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VC Wiesbaden (25)

VC Wiesbaden

Der VC Wiesbaden hat in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen gegen den VC Neuwied 77 am Samstagabend seine Hausaufgabe souverän erledigt – bereits nach 66 Spielminuten war das Derby vorbei. Vor 1.320 begeisterten Zuschauern in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit marschierten die Gastgeberinnen schnurstracks durch drei gewonnene Sätze (25:12, 25:14, 25:12). Der Sieg gegen den Tabellenletzten war indes keine Überraschung, wohl aber die Deutlichkeit, mit der die Deichstadtvolleys auf Abstand gehalten wurden. Während das VCW-Team von Chefcoach Benedikt Frank in allen Elementen überzeugte, wirkten die Neuwiederinnen nach Spielschluss doch sichtlich mitgenommen. 

Auf den Nachwuchs war Verlass

Auf Wiesbadener Seite war die Freude der „jungen Wilden“ besonders groß. Benedikt Frank begann zunächst mit der Stammsechs – Tanja Großer und Jaidyn Blanchfield (beide Außenangriff), Izabella Rapacz (Diagonal), Milana Božić (Zuspiel), Nina Herelová und Rachel Anderson (Mittelblock) sowie Rene Sain (Libera) – gab dann aber ob der klaren Satzverläufe den Routiniers Luft zum Atmen und dem Nachwuchs die Chance, sich zu beweisen. Und das gelang prächtig. Pauline Bietau, 19-jährige zweite Zuspielerin, durfte über lange Zeit hinweg Milana Božić ersetzen. Lohn ihrer abgeklärten Performance war dann sogar die goldene Auszeichnung als beste Spielerin. 

Erster Satz

Antonia Herpich, 18-jährige zweite Libera, kam bereits im ersten Satz beim Stand von 19:11 für Rene Sain aufs Feld und blieb dort bis zum Spielende. Von drei anderen Nachwuchshoffnungen wird später noch die Rede sein. Der VCW marschierte nach dem 4:4 entschlossen voran (8:4, 13:6, 17:8, 20:11) und Routinier Tanja Großer beendete den ersten Abschnitt schließlich mit einem vehementen Schlag (25:12). Alle Positionen hatten sich gut eingebracht. Neuwied machte es der Heimmannschaft zuweilen leicht, etwa weil man die Feldmitte oft schlichtweg blank ließ. 

Zweiter Satz

Der zweite Satz begann zunächst relativ ausgeglichen (2:2, 4:4, 8:7). Beim 11:7 schickte Benedikt Frank dann Pauline Bietau aufs Parkett. Der VCW zog die Zügel an (13:9, 17:9). Im Außenangriff kam Melissa Langegger für Jaidyn Blanchfield aufs Feld, und die Kanadierin fügte sich gleich erfolgreich ein. Beim Stand von 21:11 durfte dann auch Tanja Großer durchschnaufen, es übernahm die 19-jährige Noa de Vos. 25:14 hieß es am Ende des Satzes, in dem der VCW u.a. eine starke Block-Feldabwehr zeigte und auch durch einige Asse punktete (Milana Božić, Nina Herelová). 

Dritter Satz

Im dritten und letzten Satz konnte die Frank-Truppe den Aufschlagdruck nochmals erhöhen und auch der Blockarbeit war mehrfach für Punkte gut. Beim Stand von 11:2 löste Celine Jebens auf Diagonal Izabella Rapacz ab. Der 19-Jährigen gelang kurz darauf ein Ass (14:4) und zum Satzende hin war sie gar die Auffälligste auf dem Platz. Beim 17:7 durfte die 21-jährige Marie Zehentner (VCW II, 2. Volleyball Bundesliga) Rachel Anderson ersetzen. Für die letzten Wiesbadener Punkte des Spiels zum 24:11 und 25:12 sorgten dann die Neuwieder Mittelblockerinnen Laura Berger und Laura Broekstra: Ihre Aufschläge landeten jeweils im Aus. Broekstra durfte sich am Ende immerhin die silberne MVP-Medaille umhängen. Punktbeste VCW Athletinnen waren Izabella Rapacz (10) und Rachel Anderson (9). Im Team von Cheftrainer Tigin Yaglioglu war Lydia Stemmler (Diagonal, 11) am erfolgreichsten.

STATEMENTS

Benedikt Frank: „Wir hatten uns vorgenommen, Neuwied nicht zu unterschätzen. Schließlich haben sie in den meisten Spielen zuvor durchaus einige gute Ansätze gezeigt. Heute war das allerdings selten der Fall. Sobald der Gegner etwas Druck aufgebaut hat, haben wir gut reagiert und Vorsprünge konsequent ausgebaut. Wir haben konstant in allen Elementen agiert. Was mich gefreut hat: Die Einstellung aller war sehr gut. Heute ging es darum, den Etablierten wohlverdiente Pausen zu gönnen und den Spielerinnen aus der zweiten Reihe Matchpraxis zu geben. Man muss auch lernen, vor über 1.000 lauten Zuschauern möglichst souverän aufzutreten. Das ist heute gelungen. Nun richtet sich unser Blick auf das Pokalspiel am Mittwoch gegen den SC Potsdam.“ 

Pauline Bietau (Zuspiel): „Wir waren gewarnt. Auch wenn Neuwied bisher noch keinen Satz in dieser Saison gewonnen hat, spielen dort einige Talente. Wir sind konzentriert gestartet und waren beim Aufschlag stabil. Heute hat es die Situation erlaubt, dass wir Jungen viel Spielzeit bekommen haben. Es ist immer ein ganz besonderer Moment, wenn man merkt, dass einem vertraut wird. Ich bin total glücklich über die Auszeichnung als MVP, damit hatte ich nicht gerechnet.“

Content VC Wiesbaden Foto: Detlef Gottwald

Es gibt Spiele, die bleiben mindestens eine Saison lang im Gedächtnis, weil sie Herzrasen auf dem Parkett und auf den Rängen ausgelöst haben. Der VC Wiesbaden und der SSC Palmberg Schwerin lieferten sich am Abend des 28. Oktober in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit eine solch nervenzerreißende Partie, die erst im Tiebreak ihr dramatisches Ende fand: 19:21 hieß es nach fünf Sätzen (14:21, 25:19, 18:25, 25:18, 19:21). Die Heimmannschaft von Headcoach Benedikt Frank musste dem Gast nach 132 Minuten zum 3:2-Sieg gratulieren – und das nach fünf (!) eigenen Matchbällen im letzten Abschnitt, die man nicht zu verwerten wusste. 

Der Underdog aus Hessen – wild angefeuert von 1.488 Zuschauern – hatte mal wieder einen Krimi par excellence geliefert, sich aber nicht belohnt. Der Jubel auf Schweriner Seite war entsprechend groß, zumal das Team von Cheftrainer Felix Koslowski gegen Ende des vierten Satzes des Ausfall von Außenangreiferin Linda Bock verkraften musste, die bis dahin „bockstarke“ 19 Punkte erzielt hatte. Ihre Positionskollegin Nova Marring (Niederlande) wurde als MVP mit Gold ausgezeichnet (13 Punkte); Silber ging an Wiesbadens Diagonale Izabella Rapacz (Polen), die nach schwachem Beginn beeindruckend aufdrehte und am Ende satte 25 Punkte verbuchte.

Die Match-Story

Satz eins. Der VCW war im ersten Satz quasi nicht auf dem Platz – man zeigte sich schwach im Sideout und unkonzentriert im Spielaufbau. Bene Frank nahm die erste Auszeit schon beim 2:6. Schwerin marschierte unbeirrt weiter durch den ersten Abschnitt (9:4, 13:5, 16:10, 22:12) und hatte nach rund einer halben Stunde schon elf Satzbälle (24:13). Wiesbaden schaffte noch den 14. eigenen Punkt musste dann aber das 14:25 auch auf der Anzeigentafel wahrnehmen. 

Satz zwei. Ganz anderes Bild dann im zweiten Satz: Die Ansprache des Trainers hatte gewirkt, denn plötzlich war der VCW hellwach und ging mehrfach mit drei und vier Punkten in Führung (5:2, 10:6 nach schönem Doppelblock, 13:9, 16:12). Beim 20:16 waren es erstmals sechs Punkte. Den Satz holte man sich dann ungefährdet mit 25:19 – der Ausgleich war geschafft. Gründe vor allem: mehr Zugriff in der Block-Feldabwehr und eine konstante Annahme. Am auffälligsten: Izabella Rapacz sowie Schwerins Diagonale Tutku Burcu Yüzgenç (Türkei). 

Satz drei. Die Zuschauer beklatschten im dritten Satz bis zum 11:11 eine ausgeglichene Partie, sahen ihr Team dann aber zunehmend in Rückstand geraten (13:17, 15:21). Bene Frank brachte nochmal frische Impulse: Celine Jebens für Izabella Rapacz, Pauline Bietau im Zuspiel für Milana Božić und Melissa Langegger für Jaidyn Blanchfield im Außenangriff konnten nach dem Einwechseln den Satzverlust (18:25) indes nicht mehr verhindern. Die Abstimmung im Zuspiel war streckenweise ungenau, man ging teilweise zu viel Risiko im Zuspiel ein. Linda Bock wurde zur entscheidenden Akteurin auf Schweriner Seite. Auch Libera Anna Pogany verteidigte viele VCW-Angriffe. 

Satz vier. Der VCW hatte indes nicht vor, das Spiel herzuschenken. Im vierten Satz schüttelten sich die Hessinnen nochmal und zogen auf 2:2 nach. Man war im Angriff konsequent. Die Block-Feldabwehr hatte sich nun sehr gut auf den SSC eingestellt. Auch einige strittige Schiedsrichterentscheidungen brachten die Frank-Truppe nicht aus dem Konzept. Nach anfänglichen Zweipunkterückständen zog man davon (11:8, 16:13, 20:15). Die schwere Knieverletzung von Linda Bock beim 22:16 sorgte dann für eine Unterbrechung. Die 23-Jährige wurde unter starken Schmerzen von drei Mannschaftskameradinnen und SSC-Physiotherapeutin Marta Gutierrez Perez aus der Halle getragen. Wiesbaden ließ sich indes nicht aufhalten: 25:18 hieß es dann – man hatte sich den Tiebreak erkämpft.

Satz fünf. Den entscheidenden fünften Satz hätte der VCW nicht verlieren müssen – beim 7:3 und 9:5 hatte man sich eigentlich einen schönen Vorsprung herausgespielt. Der schmolz dann aber dahin (10:8, 11:10, 11:11), auch weil die Annahme einige Male wackelte. Mittelblockerin Nina Herelová hielt ihr Team aber im Spiel, sie setzte einen vielumjubelten Heber in die hinterste Schweriner Ecke zum 12:12. Beim 14:13 hatten die Hessinnen tatsächlich ihren ersten Matchball. Das Spiel wogte in den letzten Minuten hin und her. Auch Schwerin hatte Matchbälle. Während der VCW die Tür weit aufgestoßen hatte, diese aber nach besagten fünf „Elfmetern“ nicht zuziehen konnte, marschierte der Favorit dann mit 21:19 durch. Der Rekordmeister war haarscharf an einer unliebsamen Überraschung vorbeigeschlittert. Auf Wiesbadener Seite überwog hingegen die Enttäuschung, obwohl man sich mehr als teuer verkauft hatte. Neben Izabella Rapacz punkteten auch Tanja Großer (15), Jaidyn Blanchfield und Rachel Anderson (je 14) sowie Nina Herelová (10) zweistellig.

Content VC Wiesbaden Foto Detlef Gottwald

VC-Wiesbaden holt Punkt in Stuttgart

Kann es einen besseren Start zur Saisoneröffnung der 1. Volleyball Bundesliga Frauen geben? Nein! Der VC Wiesbaden und der amtierende deutsche Meister Allianz MTV Stuttgart lieferten sich in der SCHARRena vor knapp 2.000 Zuschauern ein ausgeglichenes Match, bei dem der Underdog aus Hessen im Tiebreak sogar einen Matchball vergab. Ein Eigenfehler bescherte dem Favoriten einen äußerst knappen 3:2-Sieg. Die fünf Sätze aus Wiesbadener Sicht: 25:20, 17:25, 25:22, 23:25, 15:17 nach 139 spannenden Minuten. 

Obwohl sich die Wiesbadenerinnen damit immerhin einen Punkt sicherten, haderten sie auch am Samstag noch mit dem recht unglücklichen Ausgang. Schließlich war man streckenweise sogar überlegen. Das Team von Headcoach Benedikt Frank leistete sich über die gesamte Spielzeit hinweg nur wenige Durchhänger. Die erst vor kurzem komplettierte Mannschaft von Konstantin Bitter harmonierte noch nicht wie gewohnt bzw. erwartet. Trotz einiger Probleme bei Abstimmung und Timing reichte es aber auf Gastgeberseite für einen Heimsieg und zwei Punkte zum Saisonbeginn.

Das Spiel in Schlagzeilen

Aufstellung. Der VCW begann in folgender Formation: Tanja Großer und Jaidyn Blanchfield (beide Außenangriff), Izabella Rapacz (Diagonal), Milana Božić (Zuspiel), Nina Herelová und Rachel Anderson (Mittelblock) sowie Rene Sain (Libera). Im Verlauf des Spiels kamen Melissa Langegger (Außenangriff), Jonna Wasserfaller (Mittelblock) und Celine Jebens (Diagonal) zu Kurzeinsätzen. 

MVP und Punkte. Nina Herelová überzeugte sowohl bei Angriffsschlägen als auch im Block mit cleveren Lösungen (= 20 Punkte). Sie wurde für ihre Leistung mit der silbernen MVP-Medaille ausgezeichnet. Die Goldene ging an Stuttgarts Zuspielerin Britt Bongaerts. Auf VCW-Seite punkteten zudem Izabella Rapacz (20), Tanja Großer (14), Jaidyn Blanchfield und Rachel Anderson (je 11) sowie Milana Božić (4). Bei den Schwaben war Krystal Rivers mit 27 Punkten am erfolgreichsten, sie wurde allerdings mehrfach von den Wiesbadenerinnen ausgekontert. 17 Punkte verbuchte Neuzugang Jolien Knollema.

Erster Satz. Der VCW war gleich zu Beginn hellwach, wusste Schwächen in der Stuttgarter Annahme zu nutzen und setzte einige gute Blocks. Konstantin Bitter nahm bereits beim 8:15 im ersten Satz die zweite Auszeit, um gegenzusteuern – allerdings ohne Erfolg. Weiterer Verlauf aus VCW-Sicht: 10:6, 15:8, 19:11, 23:16, 24:19. Rachel Anderson hämmerte schließlich den zweiten Satzball für Wiesbaden zum 25:20 aufs Parkett. 

Zweiter Satz. Das Stuttgarter Publikum freute sich nach längerer Zeit mal wieder über eine Führung des eigenen Teams (4:3). Diese konnte der VCW zunächst nochmal drehen (8:6, 12:11). Ab der Satzmitte zeigten die Hessinnen dann einige weniger saubere Annahmen. Nach 14:14 und 15:15 zog der Gegner davon (17:15, 20:17, 24:17) – der erste Satzball brachte das 25:17 für Stuttgart.

Dritter Satz. Den holte sich der VCW mit 25:22. Man hatte in diesem Abschnitt wiederholt gut auf die Attacken von Krystal Rivers zu reagieren vermocht und bis zum 10:10 immer geführt (4:1, 6:2, 10:6). Ein Zwischenspurt der Heimmannschaft auf 10:10 mit mehreren Punkten in Serie wurde wenig später wieder aufgefangen (13:10, 15:11, 21:17). Izabella Rapacz schlug am Satzende den gegnerischen Block an, was zum 25:22 für den VCW führte. Nach Sätzen stand es somit 2:1.

Vierter Satz. Der amtierende deutsche Meister lief wieder lange Rückständen hinterher (0:1, 7:8, 12:13); erst beim 16:16 konnte man auf Remis stellen. Die Hessinnen gingen umgehend wieder in Führung (17:16, 19:16), mussten dann aber den Ausgleich zum 19:19 hinnehmen. Tanja Großer, Milana Božić und Nina Herelová punkteten im Verlauf nochmals – plötzlich stand es 23:22 für den VCW, man hatte den Spielgewinn schon vor Augen. Die Bitter-Truppe hatte dann aber wieder das Momentum auf ihrer Seite: Nach dem 25:22 Satzgewinn stand es 2:2. Beide Teams mussten die Entscheidung also im Tiebreak suchen.

Fünfter Satz: Die Gastgeberinnen erspielten sich mehrmals die Führung (3:1, 5:3), ehe Izabella Rapacz für den Ausgleich zum 7:7 sorgte. Wiesbaden zog auf 10:7 davon, erzielte gar fünf Punkte in Serie (darunter ein Ass von Milana Božić). Stuttgart konterte unter anderem mit zwei schönen Blocks nacheinander. Nina Herelová brachte den VCW beim 13:13 nochmals auf gleiche Höhe, und beim 13:14 verhinderte sie den Matchgewinn für Stuttgart. Postwendend hatte der VCW eigenen Matchball beim 15:14, wusste den aber nicht zu nutzen. Der letzte Ball landete an diesem Abend im Netz. Allianz MTV Stuttgart gewann den Tiebreak mit 17:15, das Spiel mit 3:2 und sicherte sich zumindest zwei Punkte für die Tabelle. Die Hessinnen hatten alles in allem ein tolles Match geliefert, das man mit ein wenig mehr Glück durchaus mit drei überraschenden Punkten hätte krönen können.

VC Wiesbaden Foto Detlef Gottwald

Der VC Wiesbaden hat drei neue Perspektivspielerinnen für die Positionen Diagonal, Außenangriff und Libera verpflichtet. Celine Jebens und Hannah Hartmann liefen zuletzt für den VC Olympia' 93 Berlin (VCO) auf – dieser Club ist an den größten der sechs DVV-Bundesstützpunkte angedockt. In Berlin werden Talente aus allen Bundesländern im Internat beschult und sportlich professionell gefördert. Dritte im Bunde der Wiesbadener neuen Youngsters ist Antonia Herpich aus Straubing. 

„Eines unserer erklärten Ziele als Ausbildungsverein ist es, vielversprechenden jungen Athletinnen beim VCW die nächsten sportlichen Schritte zu ermöglichen“, sagt VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting. Der Club biete durch seine beiden Mannschaften in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen und in der 2. Bundesliga Süd gute Entwicklungs- und Einsatzmöglichkeiten. 

„Wir freuen uns, dass sich diese Youngsters für den VCW entschieden haben“, betont Headcoach Benedikt Frank. Dazu zählt auch Pauline Bietau als zweite Zuspielerin (wie berichtet). „Alle vier Athletinnen haben hier die Chance, sich auf hohem Niveau zu entwickeln und zu festen Bestandteilen des Profiteams zu reifen. Das bedeutet freilich eine ganze Menge Arbeit.“ Ein wichtiges Kriterium aus Sicht des Clubs sei zudem, dass sich das Training der Profis durch Einbindung hochtalentierter Juniorennationalspielerinnen noch wirksamer gestalten lasse. Die neuverpflichteten Celine Jebens und Antonia Herpich gehören dem Erstligakader an. Hannah Hartmann hat das Spielrecht für die 2. Volleyball Bundesliga.


Über Celine Jebens

Die 19-jährige Diagonale hat einen Zweijahresvertrag beim VC Wiesbaden unterschrieben und ist zunächst als Backup für die erste Besetzung (diese Spielerin melden wir demnächst) eingeplant. Celine Jebens spielte seit ihrem sechsten Lebensjahr beim TSV TB München und wurde in der Jugend zweimal Deutscher Meister. Ende 2018 wurde sie erstmals in den Jugendnationalmannschaftskader berufen (später Kapitänin). 2019 wechselte die 1,88 Meter große Athletin an den Berliner Bundesstützpunkt. Dort sammelte sie Erfahrungen in der Regionalliga (VCO II) und in der 2. Bundesliga Nord (VCO I). 

Statements

Headcoach Benedikt Frank: „Celine hat eine gute Perspektive. Sie ist eine harte Arbeiterin und weiß ihren kontrollierten, schlagkräftigen rechten Arm clever einzusetzen. Als zweite Diagonale wird sie nun wertvolle Erfahrung in der ersten Liga sammeln, um dann im zweiten Jahr belastbare Spielanteile zu bekommen.“

Celine Jebens: „Mein Ziel war schon früh, später Profivolleyball zu spielen. Nun habe ich meinen ersten Vertrag für die 1. Bundesliga in Wiesbaden unterschrieben – und das aus gutem Grund: Ich habe hier bereits während meines letzten VCO-Jahres die Chance bekommen, zeitweilig auch mit den Wiesbadener Profis zu trainieren. Das Team, der Staff, das Zusammenspiel zwischen Athletik-, Kraft- und Balltraining, die regelmäßige Arbeit mit den Physios und die guten Entwicklungsmöglichkeiten sind super. Einiges war neu für mich, etwa die hohe Trainingsintensität. Das ist aber genau das, was mich anspornt. Ich will mir Spielzeit verdienen und hier den nächsten Karriereschritt machen.“ 


Über Antonia Herpich

Die 18-jährige Libera ist für den in der 2. Bundesliga Süd spielenden VCW II gemeldet, trainiert aber bei den Profis mit. Die 1,80 Meter große Abwehrakteurin kommt vom FTSV Straubing und wurde bereits bei NawaRo Straubing in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen eingesetzt. Der Club hatte sich bekanntlich während der vergangenen Saison aus der ersten Liga zurückgezogen. Antonia Herpich hat auch Erfahrung im Sand: 2021 holte sie mit der Bayernauswahl in Wiesbaden den Bundespokal und mit Partnerin Emilia Jordan den Titel bei der Bayerischen Beachvolleyball-Meisterschaft in der Altersklasse U17.

Statements

Benedikt Frank: „Ich kenne Toni aus meiner Zeit bei NawaRo Straubing. Sie ist eine wieselflinke, energiegeladene Spielerin mit großem Potenzial. Derzeit ist sie mit der U19-Nationalmannschaft unterwegs. Das Team ist für die U19-WM Anfang August qualifiziert. Sie wird dort interessante Eindrücke gewinnen und kann dann bei uns von unserer routinierten Libera Rene Sain sehr viel lernen.“

Antonia Herpich: „Beim VCW kann ich meine Ziele verwirklichen. Ich werde nun auf sehr gutem Erstliganiveau trainieren. Ich freue mich auf die nächsten Aufgaben. Hier passt alles super für mich: professionelle Strukturen, ein vielversprechendes Team und eine guter Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen. Ich war öfter in der beeindruckenden Halle am Platz der Deutschen Einheit und war begeistert von der tollen Stimmung. “


Über Hannah Hartmann

Die 18-Jährige kommt aus Lünen, spielte beim VCO Münster und trat zuletzt in der Saison 2022/2023 für den VCO in der 2. Bundesliga Nord an. Die 1,88 Meter große Außenangreiferin steht im Kader der U 19-Nationalmannschaft. Beim VCW wird sie in der zweiten Mannschaft spielen. Als Perspektivathletin trainiert sie auch bei den Profis mit.

Statements

Benedikt Frank: „Hannah ist auch gerade im U19-Nationalteam unterwegs. Sie wird nach ihrer Rückkehr von der WM in Kroatien und Ungarn fleißig an ihrer Performance arbeiten und unsere beiden Wiesbadener Teams kennenlernen. Wir bilden sie hier mit dem klaren Ziel aus, perspektivisch die erste Mannschaft des VCW zu verstärken.“

Hannah Hartmann: „Nach vier Jahren am Stützpunkt Berlin möchte ich nun den nächsten Schritt gehen. Mir gefällt das Konzept des VCW mit zwei Teams. Ich bin sicher, dass ich mich hier gut weiterentwickeln kann, dazu gehört zum Beispiel, mehr Konstanz in die Annahme zu bringen. Auf dem Feld agiere ich sehr emotional, bin aber vor allem hilfsbereit.“

 

Das neue VCW-Team

Dem Erstligateam des VCW gehören neben Celine Jebens und Antonia Herpich wie berichtet an: Tanja Großer und Jaidyn Blanchfield (beide Außenangriff), Nina Herelová und Rachel Anderson (beide Mittelblock), Rene Sain (Libera), Natalia Gajewska (1. Zuspielerin) und Pauline Bietau (2. Zuspielerin). Hannah Hartmann steht im Kader des VCW II, ergänzt aber im Training das Erstligateam als Perspektivspielerin.

Content VCW Foto Hannah Hartmann

Die Vorbereitungen des VC Wiesbaden für die Saison 2023/2024 werden konkreter: Am 19. Juli 2023 entscheidet sich, wann das Team von Headcoach Benedikt Frank auf europäischem Parkett im CEV Challenge Cup auflaufen wird – an diesem Tag findet die Auslosung für alle drei europäischen Wettbewerbe (CEV Champions League Volley 2024, CEV Volleyball Cup, CEV Challenge Cup) statt. Für alle qualifizierten Clubs, insbesondere für einen Europa-Neuling wie den VCW, bedeutet Europa neben der sportlichen Herausforderung einen finanziellen Kraftakt.

Zusätzlicher Finanzbedarf

Zum zweiten Mal in Folge nutzen die Bundesliga-Mannschaften alle ihnen zustehenden zehn Startplätze bei den Frauen und Männern. „Eine Tatsache, die keineswegs selbstverständlich ist“, betont VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting. Der Grund: „Die Qualifikation für Europa erfordert eine parallele Planung zur Bundesligasaison mit erheblichen zusätzlichen Kosten für Administration, Reisen und diverse begleitende Aktivitäten. Das konnten bzw. wollten in der Vergangenheit nicht alle Clubs stemmen.“ Und auch eine Nichtteilnahme bringt Kosten mit sich: Ein qualifizierter Club, der sein Startrecht nicht wahrnimmt, hat 20.000 Euro Ausgleichsgebühr an den Ausrichter der Volleyball Europapokal-Wettbewerbe, die Confédération Européenne de Volleyball (CEV), zu entrichten. 

Sportliche Sicht

Benedikt Frank: „Es ist eine große Ehre, sich mit Teams aus Europa messen zu können. Wir wollen zeigen, dass wir dorthin gehören, und wir freuen uns gewaltig darauf! Dafür brauchen wir freilich einen breiten Kader, der qualitativ mithalten kann, und ebenso Talente, die den Weg weiter mitgehen können. Wenn wir die erste Runde überstehen, bedeutet das für uns, dass wir bis Weihnachten im Rhythmus Mittwoch/Samstag spielen müssen. Das sind gewaltige Belastungen. Es gilt, das Training entsprechend anzupassen. Wir tüfteln noch am Kader. Aber klar ist: Bei uns wird es keine zwei Stammsechsen geben, mit denen wir dann flexibel rotieren könnten. Wir müssen exakt kalkulieren und neue Prioritäten setzen. Der VCW ist kein Krösus, der auf jahrelange Erfahrung und einen auskömmlichen finanziellen Unterbau für Bundesliga plus Europa setzen kann. Nichtsdestotrotz: Wenn man erfolgreich ist, bringt das nun einmal neue Anforderungen mit sich. Suhl LOTTO Thüringen hat es zuletzt im CEV Challenge Cup vorgemacht und eine tolle Performance hingelegt. Das wollen auch wir zeigen. Das Abenteuer Europa gehen wir hochmotiviert an.“

Unterstützer gesucht

Christopher Fetting: „Wir haben uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, unser Startrecht wahrzunehmen. Die Nichtantrittsgebühr hätten wir ohnehin aufbringen müssen. Die internationale Teilnahme hatten wir vor der Saison als mittelfristiges Ziel ausgegeben. Unsere Spielerinnen haben das bereits in der vergangenen Saison nach Platz vier in der Hauptrunde und dem Playoff-Viertelfinaleinzug erkämpft. Das ist eine einmalige Chance nicht nur für unsere Athletinnen, die Trainer und den Club insgesamt, sondern auch für das Sportland Hessen. Der VCW vertritt die deutschen Farben im Ausland. Allen Beteiligten, Fans und anderen Betrachtern von außen muss aber auch klar sein, dass es in diesem und im kommenden Jahr einen immensen administrativen und finanziellen Aufwand zu stemmen gilt. Das geht nicht ohne zusätzliche Beteiligung von Sponsoren. Wir sind mit unseren Partnern im Gespräch und hoffen natürlich auf neue Unterstützer. Dafür haben wir interessante Paket geschnürt.“

Auslosung / Timing

Am 19. Juli 2023 findet im Broadcasting Center Europe (BCE) in Luxemburg die Auslosung für alle drei europäischen Wettbewerbe statt. Die Qualifikationsrunden der CEV Champions League Volley 2024 starten Ende Oktober (noch ohne deutsche Beteiligung), die Gruppenphase beginnt am 7. November 2023. In diesem Wettbewerb treten Meister Allianz MTV Stuttgart und Supercup-Gewinner SC Potsdam an. Die ersten Spiele des CEV Volleyball Cups (mit DVV-Pokalsieger SSC Palmberg Schwerin sowie dem Dresdner SC) und des CEV Challenge Cups (VC Wiesbaden) stehen ab 10. Oktober 2023 auf der Agenda. Wann der VCW ins internationale Geschehen eingreift, steht hingegen erst mit der Auslosung am 19. Juli fest.

Content VC Wiesbaden Foto: Detlef Gottwald

Der VC Wiesbaden hat eine bemerkenswerte Rallye hingelegt, die zum Jahresende 2022 begann und mit dem vierten Tabellenplatz nach der Hauptrunde der 1. Volleyball Bundesliga Frauen endete. Im Viertelfinale der Playoffs um die deutsche Meisterschaft war dann Schluss, weil gegen den favorisierten Dresdner SC in zwei entscheidenden Spielen die letzten Körner fehlten. Dennoch: Weil der Hauptrundensechste VfB Suhl LOTTO Thüringen in seinem Playoff-Viertelfinale gegen den Potsdamer SC auch die Segel streichen musste, wird Wiesbaden erstmals seit 2016 wieder international antreten. Im Oktober steht die erste Paarung im CEV Challenge Cup auf der Agenda – parallel zum Beginn der Bundesligasaison 2023/2024. Geschäftsführer Christopher Fetting und Headcoach Benedikt Frank sind nun dabei, eine schlagkräftige Truppe zu formieren, die in beiden Wettbewerben stabil agieren kann. Die Vertragsgespräche, auch mit potenziellen Neuzugängen, laufen noch auf vollen Touren. Was bereits feststeht: 

WEITER AN BORD

Über Tanja Großer

Wiesbadens Urgestein Tanja Großer hat ihren Vertrag erneut verlängert. Die 29-jährige Außenangreiferin beweist außergewöhnliche Vereinstreue und geht mittlerweile in ihre zwölfte Saison mit dem VCW. Wiesbadens 1,78 Meter große „Nummer 4“ kommt in der abgelaufenen Saison 2022/2023 auf einen Top-Scorer-Wert von 137 (alle Spielelemente) – damit liegt sie im Liga-Ranking auf dem zehnten Platz, den sie sich mit Mannschaftskameradin Lena Große Scharmann (Diagonal) teilt. Tanja Großer wurde in der Hauptrunde fünfmal als MVP geehrt, viermal holte sie die Silbermedaille. Auf mehr goldene Auszeichnungen haben es nur Aneth Németh (9/0, SC Potsdam), Simone Lee und Krystal Rivers (7/0, beide Allianz MTV Stuttgart) sowie Pia Kästner (6/0, SSC Palmberg Schwerin) gebracht. Großers beste Statistikwerte: 247 Angriffspunkte bedeuten Platz fünf im Liga-Ranking. Bei der Annahmeeffizienz (30,1%) belegt sie Rang 18.

Die gebürtige Berlinerin spielte einst im Nachwuchsteam VC Olympia Berlin. Im August 2012 wechselte sie zum VC Wiesbaden. Ihre Erfolge: Jugend- und Junioren-Nationalmannschaft (30 Einladungen), Damen-Nationalmannschaft (zwei Einladungen), DVV-Pokalfinalist mit dem VCW 2013 und 2018.

Über Rene Sain

Auch auf der Libera-Position bleibt eine verlässliche Konstante beim VCW: Rene Sain (Kroatien) hat ihren Vertrag um eine weitere Spielzeit verlängert (bereits am 14. Februar 2023 gemeldet). Statistik: Die 26-Jährige wurde in der Hauptrunde zweimal als MVP ausgezeichnet, einmal gab es Silber. Jeweils Platz vier belegt Sain im Liga-Ranking bei der Annahmeeffizienz und der Quote perfekte/gute Annahme.

ABGÄNGE beim VC Wiesbaden 

Über Jodie Guilliams

Außenangreiferin Jodie Guilliams (Belgien) ist beim VCW nach einer Spielzeit im letzten Spiel der Saison gegen Dresden in der heimischen Halle am Platz der Deutschen Einheit verabschiedet worden. Die 26-jährige VCW-Kapitänin zieht sich aus privaten Gründen aus dem Leistungssport zurück. Mit der 1,81 Meter großen Athletin verliert die 1. Volleyball Bundesliga Frauen eine etablierte Athletin. Die Nationalspielerin wirkte drei Jahre bei den Roten Raben Vilsbiburg und war zuvor auch bei den Ladies in Black Aachen unumstrittene Stammspielerin. Ausgewählte Statistikwerte beim VCW: zweimal MVP und zwei Silbermedaillen, Rang 40 bei den Top-Scorern (alle Spielelemente), Rang 19 bei der Annahmeeffizienz (29,9%).

Über Lena Große Scharmann

Auch Lena Große Scharmann wird in der kommenden Saison nicht mehr für den VCW auflaufen. Die heute 25-Jährige wechselte 2021 vom Vizemeister Allianz MTV Stuttgart zum VCW. Im zweiten Jahr beim VCW kam ihr mehr Verantwortung zu und sie agierte in vielen Matches eindrucksvoll. So erzielte sie im zweiten Spiel der Playoffs gegen Dresden 22 Punkte und war damit Garant für den 3:0-Sieg der Hessinnen. Ausgewählte Statistikwerte nach Abschluss der Hinrunde 2022/2023: einmal MVP sowie drei Silbermedaillen, Rang sechs bei den Angriffspunkten, geteilter Rang zehn bei den Top-Scorern (alle Spielelemente; Wert 137 - wie Tanja Großer), Rang 13 bei den Aufschlagpunkten. 

Auch weitere Abgänge stehen bereits fest:

Liza Kastrup (24 Jahre, Diagonal), Joyce Agbolossou (21, Außenangriff; Frankreich) und Ariadna Priante (21, Zuspiel; Spanien). Während Kastrup ihre zweite Saison beim VCW bestritt, wechselte Priante im vergangenen Jahr von CV Gran Canaria Olímpico nach Wiesbaden. Joyce Agbolossou war nahezu ein Jahr lang verletzt, nachdem sie 2021 aus Frankreich (Volero Le Cannet) zum VCW kam. Die drei Athletinnen zählten nicht zur Stammsechs des VCW und werden nun bei anderen Klubs ihre Chancen suchen.

STATEMENTS

Tanja Großer: 

„Ich bleibe beim VCW, weil diese Saison auch für mich gut gelaufen ist. Ich bin mit dem Team sehr gut klargekommen, und auch abseits des Feldes hatten wir viel Spaß miteinander. Wenn alles stimmt, fühlt man sich halt wohl. Hinzu kommt natürlich die Chance, sich auch international mit der Mannschaft gut zu positionieren. Ich freue mich auf den Kern der Mannschaft, der bleibt, auf die neuen Mitspielerinnen und natürlich auf den Saisonstart. In der Liga wollen wir dort anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Wir wissen, was in uns steckt.“

Lena Große Scharmann: 

„Ich habe meine Zeit in Wiesbaden sehr genossen. Es waren zwei spannende Jahre, und ich habe viele coole Menschen im Club und auch abseits des Feldes kennengelernt. Es hat großen Spaß gemacht, in der wunderbaren Halle vor dem tollen Publikum zu spielen. Diese Atmosphäre ist einmalig in der Bundesliga. Nun stelle ich mich neuen Herausforderungen. Ich wünsche dem VCW viel Erfolg, auch im internationalen Wettbewerb.“

Headcoach Benedikt Frank: 

„Wir sind sehr froh, dass – neben unserer Libera und anderen konstant Starken – unser Dauerbrenner Tanja weiter für den VCW aufläuft. Sie hat eine hervorragende Saison hingelegt. Das liegt freilich auch an der adäquaten Abstimmung für ihren Angriff. Sie performt immer dann besonders gut, wenn das Team insgesamt harmoniert. Das war der Fall. Tanja ist sehr erfahren und versteht immer mehr, wie Volleyball läuft, wann welcher Ball zu spielen ist und wann man den Punkt des Gegners akzeptieren muss. Nicht zu vergessen: Sie ist körperlich super drauf. Man darf also davon ausgehen, dass sie noch ein paar Jahre spielt.“

Lena hat es in der der abgelaufen Saison hervorragend gemacht. Sie hat das Zocker-Gen und war lange Zeit bei den Top-Scorerinnen in der Spitzengruppe. Wir bedanken uns bei ihr für tolle Spiele mit vielen Angriffspunkten und beeindruckenden Blockaktionen. Für ihren neuen Weg wünsche ich ihr alles Gute. Man muss irgendwann auch mal eine andere Richtung einschlagen, um sich woanders weiterzuentwickeln.“

„Bei Liza, Joyce und Ariadna haben wir das Potenzial gesehen. Für die Stammsechs hat es dennoch nicht gereicht. Alle drei gehören aber aufs Feld. Ich freue mich darauf, auch diese Athletinnen in der neuen Saison wiederzusehen oder von ihnen zu hören bzw. zu lesen. Ich bedanke mich herzlich und wünsche ihnen viel Glück bei ihren neuen Vereinen.“

VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting: 

„Ich bedanke mich im Namen der ganzen VCW-Familie bei allen Athletinnen, insbesondere bei den Spielerinnen, die nicht mehr im blauen bzw. magentafarbenen Trikot auflaufen werden. Sie alle sind Teil der Mannschaft, die nach dem Stotterstart von unseren Trainern Benedikt Frank, Christian Sossenheimer und Olaf Minter noch zu einem tollen Saisonabschluss gecoacht wurde. Wir formieren derzeit den neuen Kader und sind sehr zuversichtlich. Der VCW schafft es schließlich immer wieder, talentierte, aber auch erfahrene Spielerinnen nach Wiesbaden zu holen. Mit Rene und Tanja haben wir im Hinblick auf die Konstanz im Team schon mal wichtige Pflöcke einschlagen können und ich hoffe, bald weitere vermelden zu können. Die Volleyballbegeisterten dürfen sich auf jeden Fall wieder auf eine schlagkräftige Truppe freuen.“

VC Wiesbaden Foto: Detlef Gottwald

Nach 116 Spielminuten war das Aus in der alles entscheidenden Partie des Play-off-Viertelfinales um die deutsche Meisterschaft der 1. Volleyball Bundesliga Frauen besiegelt. Der VC Wiesbaden musste sich dem favorisierten Dresdner SC mit 1:3 (21:25, 17:25, 25:23, 22:25) in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit geschlagen geben. Dennoch feierten 1.703 Zuschauer die Mannschaft des Trainertrios Benedikt FrankChristian Sossenheimer und Olaf Minter zum Ende der anstrengenden Saison: Weil der VfB Suhl LOTTO Thüringen wenige Minuten zuvor im Tiebreak gegen den SC Potsdam verlor, hat sich der VCW für den internationalen CEV Challenge Cup qualifiziert, der ab Oktober ausgespielt wird.

Beim Trainerteam und der Mannschaft kam kurz nach dem Spiel allerdings noch keine rechte Freude darüber auf, denn man haderte nach dem 1:3 gegen die DSC Volleys mit den vergebenen Chancen, die sich in diesem dritten Match geboten hatten. Das Halbfinale war das große Ziel, aber an diesem Abend war der Gegner wie schon im ersten Spiel in Wiesbaden schlichtweg abgeklärter. Der VCW konnte das Niveau des zweiten Spiels in Dresden, das man überraschend deutlich mit 3:0 gewann, über weite Teile des Matches nicht abrufen. Lange Ballwechsel gewann in den allermeisten Fällen dieses Mal die Mannschaft von Cheftrainer Alexander Waibl, die zumindest in den ersten beiden Sätzen in allen Elementen überlegen war. Der VCW fand lange keinen Rhythmus und konnte nur reagieren. Das Zuspiel war oft nicht präzise genug, Aufschläge gingen zuweilen in entscheidenden Momenten ins Netz und auch der Block war oft kein echtes Hindernis. Der Dresdner SC zog sein Spiel über Annick Meijers (Niederlande), Ágnes Pallag (Ungarn), Monique Strubbe und Jennifer Janiska munter weiter auf, ohne in den ersten beiden Sätzen ernsthaft in Gefahr zu geraten.

Wiesbadens Diagonale Lena Große Scharmann – im zweiten Spiel noch Matchwinnerin mit 22 Punkten – konnte wegen einer Schmerzen im Knie nicht voll angreifen. Beim Stand von 13:18 im zweiten Satz nahm Benedikt Frank die 24-Jährige aus dem Spiel und brachte in einem Doppelwechsel Ariadna Priante (Spanien) und die deutsch-französische Außenangreiferin Joyce Agbolossou. Im dritten und vierten Satz galt es dann für Agbolossou als Diagonalangreiferin, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Die 21-Jährige löste ihre Aufgabe gut; am Ende standen zehn Punkte in ihrer Statistik. 

Agbolossou und ihre Mannschaftskameradinnen schüttelten sich nach dem 0:2-Satzrückstand noch einmal: Der VCW agierte nun mutiger und kaufte dem Gegner in Satz drei eins ums andere Mal den Schneid ab. Abzusetzen vermochte sich indes keiner, die Zuschauer beklatschten lautstark die knappen VCW-Führungen und sahen diverse Male Einstand (6:6, 10:10, 17:17, 21:21). In der Crunchtime hatten die Wiesbadenerinnen den längeren Atem: Außenangreiferin Tanja Großer markierte das vielumjubelte 25:23. 

Auch den vierten Satz konnte der VCW lange eng gestalten. Man lag zeitweilig sogar mit drei Punkten in Front (10:7), geriet dann aber wieder in Rückstand (12:15, 16:20). Mittelblockerin Rachel Anderson (USA), Tanja Großer und Joyce Agbolossou machten zwar nochmal Dampf (17:20, 19:20, 20:21), aber bei 22 Punkten war für die Hessinnen dann Schluss – das letzte Ausrufezeichen der Partie setzte Jennifer Janiska mit einem Dankeball zum 25:22. Die Waibl-Schützlinge fielen sich nach dem 2:1-Playoff-Endergebnis glücklich in die Arme. Sie bestreiten nun ihr Halbfinale gegen Allianz MTV Stuttgart und sind überdies im europäischen CEV Cup vertreten. 

Libera Sophie Dreblow wurde als MVP mit der Goldmedaille ausgezeichnet, Silber ging an Tanja Großer. Punktbeste Wiesbadenerinnen waren Großer (16), Jodie Guilliams (11) und Joyce Agbolossou (10). Auf Dresdner Seite waren Annick Meijers (21), Monique Strubbe (18) sowie Jennifer Janiska und Ágnes Pallag (je 12) am erfolgreichsten.

Statements

Benedikt Frank: „So kurz nach dem Spiel tut es schon weh. Wenn man in Wiesbaden die Chance hat, mit einem Heimspielsieg ins Halbfinale der Playoffs einzuziehen, und dann mit leeren Händen dasteht, ist das bitter. Es hat nicht wirklich viel gefehlt, aber wir haben noch nicht die nötige Erfahrung, um im Modus Best of 3 abgezockt zwei Partien zu gewinnen. Dennoch: Wenn man sieht, welchen Weg wir in dieser Saison gegangen sind, ist das super. Wir haben uns im vergangenen Jahr das Ziel gesetzt, in zwei bis drei Jahren international zu spielen und das haben wir nun schon vorher geschafft. Ich spreche auch meinen Co-Trainern ein großes Lob aus. Wir haben unsere Aufgaben sehr gut neu strukturiert, und ich kann versprechen, dass wir noch neue, gute Ideen auf Lager haben.“

Rene Sain (Libera): „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben die große Herausforderung nicht wie erhofft meistern können. Unser Matchplan ist leider nicht aufgegangen. Wir hätten unseren tollen Zuschauern gerne ein besseres Spiel und einen Sieg geboten. So schnell kommt ja so eine Chance nicht wieder. Aber nachdem wir nach der Achterbahnfahrt in dieser Saison am Ende noch den vierten Platz und die Playoffs erreicht haben, bin ich sehr zuversichtlich für die kommende Spielzeit.“

Christopher Fetting (VCW-Geschäftsführer): „Ich habe es ja mehrfach betont: Das Erreichen des Viertelfinales ist ein super Ergebnis. Und nun haben wir uns mit einem nochmal wirklich großen Volleyballfest aus dieser Saison verabschiedet. Es ist grandios, wie die Zuschauer nach jedem Punkt mitgehen, auch bei Rückständen. Wiesbaden ist eine ganz besondere Hochburg im deutschen Frauenvolleyball. Ich bedanke mich bei allen, die uns in dieser Spielzeit wieder so großartig unterstützt haben – auf der Tribüne und hinter den Kulissen. Und natürlich gebührt auch unseren Sponsoren und Partnern ein wirklich großes Dankeschön, denn ohne sie könnten wir den erheblichen Aufwand nicht stemmen. Wir sind schon längst in der Planung für die neue Saison und nun kommt auch der internationale Wettbewerb dazu. Wir können als eine der bekanntesten Sportmarken Wiesbadens und beliebtes hessisches Frauensportteam interessante Möglichkeiten bieten, eine Unterstützung lohnt sich da ganz sicher.“

VC-Wiesbaden Foto: Detlef Gottwald

VC Wiesbaden gewinnt in Dresden mit 3:0

Der VC Wiesbaden hat geliefert. Und wie! Nach 78 Spielminuten stand tatsächlich ein 3:0 (25:22, 25:20, 25:20) auf der Anzeigentafel in der fast ausverkauften Dresdner Margon Arena. 2.811 Zuschauer waren rund um das Spielfeld Zeugen, als der VCW im ICE-Tempo durch die Sätze rauschte. Damit hat das Team von Benedikt Frank eindrucksvoll den Ausgleich nach Spielen (Modus „Best of 3“) im Playoff-Viertelfinale zur deutschen Meisterschaft der 1. Volleyball Bundesliga der Frauen geschafft. Das bedeutet: Am Mittwoch (19:30 Uhr) kommt es zum Showdown in der Wiesbadener Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit (19:30 Uhr). Der Sieger steht im Halbfinale und ist damit sicher im Europapokal vertreten.

Die Hessinnen haben ihr Glück nun wieder in der eigenen Hand – davon war nach der 0:3-Heimniederniederlage gegen den Dresdner SC am 8. April nicht ohne weiteres auszugehen. Zur Erinnerung: Wiesbaden war gut, musste sich aber den besseren Favoriten beugen. Ganz anderes Bild dann in Match zwei, das von Wiesbaden als „Alles-oder-nichts-Spiel“ ausgerufen worden war. Der Druck auf Kapitänin Jodie Guilliams, Tanja Großer (beide Außenangriff), Lena Große Scharmann (Diagonal), Rachel Anderson und Nina Herelová (beide Mittelblock), Natalia Gajewska (Zuspiel) und Libera Rene Sain war immens groß, aber die bewährte Stammsechs hat diese Last an- und das Heft in die Hand genommen. Stichworte: unbändiger Siegeswille, klare Fokussierung, hohe Konzentration, schnelles erstes Tempo, kaum Missverständnisse und wenig Eigenfehler, standhafte Defensive und stabile Annahme (von der die Schnellangreiferinnen profitierten), hoher Aufschlagdruck – dass alles bei vielen kreativen Lösungen. 

Ein super Abend hatte auch Diagonalangreiferin Lena-Große Scharmann erwischt. Die 24-jährige machte 22 Angriffspunkte, leistete sich kaum Missgriffe und wurde verdient als beste Spielerin der Begegnung geehrt. Die silberne Medaille holte sich Neu-Dresdnerin Annick Meijers (19 Angriffspunkte), die in der Hinrunde noch für den VCW auflief. Wiesbadens Mittelblockerinnen Rachel Anderson und Nina Herelová steuerten jeweils elf Angriffspunkte bei. Tanja Großer (9) kam zunächst schwer ins Spiel, konnte dann aber in Satz zwei und drei einen Gang zulegen. Ein Auszug aus der Statistik belegt den starken Auftritt der Hessinnen: Gesamtpunkte: VCW 63, DSC 50; Blockpunkte: VCW 11, DSC 2. Die in Spiel eins glänzend aufgelegten Dresdnerinnen Jennifer Janiska, Ágnes Pallag (beide Außenangriff) und Kayla Haneline (Mittelblock) fanden in Spiel zwei nicht zu ihrer gewohnten Form. Zudem war Libera Linda Bock wegen einer im Training erlittenen Knieverletzung nicht mit von der Partie.

Der Satzverlauf

In Satz eins begann der VCW stark (4:1, 11:7, 16:11). Der komfortable Vorsprung schmolz dann zwar nochmal (beim 17:15 riet Benedikt Frank, im Block länger zu warten), aber sein Team ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und lag weiterhin in Front. Beim 24:20 hatte man vier Satzbälle. Alexander Waibl brachte noch Julia Wesser für Ágnes Pallag, konnte aber das 25:22 für den Gast aus Wiesbaden nach 36 Spielminuten nicht mehr verhindern. 

In Satz zwei wechselte die Führung mehrfach, aber der VCW behielt sein hohes Tempospiel bei. Für dieses Match bezeichnend: Wiesbaden gewann die meisten der langen Ballwechsel (wie beim 11:10 durch Lena Große Scharmann) und spielte sein System unbeirrt zu Ende. Nach 16:12 (angeschlagener DSC-Block), 18:15 (Jodie Guilliams) und 24:20 (wieder vier Satzbälle) machte die gut aufgelegte Nina Herelová den Sack zu – ihr Angriffsball wurde vom gegnerischen Block ins Aus geschlagen (25:20).

Auch im dritten Satz kamen die Frank-Schützlinge zu keiner Zeit in die Bredouille. Dresden konnte zwar nach VCW-Führung (6:3) durch Annick Meijers auf 7:7 ausgleichen, sah sich dann aber wieder Rückständen gegenüber. Der weitere Satzverlauf für den VCW: 11:7, 14:10, 18:14 (clever gedrückt: Natalia Gajewska), 21:15 (Lena Große Scharmann). Benedikt Frank wechselte ohne Not nochmal für eine gefühlte Minute Joyce Agbolossou für Rachel Anderson ein (und wieder aus) und auch Ariadna Priante kam noch auf ein paar Spielsekunden für Natalia Gajewska aufs Feld. Fünf Matchbälle hatte der VCW am Ende (24:19); der vierte brachte dann das vielumjubelte 25:20 bezeichnenderweise durch Lena Große Scharmann – und damit den 3:0-Sieg, den Ausgleich nach Spielen (1:1) sowie das Entscheidungsmatch am 19. April. 

Statements

Benedikt Frank: „Das war eine sehr gute Leistung – vor allem im Kopf. Das freut mich so sehr! Dass die Mannschaft sich ein drittes Spiel gegen den Favoriten erkämpft hat, ist mega cool und macht mich stolz. Wir haben uns im Vorfeld ein paar Dinge einfallen lassen. Wichtig war, dass wir nur auf uns geschaut haben. Dresden hat keine Mittel gegen uns gefunden. Nicht zu vergessen: Sie sind ohne die verletzte Libera Linda Bock angetreten und mussten sich neu justieren. Heute hat man bei uns gesehen: Auch wenn es bei einer Spielerin mal nicht optimal läuft, haben wir ein Team, in dem sich jeder gegenseitig helfen kann, und dies auch in einer vollen Hütte wie in Dresden unter Beweis stellt.“

Lena Große Scharmann (Diagonal): „Wir haben dem Druck standgehalten, sind dieses Mal viel selbstbewusster aufgetreten und haben von Anfang an Vollgas gegeben. Und weil wir das bessere Aufschlag-Annahmespiel gezeigt haben, hatten wir mehr Möglichkeiten, unser System aufzuziehen. Nun freuen wir uns auf das nächste Alles-oder-nichts-Spiel in eigener Halle, das wird jetzt ein echter Knaller!“

Christopher Fetting: „Unsere Mannschaft hat daran gearbeitet, das abzustellen, was im ersten Spiel gefehlt hat. Das ist überzeugend gelungen, wie man sehen konnte und darauf können wir zurecht stolz sein. Ich betone nach wie vor: Dresden ist auch am Mittwoch Favorit. Ich hoffe aber sehr darauf, dass unsere Kulisse uns den entscheidenden Schub geben wird. Der Ticket-Shop ist geöffnet.“

VC Wiesbaden Foto Detlef Gottwald

VC Wiesbaden verliert Zuhause mit 0:3

Es war ein enges Match auf Augenhöhe, allerdings mit dem besseren Ende für den Gast: Im Hinspiel der Playoffs um die Meisterschaft musste sich der VC Wiesbaden am Ostersamstag in der heimischen Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit dem Dresdner SC mit 0:3 beugen, bot aber dennoch eine gute Leistung (23:25, 21:25, 22:25). Die Sächsinnen waren an diesem Abend schlichtweg einen Tick entschlossener und hatten am Ende der Sätze den längeren Atem. Die MVP-Medaille in Gold ging an Dresdens Außenangreiferin Ágnes Pallag (Ungarn), die silberne holt sich Wiesbadens Kapitänin Jodie Guilliams (Außenangriff; Belgien).

1.238 Zuschauer sahen ein spannendes Match, bei dem sich keine der Mannschaften mit mehr als vier Punkten absetzen konnte, mehrere Challenges, strittige Schiedsrichterentscheidungen, eine Reihe Aufschlagfehler auf beiden Seiten und lange, attraktive Ballwechsel, die allerdings meist der Gast für sich entschied. Auch der Block der DSC Volleys stand besser: Elf an der Zahl verbuchte die Truppe von Alexander Waibl, während der VCW nur viermal mit diesem Element punktete. Dennoch gehen die Athletinnen von Cheftrainer Benedikt Frank nicht chancenlos in die Rückpartie in Dresden am 15. April (17:00 Uhr). Sollte der VCW die Niederlage dort wettmachen können, kommt es am 19. April in Wiesbaden (19:30 Uhr) zum Entscheidungsspiel. Der Sieger zieht ins Halbfinale der Playoffs ein; dann gilt erneut der Modus „Best of 3“.

Zum Spiel gegen den Dresdner SC

Benedikt Frank begann alle drei Sätze mit der Stammsechs Jodie Guilliams und Tanja Großer (beide Außenangriff), Lena Große Scharmann (Diagonal), Rachel Anderson und Nina Herelová (beide Mittelblock), Natalia Gajewska (Zuspiel). Libera: Rene Sain. Außenangreiferin Joyce Agbolossou kam sporadisch in der Crunchtime zum Einsatz. Der VCW ging im ersten Satz zunächst mit 2:0 in Führung und glich im Verlauf nach Rückständen wieder aus (5:5, 9:9, 13:13). Die Führung wechselte ständig, kein Team vermochte sich entscheidend abzusetzen. Beim 16:14 durch Außenangreiferin Tanja Großer lag der VCW wieder mit zwei Punkten vorn, was Dresden aber schnell egalisierte (16:16, 18:18, 21:21). Der DSC präsentierte sich in der heißen Phase stabiler und versenkte gleich den ersten Satzball zum 25:23. Der Gast hatte vor allem durch hohes Risiko  beim Aufschlag Wirkung erzielt. Man spielte dabei vornehmlich auf Jodie Guilliams. Nationalspielerin Jennifer Janiska agierte im Angriff mit viel Übersicht und punktete verlässlich. Gegen den Einbeiner der Dresdnerinnen fand der VCW keine Mittel.

Auch im zweiten Satz vermochte sich keine Mannschaft mit mehr als drei Punkten abzusetzen. Dresden lag immer wieder leicht in Führung, der VCW glich mehrfach aus (9:9, 13:13, 17:17). Hallensprecher Tobias Radloff animierte die begeisterten Zuschauer zwischenzeitlich zur La-Ola-Welle. In der Crunchtime fanden dann wiederum die Waibl-Schützlinge die besseren Lösungen (21:18, 24:19). Der VCW wehrte sich zwar bei Matchbällen des Gegners tapfer, um am Ende doch noch den Kürzeren zu ziehen (21:25). Die Hessinnen zeigten sich in der Abwehr verbessert, punkten jedoch aus der eigenen Abwehr heraus zu wenig. Dresden überzeugte mit physisch starkem Block sowie Variabilität im Zuspiel und Angriff (gut: Ágnes Pallag).

Im dritten Satz sah es anfangs so aus, als könnte der VCW einen Satz zu seinen Gunsten entscheiden – schließlich lag man auch nach DSC-Führungen wiederholt selbst wieder vorn (5:3, 9:6; 19:18, 20:19). Beim 20:21 nahm Benedikt Frank eine Auszeit, die den Flow des Gegners indes nicht mehr stoppen konnte. Mit 25:22 holte sich der Dresdner SC den Satz, den Sieg und das 1:0 im ersten Duell dieses Viertelfinales. Obgleich das Frank-Team im letzten Abschnitt mit besserem Spielaufbau und präsenterem Block auftrat, kam es zu keinem zählbaren Erfolg mehr. Die DSC Volleys nutzten in den entscheidenden Momenten schlichtweg ihre Chancen konsequenter. 

Statements

Benedikt Frank: „Auf einen Nenner gebracht: Wir waren gut, aber Dresden war heute ein bisschen besser. Ein Grund waren die unfassbar risikoreichen, sehr guten   Aufschläge. Wir haben konstant gespielt, sind zu keiner Zeit eingebrochen und haben auch im zweiten und dritten Satz neue Energie entfacht. Das gibt uns Mut fürs Rückspiel. Ein paar Prozente mehr können wir schon noch drauflegen. Wir werden jetzt zum Beispiel daran arbeiten, bei Bedarf rascher gegen Jennifer Janiska umzustellen, und wir werden insgesamt ‚dreckiger‘ auftreten. Aber bitte nicht vergessen: Wir sind als Vierter in die Playoffs gerutscht und haben diesen tollen Platz gar nicht gebührend feiern können bisher.“

Jodie Guilliams (VCW-Kapitänin): „Wir haben nicht genug Durchschlagskraft gehabt, um Dresden in die Knie zu zwingen. Der große Aufschlagdruck des Gegners hat uns zuweilen ausgebremst. Das können wir eindeutig besser und das wollen wir am kommenden Samstag in der Margon Arena zeigen. Ich hoffe sehr, dass wir uns dann am 19. April nochmal in unserer Halle präsentieren können. Wir wollen ins Halbfinale. Die Chance ist noch da.“

Christopher Fetting (VCW-Geschäftsführer): „Wir konnten den Heimvorteil leider nicht für uns nutzen. Jetzt geht’s kommenden Samstag in Dresden nochmal aufs Ganze. Mit einem Auge schaut man aber natürlich auch auf die anderen Begegnungen. Dass Suhl gegen den SC Potsdam gewonnen hat, ist für uns indes keine gute Nachricht. Denn sollte Suhl auch das zweite Spiel gewinnen, ist für den VCW der Start im Europapokal passé. Auf uns lastet jetzt dadurch noch ein bisschen mehr Druck, aber noch ist nichts verloren.“

VCW Foto Detlef Gottwald

Anna Wruck wechselt aus Finnland zum VCW

Mit der Neuverpflichtung von Anna Wruck formt sich der Kader des VC Wiesbaden für die neue Saison weiter.

Die Mittelblockerin aus den USA wechselt aus der Mestaruusliiga, der finnischen 1. Liga, vom Club Pölkky Kuusamo nach Deutschland. „Zum einen habe ich mich für den VC Wiesbaden entschieden, weil mich die deutsche Liga schon immer begeistert hat“, so Anna Wruck. „Zum anderen habe ich von allen Seiten nur Gutes über den Verein gehört. Ich freue mich darauf, ein so engagiertes Trainer- und Spielerteam zu haben, mit denen ich zusammenarbeiten darf.“

Die 27-Jährige kommt mit großen Ambitionen zum VCW: „Ich hoffe, dass ich Erfahrung und Energie in das Team einbringen kann und dass wir alle daran arbeiten können, an die Spitze der Liga zu gelangen. Die großartigen Fans können uns dabei helfen, indem sie zu den Spielen kommen und uns unterstützen!“

VCW-Cheftrainer Christian Sossenheimer, der die neue Spielerin wie üblich per Videoanalyse sichtete, erhofft sich von der Neuverpflichtung mehr als nur guten Volleyball. „Mit 1,88 Metern Körpergröße bringt sie gute Voraussetzungen mit und hat auch athletisch einiges vorzuweisen“, so Sossenheimer. „Auch was Körpersprache auf dem Feld angeht hat sie uns gut gefallen. Wir erhoffen uns dadurch einen positiven und unterstützenden Effekt – neben den volleyballerischen Hauptaufgaben wie Block und Schnellangriff.“

„Ich freue mich darauf, Wiesbaden zu einem weiteren Zuhause zu machen und hoffe ein bisschen über die Gegend und meine Herkunft zu lernen, da ich zum Teil Deutsche bin“, so Wruck. Ihre Volleyballkarriere begann sie 2007 an der Santiam Christian School in Neuseeland. Danach folgten Stationen an der Tulane University in New Orleans (USA), bei den Shirley Silverbacks (Neuseeland), den Hungast Haladas (Ungarn) und dem AJM/FC Porto (Portugal), mit dem sie 2018/19 den Portuguese Cup gewann.

Die Kaderplanung für den VCW geht weiter. Neben Anna Wruck sind bisher Lena Vedder, Frauke Neuhaus, Renate Bjerland, Selma Hetmann, Lisa Stock und Julia Wenzel für die kommende Saison unter Vertrag – weitere Gespräche laufen.

Content VC Wiesbaden Spielbetriebs GmbH Foto: Jouni Ronkainen

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Auch das gehört zum Profi-Volleyball: Zuspielerin Nynke Oud und Mittelblockerin Nathalie Lemmens verlassen das Erstliga-Team des VC Wiesbaden.

Die Niederländerin Nynke Oud und die Belgierin Nathalie Lemmens waren in den vergangenen beiden Spielzeiten fester Bestanteil des VCW-Kaders. Die erfahrenen Spielerinnen werden künftig neue Wege gehen. „Das gesamte Team dankt Nynke und Nathalie für die tolle Zeit und für ihre Leistung. Wir sind sicher, dass beide ihren Weg gehen werden und hoffen, dass sie einige Erfahrungen aus ihrer Zeit in Wiesbaden für die Zukunft nutzen können“, so VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting.

Die Kaderplanung für die kommende Saison geht trotz der schwierigen Umstände aufgrund des Coronavirus weiter. Der VCW ist in Gesprächen und kann bereits durch noch bestehende Verträge und Verlängerungen mit sechs Spielerinnen in der ersten Mannschaft planen.

Content VC Wiesbaden Spielbetriebs GmbH Foto: Detlef Gottwald

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