getankte Selbstbewusstsein nahmen die Gastgeber dennoch mit in Durchgang drei.

In dem ließ ein „göttlicher" Quiroga-Trickshot mit viel Handgelenk zum 16:13 fast ein wenig an eine (allerdings weniger legale) Aktion seines Landsmanns Maradona zurückdenken und wurde zur Vorlage für den klaren 25:19-Satzgewinn. Abstimmungsprobleme und Missverständnisse kosteten danach den vierten Durchgang und einen Punkt für die Tabelle. Daran konnte auch die nächste Malescha-Aufschlagserie von 19:24 auf 22:24 nichts ändern. Ein lupenreines „MaleschAss" zum 12:9 brachte dafür die Vorentscheidung im Tiebreak, den Noah Baxpöhler kurz darauf durch die Mitte beendete. „Dieses Resultat eröffnet uns die Möglichkeit, weiter um die vorderen Plätze im Verfolgerfeld mitzuspielen", war Coach Serramalera zufrieden. Dazu bedarf es, vor allem mit Blick auf noch ausstehende Partien der Konkurrenz, am Samstag eines Siegs in Unterhaching, um den wiedererklommenen Rang fünf zu sichern und auszubauen.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

So spannend ging es in der Volleyball Bundesliga lange nicht zu. Während sich vorn die drei Top-Teams Friedrichshafen, Berlin und Düren abgesetzt haben, geht es dahinter im Kampf um die (besten) Playoff-Plätze um jeden Punkt. Leidtragende dieses Szenarios waren zuletzt die United Volleys. Nach dem großen Sprung auf Position fünf ging es durch die Niederlage gegen Düren am Samstag ebenso rasant wieder nach unten bis auf Rang neun. Dabei trennt die Uniteds allerdings gerade einmal ein Punkt vom aktuellen Viertplatzierten. Und genau der kommt am Donnerstag in die Fraport Arena: Die Helios Grizzlys aus Giesen haben sich mit einem starken Lauf nach oben gearbeitet und am Wochenende sogar die Berlin Recycling Volleys in den Tiebreak gezwungen.

Statistik spricht für Frankfurt

Mit einem Sieg gegen die Niedersachsen und einem weiteren am Samstag in Unterhaching könnten die Frankfurter in der Tabelle wieder nach oben klettern. „Das wird gegen einen solchen Gegner, der sich momentan im Aufwind befindet, aber eine richtige harte Nummer", prophezeit Cheftrainer Juan Manuel Serramalera. „Nachdem Giesen, das große Potenzial, das sie in der Vorbereitung gezeigt haben, zum Saisonbeginn zunächst nicht ausschöpfen konnte, haben sie mittlerweile ihren Rhythmus gefunden." Die Begegnung sollte eigentlich schon am 3. Januar ausgetragen werden. Wegen der besonderen Corona-Lage kurz nach den Feiertagen entschied man sich damals für eine Verschiebung, so dass es nun unter der Woche ans Netz geht.

Eine kleine Kuriosität sollte den United Volleys Hoffnung geben: Bei allen vier Aufeinandertreffen mit den Grizzlys in der Bundesliga siegte bislang stets das jeweilige Heimteam mit 3:1. Mit diesem Ergebnis wären Serramalera und seine Männer sicher auch am Donnerstag zufrieden. Auf einen Tiebreak sollten sie es hingegen besser nicht ankommen lassen: Drei von vier Entscheidungssätzen konnten die Giesener in dieser Saison bereits für sich entscheiden. Der United-Coach warnt einmal mehr vor den starken und platzierten Aufschlägen des Gegners. Schon Düren hatte auf diese Weise den sicheren Frankfurter Libero Satoshi Ide umgangen und der Frankfurter Annahme gehörige Probleme bereitet. „Da müssen wir uns besser präsentieren", erwartet Serramalera.

Hopt kehrt in neuer Rolle zurück

Personell hofft er auf etwas bessere Ausgangsbedingungen als am Samstag. Zumindest Topscorer Daniel Malescha ist nach überstandenem Magen-Darm-Virus inzwischen wieder ins Training eingestiegen. Mit einem Durchschnitt von 4,9 Punkten pro Satz rangiert er unter den Angreifern der Volleyball Bundesliga ganz weit vorn. Nur seine Positionskollegen Patch und Weber aus Berlin und Friedrichshafen stehen noch besser da. Mit dem Niederländer Stijn van Tilburg und Kapitän Hauke Wagner verfügt allerdings auch Giesen über starke Angreifer. Sie gilt es, ebenso wie den spektakulären Magloire Mayaula in der Mitte, in den Griff zu bekommen.

Vorerst noch im deren Windschatten dieser Leit-Grizzlys bewegt sich einer, den die United-Fans (leider nur am Bildschirm) zum ersten Mal in einer neuen, offensiven Rolle erleben könnten. Jannis Hopt, von 2015 bis 2018 am Main als Filigrantechniker im Zuspiel-Einsatz, ist bei den Grizzlys in die Außenannahme gewechselt. Aber auch, wenn der 2,05-Meter-Mann im Block eingewechselt wird, müssen die Uniteds aufpassen. Allen voran „Super Mario" Schmidgall, der als einer der Nachfolger Hopts in der Schaltzentrale des Frankfurter Spiels einen noch ausgeprägteren Größenvorteil aufweist und in den zurückliegenden Partien immer wieder entschlossen zu nutzen wusste. Wenn er zusammen mit Leon Dervisaj geschickt die Bälle verteilt, können die United Volleys auch in der Tabelle wieder große Sprünge machen.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

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