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Freigänger zu 10 Jahren Haft verurteilt weil er bei Freigang eine Joggerin getötet hat

Ein vorbestrafter Mann wurde vom Landgericht Göttingen zu zehn Jahren Haft verurteilt, nachdem er während eines Freigangs aus dem Maßregelvollzug eine Frau getötet hatte. Das Gericht befand den 59-Jährigen für schuldig, die Frau im September 2021 am Rand eines Maisfeldes in Moringen bei Göttingen erstochen zu haben. Das Urteil lautet auf Totschlag.

Aufgrund seiner psychischen Erkrankung wurde der Mann während des langen Verfahrens im geschlossenen Vollzug untergebracht, wobei drei Monate bereits als verbüßt gelten. Zusätzlich zur Haftstrafe wurde angeordnet, dass der Mann nach der Verbüßung in Sicherungsverwahrung kommt. Diese Maßnahme gilt für Menschen, die auch nach einer langen Haftstrafe als gefährlich eingestuft werden. Sie werden für unbestimmte Zeit untergebracht, bis sie nicht mehr als gefährlich gelten. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

Der Vorsitzende Richter bezeichnete die Tat als den "Tiefpunkt" im Leben des Täters und betonte, dass angesichts des grausigen Verbrechens keine mildere Strafe möglich sei. Obwohl es sich um einen Indizienprozess handelte, hatte das Gericht keine Zweifel an der Schuld des Mannes, der die Tat zu Beginn des Prozesses bestritten hatte.

Das Gericht ging davon aus, dass die Tat spontan geschah und dass der Mann möglicherweise in seiner Steuerungsfähigkeit eingeschränkt war. Das Motiv für den Angriff bleibt jedoch unklar, da der Täter sich nicht dazu äußerte. Die 64-jährige Frau wurde vermutlich angegriffen, als sie das Maisfeld betrat, um sich zu erleichtern.

Diese Tat reiht sich in eine Serie von ähnlichen Gewaltverbrechen ein, die der Täter begangen hat. Der Deutsche, der bereits fast 44 Jahre in Gefängnissen oder Maßregelvollzugsanstalten untergebracht war, wurde immer wieder straffällig, wenn er Lockerungen erhielt. Der Richter wies darauf hin, dass der Täter wiederholt Frauen mit einem Messer angegriffen und verletzt habe. Es wurde betont, dass der Täter viel Frust in sich trage, der sich letztendlich immer in Gewalt gegen Frauen entlade.

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