Regelmäßige Tierarztbesuche mit der Katze: Stressfrei durch richtiges Training
Regelmäßige Tierarztbesuche sind für die Gesundheit von Katzen unerlässlich, doch sie sind oft mit erheblichem Stress für Tier und Halter verbunden. Dieser Stress führt nicht selten dazu, dass wichtige Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen unterbleiben. Dabei lassen sich Katzen besser auf diese Situationen vorbereiten, als allgemein angenommen. Ein gezieltes Katzentraining kann dabei helfen, die Bindung zwischen Tierhalter und Stubentiger zu intensivieren und den Tierarztbesuch stressfreier zu gestalten.
Die Bedeutung von Frühgewöhnung
Ein Tierarztbesuch bedeutet für Katzen in erster Linie Kontrollverlust und Stress, da sie aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden. Die natürliche Reaktion darauf ist Flucht oder Verstecken. Um dies zu vermeiden, sollten Katzen frühzeitig an solche Situationen gewöhnt werden. Experten sind sich einig, dass auch Katzen erziehbar sind und gut lernen können. Daher ist es ratsam, bereits im jungen Alter mit der Erziehung zu beginnen.
Übungen für Zuhause
Einfache Übungen, wie das Untersuchen von Augen, Ohren, Maul, Pfoten und Bauch, können bereits zu Hause durchgeführt werden. Besonders das Anfassen der Pfoten, das viele Katzen nicht mögen, sollte geübt werden. Dies erleichtert später die Blutentnahme beim Tierarzt. Auch der After- und Genitalbereich sollte regelmäßig kurz angeschaut werden, damit sich die Katze daran gewöhnt.
Medical Training mit positiven Signalen
Das sogenannte Medical Training geht noch einen Schritt weiter und basiert auf bestimmten Signalen und positiver Verstärkung. Beispielsweise kann geübt werden, dass nach dem Signal "Zähne" ins Maul geschaut wird und das Stillhalten unmittelbar belohnt wird. Diese Methode kann auch für das Untersuchen der Pfoten, das Abhören des Herzens oder das Verabreichen von Augentropfen angewendet werden. Tricks wie das Auf-die-Seite-legen, Pfötchen geben oder das Maul auf Kommando öffnen, erleichtern nicht nur den Tierarztbesuch, sondern auch die tägliche Pflege zu Hause. Der Verhaltensmechanismus dahinter ist, dass der Katze die Kontrolle über ungewohnte Situationen zurückgegeben wird.
Vorbereitung auf den Transport
Katzen sollten sich in einer Transportbox sicher fühlen, was zu Hause spielerisch und mit Leckerlis trainiert werden kann. In der "sicheren" Box fällt dann auch das Autofahren leichter. Nach der Ankunft beim Tierarzt ist es hilfreich, einen geeigneten Platz für die Box oder den Korb zu wählen. Katzen fühlen sich sicherer, wenn sie aus einem geschützten Bereich heraus ihre Umgebung beobachten können. Viele Praxen bieten dafür erhöhte Stellflächen oder räumlich getrennte Wartebereiche für Hunde und Katzen an. Auch mit Pheromonen behandelte Decken können der Katze zusätzlich Sicherheit geben.
Im Behandlungszimmer
Im Behandlungszimmer selbst ist ein ruhiger und entspannter Umgang wichtig. Immer mehr Praxen sind auf die Behandlung von Katzen spezialisiert und entsprechend ausgestattet und ausgebildet. Es zahlt sich aus, wenn bestimmte Handgriffe für die Katze durch das häusliche Training mit positiven Empfindungen verknüpft sind.
Fazit
Wenn Katze und Katzenbesitzer gut vorbereitet sind, verliert der Tierarztbesuch seinen Schrecken. Am Ende kommt dies der Gesundheit der Katze zugute, da regelmäßige Untersuchungen und Impfungen ohne Stress durchgeführt werden können. Ein gezieltes Training und die richtige Vorbereitung können somit wesentlich zur Lebensqualität und Gesundheit der Katze beitragen.