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Ganzjährig Gefährlich: Gürtelrose kennt keine Saison

Im Herbst beginnt die Grippesaison, das wissen wir alle. Doch es gibt ein Virus, das in über 95 Prozent der Erwachsenen in Deutschland schlummert und keine Saison kennt: das Gürtelrose-Virus. Diese Nervenerkrankung ist nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden und wird nicht durch Ansteckung ausgelöst, sondern durch das Windpocken-Virus, das fast alle Erwachsenen in sich tragen. Nach einer Windpocken-Erkrankung, die meist in der Kindheit auftritt, verbleibt das Virus im Körper und kann jederzeit reaktiviert werden, was zu einer schmerzhaften Gürtelrose führt.

Ursachen und Risikofaktoren

Der Hauptauslöser für eine Reaktivierung ist ein mit zunehmendem Alter schwächer werdendes Immunsystem. Auch wenn man sich fit und aktiv fühlt, lässt die Immunabwehr im Alter nach, wodurch das Risiko einer Gürtelrose steigt. Jeder Dritte erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Chronische Krankheiten wie Diabetes, COPD, Asthma, Rheuma oder Krebs können die Immunabwehr zusätzlich schwächen und das Risiko weiter erhöhen. Stress und zu viel Sonneneinstrahlung, besonders in den Sommermonaten, können ebenfalls eine Reaktivierung des Virus begünstigen. Das Erkrankungsrisiko besteht somit das ganze Jahr über.

Symptome und Komplikationen

Während die Symptome einer Grippe oder Erkältung gut bekannt sind, wird Gürtelrose oft nur mit einem Hautausschlag und den typischen roten Pusteln in Verbindung gebracht. Doch die sichtbaren Bläschen sind nur die Spitze des Eisbergs. Gürtelrose ist eine Nervenerkrankung, und die eigentlichen Probleme liegen in den Nervenschmerzen, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen können. Diese quälenden Schmerzen können auch nach dem Abheilen der äußeren Symptome anhalten und werden als Post-Zoster-Neuralgie bezeichnet. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen leiden monate- oder sogar jahrelang unter diesen Schmerzen.

Vorsorge ist das ganze Jahr wichtig

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Menschen ab 60 Jahren sowie Personen ab 50 Jahren mit Grunderkrankungen eine Gürtelrose-Impfung. Es ist wichtig, auch im Sommer Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen und sich von der Hausärztin oder dem Hausarzt beraten zu lassen. So kann man der Gürtelrose einen Schritt voraus sein, bevor die Wartezimmer in der Grippesaison wieder voller werden.

Fazit

Gürtelrose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die das ganze Jahr über auftreten kann. Eine Impfung und eine gute Vorsorge können helfen, das Risiko zu minimieren und die Lebensqualität zu erhalten. Lassen Sie sich rechtzeitig beraten und schützen Sie sich vor den schmerzhaften Folgen dieser Nervenerkrankung.

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