Wieder einmal ist in Zusammenarbeit mit All-About-Football ein weiteres Interview entstanden. Florian Hillenbrand ist ein junger O-Liner, der beim GFL2 Aufsteiger eine gute Saison gespielt hat. Er stand uns Rede und Antwort zu vielen Fragen.
Das Titelbild wurde uns gestellt und wurde von Duke Miles aufgenommen. Vielen Dank für die Nutzungserlaubnis.
Hallo und vielen Dank Florian, dass Du Dir die Zeit nimmst, auf einige Fragen von uns zu antworten.
Direkt als Erstes: Wie groß ist Deine Freude, dass ihr den Aufstieg in die GFL2 geschafft habt?
Riesig! Der Aufstieg in die GFL2 war seit Anfang der Season unser Ziel.
Es ist einfach super zu wissen, dass sich die ganze harte Arbeit und die Zeit, die jeder Einzelne von uns investierte, gelohnt hat.
War die Aufstiegsfeier ausschweifend und gab es „Verluste“?
Eine richtige Aufstiegsfeier gab es nicht. Das Spiel war ja an einem Sonntag, viele von uns mussten am Tag darauf wieder arbeiten gehen, Da bleibt leider keine Zeit für eine ausschweifende Party. Ein paar von uns haben sich in Darmstadt noch auf ein Bier getroffen. Aber die Busfahrt nach unserem Meisterschaftsspiel gegen die Trier Stampers hatte es in sich! Mehr möchte ich dazu auch nicht sagen. Was im Bus passiert, bleibt im Bus!
Ich glaube, dass wir gar nicht weiter ins Detail gehen möchten. Sprechen wir lieber über Dich.
Wie kamst Du überhaupt zum American Football?
Das ist eigentlich eine ziemlich langweilige Geschichte. Bevor ich mit American Football anfing, habe ich jahrelang eine andere Sportart ausgeübt, bis diese mir keinen Spaß mehr machte und ich etwas Neues ausprobieren wollte. Irgendwie bin ich auf American Football und die Darmstadt Diamonds gestoßen und habe dann im Winter 2016 direkt beim Strength & Conditioning Training mitgemacht. War eine gute Entscheidung!
Als Offenisve Lineman hast Du permanent Kontakt zu Deinen Gegenspielern. Wie ist das für Dich? Macht Dir das Spaß?
Auf jeden Fall! Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn wir als O-Line unsere Gegner dominieren können, den Running Backs große Gaps aufmachen und ein Spiel mit null eigenen QB Sacks beenden. Natürlich macht es auch Spaß, mal einen gegnerischen Linebacker „wegzuballern“!
Welche alternativen Positionen kannst Du spielen? Spielst Du sie auch?
Kurz und knapp: Keine.
Seit wie vielen Jahren bist Du Spieler bei den Diamonds?
Das war jetzt meine zweite Season, die ich bei den Diamonds spiele.
Schwierige Frage so kurz nach dem Aufstieg, aber wirst Du bleiben oder kannst Du Dir auch einen Wechsel innerhalb der GFL2 oder gar in die GFL vorstellen, wenn ein Team anfragt?
Ich bin nicht das Kaliber von Spieler, das durch besonders außerordentliche Leistungen heraussticht. Da gibt es andere bei uns im Team.
Hast Du irgendwelche Marotten vor einem Spiel oder einen Glücksbringer, auf den Du nicht verzichten kannst?
Ehrlich gesagt keins von beidem. Ich versuche einfach, die Gamedaystimmung aufzunehmen und nur noch Football zu denken, alles andere auszublenden.
Was machst Du, wenn Du nicht gerade Football spielst oder trainierst?
Neben American Football habe ich sonst nicht viele Hobbies. Ich habe eine Dauerkarte für den SV Darmstadt 98. Da gehe ich gerne mit einem Kumpel ins Stadion und schaue den Lilien zu.
Verfolgst Du die NFL und wenn ja, wer ist dort Dein Favorit?
Natürlich! Ich bin Fan von den Carolina Panthers. Hoffentlich kommen sie dieses Jahr in den Playoffs weiter und scheiden nicht wieder in der Wildcard-Runde aus.
Interessant ist nun auch die vergangene Saison.
Acht Spiele – Acht Siege. Wart Ihr konkurrenzlos in der Regionalliga Mitte?
Uns konnte in dieser Season keiner das Wasser reichen. Der einzige ernst zu nehmende Gegner waren manchmal wir selbst. Beim Auswärtsspiel gegen die Kassel Titans standen wir uns selbst im Weg und konnten nicht mit unserem Darmstadt Diamonds Football glänzen, wie es sonst der Fall war.
Welches war das schwierigste Spiel in der Regionalliga Mitte für Dich / Euch?
Wie schon erwähnt, das Spiel in Kassel war anders als die anderen. Aber wir wussten, was wir falsch gemacht haben und dementsprechend reagiert.
Hattest Du einen Lieblingsgegner? Eine Mannschaft oder einen speziellen Gegenspieler.
Mein Lieblingsgegner ist unsere eigene D-Line. Ich würde sagen, wir hatten die beste D-Line der Liga. Wenn einem die Besten schon im Training gegenüberstehen, ist die Herausforderung am Gameday nicht mehr ganz so groß.
Im Vergleich zu den anderen beiden Ligen im Süden hattet ihr deutlich weniger Spiele und wart knapp zwei Monate ohne Wettkampfspiel. War das ein Nachteil beim ersten Relegationsspiel in Biberach?
Ja, wir waren einfach noch nicht zu 100 % wieder in unserem Modus. Und mit den Beavers, die eine hervorragende Season gespielt haben, hatten wir einen Gegner auf Augenhöhe. Aber wir sehen uns 2019 wieder. Da bekommen wir unsere Revanche.
Wie hast Du das Spiel gegen die Fursty Razorbacks erlebt oder durchlebt (emotional)?
Das Spiel gegen Fursty war krass. Wenn man vor dem Spiel im Spielertunnel steht und weiß, es geht um alles oder nichts und sich gegenseitig aufhyped, dann auf das Feld aufläuft mit den Fans im Rücken – das ist ein geiles Gefühl! Als ich die letzten Minuten des vierten Quarters auf das Scoreboard geschaut habe, wusste ich, dass wir es geschafft haben. Dann wird das Spiel abgepfiffen und jeder freut sich einfach nur. Da musste ich auch die ein oder andere Träne verdrücken.
Das klingt doch alles sehr spannend und wir bedanken uns bei Dir für dieses Interview. Zum Abschluss darfst Du das Wort an die Leser richten und ihnen einfach etwas sagen – was auch immer Du möchtest.
Ich möchte Danke sagen! An die Coaches, die mir die Season über das Vertrauen geschenkt haben, an das Team und das Team hinter dem Team. Danke an alle freiwilligen Helfer, die einen Gameday überhaupt möglich machen – von der Organisation bis zum Catering. Sie machen alle einen super Job! Und natürlich an die Fans der Darmstadt Diamonds! Ich hoffe, dass das Stadion in der GFL2 wieder so voll sein wird und wir mit diesem Support rechnen können.
Ich freue mich auf die nächste Season!