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Schwere Gefechte in der Ukraine: Artillerie, Verluste. Drei Jahre Krieg eine düstere Bilanz

Im Osten der Ukraine herrschen eisige Temperaturen und Schneetreiben, doch an der Front bleibt die Lage hochbrisant. In der Region Kursk und an weiteren Frontabschnitten kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, begleitet von intensiven Artillerieeinsätzen.

214 Gefechte in 24 Stunden – Schwerpunkt im Donbass

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden innerhalb eines Tages 214 Kämpfe entlang der Frontlinien gezählt. Besonders hart umkämpft waren erneut die Gebiete um Pokrowsk und Kurachowe im Donbass. Russische Truppen konnten dort in den vergangenen Tagen durch massive Angriffe Geländegewinne erzielen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Lage vor Ort als „ernst“.

Im Gegensatz dazu berichteten ukrainische Quellen von einem Erfolg bei Kolisnykivka in der Region Charkiw, wo es den ukrainischen Streitkräften gelungen sein soll, ihre Positionen zurückzuerobern.

Blutiger Schlagabtausch bei Kursk: Nordkoreanische Soldaten erstmals betroffen

Auch die umkämpften Gebiete in der westrussischen Region Kursk, die von der Ukraine seit dem Sommer kontrolliert werden, standen im Fokus schwerer Gefechte. Russische Truppen versuchen weiterhin, die verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Dabei verzeichneten die in russische Einheiten integrierten nordkoreanischen Soldaten, nach ukrainischen Angaben, erstmals erhebliche Verluste.

Eine ukrainische Einheit veröffentlichte auf der Plattform X ein Drohnenvideo, das im Schnee liegende Leichen nordkoreanischer Soldaten zeigt. Laut den Berichten wurden die Gefallenen nach den Kämpfen von ihren Kameraden gesammelt. Eine unabhängige Bestätigung liegt nicht vor.

Nordkorea unterstützt Russland mit rund 10.000 Soldaten, die nach kurzer Ausbildung direkt an die Front bei Kursk verlegt wurden.

Ukrainische Offensive: Versorgungszug zerstört

Ukrainische Kommandotruppen meldeten einen erfolgreichen Angriff auf einen russischen Versorgungszug in der Region Saporischschja. Der Zug mit 40 Tankwaggons wurde durch gesprengte Schienen zum Halt gezwungen, bevor er von Artillerie und Kampfdrohnen attackiert und in Brand gesetzt wurde.

Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes HUR wurde durch den Angriff nicht nur die Versorgung der russischen Truppen mit Treibstoff unterbrochen, sondern auch eine wichtige Bahnverbindung für längere Zeit unbrauchbar gemacht. Ein von der „Ukrajinska Prawda“ veröffentlichtes Drohnenvideo soll den Angriff dokumentieren.

Darüber hinaus berichteten ukrainische Medien von einem Anschlag auf Gleisanlagen in der russischen Stadt Uljanowsk. Die Regionalverwaltung dementierte diese Berichte als „Fake News“.

Politischer Schlagabtausch: Moskau kritisiert deutschen Botschafter

Das russische Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, scharf kritisiert. Lambsdorff hatte bei einem Weihnachtskonzert in Moskau seine Hoffnung auf Frieden geäußert. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf ihm vor, seine Appelle an den Westen und den ukrainischen Präsidenten richten zu sollen.

Sacharowa beschuldigte den „kollektiven Westen“, durch Waffenlieferungen das Blutvergießen zu verlängern, und wiederholte den Vorwurf, dass Kiew die Friedensgespräche blockiere.

Drei Jahre Krieg: Eine düstere Bilanz

Seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 wurden Schätzungen zufolge Zehntausende Menschen getötet, darunter viele Zivilisten. Hunderte Städte und Gemeinden in der Ukraine sind zerstört, und zahlreiche Kriegsverbrechen, vor allem durch russische Truppen, wurden dokumentiert.

Der Kreml präsentiert sich weiterhin gesprächsbereit, knüpft Verhandlungen jedoch an Bedingungen, die von der Ukraine als Kapitulationsforderung betrachtet werden. Trotz des anhaltenden Leids bleibt die Frontlinie unnachgiebig – ein Frieden scheint weiterhin in weiter Ferne.

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