HSG Rodgau Nieder-Roden (4)

HSG Rodgau Nieder-Roden

HSG Rodgau Nieder-Roden spielt im Ligapokal bei den Bergischen Panthern 23:23

Panther zählen nicht gerade zum bevorzugten Beuteschema von Piraten. Insofern ist es auch wenig verwunderlich, dass sich die „Baggerseepiraten“ im zweiten Spiel des Ligapokals, das sie am Samstag in der Burscheider Max-Siebold-Halle bestritten, sehr schwer mit ihrem Gegner taten, Die vorab ausgerufene „Großwildjagd“ auf die Bergischen Panther erwies sich nämlich als die erwartet diffizile Aufgabe, und so waren Spieler und Verantwortliche am Ende sehr glücklich, dass sie durch das 23:23 wenigstens einen Punkt von ihrer Kaperfahrt in den Rheinisch-Bergischen Kreis mit nach Hause bringen konnten.

Denn über weite Strecken der Partie lag das Team von Trainer Jan Redmann in Rückstand. „Das Unentschieden ist gerecht, auch wenn wir den letzten Wurf und damit die Chance auf den Sieg hatten“, sagte der Rodgauer Coach im Anschluss an das Kräftemessen mit einer „abgezockten und sehr eingespielten Truppe, die vor allem eine brutal gute Abwehr stellt“. An dieser, vor allem aber am „riesigen Mittelblock“ (Redmann) des Tabellenvierten der West-Staffel, bissen sich seine Jungs immer wieder die Zähne aus.

„Am Kreis war kaum Platz, und auch aus dem Rückraum war es sehr schwer, den Gegner zu überwinden“, musste somit laut Redmann „jedes Tor hart erarbeitet werden“. Das gelang indes gerade in der ersten Halbzeit nicht besonders gut. Zwar lagen die Mannen um Kapitän Marco Rhein nach zwei Spielminuten 1:2 in Front – aber das sollte für lange Zeit die letzte Rodgauer Führung sein. Stattdessen setzten sich vor nur rund 200 Zuschauern die Gastgeber über 5:3 (9.) auf 8:5 (18.) ab, woraufhin Redmann schon seine erste Auszeit nahm. Doch erst drei Minuten später gelang seinen Jungs der nächste Treffer. Und beim 12:9 zur Halbzeit hatte ihr Drei-Tore-Rückstand weiterhin Bestand. Nach dem Seitenwechsel erzielten die Südhessen zwar zwei „Buden“ hintereinander, doch die Bergische Handballspielgemeinschaft schlug zurück und setzte sich auf 17:13 (39.) ab. „Danach haben meine Spieler aber Moral und einen richtig geilen Kampf gezeigt und wirklich alles reingeworfen“, war Redmann sehr angetan von der Aufholjagd seines Teams. Selbige führte zunächst zum 19:19-Ausgleich (47.), und eine Minute später lagen die Rodgauer Drittliga-Handballer sogar erstmals seit dem 1:2 wieder in Front. Zu viele Fehlwürfe verhinderten anschließend jedoch, dass sich die HSG weiter absetzen konnte. Schlimmer noch: Die Panther gingen ihrerseits mit 23:22 (59.) in Führung, doch nur 13 Sekunden später gelang Johannes von der Au der abermalige Ausgleich. In der letzten Spielminute hätte es für beide Teams nach Angaben von Jan Redmann dann noch „jeweils einen Siebenmeter geben müssen“, doch die Pfeife der Unparteiischen blieb in beiden Fällen stumm. Dennoch konnte der Rodgauer Coach mit dem leistungsgerechten Remis in einer von den Abwehrreihen dominierten Begegnung gut leben: „Wir haben bei einem wirklich starken Gegner einen Zähler geholt, der für die angestrebte Qualifikation für den DHB-Pokal der nächsten Saison noch viel wert sein kann.“

Die „Redmänner“, die nun mit 3:1 Punkten an der Spitze der Gruppe 1 des Ligapokals stehen, sind am kommenden Wochenende spielfrei, während die Bergischen Panther beim Stralsunder HV gastieren, gegen den die HSG bekanntlich ihr erstes Spiel mit 34:28 gewonnen hatte. Weiter geht’s für Keller, Rhein und Co. dann am 6. Mai, wenn sie selbst die fast 800 Kilometer lange Fahrt an die Ostsee in Angriff nehmen müssen.

Marco Rhein (TW), Julian Ohm (TW), Philipp Keller, Simon Brandt (1), Henning Schopper (7/5), Jonas Markert, Florian Stenger, Niklas Roth (1), Philip Wunderlich, Johannes von der Au (4), Ketil Horn (3), Benedikt Gräsl (2), Filip Brühl (4) und David Wucherpfennig (1).

Quelle: Pressemeldung HSG Rodgau

Die HSG Rodgau Nieder-Roden bezwingt den Stralsunder HV dank einer über weite Strecken sehr ordentlichen Leistung mit 34:28

Am Tag, als die Rhein-Neckar Löwen die SG Flensburg-Handewitt beim erstmals in Köln ausgetragenen Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal mit 38:31 aus der Halle geschossen haben und der SC Magdeburg durch ein 33:31 über den TBV Lemgo Lippe ebenfalls ins Endspiel eingezogen ist, haben auch die „Baggerseepiraten“ Kurs auf die Lanxess-Arena genommen. Okay, das ist jetzt vielleicht ein Ideechen zu euphorisch formuliert, aber Fakt ist, dass die Rodgauer Drittliga-Handballer dank eines verdienten 34:28-Erfolgs über den Stralsunder HV die erste Hürde auf dem Weg in den DHB-Pokal der nächsten Saison genommen haben.

Dabei sah es zu Beginn gar nicht nach einem ungefährdeten Sieg für die Jungs von Trainer Jan Redmann aus. Denn vor 325 Zuschauern in der Rodaustrom Sportarena erwischte die Mannschaft von der Ostsee trotz ihrer fast 800 Kilometer langen Anreise den deutlich besseren Start und lag 0:3 in Front, ehe Henning Schopper in der 4. Spielminute per Siebenmeter das erste Tor für die Gastgeber erzielen konnte. Doch die hatten auch in der Folgezeit „große Probleme mit den spielstarken Gästen“, wie Trainer Redmann nach der Partie einräumte. Vor allem den wurfgewaltigen Rechtshalben Mykyta Chernakow bekam die HSG-Defensive zunächst nicht in den Griff, und weil auch im Angriff reichlich Sand im Rodgauer Getriebe war, geriet das Heimteam nach 14 Minuten mit 4:7 ins Hintertreffen.

Der Rückstand hätte noch größer sein können, wenn nicht HSG-Torhüter Marco Rhein wieder einige freie Würfe des Gegners sensationell entschärft hätte. Diese Paraden schienen die Vorderleute des Kapitäns zu inspirieren, denn im weiteren Verlauf stellten sie sich zunehmend besser auf das Aushängeschild des größten Handballvereins Mecklenburg-Vorpommerns ein. Hinten stand vor allem Philipp Keller wie ein Fels in der Brandung und blockte so manchen Wurf der Stralsunder Angreifer ab, während vorne Schopper seine Mitspieler immer wieder mit klugen Anspielen glänzend in Szene setzte. Die Folge: Beim 8:7 (18.) durch Filip Brühl hatten die „Redmänner“ erstmals die Nase vorn, und drei Minuten später war der Jubel der heimischen Fans besonders groß, erzielte doch Ketil Horn mit dem 9:8 sein erstes Tor nach monatelanger verletzungsbedingter Leidenszeit. Stralsund blieb aber dran, und erst dank eines Doppelpacks von Horn und Schopper setzte sich die HSG zur Halbzeit auf 15:13 ab. „Wir haben uns nach der nicht so gelungenen Anfangsphase prima in das Spiel reingekämpft und ab der 15. Spielminute auf einem guten Niveau agiert“, lautete das Fazit Jan Redmanns nach den ersten 30 Ligapokal-Minuten.

Nach dem Seitenwechsel sahen sich seine Schützlinge zunächst mit einer sehr offensiven Deckung der Gäste konfrontiert, die ihnen aber nur in den ersten zwei, drei Angriffen Kopfzerbrechen bereitete. In die Karten spielte den Rodgauern dann, dass Stralsunds kroatischer Abwehrchef Matej Sagij nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe die Rote Karte erhielt und die nur mit zehn Feldspielern angereisten Gäste somit personell zusätzlich geschwächt waren. Das nutzten die HSG-Cracks in der Folgezeit geschickt aus, wobei vor allem der zwölfmal erfolgreiche Linksaußen Filip Brühl seine Vollstrecker-Qualitäten unter Beweis stellte. Aber auch Kreisläufer Florian Stenger profitierte bei seinen sechs Treffern von klasse Anspielen Schoppers und Horns, der im Laufe der Partie immer besser in die Gänge kam. Beim 23:17 (42.) schien die Vorentscheidung zugunsten der Rodgauer Torjäger gefallen zu sein, doch weil ihnen danach einige Fehlpässe unterliefen und sie über den Mittelblock zu einfache Gegentore kassierten, konnte Stralsund auf 27:23 (49.) verkürzen. Näher kam der Tabellendritte der Staffel Nord indes nicht mehr heran, weil die „Baggerseepiraten“ danach wieder konzentrierter agierten und sich auch von der Variante „Siebter Feldspieler“ nicht überraschen ließen.

„Der Sieg der Rodgauer war verdient, weil sie cleverer gespielt und wir zu viele Fehler gemacht haben“, zeigte sich der aus Groß-Gerau stammende Gäste-Trainer Steffen Fischer nach dem fairen Duell als ein ebensolcher Verlierer. Das sah auch Jan Redmann so, der sich zudem einerseits „unglaublich“ darüber freute, „dass Ketil wieder auf dem Feld steht“, und andererseits ein pauschales Lob an seinen breiten Kader verteilte: „Alle ziehen trotz der Zusatzbelastung durch den Ligapokal uneingeschränkt mit und machen im Training und Spiel einen super Job.“

Das wird auch am kommenden Samstag, 22. April, vonnöten sein, denn dann gastieren die „Redmänner“ ab 19 Uhr bei den Bergischen Panthern, dem Tabellenvierten der West-Staffel. Und soll der Traum von der Qualifikation für die 1. Hauptrunde im DHB-Pokal und die Hoffnung, dort einen dicken Fisch (sprich: einen Zweitligisten) aus dem Lostopf zu ziehen, keinen unerquicklichen Dämpfer erhalten, sollten die „Baggerseepiraten“ auch aus Burscheid etwas Zählbares mitbringen.

Es spielten gegen Stralsund: Marco Rhein (TW/1), Philipp Bludau (TW), Philipp Keller, Simon Brandt (1), Henning Schopper (7/2), Jonas Markert, Florian Stenger (6), Niklas Roth, Philip Wunderlich, Johannes von der Au (1), Ketil Horn (4), Benedikt Gräsl (2), Filip Brühl (12), Maarten Broschek und David Wucherpfennig.

Quelle und Foto: Pressemeldung HSG Rodgau

Zum Auftakt in den Ligapokal bekommen die Rodgauer Handballer gleich einen dicken Brocken vorgesetzt. Der Tabellendritte der Staffel Nord ist ein klangvoller Name im deutschen Handball und wieder auf dem Weg zu alter Stärke.

Die Gäste vom Stralsunder HV konnten in der Vergangenheit schon Erstligaluft schnuppern, denn der größte Handballverein Mecklenburg-Vorpommerns (mehr als 500 Mitglieder) spielte 2002/2003 und 2008/2009 in der Handball-Bundesliga, musste aber jeweils gleich wieder absteigen. Seit 2020 sind die Stralsunder fester Bestandteil der dritten Liga und mussten sich in der laufenden Saison tabellarisch nur dem MTV Braunschweig und dem Zweitligaaspiranten TuS Vinnhorst geschlagen geben.Mit Steffen Fischer führt seit 2018 ein gebürtiger Groß-Gerauer die Geschicke der Männer vom Strelasund, zunächst als Trainer und seit Anfang des Jahres zudem als Geschäftsführer.Auch die Gäste träumen von der Qualifikation für die 1. Hauptrunde im DHB-Pokal und der Hoffnung auf einen dicken Fisch, den man aus dem Lostopf ziehen will.

In den Reihen der Baggerseepiraten konnte man in der kurzen Pause über Ostern das ein oder andere Wehwehchen kurieren und etwas entspannen, bevor es mit der knackigen Ligapokal-Runde weitergeht. Trainer Jan Redmann freute sich über die sehr gute Trainingsbeteiligung, einzig Lars Spieß (Schulter), Philipp Hoepffner und Lucas Eisenhuth (beide Kreuzbandriss im Knie) fallen noch über längere Zeit aus. Daher sehen sich die Rodgauer gut gewappnet gegen einen spielstarken Gegner, der mit Benjamin Schulz auf Linksaußen und dem Kroaten Josip Repusic auf Rechtsaußen über eine trickreiche und torgefährliche Flügelzange verfügt. Im Tor hat sich mit dem jungen Jona Brüggmann ein Hoffnungsträger etabliert, der auch in den Spitzenspielen zu überzeugen wusste. Im Rückraum zieht mit Linus Skroblien ein zweitligaerfahrener Stratege die Fäden. „Die Hürde ist schon recht hoch, wir müssen an die absolute Leistungsgrenze gehen, um eine Chance zu haben. Aber mit unseren Fans im Rücken wollen wir eine gute Partie abliefern und den Start in den Ligapokal erfolgreich gestalten“, so Redmann.

Quelle: Pressemeldung HSG Rodgau

Erwartungsgemäß hat der DHB die sechs startberechtigten Vereine, die sich für den Ligapokal qualifiziert haben, in zwei Dreiergruppen eingeteilt. Dabei wurden jeweils Mannschaft aus den Staffeln Nord, West und Südwest zusammengelost. Herausgekommen ist für die Rodgauer Handballer eine ebenso anspruchsvolle wie reizvolle Konstellation. Denn mit dem Tabellenvierten der West-Staffel, den Bergischen Panthern, und dem Tabellendritten des Nordens, dem Stralsunder HV trifft man auf ambitionierte Teams. Zumindest an die Raubkatzen aus der Gummersbacher Region hat man gute Erinnerungen, denn in der Corona-Rumpfsaison gewannen die Baggerseepiraten dort ihr Auftaktmatch, bevor die Runde dann der Pandemie zum Opfer fiel.

Gegen den Stralsunder HV betritt man hingegen absolutes Neuland – auch fahrtechnisch. „Ich gebe zu, dass ich nach der Auslosung erst mal den Routenplaner angeworfen habe. Das ist schon ´ne Hausnummer, knapp 800 Kilometer einfache Strecke“, zeigte sich HSG-Pressesprecher René Marzo angesichts der notwendigen Planung mit etwas Sorgenfalten auf der Stirn. „Aber auch das werden wir irgendwie hinbekommen. Und im Gegenzug dürfen sich die Fans in Rodgau auf zwei tolle Heimspiele freuen.“ Los geht es schon direkt am Wochenende nach Ostern mit dem Auftakt vor heimischer Kulisse gegen eben jene Stralsunder. Die Teams stehen noch in engem Austausch bezüglich der konkreten Anwurfzeiten, wahrscheinlich wird die Partie wie gewohnt am Samstagabend um 19:30 h terminiert.

Quelle: Pressemeldung HSG Rodgau