Alzheimer und Demenz: 7 häufige Irrtümer aufgeklärt
Die Alzheimer-Krankheit ist von vielen Missverständnissen umgeben. Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) räumt mit sieben weit verbreiteten Irrtümern auf, um Klarheit in dieses komplexe Thema zu bringen.
1. Alzheimer ist nicht gleich Demenz
Entgegen der landläufigen Meinung sind Alzheimer und Demenz nicht identisch. Demenz ist ein Oberbegriff für über 50 verschiedene Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit. Alzheimer stellt mit etwa zwei Dritteln aller Fälle die häufigste Form der Demenz dar.
2. Alzheimer betrifft nicht nur Senioren
Auch jüngere Menschen können an Alzheimer erkranken. Etwa 5% der Alzheimer-Patienten sind unter 65 Jahre alt. Bei dieser "Frühdemenz" spielen genetische Faktoren eine größere Rolle.
3. Behandlungsmöglichkeiten trotz fehlender Heilung
Obwohl Alzheimer derzeit nicht heilbar ist, gibt es Behandlungsmöglichkeiten. Medikamente können den Krankheitsverlauf verlangsamen und Begleitsymptome lindern. Nicht-medikamentöse Therapien fördern Selbständigkeit und Wohlbefinden.
4. Alzheimer ist nicht ansteckend
Die Krankheit überträgt sich nicht durch normalen Kontakt oder Pflege. Trotz seltener Ausnahmen bei bestimmten medizinischen Behandlungen in der Vergangenheit besteht im Alltag kein Ansteckungsrisiko.
5. Alzheimer ist eine Krankheit, keine normale Alterserscheinung
Entgegen hartnäckiger Behauptungen ist Alzheimer eine eigenständige neurodegenerative Erkrankung mit charakteristischen Gehirnveränderungen, die nicht zwangsläufig zum Altern gehören.
6. Genetische Faktoren erhöhen das Risiko, determinieren aber nicht
Eine Alzheimer-Erkrankung der Eltern bedeutet nicht automatisch, dass auch die Kinder erkranken werden. Genetische Varianten können das Risiko erhöhen, führen aber nicht zwangsläufig zum Krankheitsausbruch.
7. Todesursache sind Begleiterkrankungen, nicht Vergesslichkeit
Alzheimer-Patienten sterben nicht, weil sie vergessen zu atmen. Im fortgeschrittenen Stadium erhöht sich die Anfälligkeit für Infektionen aufgrund des geschwächten Immunsystems, was häufig zur Todesursache wird. Diese Aufklärung über häufige Irrtümer trägt dazu bei, das Verständnis für Alzheimer zu verbessern und Stigmatisierungen abzubauen. Weitere Forschung und öffentliche Aufklärung bleiben entscheidend im Kampf gegen diese herausfordernde Krankheit.