Verstopfung an den Feiertagen: Ursachen, Behandlung und Prävention
Die Feiertage sind eine Zeit des Genusses, doch üppige Speisen, wenig Bewegung und reichlich Naschereien führen bei vielen Menschen zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung. Apotheker Dr. Ioannis Dr. Veretimidis und andere Experten erläutern, wie sich Verstopfungen erkennen, behandeln und vermeiden lassen.
Akute vs. Chronische Verstopfung
- Akute Verstopfung: Tritt plötzlich auf, hält nur kurz an und ist in den meisten Fällen harmlos. Symptome können jedoch lästig und schmerzhaft sein.
- Chronische Verstopfung: Entwickelt sich schleichend, kann über Monate oder Jahre bestehen und betrifft etwa 15 % der Bevölkerung in Deutschland. Besonders ältere Menschen sind häufiger betroffen.
Mögliche Ursachen:
- Üppige, ballaststoffarme Ernährung
- Mangelnde Bewegung
- Flüssigkeitsmangel
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Stoffwechselstörungen oder Erkrankungen des Nerven- und Muskelsystems des Darms
Tipps zur Behandlung von Verstopfungen
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Ernährung:
- Ballaststoffe: Empfohlene tägliche Menge: 30 g (z. B. aus Vollkornprodukten, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen).
- Flüssigkeitszufuhr: Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Kräutertees täglich.
- Ballaststoff-Präparate: Flohsamen oder Weizenkleie können unterstützend wirken, sollten aber vor der regelmäßigen Einnahme ärztlich abgeklärt werden.
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Bewegung:
- Mindestens 30 Minuten Bewegung täglich, z. B. Spaziergänge an der frischen Luft.
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Probiotika:
- Unterstützen die Darmgesundheit durch lebende Mikroorganismen. Erhältlich als Nahrungsergänzungsmittel oder in fermentierten Lebensmitteln.
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Selbstmedikation:
- Laxantien (Abführmittel): Nicht verschreibungspflichtige Mittel wie Macrogol, Natriumpicosulfat oder Bisacodyl können kurzfristig helfen. Langfristige Anwendung nur nach ärztlicher Rücksprache.
Vorbeugung an den Feiertagen
- Gemüse statt Süßes: Hülsenfrüchte und Nüsse ersetzen Christstollen und Plätzchen.
- Kleinere Mahlzeiten: Pausen zwischen den Gängen helfen der Verdauung.
- Ruhig essen: Langsames Kauen verringert Luftschlucken und Blähungen.
- Warme Tees: Ingwer, Fenchel, Kamille oder Anis beruhigen den Verdauungstrakt.
Wann zum Arzt?
Sollten sich trotz aller Maßnahmen starke Beschwerden einstellen, die länger anhalten oder zusätzliche Symptome wie starke Schmerzen oder Blut im Stuhl auftreten, ist ein Arztbesuch unerlässlich.
Hinweis: Die oben genannten Ratschläge ersetzen keine medizinische Diagnose oder Behandlung. Bei anhaltenden Beschwerden konsultieren Sie bitte eine Ärztin oder einen Arzt.