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F1 2017 – Rennsimulation auf der Konsole

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Der Erscheinungstermin war bereits am 25.08.2017. Die Lieferung durch DHL erfolgte am 26.08.2017 (am selben Tag wie auch Madden NFL 18) und so wartete die Formel 1 bis der Madden Test abgeschlossen war und erfreute sich ganze vier Tage nach Erscheinungstermin auf den ersten Start.

Doch bevor ich starten konnte, wollte ich natürlich den Code, den die „Special Edition“ beinhaltet einlösen, was ich auch tat. Die Special Edition ist nicht viel mehr als ein McLaren aus dem Jahr 1988. Mehr Special beinhaltet diese Edition nicht. Geschenkt ist geschenkt, also nehmen wir das einfach mal mit.

Was mich direkt zu Beginn, also nach Einlegen der CD überrascht hat, war die Tatsache, dass ein Update auf Version 1.04 runtergeladen und installiert wurde. Ich hoffe, dass dies nicht im Tagesrhythmus weitergeht und ich täglich aufs Neue mit einem kleinen Update überrascht werde. Vier Tage nach Release = 1.04? So etwas weckt im ersten Moment natürlich den Verdacht, dass das Spiel noch viele kleine und vielleicht auch große Fehler beinhaltet.

Das Intro, welches durch eine bestechende Grafik beeindruckt, verrät schon ein wenig zum Spiel und deren Modi. Und siehe da: die Profildaten vom Vorgänger (F1 2016) wurden gefunden und können importiert werden. Sehr schön, da dies eine leichte Zeitersparnis ist.

Zeitfahren:

Eine einfache Disziplin. Strecke und Auto auswählen, ab auf die Piste und um Rekorde fahren. Aber in F1 2017 kann man zwischen modernen und historischen F1-Boliden auswählen. Neugierig, wie ich nun mal bin, möchte ich wissen was sich so alles in den historischen F1 Wagen befindet. Eine tolle Auswahl an Fahrzeugen erwartet einen. Mit dem Boliden aus der Special Edition sind es Fahrzeuge aus den Jahren 1988 bis 2010 und darunter befinden sich mehrere McLaren und Ferraris, sowie Williams, Benetton, Mercedes und auch ein Red Bull.

Nachdem ich mit allen verfügbaren historischen Wagen mindestens zwei gezeitete Runden gefahren bin, kann ich sagen, dass sich jedes Auto anders anfühlt. Vom Handling, vom Fahrverhalten und natürlich auch vom Sound her. Das ist klasse und gefällt mir. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass das Fahrverhalten mit den damals vorgeschriebenen Rillenreifen, wirklich ganz anders ist, da die Haftung auf der Strecke spürbar geringer ist als bei den Wagen, die profillose Reifen haben. Der Ferrari aus dem Jahr 1995 scheint indes die beste Wahl für schnelles Fahren zu sein. Zumindest, wenn man sich die Spitzenplätze in der Rangliste ansieht. Mein persönlicher Favorit hierbei war jedoch der Ferrari aus dem Jahr 2004.

Event:

Dieser Modus scheint mir neu, jedenfalls glaube ich aus dem Gedächtnis heraus nicht, dass es diesen schon im 2016er gab. Aber korrigiert mich, wenn es anders sein sollte.

Jedenfalls handelt es sich hier um herunterladbare Events, die für eine bestimmte Zeit verfügbar sind. Innerhalb dieses Events gilt es eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Der erste und einzige Event, dem ich beitreten kann bzw. konnte ist ein Szenario auf der Rennstrecke in Belgien Spa-Francorchamps: mit Max Verstappen, dessen Auto einige Reparaturen benötigt, fährt man das Rennen und muss es gewinnen. Leichter gesagt als getan, da man an die Box muss, Plätze verliert, schnell sein muss und nur zehn Runden Zeit hat. Noch dazu fängt es kurz vor Schluss an zu regnen…

Es dürfte durchaus spannend zu sehen sein, welche weiteren Events noch kommen werden.

Karriere:

Ein Spielmodus, der lange Zeit Spannung und Spaß verspricht. Seitens des Entwicklers wurde bereits vor Längerem angekündigt, dass es in diesem Modus Veränderungen gibt. Und das stimmt auch. Aber zunächst muss man, wie auch schon im Vorgänger, das Team auswählen, für das man fahren möchte. Meine Wahl fiel auf den Sauber Rennstall. Das von den Werten her schwächste Team. Aber das ist nicht schlimm, denn ich möchte auf lange Sicht gesehen Teil einer positiven Entwicklung sein, die das Team vielleicht bis an die Spitze bringt. Dass so etwas dauert, wenn man mit nahezu realistischen Bedingungen fährt, (Wenige Fahrhilfen, starke KI) sollte einem bewusst sein.

Zu Beginn ähnelt das Ganze dem Vorgänger. Eine kurze Vorstellung und ein Laptop, über den man vieles Aufrufen kann. Doch dann, im ersten freien Training in Australien, fällt einem auf, dass es mehrere Simulationsmodi gibt, die man auch fahren sollte. Im Vorgänger gab es bereits schon die Streckenaklimatisierung, das Reifenmanagement und auch die Probe für das Qualifying. In F1 2017 kommen aber noch weitere Modi hinzu: Benzinmanagement und Strategiesimulation. Jeden dieser Modi sollte man unbedingt fahren, da man für das erfolgreiche Abschließen Ressourcenpunkte erhält. Also zusätzliche Ressourcenpunkte. Und diese sind auch sehr notwendig.

Nach dem ersten freien Training wird man im Team LKW empfangen und hat dort ebenfalls einen Platz mit Laptop zur Verfügung. Und hier wird einem deutlich, dass das Forschungs- und Entwicklungsmenü im Vergleich zum Vorgänger deutlich komplexer geworden ist. Vier große Teilbereiche (siehe Bild) stehen hier zur Verfügung. Es gibt natürlich Entwicklungen, die viel Zeit beanspruchen; aber auch schnelle kleine Verbesserungen, die per sofort Verfügbar sind, aber keine allzu großen Fortschritte in der Gesamtentwicklung darstellen.

Doch nicht nur dieser Bereich ist verbessert. Man bekommt nun auch eine Übersicht über die Teile, die man im Laufe der Saison limitiert einsetzen kann. Dazu gehören, ganz realitätsgetreu, der Motor, das Getriebe und noch weitere Komponenten. Eine detaillierte Ansicht hierbei veranschaulicht den Verschleiß der Komponenten, wie lange die Lebenserwartung ist und wie lange diese halten sollte. Also Formel 1 Fan und oder Kenner sollte einem bewusst sein, dass jede Komponente mehr, die über das Limit ausgetauscht wird, Startplätze kostet. Dies ist wahrscheinlich für ein Team wie Sauber nicht besonders tragisch, da man sich ohnehin im hinteren Teil des Feldes befindet, aber man sollte trotzdem darauf achten.

Es ist fest zu halten, dass sich gerade in diesem Bereich des Spiels sehr viel getan hat. Der technische Bereich um das Fahrzeug und die Entwicklung herum ist deutlich erweitert und ausgebaut worden. Man muss sich also zwangsweise damit auseinandersetzen und herausfinden, welche Verbesserungen wirklich Sinn machen. Dafür ein sehr großes Plus an die Entwickler, denn diese Tiefe bringt einem die Komplexität, die hinter der Formel 1 steht, ein großes Stück näher.

Ach ja, bereits im Einstiegsgespräch bei der Vorstellung sagt die nette Dame, die sich als meine Managerin entpupp, dass sie dafür sorgen möchte, mich auch in Einladungsevents unterzubekommen. Mal sehen wie lange dies dauern wird, bis es Realität wird.

Siehe da, bereits nach dem ersten Rennen wird man zu einem dieser Events eingeladen. Hierbei konnte ich aus zwei Varianten auswählen. Eine Art Verfolgungsjagd mit dem Ziel den ersten Platz binnen drei Runden zu erreichen oder eine andere Variante, bei der es um sehr viele Überholmanöver geht. Ich hatte mich für erstere entschieden und wurde leider nur 2.

Meisterschaften:

Das ist ein sehr interessanter Modus mit den verschiedensten Varianten an Herausforderungen möchte ich doch mal sagen. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, sind erst sieben von möglichen 20 Meisterschaften freigeschaltet. Für die weiteren Meisterschaften benötigt man Punkte, die in den ersten sieben Meisterschaften zu verdienen sind. Ab einer gewissen Punktzahl werden dann weitere freigeschaltet.

Hingegen ist zu sehen, dass bei den historischen Meisterschaften auch erst zwei von sieben möglichen freigeschaltet sind. Diese beiden sind, so wie es aussieht, über den Karrieremodus freigeschaltet worden. Daraus lässt sich schließen, dass weitere Meisterschaften ebenfalls über den Karrieremodus freigeschaltet werden im Laufe der Zeit. Gar nicht mal so verkehrt, dass das Eine mit dem Anderen verbunden ist.

Grand Prix:

Unter Grand Prix kann man sich für ein oder auch mehrere Rennen entscheiden, diese in einer selbst festgelegten Rangfolge abfahren und dabei auch bestimmen, ob Trainings stattfinden sollen, welche Art des Qualifyings – oder auch keines – wie lang die Renndistanz ist usw. Interessant ist hierbei, dass man sich zunächst für moderne oder aber historische Formel 1 Wagen entscheiden kann. Bei den modernen hat man im Anschluss die Team- und die Fahrerwahl. Während im historischen Modus nur das entsprechende Fahrzeug ohne Fahrer gewählt werden darf. Der Rest ist hier identisch zu den modernen Wagen. Natürlich kann man kurz vor Trainings- oder Rennbeginn auch Tageszeit und Witterungsbedungen einstellen.

Mehrspieler:

In diesem Modus kann man durchaus an einer Online Meisterschaft teilnehmen. Sofern man dies natürlich möchte. Für mich ist das weniger interessant, da dort sicherlich versiertere Spieler sind, die mit Lenkrad und Pedalen und vielleicht sogar einem Rennwagensitz vor dem Fernseher sind und ein dementsprechend besseres Fahrerlebnis bieten können.

Gewiss kann man hier auch ein schnelles Spiel hinlegen, das als „öffentliches Matchmaking“ gekennzeichnet ist. Auch wieder etwas, das ich von vornherein nicht unbedingt möchte.

Aber ein benutzerdefiniertes Rennen; das ist doch etwas, wenn ich mal Besuch habe und jener gegen mich ein Rennen fahren möchte. In diesem Untermodus ist genau das möglich. Oder doch nicht? Es lässt sich nicht so einfach sagen, da mir die zweite Person hierfür fehlt. Ist ein Rennen mit zwei Personen an einer PS4 und einem Fernsehgerät möglich? Ich bin mir nicht sicher. Aber ich kann gegen einen Bekannten / Freund antreten, wenn dieser auch F1 2017 besitzt und über einen Playstation Plus Account verfügt. Das ist definitiv möglich. Die andere Variante mit zwei Personen an einer PS4 und einem TV Gerät müsste ich zu einem späteren Zeitpunkt austesten. Aktuell geht es leider nicht.

Fahrzeughandlung und KI:

Das Handling bei den Fahrzeugen ist so unterschiedlich wie die Teams selbst. Besseres Team, besseres Auto. Diese Rechnung ist einfach und war bereits im Vorgänger identisch. So hat man mit einem Ferrari oder Mercedes deutliche Haftungs- und Geschwindigkeitsvorteile als Teams wie McLaren oder Sauber, deren Performance nach oben hin noch viel Spielraum lässt. Aber das ist auch okay so, denn dies spiegelt die Realität sehr gut wieder.

Leider besitze ich kein Lenkrad oder „Lenkrechteck“ und Pedale, was es nicht ganz so realistisch macht, wie das Spielen mit einem Gamepad. Ich vermute, dass mit diesen Utensilien ein noch besseres Spielerlebnis erfahren werden kann.

Die liebe künstliche Intelligenz. In vielen spielen wünscht man sich, dass der Intelligenzquotient der virtuellen Mit- oder Gegenspieler höher sein könnte. Und genau hier sehe ich, wie auch im Vorgänger, ein Manko. Insbesondere bei Überholmanövern und noch mehr bei Überrundungen wird deutlich, dass die KI nicht besonders klug handelt. Teilweise sind Überrundungen ein größeres Risiko sein Auto zu beschädigen als bei einem hart gekämpften Rennen um eine Platzierung. Hier haben die Entwickler sicherlich noch Luft nach oben. Es ist schon vorgekommen, dass ich zum Überholen angesetzt habe (bei einer Überrundung wohlbemerk) ausschere und genau in diesem Moment macht der zu Überrundende Platz und fährt mir vor die Nase. Nicht besonders angenehm kann ich hierzu nur sagen.

Mein Fazit zu F1 2017:

Für einen Motorsport-Fan ein unbedingtes Must-Have. Die Weiterentwicklung im technischen Bereich ist Codemasters sehr gelungen. Die zusätzlichen Inhalte machen das Spiel nun großflächiger und bieten mehrere Herausforderungen und damit auch mehr Spielspaß an. Damit ist definitiv sichergestellt, dass das Spiel nicht bereits nach wenigen Wochen im Regal Staub ansetzt. Es gibt viel zu tun, viel zu lernen und viel zu gewinnen.

Grafisch ist das Spiel definitiv auf aktuellem Stand. Die Details an den Autos und der Rennstrecke sind bemerkenswert, wobei man sich beim Fahren doch mehr auf die Strecke konzentrieren sollte, bevor man vor lauter Staunen in einem Kiesbett festsitzt. Verbremser, aufgewirbeltes Gras und Regen sind sehr realistisch und detailreich dargestellt.

Überholmanöver sind sehr realistisch und man kann richtig hart um eine Position kämpfen. Das Überrunden hingegen ist immer noch schwierig, da die KI oftmals nicht so mitspielt, wie man es gerne hätte. Aber ist das in der Realität nicht auch oftmals so? Dennoch wäre hier Verbesserungsbedarf.

Alles in Allem sehe ich persönlich aber viele Verbesserungen und Weiterentwicklungen im Vergleich zum Vorgänger. Es scheint so, als wären die Entwickler hierbei auf die Wünsche der Community eingegangen. Wenn sich dies auch weiter fortsetzt, wird der Nachfolger sicherlich nochmal eine Stufe besser.

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