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Supercup-Match gegen Top-Team Berlin endet 0:3

„Ein Finale verliert niemand gern, vor allem wenn es das erste in einer fünf Jahre jungen Vereins­geschichte ist", stellte United Volleys-Cheftrainer Juan Manuel Serramalera nach der wenig überraschenden 0:3 (27:29, 22:25, 22:25)-Niederlage gegen Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys im comdirect Supercup fest. Schob aber gleich hinterher: „Der Auftritt meiner Mannschaft in ihrem ersten richtigen Match war alles andere als enttäuschend." In der Tat verkauften sich seine corona-bedingt weitgehend neu besetzten „Juaniteds" am Sonntagnachmittag knapp eineinhalb Stunden lang teuer, „wobei man nicht vergessen darf, dass wir einige auf diesem Niveau weitgehend unerfahrene Spieler dabeihatten." Einer von denen durfte sich am Ende sogar doch noch über eine Siegestrophäe freuen: Der gerade erst 18-jährige Frankfurter Ben Bierwisch wurde nach einem Online-Zuschauervoting als „Most Valuable Player", also als wertvollster Spieler der Partie, ausgezeichnet.

Starke Zuspiel-Leistungen auf beiden Seiten

„Big Ben" hatte mit zwei unbekümmerten Angriffen – einmal perfekt blockfrei gespielt vom erfahrenen belgischen United-Regisseur Matthias Valkiers – auch dafür gesorgt, dass in Satz eins tatsächlich der Underdog gegen den großen Favoriten vorlegte. Valkiers stand über das ganze Spiel hinweg dem Berliner Weltstar auf der Zuspielposition, Sergey Grankin aus Russland, in keiner Weise nach. Die beiden Top-Steller der vergangenen Saison verwöhnten das Publikum in der Fraport Arena mit Pässen vom Feinsten. Bis zum 18:18, als Nationalspieler Noah Baxpöhler den brasilianischen Olympiasieger Eder Carbonera im Hauptstadt-Trikot staubtrocken abblockte, blieben die Hausherren auf Augenhöhe. Wenig später egalisierte der aus Friedrichshafen an den Main gewechselte Diagonalangreifer Daniel Malescha gleich mehrere Satzbälle der BR Volleys. Sogar die Chance, selbst noch einmal in Führung zu gehen, war in der Verlängerung da, bevor Berlins Samuele Tuia aus dem Hinterfeld zum 29:27 vollstreckte.

In Durchgang zwei marschierten die United Volleys direkt wieder voran, waren nach einem Service-Winner von Jakob Günthör und einem Valkiers-Block gar mit 18:15 in Front. Die Gelegenheit zum 20:16 verpasste Noah Baxpöhler knapp, kurz darauf hatten die Gäste, bei denen Cody Kessel anstelle des geschonten Hauptangreifers Ben Patch auf Diagonal zum Einsatz kam, durch ein Eder-Ass den Spieß umgedreht. Die Probleme am Satzende und der 0:2-Rückstand schienen die Uniteds in der Folgezeit aus dem Tritt gebracht zu haben. 11:16 lagen sie im dritten Abschnitt bereits hinten. Es folgten eine Aufschlagserie von „Hammertim" Tim Grozer in bester Familientradition und ein Bierwisch-Angriff zum 19:19-Ausgleich. Damit war noch einmal für Spannung gesorgt, mehr war auch nach der Einwechslung des langjährigen DVV-Kapitäns Jochen Schöps nicht drin. Den ersten, verfrühten Berliner Jubel erstickte Matthias Valkiers noch im Keim, als er einen Ball vom Anschreibertisch kratzte. Kurz darauf setzte jedoch der französische Nationalspieler Timothée Carle den Schlusspunkt zum 22:25. 

„Mussten vieles von Grund auf neu erarbeiten"

„Wir waren sehr konservativ mit den Corona-Vorkehrungen und hatten darum kaum Testspiele, deshalb hat mir sehr gut gefallen, wie meine Spieler heute, erstmals unter Wettkampf­bedingungen, mit dieser Situation umgegangen sind," lobte Coach Serramalera. Immerhin fehlte mit dem Langzeitverletzten Floris van Rekom der wohl gefährlichste Angreifer, Ersatzmann Rodrigo Quiroga war erst in der Nacht zuvor aus Argentinien gelandet und wird sich noch mit dem Team einspielen müssen, bevor er zur erhofften Verstärkung werden kann. „Unser Ziel ist, jeden in der Mannschaft individuell im technischen und taktischen Bereich voranzubringen", erläuterte der Cheftrainer. „Dabei mussten wir uns vieles in kurzer Zeit von Grund auf neu erarbeiten – von Spielsystemen über die Annahmeordnung bis zum Block-Abwehr-Verhalten. Angesichts dessen bin ich absolut zufrieden."

Starke Form bescheinigte er Daniel Malescha, mit 17 Punkten Topscorer und zusammen mit dem Berliner Tuia Gewinner des comdirect-Schecks für den „Fastest Service". Ebenso den beiden Mittelblockern Baxpöhler und Günthör sowie dem japanischen Libero Satoshi Ide, der zahlreiche Aufschläge entschärfte. Auch der junge Bierwisch habe „viel Verantwortung übernommen und ist auf einem guten Weg, sich an die Anforderungen und den Rhythmus zu gewöhnen, die einem in der höchsten deutschen Spielklasse abverlangt werden." Nichtsdestotrotz ist bei den United Volleys noch einige Luft nach oben. „Wenn die Runde in den nächsten Wochen erst einmal Fahrt aufnimmt, werden wir uns noch stärker präsentieren", verspricht Serramalera. Die nächste Gelegenheit gibt es am kommenden Samstag erneut in eigener Halle. Um 19.30 Uhr treffen die Frankfurter zum Bundesliga-Auftakt auf die SVG Lüneburg. Tickets für die Begegnung, bei der weiterhin ein striktes Hygienekonzept gilt, gibt es auf www.unitedvolleys.reservix.de.  

Quelle: Pressemeldung United Volleys Frankfurt - United Volleys/Corinna Seibert

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