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Schlaganfall, wie man wieder zurück in das Leben findet

Ein Schlaganfall stellt einen schweren Schicksalsschlag dar, den niemand seinem ärgsten Feind wünscht. Laut der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (https://www.dsg-info.de) erleiden in Deutschland jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall, eine der häufigsten Todesursachen. Trotz dieser belastenden Realität gibt es für Betroffene Hoffnung. Moderne Therapieansätze eröffnen Chancen, die vor einigen Jahrzehnten noch nicht vorhanden waren.

Chance auf ein selbstständiges Leben nach dem Schlaganfall

Obwohl die Akuttherapien heute fortschrittlicher sind, führt ein Schlaganfall oft zu dauerhaften Beeinträchtigungen. Durch schnelles Handeln und gezieltes Training besteht jedoch oft die Möglichkeit, nach einem Schlaganfall ein weitgehend selbstständiges Leben zu führen. Durch das gezielte Training verlorener Fähigkeiten können Behinderungen erheblich gemildert werden. Selbst wenn nicht alles wieder so wird wie zuvor, haben viele Betroffene die Möglichkeit, ihr Leben ohne fremde Hilfe zu gestalten.

Die Festlegung der Behandlungsziele ist zunächst entscheidend. Ob Betroffene direkt von der Akutklinik in die Rehabilitation überführt werden, hängt von der Schwere des Schlaganfalls ab. In der Rehabilitationsklinik wird dann ein individueller Therapieplan erstellt. Prof. Dr. Anna Gorsler, Ärztliche Direktorin der Neurologischen Fachkliniken in Beelitz-Heilstätten, betont die Bedeutung dieses Schritts: "Ein Bewegungsmensch wird vielleicht sagen: Mir ist nichts wichtiger, als wieder gehen zu können." Dies könnte dann das Hauptziel sein. Ein anderer Patient hingegen ist möglicherweise zufrieden, wenn er wieder im Sitzen ein Buch lesen kann.

Frühzeitige Erkennung von Schluckstörungen ist entscheidend

Die Physiotherapie konzentriert sich zunächst darauf, wieder das Stehen und Gehen zu erlernen. Die Untersuchung der Betroffenen und die Bewertung ihrer Beschwerden sind dabei ausschlaggebend für die Auswahl der Trainingsmethode. Gorsler betont, dass dies insbesondere davon abhängt, ob die Person bereits selbstständig gehen kann oder nicht, und wenn nicht, wie viel Unterstützung sie benötigt.

Nach einem Schlaganfall sind oft das Sprachverständnis und das Sprechen beeinträchtigt. Daher beginnen Logopädinnen und Logopäden so früh wie möglich mit den ersten Sprechübungen. Besonders wichtig ist die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Schluckstörungen. Etwa 50 Prozent der Betroffenen leiden nach einem Schlaganfall an akuten Schluckstörungen, von denen sich viele wieder zurückbilden, während etwa 25 Prozent längerfristige Schwierigkeiten haben. Weitere wichtige Maßnahmen, wie die Neuropsychologie zur Erkennung komplexer Störungen oder die Ergotherapie, bei der die oberen Gliedmaßen im Alltag wieder eingesetzt werden, tragen dazu bei, die Lebensqualität nach einem Schlaganfall zu verbessern.

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