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Viele Frauen erleben während ihrer Menstruation extrem starke Unterleibsschmerzen

Die Erkrankung Endometriose, obwohl weit verbreitet, ist vielen Menschen kaum bekannt. In Deutschland erhalten schätzungsweise 40.000 Frauen jährlich die Diagnose, während laut der World Health Organisation (WHO) weltweit 190 Millionen Frauen an Endometriose leiden. Die Betroffenen erleben während ihrer Menstruation extrem starke Unterleibsschmerzen, die bei einigen sogar bis in die Beine und Schultern ausstrahlen können. Für manche ist die monatlich wiederkehrende Krankheit nur mit Schmerzmitteln halbwegs erträglich, während sie für andere die Betroffenen völlig außer Gefecht setzen kann. Der damit verbundene Karriereverlust und die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit betreffen nicht nur die Einzelnen, sondern haben auch Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes.

Endometriose, bei der gebärmutterschleimhautähnliche Zellen außerhalb der Gebärmutter, zum Beispiel im Bauchraum, wachsen, kann zu entzündlichen Reaktionen, Nervenaussprossung und Gefäßneubildung führen. Abhängig von der Ausprägung können diese Herde in benachbarte Organe eindringen und zu Schmerzen oder, in sehr seltenen Fällen, zu Organschäden führen. Unbehandelt können sich die Herde vermehren, und es besteht sogar die Gefahr von Unfruchtbarkeit. Angesichts dieser Problematik hat die Bundesregierung ihr Forschungsbudget von einer Million Euro jährlich auf fünf Millionen Euro erhöht.

Aktuell bleibt Endometriose bei gynäkologischen Routinekontrollen oft unentdeckt, da der Ultraschall in normalen Frauenarztpraxen oft privat abgerechnet wird und vielen niedergelassenen Gynäkologen die Erfahrung fehlt, die Krankheit zu erkennen. Die sichere Diagnose erfolgt daher häufig erst durch eine Bauchspiegelung in spezialisierten Zentren. Um die Krankheit frühzeitig zu erkennen, suchen Forscher weltweit nach Medikamenten, die Schmerzen und das Wachstum neuer Herde effektiv bekämpfen. Eine vielversprechende Möglichkeit könnte eine App für junge Frauen mit starken Regelschmerzen sein. Diese App könnte identifizieren, welche Frauen in den kommenden Jahren an Endometriose erkranken könnten, um so eine präventive Behandlung zu ermöglichen. Obwohl es mindestens zwei Jahre dauern würde, bis die App auf Rezept erhältlich ist, könnte sie einen bedeutenden Fortschritt in der Früherkennung und Behandlung dieser oft übersehenden Krankheit darstellen.

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