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Politik (14)

Politik

Nach Angaben der offiziellen Quellen erhielt Wladimir Putin nach seinem Sieg bei den Russland-Wahlen Glückwünsche aus verschiedenen autoritär regierten Ländern. Die Staatsoberhäupter von Nicaragua, Tadschikistan und Venezuela übermittelten ihre Gratulationen, wie die russische Nachrichtenagentur Tass am Morgen berichtete. Nicolás Maduro wurde mit den Worten zitiert: „Mit über 87 Prozent der Stimmen hat Putin den Kampf gegen das Imperium des kollektiven Westens vollständig gewonnen.“ Der venezolanische Staatschef betrachtete den Sieg des „älteren Bruders“ als positives Omen für die Welt. Daniel Ortega, der Präsident von Nicaragua, nannte den Triumph ein Zeichen für Stabilität und eine bessere Zukunft der Menschheit. Er lobte die Wahlen als vorbildlich und friedlich. Tadschikistans Präsident Emomali Rachmon sprach ebenfalls von einem überzeugenden Sieg Putins und hoffte auf eine weitere Entwicklung der bilateralen Beziehungen, wie es in einer Mitteilung seines Pressebüros hieß.

Die Bundesregierung äußerte Kritik an den Russland-Wahlen. Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, bezeichnete sie als „die unfreiesten Fake-Wahlen seit dem Ende der Sowjetunion“. Er betonte, dass die Wahlen in Teilen völkerrechtswidrig waren und das Ergebnis in den vorübergehend besetzten und annektierten ukrainischen Gebieten nicht anerkannt werden dürfe. Roth warf dem Regime Wahlmanipulation vor. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird laut seiner Sprecherin keine Glückwünsche an Putin übermitteln. Die Sprecherin erklärte, dass Steinmeier an die Menschen in Russland denke, die für Freiheit und Demokratie kämpften und unter der ständigen Gefahr des Regimes lebten. Das Auswärtige Amt äußerte sich ähnlich und bezeichnete die Wahlen als „Pseudowahlen“, die weder frei noch fair seien.

In den US-Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner hat die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley ihren ersten Sieg im Duell gegen den Ex-Präsidenten Donald Trump errungen. Die Republikanische Partei in Washington gab bekannt, dass Haley die parteiinterne Abstimmung im Hauptstadtdistrikt Washington für sich entschieden hat. Obwohl Trump weiterhin als klarer Favorit in den weiteren Abstimmungen gilt, bricht dieser Sieg Haleys Trumps bisherige Siegesserie und verleiht ihr zumindest einen symbolischen Erfolg.

Trotz diverser Skandale und juristischer Probleme behält Donald Trump einen großen Rückhalt in der Parteibasis, was sich auch in seinen bisherigen Erfolgen in den Vorwahlen widerspiegelt. Trotzdem ist offen, wie lange Haley im Rennen bleiben wird, da ihr kaum Chancen eingeräumt werden, Trump zu schlagen. Ihr Heimatstaat South Carolina, in dem Haley einst Gouverneurin war, hat Trump Ende Februar mit großem Abstand gewonnen.

Der nächste große Meilenstein im Wahljahr ist der "Super Tuesday", an dem parallel in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten abgestimmt wird. Dort wird sich zeigen, ob Haley weiterhin im Rennen bleibt oder sich zurückzieht.

Haleys Sieg im Hauptstadtdistrikt Washington ist zwar symbolisch, ändert jedoch nicht das Kräfteverhältnis, da Washington als Hochburg des Anti-Trump-Lagers gilt und nur 19 Delegiertenstimmen zu vergeben hat. Die eigentliche politische Bedeutung liegt jedoch im Ausgang des "Super Tuesdays", bei dem mehr als ein Drittel aller Delegiertenstimmen vergeben werden.

Die Präsidentschaftswahl findet schließlich am 5. November statt, wobei der Amtsinhaber Joe Biden für die Demokraten erneut kandidiert. Es deutet alles darauf hin, dass am Ende erneut Biden und Trump gegeneinander antreten werden.

Eine kürzlich durchgeführte Datenauswertung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die Generation der 18- bis 30-Jährigen in der Bundesrepublik Deutschland der Demokratie und der Europäischen Union im Vergleich zu anderen europäischen Ländern tendenziell mehr Vertrauen entgegenbringt. Allerdings stehen sie Bundesregierung und Bundestag kritischer gegenüber.

Laut einer repräsentativen Umfrage in zehn europäischen Ländern vertrauen 59 Prozent der befragten jungen Deutschen der Demokratie, während es im Durchschnitt der anderen Länder nur 50 Prozent sind. Ähnlich verhält es sich mit dem Vertrauen in die Europäische Union, das in Deutschland bei 62 Prozent liegt, während der Durchschnitt der anderen Länder bei 57 Prozent liegt.

Besonders hoch ist das Vertrauen der jungen Deutschen in Bildung und Wissenschaft, wobei jeweils rund drei Viertel der Befragten angeben, diesen Bereichen zu vertrauen. Allerdings äußern sie deutliche Skepsis gegenüber politischen Institutionen wie der Regierung und dem Parlament, wobei mehr als die Hälfte Misstrauen in die Regierung und 45 Prozent in das Parlament äußern. Auch das Vertrauen in Medien (60 Prozent) und Religion (58 Prozent) ist bei jungen Menschen vergleichsweise niedrig.

Die Hauptanliegen der jungen Generation sind Verletzungen von Menschenrechten, der Klimawandel und sexuelle Belästigung. Interessanterweise sind ihre Sorgen bezüglich des Klimawandels nicht höher als die der älteren Generation. Tatsächlich geben mehr Menschen der älteren Gruppe an, eine umweltbewusste Lebensweise zu verfolgen, als dies bei den jüngeren Befragten der Fall ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für junge Menschen ist die mentale Gesundheit, wobei 41 Prozent von ihnen angeben, darüber besorgt zu sein – ein deutlich höherer Anteil als bei älteren Befragten. Auch fühlen sich junge Erwachsene häufiger allein als ältere Befragte und erwarten eine Verschlechterung ihrer mentalen Gesundheit in den kommenden Jahren.

Insgesamt zeigen die Befragten, unabhängig von ihrem Alter, eine gewisse Besorgnis in Bezug auf die Zukunft. Ein Teil der jungen Menschen glaubt zwar an eine Verbesserung der Situation, allerdings nur in der Minderheit.

Ist Donald Trump noch zu stoppen?

Donald Trump zeigt sich einmal mehr siegessicher, doch die US-Wähler teilen nicht ganz seine Überzeugung. Während die US-Medien nach nur 230.000 Stimmen eine Vorwahlentscheidung fällen, ist die Dynamik im US-Wahlkampf nachvollziehbar. Bisher haben Vorwahlen nur in den kleinen Bundesstaaten Iowa und New Hampshire stattgefunden, und das gesamte Land ist noch nicht repräsentiert. Nevada steht als nächster Vorwahlstaat an, und hier hat die Republikanische Partei dem Präsidenten praktisch den roten Teppich ausgerollt.

Zweifel innerhalb der republikanischen Wählerschaft sind jedoch spürbar. In Umfragen in Iowa bevorzugen 43 Prozent der Unterstützer von Nikki Haley, der einzigen verbliebenen Konkurrentin, Joe Biden gegenüber Trump. In New Hampshire halten 84 Prozent von Haleys Anhängern Trump bei einer Verurteilung für ungeeignet. Trump benötigt eine Allianz von motivierten Republikanern, um im November zu gewinnen.

Es gibt Wählergruppen, die Trump Schwierigkeiten bereiten könnten, darunter weiße Wähler ohne Hochschulabschluss sowie schwarze und weibliche Wähler. Die Demokraten setzen auf Biden, der als wählbarer gilt. Trumps polarisierender Stil mobilisiert seine Basis, ruft aber auch Ablehnung hervor. Eine Umfrage zeigt, dass 51 Prozent der Biden-Wähler ihre Stimme gegen Trump abgeben, während nur 21 Prozent sie für ihn abgeben.

Trotz interner Meinungsverschiedenheiten treibt Trump die Demokraten weiterhin an die Urnen. Gerichtsprozesse, insbesondere um illegale Geheimdokumente, könnten seine Erfolgsaussichten beeinträchtigen. Eine Verurteilung könnte laut Umfragen zu einem Verlust von fünf Prozent führen, und Strafprozesse könnten Trump letztendlich die Präsidentschaft kosten, unabhängig von der vorherigen medialen Aufmerksamkeit.

Donald Trump wurde im Verleumdungsprozess gegen Jean Caroll zu einer Schadensersatzzahlung von über 88 Millionen US-Dollar verurteilt, was eine bedeutende Herausforderung für ihn darstellt. Die Höhe der Entschädigung, festgelegt durch die Jury, überraschte viele Beobachter. Trump wird es nun höchstwahrscheinlich schwer haben, rechtlich dagegen vorzugehen, wobei eine Reduzierung der Gesamtsumme möglicherweise noch möglich ist.

Das Urteil löste umgehend Reaktionen von Donald Trump aus, der auf seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social erklärte, dass er die Urteile vehement ablehne und Einspruch gegen die vermeintliche Hexenjagd von Biden und der Republikanischen Partei erheben werde. Die Umsetzung dieses Vorhabens erscheint jedoch unwahrscheinlich, da Trump mit juristischen und finanziellen Hürden konfrontiert ist, die er offenbar unterschätzt hat.

In dem Zivilprozess von Caroll gegen Trump handelte es sich nicht um ein Strafverfahren, was die Situation für Trump ungünstiger gestaltet. Im amerikanischen Zivilrecht gibt es keine Option, ein Urteil aufgrund schlechter Rechtsberatung anzufechten. Trumps Anwältin Alina Haba hat dem ehemaligen Präsidenten einen Bärendienst erwiesen, indem sie während des Verfahrens Beweise ohne Widerspruch zugelassen hat. Ihre Naivität und ihre wiederholte Zustimmung zu den vorgelegten Beweisen haben Trump die Möglichkeit genommen, die Stichhaltigkeit der Beweise anzuzweifeln und somit eine Revision einzuleiten. Ohne überzeugende Argumente wird es schwer für Trump, Einspruch gegen das Urteil einzulegen und den Prozess wieder aufzunehmen.

Seit dem 1. Mai 2023 gibt es erstmals in Deutschland die Möglichkeit, für nur 49 Euro im Monat den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland zu nutzen. Mit dem „Hessenpass mobil“ kommt nun ab dem 1. August 2023 ein ergänzendes Angebot des Landes Hessen hinzu: Menschen, die ihren Wohnsitz in Hessen haben und Wohngeld, Bürgergeld, Sozialhilfe oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, können ein auf 31 Euro vergünstigtes Deutschland-Ticket kaufen. Jetzt ist klar, dass der Vorverkauf bei den Verkehrsverbünden in Hessen am 30. Juni 2023 starten wird.

Die Bescheinigung für den „Hessenpass mobil“ wird von den für die Sozialleistungen zuständigen Behörden automatisch ausgestellt und den Berechtigten postalisch zugesandt. Mit dieser Bescheinigung kann das vergünstigte Deutschland-Ticket dann als Abonnement unter Vorlage des „Hessenpass mobil“ bei den Vertriebsstellen der Verkehrsverbünde ab dem 30. Juni 2023 bestellt werden. 

31 Euro im Monat für Mobilität

49 Euro im Monat für das Deutschland-Ticket, das ist im Vergleich zu den früheren Preisen für Monats- und Jahreskarten ein sehr attraktives Angebot, aber für manche Menschen sind 49 Euro im Monat immer noch zu viel Geld. In Hessen sollen aber alle von den Flatrate-Angeboten profitieren können. Denn der öffentliche Nahverkehr ist Daseinsvorsorge und bedeutet gesellschaftliche Teilhabe“, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir heute. „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt mit dem ‚Hessenpass mobil‘ auch denjenigen ein Angebot machen können, für die das Deutschland-Ticket zu teuer wäre. Ich bedanke mich vor allem auch bei den Kommunen, den Verkehrsverbünden und allen anderen Akteuren für die gute Zusammenarbeit, mit der ein solches Angebot nur drei Monate nach dem Start des Deutschland-Tickets umgesetzt werden kann.“ Al-Wazir betonte: „Wir haben in Hessen die Flatrate-Tickets erfunden: Seit Jahren können Schülerinnen, Schüler und Auszubildende für 31 Euro im Monat alle Busse und Bahnen in Hessen nutzen, für ältere Menschen gibt es das Seniorenticket für ebenfalls 31 Euro im Monat. Diese Flatrate-Tickets waren das Vorbild für das Deutschland-Ticket für alle für 49 Euro im Monat, und mit dem ‚Hessenpass mobil‘ als letztem fehlenden Baustein haben wir jetzt wirklich für alle Menschen in Hessen attraktive und bezahlbare Flatrate-Angebote.“

„Dass die Gültigkeit des Hessenpass mobil bereits zum 1. August startet, ist angesichts der parallelen Einführung des Deutschland-Tickets mit zusätzlichen Varianten wie den JobTickets für Pendler oder dem Upgrade der Semestertickets für Studierende eine Kraftanstrengung gewesen“, so Prof. Knut Ringat, Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). „Mein Dank für die schnelle Umsetzung gilt nicht nur den Fachleuten, sondern auch den Mitarbeitenden in den Verkaufsstellen, die nach dem Verkaufsstart nun ohne Atempause die vergünstigte Variante des Deutschland-Tickets mit Hessenpass mobil in der Praxis umsetzen.“

Das Deutschland-Ticket ergänzende Angebote sind nicht Teil des Nachteilsausgleichs mit dem Bund und werden von den Ländern allein finanziert. Für die Finanzierung des mit dem „Hessenpass mobil“ vergünstigten Deutschland-Ticket hat das Land Hessen für die Jahre 2023 und 2024 zusätzlich 12 bzw. 15 Mio. Euro in den Haushalt eingestellt.

Huawei lehnt die jüngsten Äußerungen von Vertreter:innen der Europäischen Kommission zu 5G-Netzwerken entschieden ab und widerspricht ihnen. Diese beruhen eindeutig nicht auf einer überprüfbaren, transparenten, objektiven und technischen Bewertung von 5G-Netzen.

Huawei hat Verständnis für das Anliegen der Europäischen Kommission, Cybersicherheit in der EU zu gewährleisten. Marktzugangsbeschränkungen oder gar -ausschlüsse, die auf diskriminierenden Urteilen beruhen, bringen jedoch ernsthafte wirtschaftliche und soziale Risiken mit sich. Sie würden Innovationen ausbremsen und den EU-Markt verzerren. Eine Studie von Oxford Economics kommt zu dem Ergebnis, dass ein Ausschluss von Huawei die Investitionskosten für 5G in Europa um mehrere zehn Milliarden Euro erhöhen könnte, was von den europäischen Verbraucher:innen bezahlt werden müsste.

Ein bestimmtes Unternehmen ohne rechtliche Grundlage öffentlich als "HRV" (High-Risk-Vendor) zu bezeichnen, verstößt gegen die Grundsätze des freien Handels. Es ist von größter Wichtigkeit zu betonen, dass die diskriminierende "HRV"-Bewertung nicht ohne ein ordnungsgemäßes Verfahren und eine angemessene Anhörung auf irgendeinen Anbieter erfolgen darf. Als wirtschaftlicher Akteur in der EU hat Huawei verfahrensrechtliche und materielle Rechte und sollte durch die Gesetze der EU und der Mitgliedstaaten sowie durch ihre internationalen Verpflichtungen geschützt werden.

Cybersicherheit hat für Huawei oberste Priorität. Huawei hat in Brüssel bereits 2019 ein Zentrum für Cybersicherheitstransparenz eröffnet. Dieses Zentrum steht Kunden und unabhängigen Prüforganisationen offen. Sie sind eingeladen, faire, objektive und unabhängige Sicherheitstests und -überprüfungen nach branchenweit anerkannten Cybersicherheitsstandards und Best Practices durchzuführen.

Wir werden weiterhin, weltweit zertifizierte und vertrauenswürdige Produkte und Dienstleistungen anbieten, die Millionen von Europäer:innen miteinander verbinden.

Über Huawei

Huawei Technologies ist einer der weltweit führenden Anbieter von Informationstechnologie und Telekommunikationslösungen. Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung und mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung nutzt direkt oder indirekt Technologie von Huawei. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Shenzhen hat weltweit 207.000 Mitarbeiter:innen und ist mit seinen drei Geschäftsbereichen Carrier Network, Enterprise Business und Consumer Business in 170 Ländern tätig. Huawei beschäftigt über 114.000 Mitarbeiter:innen im Bereich Forschung und Entwicklung und betreibt weltweit 16 Forschungs- und Entwicklungscluster sowie gemeinsam mit Partnern 28 Innovationszentren. In Deutschland ist Huawei seit 2001 tätig und beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter:innen an 18 Standorten. In München befindet sich das größte europäische Forschungszentrum von Huawei.

Original-Content von: Huawei Technologies Deutschland GmbH, übermittelt durch news aktuell

Anlässlich der Innenministerkonferenz in Berlin setzt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit einer bildstarken Aktion ein Zeichen für ein böllerfreies Silvester. Die DUH fordert von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die Überarbeitung der Sprengstoffverordnung jetzt abzuschließen für ein endgültiges und flächendeckendes Böllerverbot. Nach Ansicht der DUH ließe sich das mit zwei Kürzungen in der ersten Verordnung des Sprengstoffgesetzes einfach umsetzen. Nach der Silvesternacht 2022/23 hatte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger den Handlungsbedarf erkannt und deswegen schon im Januar verkündet, eine entsprechende Gesetzesänderung auf dieser Innenministerkonferenz zu diskutieren. Vorab wurden alle Innenministerinnen und -minister von der DUH über die negativen Auswirkungen der privaten Böllerei für Menschen, Tiere und Umwelt informiert und aufgefordert, sich bei Bundesinnenministerin Faeser für die schnelle Überarbeitung der Sprengstoffverordnung einzusetzen.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Bundesinnenministerin hat letztes Jahr eine riesige Chance vertan, indem sie die Sprengstoffverordnung nicht schnell genug geändert hat, um Böller und Raketen nach einer durch Corona bedingten zweijährigen Pause ein für alle Mal zu verbieten. Das Resultat: Wir haben Silvester 2022/23 eine Nacht im Ausnahmezustand erlebt. Neben den tausenden Verletzungen und Bränden wurden Rettungskräfte sogar gezielt in Hinterhalte gelockt und mit Sprengstoff abgeschossen. Und warum? Weil wir das angeblich schon immer so gemacht haben. Von dieser Begründung müssen wir weg kommen. Es gibt de facto keine positiven Argumente, die für Pyrotechnik sprechen. Das machen wir heute auch nochmal allen Innenministerinnen und Innenministern der Länder klar, damit sie sich bei Frau Faeser für die Abschaffung von privatem Sprengstoffgebrauch einsetzen. Nur durch ein vollständiges Verbot gelingt es uns, dass durch Pyrotechnik nicht mehr tausende Menschen verletzt werden und giftige Schadstoffe die Luft verpesten, Millionen von Tieren panisch flüchten und tausende Tonnen Müll in die Umwelt gelangen."

Hintergrund:

Die DUH fordert in einem von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstützten Verbändebündnis ein endgültiges Verkaufsverbot von Silvesterkrachern und Feuerwerksraketen sowie ein bundesweites Anwendungsverbot. Dem Bündnis gehören weiterhin an: PETA Deutschland, das Deutsche Tierschutzbüro, VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz, TASSO, das Jane Goodall Institut Deutschland, der Deutsche Tierschutzbund und der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes.

Bremens Innensenator setzt sich für eine Novellierung der Sprengstoffverordnung zugunsten des Handlungsspielraums für Kommunen ein. Hamburgs Innensenator Andy Grote geht noch ein Schritt weiter und vertritt wie die DUH die Meinung, dass ein Verkaufs- und Anwendungsverbot pyrotechnischer Gegenstände der Kategorie F2 zu Silvester nur auf Bundesebene sinnvoll umgesetzt werden kann, da sonst ein "Flickenteppich" erzeugt wird, der sich von der Polizei in der Regel nur schwer kontrollieren lässt.

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

Ausweg aus der Verpackungsmüllkrise

  • Bündnis aus Umwelt- und Wirtschaftsverbänden fordert auf der 9. Europäischen REUSE-Konferenz EU-Rat und EU-Parlament dazu auf, ambitionierte Mehrwegquoten für Getränke- und Takeaway-Verpackungen in EU-Verpackungsverordnung zu verankern
  • Verhandlungen zu EU-Verpackungsverordnung sind einmalige Chance, immer größer werdende Verpackungsmüllberge zu verhindern und EU-weit Mehrwegsysteme einzuführen
  • Auszeichnungen für Initiativen aus Deutschland und Frankreich für effizientes Mehrweg-Management sowie innovative Spültechnik für Mehrwegverpackungen

Zur heute in Brüssel stattfindenden europäischen REUSE-Konferenz rufen 80 Organisationen aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft das EU-Parlament und den Ministerrat in einem offenen Brief dazu auf, ambitionierte Abfallvermeidungsziele und Mehrwegquoten in der geplanten EU-Verpackungsverordnung zu verankern. Die bereits neunte Ausgabe der Konferenz wird von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Europäischen Verband der Getränkefachgroßhändler (CEGROBB), dem Verband Privater Brauereien Deutschland und der EU-Plattform für Kreislaufwirtschaft Reloop organisiert. Mit der Veranstaltung wollen die Akteure gemeinsam mit der EU-Abgeordneten Delara Burkhardt und dem für die Verpackungsverordnung zuständigen Referatsleiter der EU-Kommission Mattia Pellegrini ein sichtbares Zeichen setzen, dass Mehrweglösungen dabei helfen, Verpackungsmüllberge zu vermeiden, Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen.

Die DUH, CEGROBB, der Verband Privater Brauereien und Reloop dazu: "Abfälle sollten nach der europäischen Abfallhierarchie zuallererst vermieden werden. Es ist höchste Zeit, dass die EU diesen Grundsatz auch in der Praxis umsetzt. Deshalb begrüßen wir, dass die von uns seit vielen Jahren geforderten Ziele zur Vermeidung von Verpackungsabfällen und zum Ausbau von Mehrwegsystemen in der EU-Verpackungsverordnung verbindlich festgelegt werden sollen. Um nicht von ihrem Einweg-Kurs abweichen zu müssen, versuchen Unternehmen wie McDonald's, Coca-Cola oder Pepsi allerdings Mehrwegvorgaben zu verhindern. Mehrwegquoten für Takeaway-Verpackungen wurden im Bericht der Berichterstatterin des EU-Parlaments inzwischen gestrichen. Eine besorgniserregende Entwicklung, denn to-go-Verpackungen für Getränke und Speisen landen besonders häufig in der Umwelt. Auch die Mehrwegquoten für Getränkeflaschen sind mit 25 Prozent bis 2040 im Kommissionsvorschlag viel zu niedrig ausgefallen. Das EU-Parlament und der Ministerrat der EU dürfen nicht vor der Einweg-Lobby in die Knie gehen und müssen die Abfallhierarchie ernst nehmen, indem sie Mehrweg durch ambitionierte Vorgaben fördern."

Nach Einschätzung der Verbände müssen die Rahmenbedingungen für Mehrwegsysteme so ausgestaltet werden, dass weder bestehende Systeme gefährdet werden, noch Greenwashing durch Fake-Mehrwegverpackungen mit wenigen Umläufen zugelassen wird. Dafür muss unter anderem bei der Definition von Mehrwegsystemen ein Anreiz zur Rückgabe von Mehrwegverpackungen, in der Regel ein Pfand, sowie eine verpflichtende Rücknahme von Mehrwegflaschen über Strukturen von Einwegpfandsystemen im Handel festgeschrieben werden.

Dass Einwegverpackungen praktisch überall durch klimafreundliche Mehrwegalternativen ersetzt werden können, zeigen zahlreiche innovative Mehrweglösungen, die auf der Konferenz vorgestellt wurden. Mehrweglösungen für Getränkeflaschen, to-go-Essensboxen, Kaffeebecher oder Transportpaletten finden europaweit immer mehr Anwendung. Und auch für Molkereiprodukte und andere Lebensmittel wie zum Beispiel Saucen und Aufstriche gibt es Standard-Mehrweggläser. Für die Verbreitung dieses Mehrwegansatzes wurde die deutsche Initiative "Mach Mehrweg Pool" mit dem europäischen Refillable Award ausgezeichnet. Für seine innovative und energieeffiziente Spültechnik zur Reinigung unterschiedlichster Mehrwegverpackungen, die unter anderem das Ablösen von Etiketten erleichtert, wurde das französische Unternehmen Uzaje mit dem European Reusable Award ausgezeichnet.

Mattia Pellegrini, für die Verpackungsverordnung zuständiger Leiter des Referats "Vom Abfall zu Ressourcen" der EU-Kommission: "Um den europäischen Verpackungsmarkt in eine echte Kreislaufwirtschaft zu verwandeln, braucht es eine EU-weite Mehrweg-Wirtschaft. Deshalb wollen wir in der EU-Verpackungsverordnung erstmalig Zielquoten zur Abfallvermeidung, Wiederverwendung und dem Rezyklateinsatz in Verpackungen einführen. Gegen die Verschmutzung unserer Umwelt sollten zudem bewährte Pfandsysteme für Plastikflaschen und Getränkedosen für die Mitgliedstaaten verpflichtend werden."

Delara Burkhardt, S&D-Europaabgeordnete und Schattenberichterstatterin für die EU-Verpackungsverordnung: "Bereits von der EU erlassene Verbote bestimmter Einweg-Plastikprodukte tragen zwar zur Plastikreduktion bei, führen aber teilweise nur zur Substitution durch Einweg-Alternativen aus anderen Materialien und sind somit nicht ausreichend, um der dramatischen Abfallkrise zu begegnen. Abfallvermeidung und Mehrweg als oberste Stufen der europäischen Abfallhierarchie müssen deshalb durch ambitionierte Umsetzungsziele den Kern der EU-Verpackungsverordnung bilden, auch gegen den Druck der Einwegverpackungs-Lobby, dem Teile der Politik nachzugeben drohen. Europäische Abfallvermeidungs- und Mehrwegziele müssen noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden. Einen weiteren Aufschub lassen die wachsenden Verpackungsabfallberge nicht zu."

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

Nach der verheerenden Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Region Cherson hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, im phoenix-Interview von russischer "Folter" am ukrainischen Volk gesprochen. Angesichts der ausgelösten Fluten erwarte er eine massive Umwelt-Katastrophe. Makeiev warnte, der Vorfall könne sich auch auf das wichtige Kühlsystem des Atomkraftwerks Saporischschja, den Dnipro-Fluss aufwärts, auswirken.

"Es ist eine verheerende Katastrophe für die Menschen, für die Umwelt", so Makeiev. Die Menschen vor Ort müssten das Gebiet, in dem viele Städte und Dörfer überflutet seien, verlassen. "Es ist eine Riesen-Überschwemmung und herzzerreißend, was wir aus der Ukraine berichtet bekommen."

Während Russland einen angeblichen ukrainischen Beschuss für den Bruch des Staudamms verantwortlich macht, erklärte Botschafter Makeiev gegenüber phoenix: "Die Russen haben den Damm noch im Oktober letzten Jahres vermint. Wir hatten schon unsere Untersuchungen gemacht und vorgewarnt, was passiert, wenn die Russen den Damm sprengen."

Als Motiv für den Angriff auf das zivile Ziel nannte der Diplomat russische Kriegstaktik: Durch die Überschwemmung der Region versuche Russland, die erwartete ukrainische Gegenoffensive zu stoppen. "Verstehen oder begreifen kann man das nicht."

Makeiev rief andere Staaten auf, die Sprengung des Damms auf das Schärfste zu verurteilen. Er forderte, "dass diese russischen Handlungen mit weiteren politischen Folgen und Sanktionen" bestraft werden. "Das war typisch russisch, einfach einen Damm zu sprengen und die Menschen leiden zu lassen."

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

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  • Neuer WWF-Bericht analysiert die 30 CO2-intensivsten Anlagen der Industrie in Deutschland
  • Schwerpunkt liegt bei Eisen- und Stahlerzeugung
  • Ampel muss umfassende Industriestrategie vorlegen

Die dreißig CO2-intensivsten Industrieanlagen Deutschlands verursachten im vergangenen Jahr 58 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Das zeigt ein neuer Bericht des Öko-Instituts im Auftrag des WWF Deutschland, der die Industrieemissionen von Anlagen im Emissionshandel (ETS) analysiert. Auf die "Dirty Thirty" entfielen 2022 rund ein Drittel der im Klimaschutzgesetz definierten Emissionen des Industriesektors und acht Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands.

"Der Industriesektor ist ein Schwergewicht beim CO2-Ausstoß und damit auch beim Klimaschutz. Ihn zu transformieren ist eine der wichtigsten Aufgaben für Politik und Wirtschaft. Nur so schützen wir Klima und Arbeitsplätze gleichermaßen. Leider wurde diese Aufgabe bisher nicht strukturell adressiert. Die Ampel muss nun liefern, was sie versprochen hat: eine umfassende Strategie zum Klimaschutz in der Industrie, die Planungs- und Investitionssicherheit schafft, so dass nicht nur die 'dreckigen Dreißig', sondern die gesamte deutsche Industrie Prozesse und Rohstoffnutzung schneller umstellt und einen Klimaschutzbeitrag leistet", sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland.

Die Emissionen des Industriesektors sind seit Einführung des europäischen Emissionshandels (ETS) mit Ausnahme von Krisensituationen nahezu konstant. Der ETS ist bislang das Hauptinstrument zur Dekarbonisierung des Industriesektors. Nur: "Durch die Vergabe kostenloser CO2-Zertifikate an die Industrie wurde das CO2-Preissignal abgeschwächt und der Anreiz, auf klimafreundliche Verfahren und Technologien umzustellen, entfiel. Nun hat man sich zwar auf ein Auslaufen der kostenlosen Zuteilung bis 2034 geeinigt, doch das ist zu spät. Umso entscheidender ist es, dass die Ampel jetzt liefert", so Raddatz.

Der Analyse zufolge entfallen die ersten 13 Ränge der "Dirty Thirty" auf Anlagen der Eisen- und Stahlerzeugung. Die Spitzenposition nimmt ein Hüttenwerk von ThyssenKrupp in Duisburg ein mit 7,9 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2022. Insgesamt gehen 47 Prozent der industriellen ETS-Emissionen auf das Konto von Eisen und Stahl (51 Millionen Tonnen). Aber auch in der Zement- und Chemieindustrie sind CO2-Emissionen hoch. Auf das Zementwerk in Rüdersdorf bei Berlin entfallen beispielsweise 1,1 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2022. In Summe gehen 25 Prozent der industriellen ETS-Emissionen auf die Zement- und Kalkherstellung zurück (27 Millionen Tonnen), auf die Chemieindustrie 15 Prozent (14 Millionen Tonnen CO2). Unterm Strich hat die Industrie in Deutschland die zweithöchsten Emissionen nach der Energiewirtschaft.

"Für die Dekarbonisierung der Industrie braucht es regulatorische Leitlinien und Förderung, die auch kleinen Unternehmen zur Verfügung steht. Beim gern angeführten Schlagwort Technologieoffenheit gilt es, sich über Parteien und Branchen hinweg ehrlich zu machen: Was steht wo und wann tatsächlich im benötigen Maßstab zur Verfügung, Stichwort Wasserstoff? Und welche Technologien sind mitunter nur Deckmantel dafür, ein Weiter-So herbeizubeschwören, das letztlich allen schadet, Stichwort CCS und CCU?", fragt Raddatz.

So dürfen laut WWF staatliche Fördergelder grundsätzlich nur in klimaschützende Maßnahmen fließen, insbesondere der Produktion von grünem Wasserstoff. Der Hochlauf von grünem Wasserstoff muss mit ausreichend Erneuerbaren-Kapazitäten unterfüttert sein, dafür braucht es auch eine gesamtheitliche Infrastrukturplanung. CCU und CCS sollte nur für nicht vermeidbare prozessbedingte Emissionen eingesetzt werden und nicht für prozess- und energiebedingte Emissionen, die durch Umstellung auf klimafreundlichere Prozesse vermieden werden könnten.

Die Vergabe von Subventionen und Entlastungen an die Industrie sollte grundsätzlich an Gegenleistungen geknüpft werden. Dazu gehören Investitionen in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien und der verpflichtende Betrieb von Umwelt- oder Energiemanagementsystemen. Zudem sollten Unternehmen mittel- bis langfristige Transformationspläne vorlegen. Und nicht zuletzt muss die öffentliche Hand mit gutem Beispiel voran gehen und etwa bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge Klimaschutzkriterien berücksichtigen, etwa Treibhausgas-Grenzwerte.

Weitere Informationen:

WWF-DirtyThirty-Emissionen-Industrie.pdf

Original-Content von: WWF World Wide Fund For Nature, übermittelt durch news aktuell

Beim Flughafen Frankfurt kam es zu einem Schreckmoment für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD):

Ein Autofahrer hatte sich dem Konvoi des Kanzlers angeschlossen und ihn nach dem Aussteigen umarmt, ohne dass die Personenschützer rechtzeitig eingreifen konnten. Ein Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA) bestätigte dem Bericht der Bild-Zeitung, dass es zu dem Zwischenfall kam, nachdem Scholz vom Frankfurter Sitz der Europäischen Zentralbank zum Flughafen gefahren worden war. Der Wagen des Mannes konnte trotz nicht angemeldetem Kennzeichen die Sicherheitsschranke des Flughafens passieren. Als der Kanzler seine Limousine auf dem Rollfeld verließ, stürmte der Fahrer des Autos auf Scholz zu, schüttelte ihm die Hand und umarmte ihn. Kanzleramtskreise bestätigten, dass Scholz es geschehen ließ und erst in diesem Augenblick die BKA-Personenschützer und Polizisten auf die potenziell bedrohliche Situation aufmerksam wurden und den Mann festnahmen. Es wurde niemand verletzt. Intern habe das BKA-Team zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe.

Berlin (ots)

 

  • Deutsche Umwelthilfe beantragt nach erfolgreicher Klage in den Niederlanden beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) endgültige Ablehnung der Genehmigung für Gasbohrvorhaben vor Borkum
  • Entscheidung des Bezirksgerichts Den Haag und neu aufgetauchtes Gutachten zu geschützten Riffen bestätigen Rechtswidrigkeit des fossilen Projektes
  • Neue Erkenntnisse müssen auch im deutschen Verfahren vom LBEG berücksichtigt werden

Nachdem ein niederländisches Gericht ein sofortiges Bauverbot für die neue Gasbohrinsel Borkum erlassen hat, beantragt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun auch in Deutschland beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) die endgültige Ablehnung der Genehmigung des Gasbohrprojektes. Da nun zudem ein bisher unter Verschluss gehaltenes Gutachten über ein besonders artenreiches Steinriff im Bohrgebiet auftauchte, fordert der Umwelt- und Verbraucherverband zudem eine Wiederholung der Öffentlichkeitsbeteiligung und der Umweltprüfung. Schon zuvor hatte die DUH erhebliche Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit mit Umwelt- und Klimaschutzrecht geäußert.

Das Bezirksgericht Den Haag hatte mit Beschluss vom 25. April 2023 die erteilten umweltrechtlichen Genehmigungen für den Bau und die Inbetriebnahme der Plattform N05-A sowie für den Bau und die Instandhaltung einer Pipeline und einer Stromleitung ausgesetzt. Eine umfassende Prüfung der Sach- und Rechtslage hatte erhebliche Mängel bei der Vereinbarkeit mit den naturschutzrechtlichen Anforderungen ergeben.

Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer: "Der Bau einer Gasbohrplattform vor Borkum ist mit Natur- und Klimaschutz nicht vereinbar. Mit dem sofortigen Baustopp für das Projekt des Gaskonzerns hat das Gericht in Den Haag unsere Bedenken und die Rechtswidrigkeit des Vorhabens von One-Dyas bestätigt. Die zuständige Behörde in Deutschland muss jetzt sofort nachziehen und das fossile Projekt stoppen. Die geringen jährlichen Fördermengen würden selbst bei optimalen Bedingungen nicht mehr als 0,7 Prozent zum deutschen Gasverbrauch beitragen. Diesem vernachlässigbaren Betrag stehen drohende CO2-Emissionen von bis zu 65 Millionen Tonnen gegenüber, sollte der Konzern seine neuen Förderpläne in der Region vollständig umsetzen. Ein fossiles Projekt dieses Ausmaßes darf in der sich zuspitzenden Klimakrise keinesfalls genehmigt werden."

Angesichts der im Prozess festgestellten Mängel und der neu aufgetauchten Informationen beantragt die DUH umfassende Nachuntersuchungen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen transparent vorgelegt werden, um eine fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen, so die DUH.

Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz: "Das neu aufgetauchte Gutachten über das artenreiche Riff, das sich im Bereich des Gasprojektes befindet, bestätigt, dass die Bohrungen mit den öffentlichen Interessen und dem Umweltrecht nicht vereinbar sind. Ein solches Projekt in unmittelbarer Nähe des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer, mehrerer Natura 2000-Gebiete und eines einzigartigen Riffs in der Nordsee zu genehmigen, ist purer Wahnsinn. Sowohl die jüngsten gerichtlichen Entwicklungen in den Niederlanden als auch das brisante neu aufgetauchte Gutachten müssen zwingend in das deutsche Genehmigungsverfahren mit einfließen, was nur mit einer erneuten Öffentlichkeitsbeteiligung möglich ist. Zudem werden wir auch weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Rechtsmittel nutzen, um diese Umweltzerstörung zu stoppen."

Hintergrund:

Das bisher unter Verschluss gehaltene Gutachten über ein besonders artenreiches Steinriff im Bohrgebiet hatten der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Auftrag gegeben. Das Gutachten bestätigt die Einwände der DUH und ihrer Partner gegen die Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens. Es wurde vom niedersächsischen Umweltministerium erst im Mai 2023 aufgrund einer Enthüllung von Greenpeace veröffentlicht. Es hätte bereits im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung vorgelegt werden müssen, um bei der Bewertung des Vorhabens und der Abgabe von Stellungnahmen berücksichtigt werden zu können.

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell Foto: © Grafe / DUH

Das Deutsche Kinderhilfswerk appelliert zum heutigen Tag des Grundgesetzes an Bund und Länder, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Nach Ansicht der Kinderrechtsorganisation sind Kinderrechte im Grundgesetz ein unverzichtbarer Baustein, um kindgerechtere Lebensbedingungen und bessere Entwicklungschancen für alle Kinder zu schaffen, ihre Rechtsposition deutlich zu stärken, und Kinder an den sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen. Mit der Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention besteht die große Chance, langfristig eine tragfähige Grundlage für ein kinder- und familienfreundlicheres Land zu schaffen.

"Bundestag und Bundesrat müssen endlich mit der Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz einen großen Schritt für eine kinderfreundlichere Gesellschaft machen. Es muss rechtlich normiert werden, dass das Kindeswohl vorrangig zu beachten ist, dass Kinder das Recht auf Entwicklung, auf Schutz, auf Förderung und das Recht auf Beteiligung haben. Es braucht im Grundgesetz einen eigenen Artikel für die Kinderrechte, die unabhängig von den Elternrechten und ohne mit ihnen in Konflikt zu geraten gegenüber dem Staat gelten. Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland ist durch die aktuelle Rechtslage nicht abgesichert", betont Anne Lütkes, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerkes.

"Bei der Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen war immer wieder zu hören, dass die Vernachlässigung der Kinderinteressen ein Fehler war und zukünftig ausgeschlossen werden muss. Das kann aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes am besten mit der Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz bewerkstelligt werden. Bereits seit vielen Jahren gibt es auf Bundesebene eine breite Unterstützung für die Aufnahme von Kinderrechten im Grundgesetz, denn dadurch würde der Staat insgesamt stärker in die Pflicht genommen werden, wenn es beispielsweise um die Wahrnehmung seiner Verantwortung für kindgerechte Lebensverhältnisse und um gleiche Entwicklungschancen für alle Kinder und Jugendlichen geht. Und auch angesichts der aktuellen Debatten über eine viel zu hohe Kinderarmutsquote, unterschiedliche Bildungschancen, ein Auseinanderdriften der Gesellschaft in Arm und Reich und häufige Fälle von Vernachlässigung wäre dies ein wichtiges Signal. Der Gesetzgebungsprozess dazu muss baldmöglichst starten, damit das Vorhaben noch in dieser Legislaturperiode des Bundestages umgesetzt werden kann. Denkbar wäre dafür auch, dass die Bundesländer jetzt einen Anstoß geben, damit der Prozess in Schwung kommt", so Lütkes weiter.

"Die Interessen der Kinder und Jugendlichen dürfen darüber hinaus auch im Hinblick auf eine zukunftsfähige Gesellschaft nicht außer Acht gelassen werden. Schließlich entspricht eine starke Subjektstellung von Kindern einem veränderten gesellschaftlichen Verständnis. Dieses sollte sich auch im Grundgesetz niederschlagen, das in den letzten Jahrzehnten unzählige Male an aktuelle Bedingungen angepasst wurde. Als ausdrücklicher Bestandteil der Werteordnung des Grundgesetzes könnten Kinderrechte die Anwendung sämtlichen Rechts prägen. Dies würde sich vor allem auf die Auslegung der Kinderrechte durch Gerichte und Behörden positiv auswirken und die Stellung von Eltern und Kindern gegenüber dem Staat stärken. Es geht bei den Kinderrechten somit nicht um Symbolik, sondern um eine mit tatsächlichen rechtlichen Auswirkungen, denn die Strahlkraft des Grundgesetzes wirkt sowohl in alle gesellschaftlichen als auch in alle rechtlichen Bereiche", sagt Anne Lütkes.

Ein im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes bereits vor einiger Zeit erstelltes Rechtsgutachten hatte sich für die explizite Aufnahme von Kinderrechten im Grundgesetz ausgesprochen. Die Gutachter kamen zu der Einschätzung, dass die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland durch die aktuelle Rechtslage nicht abgesichert sei. So bestehe ein erhebliches Umsetzungsdefizit in Rechtsprechung und Verwaltung, da die Kinderrechte durch eine völkerrechtsfreundliche Auslegung des Grundgesetzes oder eine Kombination mit anderen Verfassungsnormen erst kompliziert hergeleitet werden müssen. Deshalb würden eindeutige Formulierungen im Grundgesetz zum besseren Verständnis und zu mehr Rechtssicherheit beitragen, so dass eine angemessenere Berücksichtigung von Kinderrechten durch Gerichte, die Verwaltung und den Gesetzgeber zu erwarten sei. Das "Gutachten bezüglich der Aufnahme eines ausdrücklichen Kindergrundrechts in das Grundgesetz vor dem Hintergrund der Maßgaben der Kernprinzipien der UN-Kinderrechtskonvention" kann unter https://www.dkhw.de/schwerpunkte/kinderrechte/kinderrechte-ins-grundgesetz/ heruntergeladen werden.

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