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Ringelröteln: Was Eltern und Schwangere wissen sollten – Gefahren, Symptome und Schutzmaßnahmen

Rote Wangen und rote Flecken sind charakteristische Merkmale einer Ringelröteln-Infektion. Diese Erkrankung, die meist harmlos bei Kindern verläuft, kann für Ungeborene eine erhebliche Gefahr darstellen. Besonders Schwangere, die noch keine Immunität gegen das Parvovirus B19 aufgebaut haben, sollten auf Prävention achten, da eine Infektion ernsthafte Folgen für das Baby haben kann.

Typischer Verlauf und Symptome

Die Ringelröteln verlaufen klassischerweise in zwei Phasen. Zunächst treten allgemeine Erkältungssymptome wie Gliederschmerzen, Fieber und Müdigkeit auf. Nach etwa fünf Tagen entwickelt sich der typische Hautausschlag, der sich zunächst auf den Wangen zeigt („rote-Wangen-Syndrom“) und später girlandenförmig auf Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß ausbreitet.

Ansteckung oft vor der Diagnose

Eine besondere Herausforderung bei den Ringelröteln ist die Ansteckungsgefahr. Sie ist am höchsten, bevor der charakteristische Ausschlag auftritt, und kann auch bei symptomlosen Betroffenen bestehen. Sobald der Ausschlag sichtbar wird und die Diagnose bestätigt ist, ist das Ansteckungsrisiko in der Regel bereits geringer. Kinder, denen es ansonsten gut geht, dürfen die Kita oder Schule besuchen – vorausgesetzt, ein Kinderarzt hat die Diagnose bestätigt und keine anderen Infektionen vorliegen.

Gefahr für Schwangere und Ungeborene

Während die Infektion bei gesunden Kindern meist mild verläuft, kann sie für Ungeborene schwerwiegende Konsequenzen haben. Schwangere Frauen, die nicht immun gegen das Virus sind, können die Infektion auf den Fötus übertragen. Die Gefahr ist besonders groß in den ersten 20 Schwangerschaftswochen. In dieser Zeit kann das Virus zu Fehlgeburten oder schweren Komplikationen wie einer Anämie (Blutarmut) des Fötus führen, die schlimmstenfalls Herzinsuffizienz oder einen Hydrops fetalis (Flüssigkeitsansammlungen im Körper) verursacht. Glücklicherweise führen weniger als zehn Prozent der Infektionen in der frühen Schwangerschaft zu solchen Komplikationen.

Wie können sich Schwangere schützen?

Für Mütter von kleinen Kindern, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, gibt es einige wichtige Schutzmaßnahmen:

  1. Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife ist essenziell, da viele handelsübliche Desinfektionsmittel gegen das Virus nicht wirksam sind.
  2. Mund-Nasen-Schutz: Wenn das Kind Symptome zeigt, sollte die Mutter einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um eine Übertragung zu verhindern.
  3. Minimierter Kontakt: Bei einem Ringelröteln-Ausbruch in der Kita oder Schule sollte die Schwangere ihren Aufenthalt in der Einrichtung so kurz wie möglich halten oder das Kind vorübergehend zu Hause betreuen.

Im Verdachtsfall sofort den Arzt kontaktieren

Wenn der Verdacht auf eine Ringelröteln-Infektion besteht, sollten Schwangere umgehend eine gynäkologische Praxis aufsuchen. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss darüber, ob eine Immunität besteht oder ob eine akute Infektion vorliegt.


Fazit: Prävention und Aufmerksamkeit sind entscheidend

Ringelröteln sind für die meisten Kinder harmlos, können aber für Schwangere und Ungeborene schwerwiegende Folgen haben. Eine rechtzeitige Diagnose und die Einhaltung einfacher Hygienemaßnahmen können jedoch dazu beitragen, das Risiko einer Übertragung zu minimieren. Eltern und Schwangere sollten daher bei typischen Symptomen wie Hautausschlägen oder einem Ausbruch in der Umgebung besonders aufmerksam sein.

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