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United Volleys Frankfurt holen Außenangreifer Robin Baghdady

Wer mit 22 Jahren schon zwei Meister- und ebenso viele Pokaltitel einheimsen konnte, in drei Ländern gespielt hat und von dem deutschen Volleyball-Guru schlechthin als das vielleicht größte einheimische Talent seit der Jahrtausendwende geadelt wurde, der hat bei der Suche nach einem neuen Verein gewöhnlich die Qual der Wahl. So ist es kein Wunder, dass sich bereits im vorigen Jahr sowohl die United Volleys als auch ihr heutiger Cheftrainer Christophe Achten – damals noch in Diensten der Netzhoppers KW – unabhängig voneinander um Robin Baghdady bemühten. Der Außen-/Annahmespieler entschied sich damals allerdings für das Angebot des Champions League-Teilnehmers Berlin Recycling Volleys. Von dort wechselt er nun als frischgebackener Deutscher Meister an den Main.  

„Ich verfolge Robins Karriere seit mehreren Jahren. Schon auf dem College in Canada war er ein absolut herausragender Spieler", lobt Christophe Achten. Bei den „Bobcats" der Brandon University spielte Baghdady ein Jahr lang auch zusammen mit seinem künftigen United-Teamkollegen James Weir. Mit 2,05 Meter bringt er für einen Außenangreifer ein absolutes Gardemaß mit. „Er ist ein völlig anderer Spieler als Viktor Lindberg oder auch als Linus Hüger und damit eine perfekte Ergänzung", stellt der United-Coach fest: „Stark im Aufschlag, vor allem aber mit enormer Aggressivität am Netz ausgestattet – im Block wie im Angriff." Trotz dessen jungen Alters hat Achten allerhöchste Erwartungen an Baghdady, „der auch für mich eines der deutschen Top-Talente ist."

Genetisch optimale Voraussetzungen

Darin stimmt der Belgier mit Trainer-Legende Stelian Moculescu überein. Der erklärte schon vor einiger Zeit, er habe seit dem späteren dreimaligen „Volleyballer des Jahres" Björn Andrae keinen Annahmespieler mehr von dieser Qualität gesehen. Das war bei der B-Nationalmannschaft, für die Robin Baghdady bereits nominiert war. In der Schweiz geboren, aber mit deutschem Pass ausgestattet, muss er allerdings noch mindestens ein Jahr warten, bevor er auch offiziell für das Nationalteam aufschlagen darf. Seine Herkunft dürfte zugleich mitverantwortlich für seine exzellenten Anlagen sein: Vater Jalal spielte einst für sein volleyballbegeistertes Heimatland Iran und kam später als Profi nach Deutschland. Mutter Juliane war unter ihrem Mädchennamen Schlipf 1986 WM-Teilnehmerin mit den DVV-Frauen.

Seinen allerersten Auftritt nach der Rückkehr vom Studium in Kanada hatte Baghdady auch in der Mainmetropole, im Oktober 2020 beim Berliner Supercup-Erfolg in der Fraport Arena. Vom Meistertitel einmal abgesehen, verlief die drauffolgende Saison für ihn noch nicht ganz nach Wunsch. Konnte er in den Testspielen, etwa gegen Christophe Achtens Netzhoppers, noch glänzen, warf ihn danach eine längere Verletzungspause zurück. In seiner zweiten Bundesliga-Spielzeit geht es für ihn deshalb vor allem um Court-Time, die er bei den United Volleys reichlich bekommen dürfte. „Bei uns kann und soll Robin zeigen, was er alles draufhat", ist sich sein künftiger Coach sicher.

Auf Heidis Spuren

„Ich sehe hier eine große Gelegenheit, unter dem neuen Trainer mein Potenzial auszuschöpfen", gibt dieser die Vorschusslorbeeren zurück, „außerdem sind die Uniteds ein sehr angesehener Club, über den ich von anderen Spielern viele gute Dinge gehört habe." Seine künftige Mannschaft sieht er als „sehr gute und interessante Mischung aus jüngeren und erfahreneren Spielern." „Ich glaube, dass wir Chancen haben, in allen Wettbewerben weit zu kommen, und bin wirklich gespannt, wie sich das Team im Laufe der Saison entwickeln wird", kann es Baghdady, der schon im Alter von 19 Jahren zu seinem ersten Europapokal-Einsatz kam, kaum erwarten, in Frankfurt loszulegen. Wie für Zuspieler Leon Dervisaj geht es für ihn demnächst aus dem Alpenland in die Bankenmetropole – gewissermaßen auf Heidis Spuren, aber garantiert mit glücklicherem Ausgang.

Quelle und Foto: Pressemeldung United Volleys Frankfurt

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