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Gefahr durch Kohlenmonoxid: Defekte Gasheizgeräte als potenzielle Gesundheitsrisiken

Defekte Gasheizgeräte stellen ein erhebliches Risiko für die Gesundheit dar. Das Atemgift Kohlenmonoxid (CO), das bei fehlerhaftem Betrieb austreten kann, ist mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar, aber hochgradig gefährlich. Laut einer aktuellen Erhebung des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks wiesen im Jahr 2023 etwa 86.000 Gasfeuerungsanlagen in Deutschland einen kritischen CO-Gehalt von über 1.000 ppm auf.

Millionen Heizanlagen mit fossilen Brennstoffen in Betrieb

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland über 19 Millionen Heizanlagen mit fossilen Brennstoffen betrieben, darunter rund 14,4 Millionen Erdgas-Heizanlagen und etwa 5 Millionen Öl-Heizanlagen. Gesetzlich vorgeschriebene Überprüfungen durch Schornsteinfeger brachten alarmierende Ergebnisse zutage:

  • Mehr als 121.000 Gasfeuerungsanlagen hatten einen CO-Gehalt zwischen 500 und 1.000 ppm. Hier wurde eine Wartung empfohlen.
  • 86.000 Anlagen überschritten die gefährliche Marke von 1.000 ppm CO, was zu Mängelmeldungen mit Fristsetzungen führte.

Die regelmäßige Kontrolle durch das Schornsteinfegerhandwerk ist entscheidend, um die Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen zu minimieren.

Unsichtbare Gefahr in der kalten Jahreszeit

Kohlenmonoxid ist besonders heimtückisch, da es geruchlos, unsichtbar und geschmacklos ist. Es kann innerhalb kürzester Zeit zu gesundheitlichen Schäden führen. In hohen Konzentrationen ist es tödlich. Die Gefahr steigt im Winter, wenn Heizgeräte intensiver genutzt werden. Defekte Heizungsanlagen oder verstopfte Schornsteine können dazu führen, dass CO-haltige Abgase unbemerkt in geschlossenen Räumen entweichen und sich ansammeln.

Dr. Hella Körner-Göbel von der Initiative „CO macht K.O.“ warnt: „Erste Symptome einer Vergiftung wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel werden oft unterschätzt. Besonders gefährlich ist der Betrieb von Heizpilzen oder Holzkohlegrills in Innenräumen.“ CO kann ungehindert durch Wände und Decken dringen und sogar aus benachbarten Räumen oder Wohnungen in den eigenen Wohnbereich gelangen.

Frühzeitige Warnung durch CO-Melder

Schornsteinfeger und Mediziner raten dringend dazu, CO-Melder in Räumen mit Gasheizgeräten oder Kaminöfen zu installieren. Julia Bothur, Vorständin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, erklärt: „CO-Melder sind eine einfache, aber effektive Schutzmaßnahme, die frühzeitig Alarm schlägt, wenn die CO-Konzentration gefährlich wird.“

Empfehlungen zur Vorbeugung von Kohlenmonoxid-Vergiftungen

Die Initiative „CO macht K.O.“ und der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks geben folgende Empfehlungen:

  1. Regelmäßige Kontrolle von Heizungsanlagen und Schornsteinen durch einen Schornsteinfeger.
  2. Keine Nutzung von Grills, Heizstrahlern oder Notstromaggregaten in geschlossenen Räumen.
  3. Ausreichende Frischluftzufuhr bei raumluftabhängigen Heizungen und Geräten sicherstellen.
  4. Installation von CO-Meldern in Räumen mit Verbrennungseinrichtungen sowie in allen Aufenthaltsräumen.

Handlungsempfehlung für Haushalte

Um das Risiko einer Kohlenmonoxidvergiftung zu minimieren, sollten Haus- und Wohnungsbesitzer nicht nur auf die regelmäßige Wartung ihrer Heizungsanlagen achten, sondern auch präventive Maßnahmen wie die Installation von CO-Meldern ergreifen. Diese kleinen Geräte können Leben retten und bieten einen wirksamen Schutz vor den unsichtbaren Gefahren des giftigen Gases.

Für mehr Informationen über die Gefahren von Kohlenmonoxid und wie Sie sich und Ihre Familie schützen können, besuchen Sie die Webseite der Initiative „CO macht K.O.“ oder wenden Sie sich an Ihre örtliche Schornsteinfeger-Innung.

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