Sicheres Kochen mit Öl und Fett: Der TÜV-Verband warnt vor Fettbränden und gibt wichtige Tipps
Die Zubereitung von Weihnachtsklassikern wie knusprigem Gänsebraten oder selbstgemachten Krapfen gehört zur Festzeit dazu, birgt jedoch Risiken. Vor allem der Umgang mit heißen Ölen und Fetten kann schnell gefährlich werden. Der TÜV-Verband warnt: Bereits ab 180 Grad Celsius kann sich Fett selbst entzünden. Fettspritzer oder feuchte Zutaten erhöhen die Gefahr zusätzlich. Im Falle eines Fettbrands ist entscheidend, Ruhe zu bewahren, die Hitzequelle auszuschalten und auf keinen Fall Wasser zu verwenden.
Warum Fettbrände entstehen
Ab einer Temperatur von 180 Grad Celsius beginnt Fett zu rauchen, und ab etwa 280 Grad Celsius kann es sich selbst entzünden. Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband, erklärt: „Wird Fett über seinen Rauchpunkt hinaus erhitzt, besteht ein erhebliches Brandrisiko.“ Die optimale Temperatur für Braten und Frittieren liegt zwischen 160 und 180 Grad Celsius. „Wer kein Thermometer hat, kann die Temperatur mit einem Holzlöffel überprüfen. Kleine Bläschen am Löffelstiel zeigen, dass das Fett heiß genug ist.“
Gefährlich wird es auch bei Fettspritzern oder feuchten Zutaten. „Das Wasser in Lebensmitteln verdampft schlagartig, zerstäubt das heiße Fett und erzeugt gefährliche Stichflammen“, warnt Dinkler.
Vorbeugung: So vermeiden Sie Fettbrände
Eine gute Vorbereitung ist der beste Schutz vor Fettbränden. Der TÜV-Verband empfiehlt:
- Aufsicht bewahren: Lassen Sie den Herd niemals unbeaufsichtigt.
- Löschmittel bereithalten: Ein passgenauer Deckel oder eine spezielle Löschdecke sollte immer griffbereit sein.
- Feuerlöscher anschaffen: Ein Feuerlöscher der Brandklasse F kann im Notfall Fettbrände effektiv bekämpfen.
- Gefährliche Materialien vermeiden: Decken aus Wolle, Baumwolle oder Fleece sind ungeeignet. Verwenden Sie ausschließlich geprüfte Löschdecken.
Richtig reagieren im Brandfall
Wenn es doch zu einem Fettbrand kommt, ist schnelles und überlegtes Handeln gefragt:
- Keine Panik: Ruhe bewahren ist essenziell.
- Hitzequelle ausschalten: Nehmen Sie den Topf oder die Pfanne vom Herd.
- Deckel verwenden: Ersticken Sie die Flammen, indem Sie die Sauerstoffzufuhr mit einem Deckel oder einer Löschdecke unterbrechen.
- Kein Wasser verwenden: Wasser verursacht eine explosionsartige Ausbreitung des Feuers und verschärft die Gefahr erheblich.
- Notruf wählen: Sollte der Brand außer Kontrolle geraten, rufen Sie umgehend die Feuerwehr unter 112.
Sicher genießen: Verantwortung in der Küche
Der TÜV-Verband setzt auf Aufklärung, um die Risiken beim Kochen und Braten mit heißen Fetten zu minimieren. „Eine gute Vorbereitung und das Wissen um die richtige Reaktion im Notfall sind entscheidend, um die Feiertage sicher zu genießen“, betont Dr. Dinkler.
Über den TÜV-Verband
Der TÜV-Verband e.V. vertritt die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördert die technische sowie digitale Sicherheit. Mit unabhängigen Prüfungen, qualifizierter Weiterbildung und allgemeingültigen Standards setzt sich der Verband für Sicherheit und Nachhaltigkeit ein. Ziel ist es, Vertrauen in Technik und digitale Systeme zu schaffen und die Lebensgrundlagen zu erhalten.
Weitere Informationen zu Sicherheitstipps und technischen Standards finden Sie auf der Webseite des TÜV-Verbandes.