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Argentinischer Nationalspieler Facundo Imhoff verstärkt United Volleys

Im gestrigen Pokal-Halbfinale beim VfB Friedrichshafen können die United Volleys Frankfurt eine zusätzliche Verstärkung im Mittelblock aufbieten: Der argentinische Nationalspieler Facundo Imhoff ist vor wenigen Tagen zum Erstligateam von Cheftrainer Juan Manuel Serramalera gestoßen. „Eine wirklich glückliche Fügung für uns", freut sich sein neuer Coach und Landsmann, der den Wechsel selbst eingefädelt hatte: „In der finnischen Liga, wo Facundo in dieser Saison eigentlich unter Vertrag war, wurden aufgrund einer landesweiten Corona-Regelung fast alle ausländischen Profis kurzfristig freigestellt. Da haben wir die Chance ergriffen, unseren beiden festen Größen Noah Baxpöhler und Jakob Günthör einen weiteren gestandenen Spieler an die Seite zu stellen."

Wichtige Option für mehr Regeneration

Die Entlastung für die beiden DVV-Auswahlspieler war aus seiner Sicht dringend geboten: „Die beiden mussten ja nicht nur in jedem Match, sondern auch im Training immer von Anfang bis Ende ran. Das hinterlässt zwangsläufig Spuren." Speziell Günthör schlägt sich seit einigen Wochen, nicht zum ersten Mal in seiner Karriere, mit hartnäckigen Rückenschmerzen herum. Nicht nur deshalb sind die Uniteds froh, vorläufig wieder auf einem normalen Schwingboden in der Wintersporthalle trainieren zu können. „Trotzdem ist es unabdingbar, unseren Mittelblockern auch einmal eine Auszeit und die Möglichkeit zur Regeneration zu gönnen. Diese Option haben wir jetzt", erläutert Serramalera mit Blick auf den Neuzugang.

Den kennt er bereits seit Jahren aus der argentinischen Liga und der Nationalmannschaft. Auch United-Außenangreifer Rodrigo Quiroga stand zusammen mit „Facu" unter anderem schon in der World League auf dem Feld. Außer in Finnland war der 2,02-Meter-Hüne mit dem deutschen Nachnamen, dessen Bruder Christian ebenfalls international spielt, schon in Frankreich und Rumänien engagiert. Seinen wichtigsten Titel konnte er 2019 mit der Goldmedaille für Argentinien bei den Panamerikanischen Spielen feiern. Im Jahr davor hatte der 31-jährige über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus Aufmerksamkeit bekommen, als er als erster argentinischer Topathlet öffentlich über seine Homosexualität gesprochen hatte.

„Starker Charakter" auf und neben dem Spielfeld

„Meine Kollegen wussten das seit Jahren und ich hatte es lange nicht als nötig angesehen, dazu etwas zu sagen. Durch den Zuspruch, den ich erfahren habe, ist mir aber bewusst geworden, wie groß das Schweigen und die Vorbehalte im Sport, der nach wie vor durch den Machismo geprägt ist, immer noch sind", hatte er später erklärt. „Ich bin heute ein freierer Mensch und ein besserer Spieler und will dazu beitragen, dass sich die Dinge auch für andere ändern" – Auch solche Erfahrungen machen Imhoff in den Augen von Juan Manuel Serramalera zu einem „außergewöhnlich starken Charakter und Teamplayer".

Von dessen Ankunft und Vorbildfunktion erhofft er sich für seinen Mannschaft „noch einmal zusätzlichen Auftrieb." Bis Imhoff sein volles Potenzial für die Frankfurter ans Netz bringen kann, dürfte zwar noch eine gewisse Eingewöhnungszweit an das Niveau der deutschen Bundesliga nötig sein, das doch um einiges höher ist als zuletzt in Finnland. Ihn bei dem wichtigen Match in Friedrichshafen und beim nur zwei Tage später folgenden Bundesliga-Vergleich mit dem Rekordmeister am Bodensee mit an Bord zu haben, ist für die United Volleys aber auch so schon ein menschlicher und sportlicher Gewinn.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt - Foto: Pressemeldung UNited Volleys / FIVB

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