Bürgermeister und Kirchendezernent Becker lädt interessierte Bürger zu einem Kirchenrundgang am 17. Juni ein.
Nicht
nur die Skyline, auch die Kirchtürme prägen Frankfurts Stadtbild. Mit
acht Kirchen in der Innenstadt verbindet die Stadt Frankfurt ein in
Deutschland einmaliger Dotationsvertrag, der als Folge der
Säkularisierung 1830 zwischen der Freien Stadt Frankfurt und den
christlichen Gemeinden Frankfurts geschlossen wurde. Darin verpflichtet
sich die Stadt bis zum heutigen Tag, die acht Innenstadtkirchen samt
zugehörigen Einrichtungen wie Orgeln und Geläute zu unterhalten.
Interessierte Bürger haben am Montag, 17. Juni, die Möglichkeit,
gemeinsam mit dem Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker den Dom,
die Dreikönigskirche in Sachsenhausen und die Liebfrauenkirche zu
besichtigen.
„Die Kirchen sind ein bedeutender Teil der Tradition unserer Stadt. Sie haben, jede für sich, eine lange und spannende Geschichte. Heute werden die Kirchen im hektischen Alltag der Großstadt von vielen Menschen als Orte der Stille und Besinnung geschätzt. Ich freue mich darauf, die Kirchen gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern zu besichtigen“, sagt Kirchendezernent Becker.
Die
erste Station ist der „Kaiserdom“. Der Frankfurter Dom ist eines der
bedeutendsten Bauwerke der Stadt und galt im 19. Jahrhundert als Symbol
für die nationale Einheit. Zehn Kaiser wurden zwischen 1562 und 1792 im
Frankfurter Dom gekrönt. Daher ist weniger seine religiöse als vielmehr
seine geschichtlich-politische Rolle im deutschen Kaiserreich
hervorzuheben. Das gotische Langhaus von St. Bartholomäus ist eines der
ältesten im Mittelrheingebiet. Seit dem Jahr 2000 fanden und finden in
mehreren Bauabschnitten umfangreiche Außensanierungen des Domturms,
Instandsetzungen der beiden Glockenstühle, die Herrichtung des
Treppenturms sowie der Umgänge am Domturm, Dach- und
Fassadensanierungen, Renovierungen des Beichtraums,
Konservierungsarbeiten an den historischen Holzaltären, um nur einiges
zu nennen, statt. Ebenfalls erfährt die Wahlkapelle im Dom in 2019 eine
Umgestaltung, im Mittelpunkt steht die Bartholomäus Reliquie, die dort
in einem Schrein ihren neuen Platz findet.
Erstes Highlight
des gemeinsamen Rundgangs ist die Besichtigung der Türmerstube. Hier
wohnte einst der Türmer, der die Stadt vor Bränden und feindlichen
Kräften warnte. Heute zeigt die ehemalige Wohnung ganz oben im Dom eine
kleine Ausstellung, die nach 66 Metern und 328 Stufen besichtigt werden
kann.
Anschließend
geht es nach „Dribbdebach“ in die Dreikönigskirche. Sie ist das einzige
Gotteshaus, welches nicht innerhalb der alten Stadtmauern liegt. Ihren
Ursprung hat die Dreikönigskirche in einer Stiftung des Sachsenhäuser
Bürgers Heile Dymar, der 1338 eine Kapelle für das Hospital der
Deutschordensritter stiftete. Als Frankfurt 1522 lutherisch wurde, war
die Dreikönigskirche die erste Kirche, an der seitdem ausschließlich
evangelische Prediger lehrten. Da die Kirche im Zweiten Weltkrieg nur
gering beschädigt wurde, ist der Innenraum mit Ausnahme der Fenster und
einer neuen Orgel weitgehend im Originalzustand.
Die Führung
endet in der Liebfrauenkirche. Zwischen dem 14. – 16. Jahrhundert wurde
die Liebfrauenkirche in mehreren Bauabschnitten zu einer gotischen
Hallenkirche mit Glockenturm ausgebildet. Die Kirche ist seit 1917
Klosterkirche der Kapuziner und seit 1939 Pfarrkirche der Katholischen
Kirchengemeinde Liebfrauen. Nach der starken Zerstörung durch den
Zweiten Weltkrieg wurde bereits im Jahr 1949 der Chorraum
wiederaufgebaut. Im Jahr 1954 errichtete man das Kirchenschiff, 1957
konnten alle Arbeiten abgeschlossen werden. Zuletzt 2017 bis Juni 2019
fand durch die Stadt Frankfurt als Eigentümerin dieser Dotationskirche
eine umfassende Innenrenovierung statt. Besonders sehenswert ist das
wiederentdeckte Kreuzweg-Mosaik von Ludwig Becker aus den 50er-Jahren.
Informationen zur Anmeldung
Die kostenlose Führung findet am Montag, 17. Juni, von 17.30 bis 20.30 Uhr statt. Treffpunkt ist um 17.30 Uhr am Eingang des Doms.
Interessierte können sich bis Freitag, 14. Juni, 16 Uhr, per E-Mail an Bürgermeister@stadt-frankfurt.de sowie montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 16 Uhr unter Telefon 069/212-36424 anmelden. Um eine frühzeitige Anmeldung wird gebeten, da die Teilnehmerplätze begrenzt sind. Die Vergabe erfolgt nach Eingang der Anmeldung. Die Anmeldung ist verbindlich.
Es ist zu beachten, dass die Führung nicht vollständig barrierefrei ist. Es wird dementsprechend empfohlen, festes Schuhwerk zu tragen.
Quelle: Pressemeldung der Stadt Frankfurt am Main – Foto: PIA/Stefan Maurer