Wer sich schon immer mal mit Sebastien Ogier auf einer Schotterpiste, die quer durch den Wald führt, messen wollte, kann dies in WRC7 tun.
Das Spiel fixiert sich ausschließlich auf die Welt des Rally Sports. Die bekannten Größen wurden hierbei nicht vergessen, ebenso wenig die Autos und Strecken, auf denen sich alles abspielt.
Das Ganze ist so gesehen ein Vor- als auch Nachteil in einem, denn durch die Fixierung bleiben einem nicht sehr viele andere Möglichkeiten, als Karriere oder Online-Spiel, um das Spielerlebnis auch auf längere Sicht zu festigen.
Aber der Reihe nach:
Sobald man das Spiel das erste Mal startet, darf man sich zunächst einer Fahrprüfung unterziehen, die ermittelt, wie gut die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit dem Auto und mit der Strecke, usw. sind, damit das Spiel eine Empfehlung für den Schwierigkeitsgrad aussprechen kann.
Hat man dies geschafft, so kann es auch schon losgehen; doch womit?
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Solo-Spiel:
Den Fahrtest kann man hier auch wiederholen, wenn man sich mit nach den Optionen und Einstellungen für die passende Tastenbelegung entschieden hat.
Grundsätzlich ist diese nämlich R2 – Beschleunigen; L2 – Bremsen; Kreis – Handbremse; Quadrat – Respawn; L1 – Licht; R1 – Scheibenwische; Linker Knüppel – Lenkung; linke oder rechte „Pfeiltaste“ – Kamera ändern
Ob man dadurch besser abschneidet, zeigt sich im individuellen Fall.
Das schnelle Spiel ist selbstverständlich die Variante, für die man sich entscheidet, wenn man nur mal eben ein oder zwei Rallys fahren, oder aber, wenn man neue Strecken kennen lernen möchte. Denn hier stehen Einem sämtliche Rallys und Etappen als auch alle Teams und Wagen von der WRC, der WRC2 und der WRC Junior zur Verfügung.
Bei der angepassten Meisterschaft, kann man die Strecken, die man fahren möchte frei auswählen und kann in dieser Form ungeliebte Strecken auslassen. Das lohnt sich aber erst so wirklich, wenn man überhaupt Strecken kennt. Bei mir fiel dies also aus, da ich prinzipiell keine der Rallys kannte.
Die Karriere. Der wohl interessanteste Modus für Solospieler, wie ich einer bin. Um irgendwie Langzeitfreude an diesem Spiel zu haben, sollte die Karriere also schon etwas bieten.
Man beginnt seine Karriere in der WRC Junior, also der untersten Ebene. Dort hat man die Auswahl zwischen drei Teams, die ein wenig unterschiedlich aufgestellt sind. Zwar sind die Autos von den Werten her gleich, aber es gibt spezielle Teamboni, wenn ich das so richtig verstanden habe. Bei einem ist der Schaden um 5% verringert, während bei einem anderen 5% mehr Geschwindigkeit aber dafür 5% höherer Schaden aufgeführt wird. Das dritte Team ist ausbalanciert. Nachdem ich meine Fahrkünste analysiert habe, war es die beste Wahl auf 5% weniger Schaden zu setzen.
Nach ein paar Rennen habe ich gemerkt, dass ein Rennwochenende aus 5 Etappen besteht, die am Ende zusammengerechnet werden. Wer dann am schnellsten war gewinnt die entsprechende Rally. Aber es gibt auch jeweils einen Extrapunkt für das Gewinnen einer dieser Etappen.
Zudem kann man sich ansehen, ob das Team mit einem zufrieden ist oder eben nicht. Am Rennwochenende müssen auch hier und da Reparaturen am Auto vorgenommen werden und dafür gibt es selbstverständlich Zeitlimits. Werden diese überschritten, so muss man mit Zeitstrafen leben. Nun, in dem einfachen Modus ist das fast obsolet, da das Auto kaum Schaden nimmt.
Des Weiteren kann man über den Reiter „Media“ schauen, ob einen Nachrichten erreichen. Darunter können dann sogar Vertragsangebote anderer Teams sein. Für so etwas bin ich aber derzeit noch zu schwach und habe zu wenige Rennen gefahren. Dafür ist jedes Rennen, jede Etappe, eine neue Herausforderung. Sei es durch die Uhrzeit, das Wetter oder natürlich durch die Beschaffenheit des Untergrunds, auf dem man fahren muss.
Durchaus ein interessanter Modus, der mir auf die ersten Blicke und Rennen gefällt. Ich bin neugierig und gespannt darauf, wie die eigene Karriere verläuft, wenn auch viele Punkte und Siege dazukommen werden.
Multiplayer:
Hier gibt es mehr als das reine Onlinespiel, denn auch für das lokale Vergnügen kann WRC7 genutzt werden. Dabei funktioniert dies entweder im Split-Screen oder aber im Hot Seat Modus, bei dem bis zu 8 Personen teilnehmen können.
Selbstverständlich kann man sich auch online mit anderen Fahrern messen, was ich selbst aber nicht machen möchte, es sei denn, ich habe Lust mich grandios zu blamieren.
Herausforderung:
Diese Herausforderungen gibt es auch in anderen Spielen. Eine bestimmte Rally gilt es in Bestzeit zu fahren. Die Gegner sind in diesem Fall andere Spieler. Wer sich also einen Platz ganz vorne sichern möchte, muss das Spiel wirklich gut beherrschen, damit es was werden kann. Ansonsten schaut man, so wie ich, in die Röhre. Aber auch dafür gibt es Punkte für die Drivercard. Was sie genau bringt ist mir noch nicht so ganz klar. Aber man kann dort zumindest seine insgesamt gefahrenen Kilometer anzeigen lassen und noch ein paar andere Dinge.
Grafik, Sound, Steuerung / Fahrverhalten:
Grafisch ist das Spiel auf einem recht guten Level. Wobei ich gestehen muss, dass mich die Landschaft kaum interessiert, wenn ich versuche irgendwie auf der Strecke zu bleiben. Aber es wurde an so ziemlich alles gedacht. Von netten Bäumen und Felsen, über Abhänge und Barrikaden und natürlich auch Zuschauer. Die Autos sehen ihren Originalen sehr ähnlich, was ich sehr gut finde. Es gibt keine Minimap der Strecke; dafür aber einen Beifahrer.
Beim Sound bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich Autos verschiedener Hersteller auch wirklich unterschiedlich anhören. Ich meine leichte Unterscheide gehört zu haben, aber vielleicht sind hier meine Ohren nicht auf die einzelnen Motorlaute genügend geschult. Fakt ist aber, dass Beschleunigen und Bremsen, sowie das Driften und Rutschen und die aufgewirbelten Steine absolut gut zu hören sind. Auch das Überfahren von Grünzeug macht sich bemerkbar. Hin und wieder kann man auch dem Geschrei der Zuschauer lauschen, wenn man dafür Zeit hat. Ein sehr wichtiger Bestandteil im Bereich Sound ist der Beifahrer, denn dieser erklärt einem die Strecke. Sobald man sich mit diesem Beifahrer und seinen vielen Hinweisen zu Kurven usw., angefreundet hat, kann man seine Informationen auch besser wahrnehmen und diese mit dem Streckenverlauf in Verbindung bringen.
Bei der Steuerung und dem Fahrverhalten fällt deutlich auf, dass es sehr schwierig ist das Auto zu kontrollieren. Insbesondere dann, wenn man auf Schotterpisten oder bei Regen unterwegs ist. Ich muss mich schon sehr konzentrieren, damit ich eine einigermaßen fehlerfreie Rally-Etappe hinbekomme. Und das gelingt nicht immer. Hier und da bricht das Auto aus oder lässt sich nicht mehr wirklich steuern. Das ist zwar auf der einen Seite frustrierend in manchen Situationen, aber auf der anderen Seite ist es genau das, was eine Rally in dieser Form auch ausmacht. Persönlich finde ich, dass dieser Bereich wahrscheinlich sehr nah an die Realität rankommt. Zwar habe ich keinen Vergleich mit der Realität, aber dafür einen Eindruck, wie schwer es ist, eine Rally mit geringem Schaden und hoher Geschwindigkeit zu überstehen.
Mein Fazit zu WRC7:
Es macht recht viel Spaß und ist fahrerisch sehr fordernd. Unkonzentriert lässt sich das Spiel kaum bewältigen. Es wird Einem viel fahrerisches Können abverlangt. Gerade im Bereich der Fahrzeugkontrolle in Verbindung mit dem Untergrund und der Geschwindigkeit muss man auf vieles achten. Ich denke, dass das Spiel das Rallyfeeling durchaus näherbringt und somit für Rennsportfreaks als auch Rallyfans richtig gut ist. Noch offen ist für mich die Frage, wie lange die Karriere den Spielspaß aufrechterhalten kann. Das wird sich bei Zeiten zeigen.