„Ich bin davon überzeugt, dass der Flughafen insgesamt nur erfolgreich sein kann, wenn die negativen Auswirkungen für die Anwohner so gering wie möglich gehalten und er von den Beschäftigten als guter Arbeitgeber wahrgenommen wird. Solange dieser Zustand nicht erreicht ist, müssen wir für Verbesserungen kämpfen. Die Forderungen von Bürgerinitiativen und Verdi eint Vieles, deshalb war es mir wichtig, beide Seiten zusammenzubringen. Ich freue mich, dass wir hier heute gemeinsam stehen“, sagte Peter Feldmann, der als Gast an der Montagsdemonstration am 13. Mai teilnahm, zu Beginn der Kundgebung im Terminal 1. Die Belastung durch Lärm und Schadstoffe durch den Flughafen sei in der gesamten Region gegenwärtig einfach zu hoch, betonte Feldmann, der sich weiterhin für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr einsetzt. Gleichzeitig klagen immer mehr Beschäftigte über ihre Arbeitsbedingungen am Flughafen. Feldmann nimmt die Unzufriedenheit mit dem Flughafen ernst und setzt sich für einen Austausch ein.
Unter
dem Motto „Gute Arbeit – Gute Nachbarschaft“ demonstrierten
Fluglärm-Bürgerinitiativen und die Gewerkschaft Verdi gemeinsam am
Montag am Flughafen. Die Initiative für die gemeinsame Aktion ging von
Oberbürgermeister Feldmann aus. Feldmann ist von Beginn seiner ersten
Amtszeit an eng mit den Fluglärm-Bürgerinitiativen im Austausch und hat
in seinem Dezernat die „Stabsstelle Fluglärmschutz“ eingerichtet.
Gleichzeitig informierte er sich in Betriebsversammlungen und Gesprächen
mit Betriebsräten über die teils problematischen Arbeitsbedingungen am
Flughafen.
Besonders das Thema Billig-Airline bringt
Fluglärm-Bürgerinitiativen und Verdi zusammen: Durch Ryanair wurde das
Nachtflugverbot mehrfach verletzt, was die Anwohner enorm belastet.
Gleichzeit macht die Billigairline Druck auf Löhne und
Arbeitsbedingungen. Dies gilt sowohl für das fliegende Personal als auch
für die Beschäftigten am Boden am Frankfurter Flughafen. Lange wurde
den Beschäftigten ein Tarifvertrag verweigert.
„Der Flughafen Frankfurt glänzt heute nur noch durch Masse und hat an Klasse und Qualität insbesondere für die Bürger des Rhein-Main-Gebietes, für eine Vielzahl seiner Mitarbeiter und auch für Kunden verloren. Der von ihm ausgehende Luftverkehr ist einer der größten Umweltsünder in Sachen Schadstoff Ausstoß und Lärm im Rhein-Main-Gebiet. Die Reduzierung von Lärm und Schadstoffen geht nur über eine Reduzierung der Flugbewegungen. Wir kämpfen für die Wiederherstellung eines lebenswerten Rhein-Main-Gebietes für alle seine Bürger sowie für eine faire Bezahlung und Tarifverträge der Mitarbeiter am Flughafen“, sagt Wolfgang Heubner vom Orga-Team der Montagsdemos des BBI und Sprecherkreis der BIS Bürgerinitiative Sachsenhausen.
„Gute Bezahlung für gute Arbeit, das ist leider an vielen Arbeitsplätzen am Frankfurter Flughafen nicht die Regel. Verdi kämpft gegen Niedriglöhne, gegen Lohndumping und für gute Arbeitsplätze an vielen unterschiedlichen Stellen am Flughafen. Wachstum ohne gute Arbeitsplätze lehnen wir ab. Ebenso wichtig ist für Verdi der Schutz der Anwohner im weitesten Sinne vor Fluglärm und in der Nacht,“ sagt Rosi Haus, Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Frankfurt und Region.
Quelle: Pressemeldung der Stadt Frankfurt am Main – Foto: Rainer Rueffer