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United Volleys sind Pokalsieger!

„Campeones, Campeones!" schallte es um kurz nach 19 Uhr aus der Kabine der United Volleys Frankfurt in der Mannheimer SAP Arena. Lautstark bejubelten der argentinische Cheftrainer Juan Manuel Serramalera und seine Männer den ersten Titelgewinn überhaupt des Clubs, den Sieg im DVV-Pokalfinale. 3:0 (25:23, 25:21, 25:22) hatten sie zuvor in knapp eineinhalb Stunden die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen bezwungen. Was sich deutlich anhört, war tatsächlich der erwartet harte Fight gegen die Brandenburger, die in den Runden zuvor das Kunststück fertiggebracht hatten, gleich drei Mal einen 0:2-Satzrückstand zu drehen. „Wir hatten schon vor dem Spiel unglaubliche Widerstände und Rückschläge zu überwinden. Deshalb bin ich unglaublich stolz auf die gesamte Mannschaft", jubelte der Coach.

In die Verlegenheit, eine scheinbar sichere Führung noch verspielen zu können, schienen die Frankfurter zunächst überhaupt gar nicht zu kommen. Nach selbstbewusstem Beginn gerieten sie Mitte des ersten Satzes 13:18 ins Hintertreffen. Eine kleine Aufschlagserie des eingewechselten Youngsters Linus Hüger brachte die Hessen wieder heran, den Ausgleich zum 21:21 besorgte „Hammertim" Grozer per Ass. Den Satzball erblockte Dezember-Neuzugang und Serramalera Landsmann-Facundo Imhoff. Er wurde mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent im Schnellangriff und drei weiteren Blocks nach der Partie zum „Player of the Match" gekürt. Mit der Satzführung im Rücken gingen die Uniteds noch konsequenter zu Werke, konnten die Netzhoppers aber weiterhin nicht abschütteln.

Sorge um Ide in Satz drei

Erst eine Aufschlagserie von Daniel Malescha, der seine Finger am Vormittag noch zu einer virtuosen Klaviereinlage im Teamhotel benutzt hatte, brachte die Vorentscheidung im zweiten Durchgang, den Imhoff mit seiner „Schnellangriffspeitsche" abschloss. Um jegliche Hoffnung auf eine neuerliche Netzhoppers-Aufholjagd im Keim zu ersticken, legten die United Volleys danach gleich wieder mit 7:3 vor. Nur noch kurzzeitig konnte KW die hessische Annahme ins Schwimmen bringen. „Super Mario" Schmidgall, auf dem nach dem Langzeit-Ausfall von Kapitän Matthias Valkiers die alleinige Verantwortung im Zuspiel ruhte, machte danach aber kurzen Prozess und verwandelte gewohnt kompromisslos den zweiten Ball.

Eine Schrecksekunde hatte die Partie dennoch für die Uniteds parat, als sich ausgerechnet Libero Satoshi Ide mit schmerzverzerrter Miene an die Wade griff. Der „Bonsai-Samurai" hielt aber durch, warf seine 1,74 Meter weiter jedem Aufschlag in den Weg und mobilisierte damit die letzten Kampfreserven seiner Teamkollegen. Letztendlich blieb es der „Legende" im Frankfurter Team vorbehalten, für die Vorentscheidung zu sorgen und sich damit selbst den fünften Deutschen Pokaltitel zu sichern: Pünktlich zur „Crunchtime" griff der zweifache Olympiateilnehmer und Champions League-Gewinner Jochen Schöps noch einmal tief in die Trickkiste und holte die passenden Aufschlagvarianten heraus.

United-„Fans" prägen das Bild

Auch den Matchball versuchte ihm Regisseur Schmidgall aufzulegen. Dafür musste dann aber doch noch einmal „The Closer" Grozer ran, der wie im Halbfinale gegen Friedrichshafen den Deckel auf das Match machte und unmittelbar danach zur ersten Mini-Ehrenrunde ansetzte. „Das ist viel besser gelaufen, als wir gedacht hatten. Wir haben Königs Wusterhausen gut unter Druck gesetzt und sind in engen Situationen als Mannschaft zusammengeblieben", freute sich „Senior" Schöps. „Das ist eine große Sache, mit einem so jungen Club ein Stück Geschichte zu schreiben", ergänzte Nationalspieler Noah Baxpöhler. Neben Schöps konnten auch Daniel Malescha und Jakob Günthor ihre nationale Titelsammlung aufstocken. Für beide war es jeweils der vierte DVV-Pokalerfolg.

Im Falle des 17-jährigen Linus Hüger sollten die Chronisten hingeg einmal nachschauen, wie viele Volleyballer vor ihm im gleichen Alter bereits den Cup in den Händen halten durften. Die Nase vorn hatten die United Volleys an diesem Tag nicht nur sportlich, sondern auch optisch: Mangels Zuschauern prägten die gut 200 Fan-Avatare, auf denen sich die Frankfurter Anhänger mit ihrem Antlitz verewigt hatten, das Bild in der zu normalen Zeiten 15.000 Besucher fassenden SAP Arena. Die stolzen Besitzer bekommen nun ein Souvenir einer magischen Pokalnacht. Die ging nach kurzer Rückreise in der United-Zentrale in der Wintersporthalle noch ein wenig weiter – Trotz des bereits am Mittwoch anstehenden Bundesliga-Heimspiels gegen Friedrichshafen durfte am Montag immerhin ausgeschlafen werden.

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt - Foto: United Volleys/Corinna Seibert

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