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Konzertberichte (43)

Konzertberichte

Die türkische Rockband "Duman" erfreut sich auch in Deutschland einer immer größer werdenden Beliebtheit; und das nicht nur ausschließlich bei den türkischstämmigen Mitbürgern. Selbst wenn man die Texte nicht versteht, so wie es bei mir der Fall ist, ist die Musik eingängig und man kann sich trotzdem zur Musik bewegen. Dies ist ein einer ausverkauften Batschkapp meist nur hinten an den Theken möglich, aber dort war die Party in vollem Gange.

Doch der Reihe nach: ziemlich pünktlich betrat die Band unter tosendem Applaus und Jubel die Bühne und legte direkt los. Geschrei, Gebrüll, Jubel, Applaus, und ganz viele Smartphones, die in der dicht an dicht gedrängten Batschkapp ein freudiges Konzertgefühl verursachten. Okay die Smartphones müssen nicht wirklich sein. Aber nun, es ist nun mal so.

Mit Texten und Songs, in denen es um die Liebe, das Feiern und Geschichten aus dem Leben geht, konnte Duman schon vor der Pause viel Applaus ernten und sich, wenn nicht sowieso schon geschehen, in die Herzen der Fans spielen. Ich selbst stand hinten und konnte dort schon viel Tanz beobachten.

Nach der Zwischenpause wurde noch mehr getanzt und je später der Abend wurde, je länger die Band spielte und nach und nach ihre Top-Hits präsentierte, umso mehr wurde dort, wo Platz war, ausgiebig gefeiert, getanzt, gelacht und sowieso überall mitgesungen.

Dass sich auch die Band darüber freute, endlich wieder vor einer vollen Hütte zu spielen, erwähnte Sänger und Gitarrist Kaan Tangöze mehrfach. Dies sahen die Fans genauso und wohl auch deswegen, aber nicht nur, forderten sie die Band dazu auf, nach dem ersten Ende an diesem Abend noch eine Zugabe zu liefern, was die Band gerne tat. So kam Duman beinahe auf eine Spielzeit von 2,5 Stunden - etwas weniger gewiss, aber die Zeit verflog schnell; auch wenn man die Sprache nicht beherrscht; denn wie gesagt: die Musik ist eingängig und motiviert mindestens zum Mitwippen und spätestens wenn man die fröhlich tanzenden Mitmenschen sieht ist Partystimmung vorprogrammiert.

Für mich war es das erste Live-Konzert nach über zwei Jahren. Endlich wieder eine volle Hütte, Menschen dicht an dicht und eine legendäre Band auf der Bühne, die das macht, was sie am besten können: die Menschen, ihre Fans, unterhalten und begeistern.

In einem zweigeteilten Set mit vielen, also eigentlich nur, Hits überzeugte die Band in allen Belangen. Vielleicht sage ich das auch nur, weil ich so lange auf Konzertentzug war, doch nein, die Bühnenerfahrung von Simple Minds sprach für sich. Band und Zuschauer / Fans feierten jeden Song, klatschten, jubelten, tanzten und das Schöne: so eng an eng wie früher, war es nicht. Vielleiht lag es auch daran, dass der Altersschnitt der Anwesenden durchaus etwas höher war, nicht zu hoch - keinesfalls, aber dennoch sah es geordnet und gut aus, so das ein jeder etwas vom Konzert hatte. Schließlich wollten gut und gerne mehr als 3.000 Menschen, wohl eher fast 4.000 Menschen, etwas von dem seit über Jahren erwarteten Auftritt haben.

Am Ende waren es tatsächlich 23 Songs, die Simple Minds an diesem Abend spielten. Darunter Belfast Child, Dont you forget about me, Alive and Kicking und viele mehr. Das lange Warten hatte sich also mehr als nur gelohnt. Bitte wieder mehr davon!

Die Mischung aus zwei Bands, die ähnlich und doch unterschiedlich sind, konnte sich am 15. Januar im Frankfurter Club „zoom“ präsentieren.

Einige Bilder von uns zum Konzert: Elvenking & Brothers of Metal

Bestimmt waren es gut 200 Menschen, die sich im Club aufhielten, als der Abend kurz vor 21 Uhr endlich musikalisch startete. Die italienische Band „Elvenking“ begann den Abend mit kraftvollem und melodischem Power Metal. In dieser Musik steckt aber noch Folk, bzw. Celtic Metal mit drin, der insbesondere durch die Violine immer wieder Einklang findet.

Sie sind eine, meiner Meinung nach, sehr typische Power Metal Band, mit einem sehr guten Frontmann. Damagoras (kurz Dama) versteht es der Musik den passenden Gesang unterzumischen.

Doch nicht nur das, die Band und Dama verstehen es ebenfalls sehr gut das Publikum anzuheizen und dieses immer wieder zu fordern. Mitklatschen und der Fauststoß mussten einfach sein und wurden immer wieder zu den Songs untergebracht und eingebunden. Dies klappte sehr gut. Nur beim Mitsingen brauchte es etwas mehr Motivation, aber auch das klappte schlussendlich sehr gut. Nicht nur das „Hey“ beim Fauststoß, sondern auch beispielhaft das gerufene „Divination“ beim gleichnamigen Song war laut und deutlich aus der Menge zu hören. Aus dem Set heraus übrigens mein Lieblingssong der Band nun.

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Zwischendurch sprach Dama noch über die Tour und auch über die Schwierigkeiten in Italien mit diesem Musikstil anzukommen. Da beneidete er die Deutschen doch sehr, denn Metal sei dort noch angesagter und populärer.

Und es gab darüber hinaus noch zwei weitere kleine Highlights nebst der Musik, die man sonst auch nicht täglich sieht: zum einen war es eine Handpuppe, die spontan einen kleinen „Gesangseinsatz“ bekam. Zum anderen gab es noch ein Wiedersehen mit einem ganz besonderen Fan. Ein Dinosaurier Plüschtier, das vorgestellt wurde und somit ebenfalls seinen Auftritt bekam. Die Band scheint diese kleinigkeiten tatsächlich toll zu finden. Was wiederum ein Spiegel auf die Fans wirft, denn genau solche Dinge bringen Sympathie.

Jedoch sind auch das Musizieren und der Auftritt selbst Grund genug diese Band sympathisch zu finden. Sie mögen, was sie tun und zeigen das auch lebhaft auf der Bühne.

Genau mein Fall an diesem Abend. Exakt was mir persönlich gefällt. Keine Frage, dass die Zeit dabei so schnell rennt, als hätte jemand den Zeitablauf auf x10 gestellt.

Es folgten noch zwei Songs als Zugabe und dann war das Set von Elvenking leider auch schon vorbei.

Die Zeit des Umbaus konnte man gut nutzen und diese war auch nicht so lang, wie man vermuten konnte. Gegen 22:20 kamen die Wikinger von „Brothers of Metal“ dann auch auf die Bühne.

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Ich dachte bei der Band anfangs, dass die Wikinger Kleidung eher nur was für die Videos auf Youtube sind. Aber da hatte ich mich getäuscht, denn genau in diesen Outfits standen sie auch auf der Bühne. Geil. Was soll man sonst dazu sagen? Es sah schon klasse aus und passte natürlich perfekt.

Mit dem Kracher „The Dead oft he god of light“ ging es auch schon los. Worauf warten, wenn man direkt Gas geben kann. Schnell wurde auch der Stil klar, den die Band spielt. Ebenfalls Power Metal mit Wikinger Einflüssen. Ob man nun Power, Heavy, Speed oder True Metal dazu sagt. Es passt prinzipiell, je nach Song, jede dieser Bezeichnungen.

Faszinierend finde ich neben der gelungenen Musik, die sich trotz der harten Sounds und Riffs, als sehr melodisch herausstellt, auch die verschiedenen Stimmen, die die Band anzubieten hat.

Gleich drei Sänger geben der Band eine Note, die man woanders in der Form nur eher selten wiederfindet. Amaranthe ist eventuell ein gutes Beispiel für Ähnliches.

Die Dame ist Ylva Eriksson. Sie gibt dem Ganzen eine weichere Note, kann aber auch sehr kräftig singen. Die meiste Zeit ist sie jedoch für den klaren Gesang zuständig.

Mats Nilsson, der gut Genährte von den drei Sängern, als auch Joakim Lindbäck Eriksson sind für die härteren Töne und Growls zuständig.

Alle drei wissen aber auch gleichzeitig das Publikum zu begeistern, mitzunehmen und zu fordern. Gerade Mats zeigte sich als Erzähler vor den Songs und in der Kommunikation mit den Fans sehr professionell. Mal abgesehen davon, dass es meist um Bier oder Met ging. Aber nachdem er sein erstes Bier austrank – die Fans forderten natürlich auf das Bier auf Ex zu trinken, was er auch tat – rief ihm die Menge zu „Noch ein Bier“. Dieser Spruch ist eigentlich bei einer anderen aus Schweden stammenden Band populär, bzw. populär geworden. Sabaton.

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Mats erwähnte die Band zwar nicht namentlich, aber er verwies darauf, dass auch sie den Spruch kennen und wissen, welcher Band dieser zugeordnet wird.

Später wollte er sich übrigens ein Wasser genehmigen, doch die Fans skandierten „Kein Wasser“, so musste er das Wasser weglegen und nach einem Bier suchen – nebenbei kommentierte er diesen Vorgang, dass ihm das Wasser verboten wurde. Sehr unterhaltsam der Mats zwischen den Songs. So macht das Spaß, denn daran erkennt man, dass auch in dieser Band die Musiker noch Spaß an ihrem Tun auf der Bühne und mit den Fans gleichermaßen haben.

Darüber hinaus klappte es auch bei den Brothers of Metal hervorragend mit dem Mitklatschen und dem Fauststoß. Teilweise entwickelte sich hierbei sogar eine Eigendynamik, bei der die Fans ohne Aufforderung mitmachten.

Ich muss wirklich sagen, dass beide Bands live hervorragende Arbeit ablieferten und richtig viel Spaß machten. So müssen Konzerte sein. Wohlbemerk von beiden Seiten, denn ohne mitmachende Fans wäre das Ganze auch nur die Hälfte wert.

Kaum im „Frankfurter Untergrund“, im 11er Musik Club angekommen, war auch schon ordentlich was los. Sogar auf der Bühne wurde noch ein Soundcheck durchgeführt. Viele Menschen tummelten sich in der Enge und wieder einmal war ich da; erneut, weil die Band Erdling hier auftrat.

Der Soundcheck, der insbesondere eines der Mikrofone betraf, dauerte länger und länger. Die Band „Circus of Fools“ stand praktisch schon eine sehr lange Zeit auf der Bühne und Tim Strouken versuchte und machte, doch sein Mikro wollte einfach nicht so, wie er.

Irgendwann wurde aus dem Soundcheck der Beginn des Konzertabends. Zwar war es nicht so perfekt, wie die Band es haben wollte, aber die Show musste beginnen. Und sie begann auch sehr gut.

Zu unseren Bildern des Abends: Erdling, Florian Grey und Circus of Fools im 11er Musik Club

Der musikalische Stil pendelt irgendwo zwischen Goth Rock bis Melodic Death Metal. Den harten Gesangspart, der auch mit gutturalen du tiefen Elementen bestückt ist, kommt von Tim. Als Kontrastpart steht ihm gesanglich Carolin Saia bei, die mit ihrer eher sanfteren weiblichen Note das Bild im gesanglichen Bereich sehr gut abrundet.

So entstehen zwischen harten Gitarrenriffs und den Einspielern der Violine sehr interessante Songpassagen und Lieder.

Sehr erstaunlich fand ich, dass es doch tatsächlich sieben (7!) Bandmitglieder auf der Bühne waren. Damit war es für die Band gewiss genauso eng, wie für die zahlreich erschienenen Besucher im 11er Musik Club.

Bislang hatte ich diese Band gar nicht so wirklich auf meiner Rechnung, obwohl sie genau das bedienen, was mir sehr gut gefällt: die gesunde Mischung in der harten Musik mit gemischtem Gesang. Jedenfalls hatte ich meine Freude an der Musik.

Nur ein Gegenstand hatte irgendwann keine Lust mehr; genau! Das Mikrofon von Tim. Was blieb ihnen also anderes übrig, als sich das einzige funktionierende Mikro (das von Carolin) zu teilen. Das klappte auch hervorragend und Tim machte zwischen den Songs immer wieder gerne mal Scherze und hielt Carolin mal das Mikro zu eher ungünstigen Zeitpunkten vor die Nase.

Aber sie hatten Spaß auf der Bühne und das konnte man sehen. Dieser Spaß übertrug sich auch auf die Gäste, die mitlachten und die „Wall of Kuscheln“ (Tims spontane Abwandlung der Wall of Death, die aus Platzgründen einfach nicht funktionieren konnte). Ebenso klappte das Mitsingen einigermaßen gut und die Band erhielt für ihre sehr gute Performance auch den verdienten Applaus.

Die gut 45 Minuten ihres Auftritts vergingen ob der guten Musik und der tollen Performance insgesamt, sehr schnell. Ich muss darüber hinaus noch gestehen, dass ich im Anschluss an das Konzert (und während des Schreibens dieses Berichts) das ein oder andere YouTube Video der Band angesehen und angehört habe, bis ich mich spontan dazu entschloss mir die digitalen Versionen der Alben „Rex“ und „Contracult“ zu besorgen. Contracult ist übrigens die ganz neue Platte, die digital seit dem 10.01.2020 zu haben ist – als CD konnte man sie schon vor Ort kaufen (ja, aber das nötige Kleingeld mal wieder…).

Auf jeden Fall ist keine der beiden Platten ein Fehlkauf, sondern viel besser: Nichts, das ich jemals bereuen werde – denn die Musik ist klasse.

Da hoffe ich doch sehr, dass die Band öfter den Weg nach Frankfurt finden wird.

In der Umbaupause wuselten viele Menschen auf und neben der Bühne umher und irgendwie stand ich eigentlich immer im Weg, egal wo. Es gab viel zu tun, denn die einen wollten ihr Equipment zusammenpacken und die anderen natürlich aufbauen. So dauerte es eine Weile bis das Hab und Gut der Band Florian Grey auf der Bühne versammelt war und loslegen konnte.

Der Frontmann und Sänger ist Florian Grey, aber wie geschrieben, ist es eine Band, denn Drummer, Bassist und ein Gitarrist stehen ihm musikalisch zur Seite.

Musikalisch bedeutet in diesem Fall ein eher dunkleres Flair, das in die Richtung des Dark Rock mit Gothic Einflüssen geht. Es gibt aber auch elektronische Beisteuerungen, die den Stil durchaus etwas wiedererkennbarer machen. Die Musik kommt durchaus sehr rockig rüber und wird von Florians eher ruhigen aber klaren Stimme sehr gut ergänzt.  

Die Band kommt zwar aus Hamburg, aber Florian Grey ist, so sagte er es häufiger, ursprünglich aus dem Frankfurter Raum, seiner Heimat. Deswegen war es nicht verwunderlich, dass er das Publikum des Öfteren mit „Gude“ grüßte, welches ihm natürlich korrekt zurückgrüßte und den Ebbelwoi hob.

Aber auch er konnte sich nicht vor technischen Schwierigkeiten an diesem Abend verstecken, denn sein Mikrofon – mal wieder das Mikrofon – hatte am Kabel einen Wackelkontakt und musste getaped werden. Die Technik mal wieder.

Doch gab es auch Positiveres zu vermelden, denn der Bassist Simon hatte Geburtstag und nachdem Florian das erwähnte, stimmte das Frankfurter Publikum spontan ein „Happy Birthday“ an. Selbstverständlich bedankte sich Simon mit einer leichten Verbeugung. Welcher Geburtstag es war? Einer von vielen.

Insgesamt betrachtet hatte der Auftritt von Florian Grey etwas, wenngleich es weniger meinem persönlichen Geschmack trifft; aber das ist zum Glück subjektiv. Auftritt und Musik waren nämlich sehr gut und es kam auch gleichermaßen gut beim Publikum an, wie die Reaktionen auf das „Gude“ immer wieder zeigten.

Eine weitere Pause nach Florian Grey begann und wieder gab es viel Gewusel, bis alles für den Hauptakt des Abends vorbereitet war. Es wurde allmählich Zeit für Erdling und gegen ca. 22:10 war es dann auch soweit: sie kamen auf die Bühne und das Publikum, die Fans, jubelten lautstark.

Es ist etwas mehr als ein Jahr her, als ich Erdling das letzte Mal sah. Ende 2018 waren sie bereits in diesem Club und bis auf ein paar optische Veränderungen, schienen sie nichts an ihrem musikalischen Charme verloren zu haben.

Sie zeigten sich von Beginn an den Fans nahe und interagierten mit ihnen. Sei es der Fauststoß, das Mitklatschen oder versuchtes Mitsingen. Alles klappte. Und natürlich musste auch bei ihnen eine kleine technische Störung passieren. Doch dieses Mal waren es nur Batterien, die ausgewechselt werden mussten.

Dies bot Zeit für ein kurzes Gespräch, um herauszufinden, wie gut es den Fans im Kellerclub denn eigentlich geht. Die Unterbrechung dauerte nicht lange und schon ging es weiter mit der harten und guten Musik, die Erdling an den Tag legen.

Neue Deutsche Härte heißt es bei ihnen. Aber auch Dark Metal wäre eine sehr gute Bezeichnung für das, was sie spielen. Viele elektronische Einflüsse runden ihr Bild immer noch sehr gut ab und es macht Spaß ihnen zuzusehen.

Man konnte sehen und hören, dass die Band zum Tourauftakt in Frankfurt richtig heiß auf ihre „Yggdrasil – Tour“ war. Sehr verständlich, wenn man bedenkt, dass sie den 11er Musik Club ausverkauften und somit vor einer sehr guten Kulisse spielen durften, die sich sichtlich an ihnen erfreute. Es wurde mitgetanzt so gut es ging und wie beschrieben, klappten die Aufforderungen zu Bewegungen immer wieder.

Die Zeit rannte förmlich davon und es wurde merklich wärmer im Club. Insbesondere weiter vorne, wo es stetig enger wurde, weil jeder ganz nah an der Band sein wollte, war dies zu bemerken. Das hat man eben nur in diesen kleinen Clubs: die besondere Nähe an der Bühne zu den Bands.

Das Spiel mit den Lichtern wären des Auftritts funktionierte übrigens auch sehr gut, was die Band immer wieder sehr gut in Szene setzte. Das war vor allem von weiter hinten sehr gut zu beobachten.

Leider musste ich das Konzert aus Zeitgründen leider früher verlassen, bin aber dennoch sehr froh darüber, dieses Trio aus drei Bands gesehen haben zu dürfen. Erdling machen absolut Spaß, Circus of Fools haben einen neuen Fan und Florian Grey brauchen sich ebenfalls nicht verstecken.

Kommt ruhig alle wieder – Bands und Fans gleichermaßen!

Text: Patrick Gawlik

Ein früher Konzertabend an einem Samstag. Ungewohnt, aber das darf auch mal sein. Eigentlich sollte es, so stand es zumindest hinterlegt, um 18 Uhr losgehen. Doch um 18 Uhr passierte nicht viel, außer, dass schon viele Leute in der Batschkapp waren und sich unterhielten und das Radio der Batschkapp angeschaltet war.

Zu den Bildern des Abends: Callejon - 28.12.2019 - Batschkapp Frankfurt

Tatsächlich ging es erst um 19 Uhr los mit der Vorband „Our Mirage“. Die noch ganz junge Band, die sich erst im Jahr 2017 in NRW gründete, spielt eine Mischung aus Hardrock und Hardcore.

Ich muss sagen, dass die halbe Stunde ihres Auftritts wahrlich schnell rumgegangen sind. Die Zeit verflog. Die Musik ist melodisch, aber durchaus härterer Natur. Der Gesang lässt sich als passend zu diesem Musikstil bezeichnen, da dieser eher neutraler mit den notwendigen Emotionen gespickt ist. Begleitend dazu gibt es aber auch gutturalere Passagen, die miteinfließen.

Die Mischung ist durchaus interessant. Zudem konnten sie auch zeigen, dass sie mit dem Publikum umzugehen wissen. Während sich ein Großteil der Gäste in der Batschkapp darauf einließ, in die Hocke zu gehen und anschließend aufzuspringen, wurde auch mitgeklatscht. Das klappte beides hervorragend. Doch, wie gesagt, war alles zu schnell vorbei.

Die anschließende Pause dauerte gut 30 Minuten ehe der Hauptakt des Abends startete.

Doch dann wurde es laut mit der Metalcore Band „Callejon“, die ich bereits im Jahr 2017 sehen durfte. An ihren fast ausschließlichen deutschen Texten hat sich wahrlich nicht viel geändert, was unweigerlich dazu führte, dass viel mitgesungen wurde. Doch nicht nur das Mitsingen war von Anfang an gegenwärtig, auch das Mitklatschen und der obligatorische Fauststoß funktionierten.  Natürlich gab es auch den Circle und später im Verlauf des Abends auch eine Wall.

Es mangelte an Unterhaltung während des Konzerts überhaupt nicht. Aber auch die Musik selbst war klasse. Die Tonabmischung und auch das Lichtspektakel machten sich positiv bemerkbar. Man konnte meines Erachtens nach alles sehr gut hören und verstehen. Nur für Epileptiker könnte die Lichtershow ein wenig nachteilig sein. Ansonsten aber zeigten sich die Bandmitglieder, wie schon vor zwei Jahren, sehr bewegungsfreudig und mit Lust, sowie Spaß, an ihrem Tun.

Diese schöne Kombination war eine perfekte Basis dafür, dass man einfach mal die Zeit vergisst. Genau das ist mir passiert und nachdem die Menschen beim Coversong der Ärzte „Schrei nach Liebe“ völlig abdrehten, wurde nur kurze Zeit später nach der Zugabe verlangt. War die Zeit wirklich so schnell vergangen? Tatsächlich und leider ja. Es gab noch etwas obendrauf und danach war Schicht im Schacht.

Dennoch ging damit ein tolles Konzert zu Ende, bei dem sich die Bands von einer super Seite zeigten. Aller guten Dinge sind deren DREI, Callejon. Wir sehen uns also wieder.  

Vorweg möchte ich sagen, dass ich kein Wort türkisch sprechen, gar verstehen kann. Abgesehen von den Wörtern, die einem in türkischen Restaurants begegnen. Aus diesem Grund kann ich kaum etwas zu den Liedern selbst sagen, die gespielt und gesungen wurden. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich auch Konzerte / Bands ansehe, die ebenfalls in Landessprache, wie z.B. Finnisch, singen, und die ich ebenfalls nicht verstehe. Nur meistens spielen jene in einer Gruppierung mit anderen Bands, was dann nicht so sehr auffällt, wie bei Duman.

Tatsächlich gab es keine Vorband an diesem Abend, weswegen der geplante Beginn um 21 Uhr relativ spät ausfiel. Doch pünktlich um 21 Uhr konnte gar nicht begonnen werden, denn vor den Türen der Batschkapp wollte die Schlange an Menschen, die zum Konzert wollten, gar nicht abreißen.

So war es kein Wunder, dass es erst gegen 21:30 losging. Doch die anwesenden Fans und Menschen – natürlich vor allem die weiblichen Gäste – machten schon vor dem Lärm Krach und es gab Jubelstürme für die Band. Dass es dann sogar noch lauter wurde, als die Band die Bühne betrat, war zu erwarten.

Bilder zum Konzert: Duman in der Batschkapp

Nach einigen Songs, die ich nur musikalisch verfolgen konnte, fiel mir schon deutlich auf, dass das, was ich vorher auf Youtube gesehen und gehören hatte durchaus zutraf, aber gleichermaßen auch deutlich überschritten wurde. Ich hatte einen eher ruhigeren Rockabend erwartet, doch die Band performte teilweise in richtiger Hardrock Manier. Laut, melodisch, mit schönen Riffs und gutem Gesang. Dieser war, passend zu den Liedern, mal lauter und kräftiger und mal gefühlvoller.

Die Fans und Gäste waren jedoch von Beginn an voll dabei. Feierten, sangen mit, klatschten und tanzten. Das mit dem Tanzen war wohl aber eher auf den hinteren Bereich der Batschkapp begrenzt, denn dort gab es Platz dafür. Viel interessanter fand ich, dass richtig laut und ausgelassen mitgesungen wurde. Die Batschkapp wurde hier und da zu einem Chor. Man konnte also sehen und hören, dass die Menschen die Lieder kannten und häufig dazu animiert wurden Passagen alleine zu singen, was scheinbar auch sehr gut funktionierte.

Nach gut einer Stunde gab es eine Unterbrechung – Pause – für rund 20 Minuten. Bestimmt wurde das auf der Bühne angekündigt, aber nun, für mich wirkte es erstmal seltsam. Musik zu Ende, viele gehen raus, viele bleiben, auf der Bühne wird gewerkelt – wird wohl Pause sein. Und so war es dann auch, wie erwähnt. Gut, dass ich einen Bekannten dabeihatte, der mir das mit der Pause bestätigen konnte. So konnte ich draußen meinen Hunger mit einer Currywurst und Pommes bekämpfen. Ziemlich deutsch, nicht wahr?

Nach der Pause, als es weiterging, wurde es heftiger. Auf der Bühne zwar auch, aber insbesondere bei den Fans und Gästen. Je später der Abend wurde umso ausgelassener schien dieses Konzert zu werden.

Es war eindeutig festzustellen, dass die Band nun ihre bekannteren Hits spielte, denn schon bei den ersten Gitarrenklängen eines Songs brachen Jubel- und Begeisterungsstürme aus, von denen sich bei dem jeweiligen Song keiner mehr erholen konnte oder wollte. Dass laut mitgesungen wird und dass auch viele Menschen mitsingen; habe ich schon erlebt. Aber, dass aus der Batschkapp ein einziger Chor wurde, habe ich so noch nicht gesehen. Das war durchaus ein Grund für Gänsehaut.

Etwas in dieser Form, mit der durchaus härteren musikalischen Gangart und dem Chor aus Fans, hatte ich nicht erwartet und das in Kombination war schon klasse mit anzusehen. Auch mitanzuhören, obwohl ich vom Text und Inhalt nichts verstehen konnte.

Aber mal ehrlich: meiner Ansicht nach muss man Texte nicht verstehen. Es ist schließlich die Musik, die ankommen muss und verbindet. Und das ist aus meiner persönlichen Sicht absolut passiert. Sicher ist es schöner, die Texte auch zu verstehen, aber wenn die Musik gefällt und Spaß macht, dann ist Sprache zweitrangig.

Im Nachhinein sprach ich mit meinem Bekannten, der mir dann kurz erklärte, dass die meisten Songs und Lieder um Emotionales und insbesondere um Herzensangelegenheiten und Liebe gehen würden. Zudem konnte er mir zwei Songs benennen, die im zweiten Teil gespielt wurden. Darunter „Senden Daha Güzel“, was wohl so viel bedeutet wie „Schöner als Du“ und „Her Şeyi Yak“, was bedeutet „Verbrenne alles“.

Tatsächlich sind beide Songs, trotz ihrer rockigen Note, sehr auf das Emotionale und auf das Herz bezogen. Von der Art und Weise, was Text und Musik betrifft, würde ich parallelen zu der Band „Asp“ mit dem Song „Ich will brennen“ sehen. Versteht mich nicht falsch; diese Bands haben nichts miteinander zu tun, schon gar nicht musikalisch. Aber die Nutzung von Metaphern in den Texten mit der Art und Weise, wie diese interpretiert werden, sind durchaus ähnlich.

Ich weiß nicht mehr bei welchem der späteren Songs die Ekstase erreicht wurde, aber es war eine Stufe erreicht worden, bei der ich wirklich nur staunen konnte.

Selbst nach dem Hauptteil des Konzerts, bevor es zur Zugabe kam, waren die Fans und Gäste einfach nur Feuer und Flamme; wollten mehr – und sie bekamen am Ende auch mehr.

Hui, das Konzert war ein musikalisches Erlebnis auf eine Art und Weise, die ich bei all meinen bisherigen Konzerten nicht erleben durfte. Respekt an Band und Fans, dass so eine Euphorie und Ekstase absolut möglich sind. Schon alleine deswegen würde ich die Band und einen Konzertabend mit ihnen durchaus empfehlen, nur um das einmal gesehen und miterlebt zu haben.

Mit der Kombination aus Stam1na, Black Dahlia Murder und Insomnium sollte dieser Wochenstart mehr als laut werden. Und dies war auch bereits nach dem pünktlichen Beginn der ersten Vorband Stam1na der Fall.

Zu unserer Galerie des Abends: Insomnium - Batschkapp Frankfurt - 09.12.2019

Prog und Thrash Metal auf Finnisch. Dazu ganz viel Windmühle und Headbangen gepaart mit krachenden Gitarrensounds und eingehenden Drums. Was will das Metallerherz mehr?! Nun, tatsächlich wäre es von Vorteil Suomi zu können, wenn man denn die Texte verstehen möchte, aber auch wenn nicht, so überwiegt der harte Sound der Band doch über den Text hinweg.

Ein Mitsingen fiel zwar aus, aber auch das mitklatschen gestaltete sich durch das Thrashing mehr als schwer. Dafür aber erntete die Band viel Applaus und Jubel, gerade aus den ersten Reihen, nach jedem Song.

Ich muss sagen, dass ich schon sehr verwundert darüber war, wie häufig und ausdauernd die Bandmitglieder die Windmühle machten, ohne dass ihnen dabei schwindelig wurde. Das muss wohl die andauernde Übung sein und gut für die Nackenmuskulatur dürfte es wohl auch sein.

Nichts desto weniger kann man bei Stam1na trotz dem ganzen Gethrashe noch Melodie heraushören. Zwar nicht permanent, aber stellenweise, was das musikalische Konzept durchaus aufwertet.

Für mich persönlich stellt Stam1na genau die Grenze da, die ich für mich noch als „davon kann ich noch viel am Stück hören“ dar.

Nach ein paar weiteren schön geschwungenen Windmühlen und harten Klängen endeten die gut 35 Minuten des Auftritts von Stam1na mit Applaus und einem Lächeln der Bandmitglieder, die definitiv Spaß an ihrem Auftritt hatten.

Die folgende Umbaupause dauerte nicht wirklich lange und im Vergleich zu Stam1na wurde es mit Black Dahlia Murder noch eine Spur härter. Für mich persönlich zeitweise sogar so hart, dass es für mich die Grenze überschritt, denn an vielen Stellen erkannte ich den melodischen Part der amerikanischen Melodic Death Metal Band nicht mehr.

Aber nun, das ist letztendlich Geschmackssache. Es gab gewiss auch bei BDM viele gute Parts, keine Frage. Die Riffs gefielen mir bei vielen Songs sehr gut, da kam das Melodische dann doch sehr durch. Es mag aber auch vielleicht an der Soundabmischung gelegen haben, dass der Klang der Gitarren etwas unterging.

Es ist aber schwer zu sagen, da ich die Band tatsächlich das erste Mal gehört und gesehen habe. Jedoch fand ich es sehr faszinierend wie gut der Sänger seine Parts screamen kann. Dieses Gemisch aus Scream und guttural ist etwas, das mir sehr gut gefallen hat.

Zudem wusste er gut mit dem Publikum umzugehen, denn schon früh wurde ein Circle Pit, dessen Geschwindigkeit sehr beachtlich war, initiiert. Den Leuten gefiel es und bei vielen konnte man auch sehen, dass mitgesungen, oder gegrölt, wurde. Was mit Englisch auch entsprechend leichter gewesen sein durfte als zuvor mit Finnisch.

Die aus meiner Sicht härteste Stunde des Abends ging aber auch recht schnell vorbei. Das hatte ich nicht ganz so erwartet. Letztlich freute ich mich aber schon auf die für mich deutlich angenehmere Variante des Melodic Death Metal von Insomnium.  

Die Unterbrechung war auch wiederum nicht allzu lange; zumindest ging sie schnell vorüber durch Unterhaltungen mit einigen Menschen.

Los ging es dann auch mit dem Song „Valediction“, bei dem gleich das gesamte musikalische Konzept der Band präsentiert werden konnte. Melodisch, hart, Growls und normaler Gesang, schöne Riffs, harte Riffs und zusammen richtig guter Melodic Death Metal.

Auch bei Insomnium flogen die Haare wild durcheinander, nicht nur bei der Band, sondern auch im Publikum, die sofort in musikalischer Feierstimmung waren.

Diese Finnen singen jedoch, im Vergleich zu Stam1na, größtenteils oder fast nur auf Englisch. So klappte es auch insgesamt häufiger beim Publikum mit dem Mitgrölen und Mitsingen, schließlich gibt es bei Insomnium auch immer wieder etwas ruhigere Parts, bei denen – ich nenne es mal sanftes Growling – bzw. auch normaler Gesang da ist.

Es ist insgesamt eine tolle Mischung bei dieser Band. Härte, die abgeschwächt durch sehr melodische Parts, teilweise gar nicht so hart rüberkommt, obwohl kraftvoller und energiegeladener gutturaler Gesang da ist. Bassist Niilo Sevänen beherrscht diese Spielerei zwischen den Gesangslagen und Gesangsstimmen sehr gut.

Im Großen und Ganzen möchte ich schon beinahe sagen, dass das die „softeste“ Band des Abends gewesen ist, da sie die meisten melodischen Parts in ihren Songs hatten. Aber das ist Insomnium. Gesunde Härte mit Melodie. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber man kann es auf die Länge des Konzertes eben nicht besser beschreiben.

Die Gitarrenriffs sind eingehend und bleiben durchaus auch im Ohr hängen. Und natürlich war es auch so, dass die meisten Songs vom neuen Album „Heart like a grave“ gespielt wurden.

Ein sehr gutes Beispiel für fast durchgehende Härte ist der Song „Pale Morning Star“ gewesen. Wenn man diesen in den Vergleich nimmt mit dem Einstiegssong „Valediction“ erkennt man sofort die breite musikalische Interpretation der Band. Beide Songs sind übrigens vom aktuellen Album, welches ich mir nach dem Konzert tatsächlich zugelegt habe, da mir die Band live richtig gut gefallen hat.

Die Zeit rannte förmlich bei der harten und doch angenehmen Musik davon. Dabei verstehen es die Bandmitglieder immer wieder sehr gut mit dem Publikum zu spielen, es zum Mitklatschen zu animieren und auch mit kleinen Einlagen, wie Akustikgitarren und Cowboyhüte, Abwechslung zu schaffen. Dies sorgte für Erheiterung, Jubel und Applaus, welchen Insomnium praktisch nach jedem Song bekamen; und das stets lautstark.

So war es auch kein Wunder, dass die Band zum Abschluss und Abschied nochmal richtig gefeiert wurde, ehe der Abend ausklingen durfte.  

Der Abend sollte früh starten mit einem angekündigten Beginn um 19 Uhr, aber das tat er dann doch nicht. Ein bisschen Zeit ließen sich die Dame und die Herren von der Band Blood Command noch, bevor sie loslegten.

Vermutlich lag es an der Uhrzeit, denn der Unterschied war in der Batschkapp deutlich zu erkennen. Es war gegen 19:20 deutlich mehr los als noch um 19 Uhr. Da hat sich das Warten der Norweger mit dem Beginn ihres Auftritts also gelohnt.

Zu unseren Bildern des Abends: Galerie Skindred & Blood Command

Mich hat es übrigens sehr gefreut, dass ich diese Band ein weiteres Mal nach September 2018 (damals im Nachtleben) sehen und hören konnte.

Sie durften übrigens gleich gute 40 Minuten auf der Bühne verweilen und viele ihrer Songs performen. Darunter war auch mein persönlicher Favorit „Cult Drugs“. Direkt zu Beginn – klasse.

Das Einzige, was mich dabei ein klein wenig störte, war die schwache Tonabmischung bei den Mikros. Die Sängerin Karina Ljone war perfekt zu verstehen, aber den Beigesang von den Gitarristen konnte man, wenn man nicht gerade ganz vorne stand, kaum hören.

Energie, Kraft und Können liegen in der Stimme von Karina und auch die unterschiedlichen Tonlagen und ruhigere Parts liegen ihr. Daran hat sich also nichts verändert.

Stilistisch hat sich aber auch nichts geändert, was aus meiner Sicht sehr gut ist. Die härtere Gangart aus Hardcore, Punkrock und Deathpop gefällt mir und gefiel auch vielen in der Batschkapp, wenngleich das Mitklatschen noch etwas verhalten ausfiel. Möglicherweise kannten viele die Band einfach noch nicht.

Übrigens: ein neues Studioalbum ist in Arbeit und wird in Kürze auch veröffentlicht. Da bin ich persönlich schon sehr gespannt darauf und hoffe, dass sich diese Band im kommenden Jahr zu einem weiteren Besuch in Frankfurt hinreißen lässt.

Nach dem wirklich gelungenen Auftritt von Blood Command erfolgte eine längere Umbaupause. Tatsächlich kam sie mir länger vor, als sie eigentlich war. Die Lichter gingen aus, gleich war es so weit.

Und dann kamen sie heraus: Skindred.

Die Waliser, die mit einer Mischung aus Rock, Metal, Punk, Hip-Hop und Raggae eine absolut interessante musikalische Mischung auf die Bühne bringen.

Der Ton war perfekt, das Spiel mit den Lichtern funktionierte sehr gut und auch die Fans ließen sich zum Mitsingen und Mitklatschen begeistern; und das von Beginn an.

Ich muss gestehen, dass die Musik und der Gesang von Benji Webbe live noch um ein Vielfaches besser sind als man es in vielen Youtube Videos vermuten möchte.

Seine Energie und auch sein Charisma kommen auch trotz permanent getragener Sonnenbrille absolut durch.

Es ist schon überraschend, wie gut die Band diese Genres gut zusammenspielen lassen kann, ohne dabei die rockige Linie zu verlieren. Selbst den Fans hat es durch und durch gefallen. Egal welcher Stil dabei gerade im Vordergrund stand, wurde getanzt und gefeiert. Vor allem im hinteren Bereich der sehr gut gefüllten Batschkapp, denn dort war noch Platz dafür.

Dass die Zeit bei so viel ausgelassener Feierstimmung schnell vorübergeht, merkte ich dann, als auf einmal nach Zugabe gerufen wurde und die Band auch mal eben von der Bühne verschwand und kurzer Hand für einige weitere Songs wieder zurückkam.

Und die Songs der Zugabe wurden noch einmal richtig gefeiert. Alles hinknien und auf Kommando hüpfen, hüpfen, hüpfen.

So klang der Abend mit guter Stimmung aus und das noch lange vor 22 Uhr.

Ein Dienstagabend und der Konzertbeginn um 19 Uhr. Relativ früh, könnte man meinen, doch voll war es bereits. Viele Menschen erwarteten den Beginn des Konzerts, den Beginn des musikalischen Abends. Und dieser kam auch leicht verzögert mit Infected Rain.

Zu unserer Galerie des Abends: Eluveitie - Batschkapp - 19.11.2019

Infected Rain ist eine moldawische Band, die Nu Metal spielt und dabei eine hervorragende Frontfrau vorweisen können. Elena Cataraga fällt nicht nur optisch durch ihre Haarfarbe und Frisur auf, nein auch durch ihren Gesang, der überwiegend Growling und damit guttural ist. Sie beherrscht das sehr gut, keine Frage und dabei kann sie auch in normaler Tonlage singen. Doch meiner Ansicht nach passt das kraftvolle und energiegeladene Growling sehr gut zu ihr und zum musikalischen Gesamtkonzept der Band.

Die musikalischen Einflüsse sind aus den Bereichen Metalcore, Melodic Death Metal, Nu Metal und alternativer Metal.

Gute Riffs, schnelle und harte Drums, sowie richtig gute melodische Passagen machen den Stil von Infected Rain rund. Aber nicht nur auf der musikalischen Ebene sind sie sehr gut. Während ihrer guten halben Stunde haben sie auch den Draht zu den Fans in der Batschkapp gefunden. Mitklatschen funktionierte auf Anhieb und die Begeisterung wuchs gegen Ende des Sets, als zu einem Circle Pit aufgerufen wurde, der auch zügig angenommen und gebildet wurde. Selbstverständlich mit anschließendem Springen. So ging das Set mit einer großartigen Feier zwischen Fans und Musikern zu Ende.

Es folgte eine Pause, die nicht allzu lange war, ehe sich mit Lacuna Coil ein nomineller Hauptakt auf die Bühne begab und sofort mit „Blood, Tears, Dust“ in Assassinen Outfits loslegten.

Ihnen war deutlich mehr Zeit zur Bespaßung des Publikums gegeben, fast eine ganze Stunde, was ihnen in der rappelvollen Batschkapp auch zu Gute kam. Die Menschen wippten, feierten, nickten mit den Köpfen. Sofern etwas Platz war, wurde sich auch mehr bewegt.

Großer Jubel und stellenweise ein wenig Verwunderung kam beim Cover „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode auf. Ja, das kann die Band auch und zwar sehr gut in ihrem Stil. Dieser ist mit den Einflüssen aus Metalcore und Melodic Death Metal ähnlich angelegt, wie der von Infected Rain, aber mit dem deutlich hörbaren und markanten Unterschied, dass sich bei Lacuna Coil gleich zwei Sänger die Ehre geben.

Andrea Ferro, der männliche Part, und Cristina Scabbia haben ihre Aufgaben perfekt erledigt und stets das Publikum mit einbezogen. Während Andrea mehr für die Growls und Screams verantwortlich ist, kommt bei Cristina häufig, aber nicht immer(!) auch der sanftere Part rum, sodass sich dieser einprägsame stilistische Mix beim Gesang ergibt.

Bei so viel guter Musik am Stück vergeht die Zeit einfach zu schnell. Die knappe Stunde mit Lacuna Coil verflog und am Ende schienen schon viele Besucher und Fans glücklich zu sein. Zumindest ein Gast, eine Dame, hüpfte freudestrahlend umher, fragte nach der Toilette – ich wies ihr den Weg – und ebenso hüpfend kam sie wieder zurück und verschwand wieder in der wartenden Menge der Batschkapp.

Die Pause war im Übrigen nicht länger als die erste, sodass auch hier nach nicht einmal einer halben Stunde die Lichter ausgingen und die Präsentation von Eluveitie begann.

Richtig: Präsentation, denn zunächst kamen drei in weiß gekleidete Damen auf die Bühne, vollzogen ein Ritual, dem Trommelklang folgte, ehe es richtig losging.

Und dass mit persönlich die Band Eluveitie live besser gefällt, als auf CD oder in YouTube-Videos, habe ich bereits vor zwei Jahren feststellen dürfen, als die Band ebenfalls in der Batschkapp vor Ort war.

Es ging also los, mit vielerlei Instrumenten und Gesang. Gitarre, Drehleier, Bass, Schlagzeug, Flöte; es sind so viele Instrumente bei Eluveitie, dass man immer wieder vergisst, dass sie neben Folk Metal mit schweizerischen, also heimatlichen, Einflüssen, auch zu härteren Genres übergehen, die bis hin zu Melodic Death Metal führen.

Wie auch vor zwei Jahren ist zu erkennen, dass die Musiker Spaß haben, ihre Musik lieben und damit die Fans mitziehen können. Sie beherrschen das Spiel die härtere Gangart mit den entsprechend „ungewöhnlichen“ oder selteneren Instrumenten zu entkräften und ihren eigenen Stil zu kreieren.

Auch direkt bei einem der ersten Songs „Der Ruf der Berge“ wurde dies deutlich. Dieser Song wurde selbstverständlich nicht auf Englisch, sondern im schönen Schwyzerdütsch vorgetragen. Es haben nur die Ricolas gefehlt.

Selbstverständlich konnten sie die Zuschauer, Gäste und Fans zu Applaus, mitklatschen, dem Fauststoß und mehr animieren. So war stets Leben in der Batschkapp und es wurde, je länger der Abend dauerte, auch wärmer, ganz sicher.

Nach einer guten Stunde folgte ein tolles Drumsolo, das im Prinzip schon das letzte Drittel des Musiksets einläuten sollte. Natürlich lud dies zum Mitklatschen ein, ehe es in den nächsten Song überging. Es wurden noch „Breathe“ und „Helvetios“ gespielt, ehe die Zugabe und das langsame Ende des Abends erfolgten.

Ein toller Konzertabend ging zu Ende und man freut sich schon auf das nächste Mal mit diesen Schweizern.

Text: Patrick Gawlik

Nach dem Spiel der Bundesligafrauen vom FFC Frankfurt ging es für mich zu einem Konzert, auf das ich mich schon länger freute. Die Band Cellar Darling, die ich bereits im November 2017 in Aschaffenburg sehen durfte, machten mit ihrer aktuellen Tour Halt im Frankfurter Nachtleben.

Bilder zum Abend: Cellar Darling - 20.10.2019 - Nachtleben Frankfurt

Und nanu?! So eine lange Schlange am Eingang des Nachtlebens habe ich bislang auch noch nicht gesehen. Ohne es genau zu wissen, vermute ich, dass sich der Einlass etwas nach hinten verzögert haben musste, denn nach einiger Zeit kam die Schlange dann doch in Bewegung und die Menschen kamen in den schönen kleinen Kellerclub hinein.

Einen Vorteil hat so ein verspäteter Einlass dann schon, wenn alles andere nach Zeitplan abläuft: man muss nicht so lange auf den Beginn des Konzerts warten. Und so war es dann auch. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis die erste Band des Abends auf der Bühne stand und ihre Musik und sich präsentierte.

Es begann also mit der Band Oceans, die durchaus melodische Songs spielen aber auch durchaus härtere Elemente und Ruffs mit einfließen lassen. Auch beim Gesang wird sehr häufig das Growling verwendet. Das wunderte mich dann schon etwas, das eine Band diesen Schlags im Vorprogramm von Cellar Darling auftritt.

Auf der anderen Seite ist das natürlich auch ein schöner Kontrast, um die Leute am frühen Abend einmal schön wachzurütteln. Aber es gibt durchaus auch, wie bereits erwähnt, einen angenehm großen melodischen Anteil in den Songs. Manch einer, wie „The Sound of your Voice“ hat auch einen gewissen Ambience-Anteil, der musikalisch als auch lyrisch zum träumerischen Davonschwimmen verleiten kann. Kraftvoll, dabei nicht zu übertrieben in der Härte und dennoch gut eingemischte Growls. Reinhören kann sich hier durchaus lohnen. Die Musik, die die Band in ihrer halben Stunde präsentierte wirkte auf dieser Ebene durchaus abwechslungsreich und unterhaltsam.

Der Abbau ging recht schnell und gleichzeitig wirbelte die nächste Band bereits auf der Bühne, um für ihren Auftritt alles aufzubereiten. Dabei hatten die aus Dänemark kommenden Künstler der Band Forever Still trotz des Aufbaustresses schon noch das ein oder andere Lächeln und kurze Kommentare für die Zuschauer übrig.

So schnell das Gewusel auf der Bühne begann, so schnell endete es auch und nach relativ kurzer Zeit begannen die alternativen Metaller aus Dänemark ihren Stil ins Nachtleben hinein zu bringen.

Sängerin Maja Shining, die auch gelegentlich das Keyboard bedient, hat hierbei eine sehr markante Stimme. Je nach Song sind die Elemente, in denen sie ihre natürliche Stimmfarbe nutzt und zwischen Screams und leichtem Growl wechselt unterschiedlich. Sie kann genauso gefühlvoll als auch kraftvoll singen und das passt hervorragend zu der Musik, den die Band spielt. Zwischen einfachen und fesselnderen Riffs und ruhigeren, fast träumerischen Elementen, zeigen die Dänen, dass sie ihr Handwerk verstehen und Spaß daran haben. Dennoch ist die Prägung der Musik überwiegend metallisch und härter, dabei aber melodisch und klangvoll.

Trotz des wenigen Platzes auf der kleinen Bühne im Nachtleben ist es insbesondere Maja gelungen viel Bewegung in den Auftritt hineinzubringen. Aber auch Gitarrist Inuuteq Kleemann machte so häufig die Windmühle mit seinen langen Haaren, dass klar war: die haben Energie und wollen diese unter die Leute bringen.

Zu schnell verging dabei auch die Zeit mit Forever Still. Auch sie hatten nicht so viel Zeit, um ihr ganzes Repertoire vollends präsentieren zu können. Doch der Eindruck war ein sehr positiver, den sie im Nachtleben hinterlassen konnten.

Anschließend folgte eine zu erwartende längere Pause, bis der Hauptgang des Abends serviert werden konnte. Eine Pause, in der man kurz hinaus zum Rauchen oder sich mit Flüssignahrung versorgen konnte.

Dass die Pause ungewollt eine knappe Stunde betragen sollte, war der Technik geschuldet. Aus irgendeinem unbekannten Grund hatte diese einfach keine Lust mehr zu arbeiten. Aber die Techniker schafften es dann doch und das Frankfurter Publikum wartete geduldig auf den Beginn, der erst gegen 22:45 war.

Jubel und Applaus gab es, als es endlich losgehen konnte. Und man sah die Erleichterung auch bei Frontfrau Anna, die sich noch wenige Minuten zuvor für die Verzögerung entschuldigte und um Geduld bat.

Natürlich spielten sie die Songs von ihrem Konzeptalbum „The Spell“, das in diesem Jahr erschienen ist und eine gefühlvolle Reise, man möchte fast sagen durch Zeit und Raum, darstellt. Wobei das nicht ganz zutreffend ist, wenngleich Annas Gesang durchaus diese Rückschlüsse zulassen kann.

Vielmehr geht es um das Leben an sich; Liebe, Hass, Leben und auch den Tod. Und natürlich alles dazwischen von Gefühlen, Emotionen und Gedanken. Das Ganze musikalisch verpackt in schönen Riffs mit der Begleitung der Drehleier und dem stimmigen Gesang von Anna dazu. Bei vielen der Songs ist es fast ein Automatismus, dass man seine Augen schließt und sich von der Musik und Annas Stimme führen lässt.    

Dadurch kann schon eine gewisse Art der Entspannung eintreten, die mal mehr und mal weniger kräftig ausfällt. Dahingegen werden progressive Rock Elemente eingesetzt, um wieder aus der Entspannung herauszuführen. Das Zusammenspiel der Elemente aus ruhigeren, fast bedächtigen Passagen, und rockig geprägten Riffs ist hervorragend gelungen. Wenn jedoch, für mich persönlich, auf ein ganzes Konzert betrachtet, etwas zu ruhig.

Aber scheinbar wissen die Bandmitglieder schon selbst, dass es etwas zu ruhig werden könnte. Nach einigen schönen Songs wurden auch ältere Stücke gespielt, die wieder mehr Leben einhauchten. Meines Erachtens nach war das ein sehr gutes Timing und man merkt, dass die Künstler schon lange musikalisch professionell am Werk sind.

Man konnte sich darauf verlassen, dass es weder zu ruhig, noch zu laut oder zu gleichbleibend wurde, musikalisch betrachtet. Auch den Gästen, Fans und Zuschauern gefiel der Abend sehr gut. Es gab sehr viel Applaus, der auch gerne mal etwas länger anhielt; und das trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit. So verließ man das Konzert mit einem guten, entspannten und angenehmen Gefühl, nur um festzustellen, dass es bereits Montag war.

Text: Patrick Gawlik

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Ein weiteres Mal ging es in meine Lieblingssauna in Frankfurt, das Nachtleben. Schon länger hatte ich mich auf den Konzertabend mit Visions of Atlantis gefreut, spielen sie doch eine symphonische Power Metal Variante, die ich sehr mag.

Zwar war ich vor dem hinterlegten Beginn um 20 Uhr da, doch die erste Band an diesem Abend stand schon auf der Bühne und spielte bereits. So bekam ich leider nur drei Songs der Band Morlas Memoria mit, die mir zwar gefielen, es mir aber kaum erlauben eine größere musikalische Beschreibung abzugeben.

Jedoch war klar zu erkennen, dass es sich bei der Dresdner Band um eine fast klassische Symphonic Metal Band handelte. Der Gesang war jedoch extrem einprägsam und schon fast opernartig. Leandra Johne, die Sängerin, gibt dem ganzen Konzept schon eine sehr besondere Note.

Wirklich schade, dass ich nur drei Songs erleben durfte, denn gerne hätte ich mehr von dieser Stimme gehört. Zum Glück gibt es noch andere Wege einen Eindruck dieser Band zu bekommen, denn reinhören lohnt sich meiner Meinung nach absolut.

Es folgte in Ab- und ein Aufbau. Equipment wurde zwischen den vielen Gästen hinaus und neues wieder hereingetragen. Schnell veränderte sich die Bühne und binnen kurzer Zeit war auch schon für die zweite Band des Konzertabends alles angerichtet.

Mit der Band Elvellon aus Moers stand nun eine sehr klassische Symphonic Metal Band auf der Bühne. Melodisch, teils episch mit härteren aber auch sanfteren Klängen und Riffs in guter Mischung und einer Frontfrau, die ebenso kräftig wie lieblich singen kann.

Ein richtiger Genuss, wenn man dieses Genre mag. Die Gäste im Nachtleben, ließen sich trotz der schwülen Wärme gerne zum Mitklatschen animieren. Aber nicht nur das. Auch mitsingen klappte, nachdem Frontfrau Nele Messerschmidt einige Male vorsang. Es war kein schwieriger Part und viele haben auch mitgemacht; ganz zur Freude von Nele.

Bei dieser Band denke ich, dass sie durchaus lange bestehen und viel erreichen können. Zwar ist, wie gesagt klassischer Symphonic Metal, aber eben jener, den man lange und ausgiebig am Stück hören kann. Dies mag durchaus an der richtigen Mischung von schönen Riffs und sehr guten Gesangselementen liegen, die beide einfach nicht zu überstreckt sind.

Schnell führte das positive Gefühl bei der Musik dazu, dass die Zeit ganz vergessen wurde und schon war auch der Auftritt dieser Band schneller vorbei, als einem lieb sein konnte.

In der folgenden Umbaupause stellte sich in einigen netten Gesprächen heraus, dass ich nicht die einzige Person war, die zwar pünktlich, aber damit leider auch etwas zu spät zum Konzertabend gekommen war.

Nur wenige Zeit später waren wir alle dann doch wieder unten im Keller und warteten mit vielen anderen darauf, dass Visions of Atlantis beginnen.

Und dann war es schließlich so weit: Visions of Atlantis enterten die Bühne. Ihre Songauswahl war wie eine kleine Reise durch aktuelle und ältere Songs ihrer Alben in der Aufmachung einer Schiffsreise.

Bereits von Anfang an wurden die Fans und Gäste mit einbezogen. Sei es das Klatschen oder der Fauststoß; häufig wurde dies eingefordert und genauso häufig wurde mitgemacht. Gefühlt war dies bei jedem Song der Fall.

Die Mischung des klassischen Symphonic mit Power Metal ergibt eine außerordentlich interessante Musik. Härter als der normale Symphonic Metal, doch weiterhin melodisch, um nicht zu kräftig zu werden.

Die Entkräftung übernimmt insbesondere Clementine Delauney. Die Französin, die vorwiegend im Sopran singt, hat eine weiche, dennoch gesangskräftige Stimme. Ihr Partner Michele Guaitoli, ein Italinier, wie man unschwer herauslesen kann, ist dafür mit der etwas dunkleren Stimme der kraftvollere Part im Gesang.

Häufig singen auch beide im Duett, oder aber im Wechsel, was eine gewisse fantasievolle Szenerie zur Musik erschafft, in der man sich sehr einfach verlieren kann.

Zwischen den Songs gab es immer wieder auch kleinere Ansprachen zur Musik und der „Reise“, die gemeinsam begangen wird. So wurde praktisch auf den nächsten Song vorbereitet.

Dass die Band auch ganz anders kann, zeigte Clementine in einem Balladenteil, der bedächtiger und berührender kaum hätte sein können. Mit dem Song „Nothing lasts forever“ wurde ein perfekter Übergang von Ballade zum Power Symphonic Metal gefunden. Zwar ist der Song selbst noch zum Teil eine Ballade, aber geht langsam wieder in den bekannten Sound zurück.

Und so ging es, nachdem die Zeit erneut wie im Winde verflog, langsam dem Ende hinzu. Die Band stellte sich nochmal vor und machte dabei auch aufmerksam, dass nur noch der Schlagzeuger als einziges Gründungsmitglied der Band noch Teil dieser ist, während die anderen Positionen über die Jahre seit der Gründung im Jahr 2000 neu besetzt worden sind; teilweise sogar mehrfach.

So wurde aus der einstiegen österreichischen Band eine multinationale Band, die eher an Charme hinzugewinnen konnte, als selbigen zu verlieren.

Wer die Band in Frankfurt verpasst hat, kann sie bereits im Oktober in der Nähe erneut live sehen. Zum Beispiel in Aschaffenburg am 10.10. oder in Köln am 16.10.

Endlich mal wieder Batschkapp! Es ist ohnehin schon lange her für mich, dass ich dort zuletzt bei einem Konzert vor Ort war. Umso schöner, dass es gleich ein kleines Highlight mit Gogol Bordello wurde.

Doch zunächst eine kleine Stärkung, um den Abend überstehen zu können. Zum Glück macht der Sommer derzeit eine Pause, sonst wäre es sicher unangenehm warm im Innenraum geworden, aber dem war nicht so.

Unsere Bilder vom Konzertabend sind hier: Gogol Bordello & Skinny Lister

Gegen 20 Uhr war die Batschkapp auch gut gefüllt, so dass es losgehen konnte und mit der Band „Skinny Lister“ konnte der Abend starten.

Skinny Lister ist ein sehr gutes Aufwärmprogramm für Gogol Bordello. Der Stil hat von Beginn an sehr gut gepasst. Sie spielen eine interessant gefächerte Mischung aus Rock, Punk, Folk und Indie. Möglicherweise auch noch aus anderen angrenzenden Genres. Für Unterhaltung ist dabei aber jedenfalls gesorgt, denn in den gut 40 Minuten des Auftritts war Vielerlei dabei, das auch die Gäste, Fans und Zuschauer direkt ansprach. Mitklatschen, mitsingen und zum Tanz auffordern, was auch alles angenommen wurde, ergänzten sich sehr gut zu dem lebhaften Auftritt auf der Bühne.

Die Londoner ließen sprichwörtlich die Puppen tanzen und hatten absoluten Spaß dabei sich selbst und die Fans und mit ihnen zu feiern. Mitmachen war jederzeit möglich. Auch wenn die Genres überlappen, hatte ich meistens diesen Irish Folk Rock erkannt, was sicherlich naheliegend ist und dementsprechend ohnehin reine Party- und Feiermusik darstellt. Und so ging das auch seine Zeit und war mit Trouble on Oxford Street schnell zu Ende.

Die Pause, in der die Bühne umgebaut wurde, dauert fast eine ganze Stunde; knappe 50 Minuten, was ich für ungewöhnlich lang hielt aus meinem bisherigen Konzerterfahrungsschatz. Aber die Wartezeit sollte sich lohnen, denn wie auch bei Skinny Lister war von Beginn an Stimmung, Jubel und Tanz in der Batschkapp.

Die rund 700 Gäste ließen ihrer Feierwut freien Lauf und hatten sichtlich Spaß. Während es ganz vorne auch mal Bier von der Bühne regnete, hatten die Menschen weiter hinten den Platz um ausgelassene Tänze zu tanzen.

Es hatte, wie bereits im Titel erwähnt, den Charakter einer großen (Familien) Feier, anstelle eines klassischen Konzerts. Das mag gewiss sicherlich auch daran liegen, dass Gogol Bordello aus eben solchen Feiern entstanden sind, bei denen sie regelmäßig auftraten.

Überwiegend spielen Gogol Punk und haben dabei noch ein paar weitere Einflüsse mit Percussions, einem Akkordeon und anderen Instrumenten, die man üblicherweise nicht bei einer Punkband findet. Hinzu kommen die Einflüsse aus der traditionellen Roma Musik. Sie bezeichnen die Musik schließlich selbst auch als „Gipsy Punk“ oder auch „Immigrant Punk“. Gipsy bedeutet „Zigeuner“ und das liegt in der Geschichte der Mitglieder von Gogol. Vor 20 Jahren wurde die Band nämlich vom Frontmann Eugene Hütz gegründet, der aus der Ukraine stammt und nach Amerika migrierte.

Bei den Texten geht es immer wieder um das Leben, Heimat und auch darum Spaß zu haben. Immer wieder wird dabei das „Gipsy“ aufgegriffen und gelebt.

Spaß haben die Musiker total auf der Bühne, so wie sie miteinander und mit den Fans umgehen. Wie schon erwähnt, wird zusammen gelacht, gesungen, getanzt und einfach nur gefeiert.

Ob man mitsingt, mitklatscht oder wild tanzt, alles was Spaß macht ist auch erlaubt. Immer wieder sah ich Menschen, die völlig fertig, außer Kräften und total verschwitzt an mir vorbeikamen, aber äußerst glücklich schienen und von all der Feierei einfach eine kleine Pause brauchten.

Jedes Mal aus Neue finde ich es erstaunlich, wie schnell die Zeit doch vergehen kann, wenn man bei dem ganzen Spaß mitmacht. Nicht unbedingt mit wildem Tanz, aber man kann sich auf diesen „Partypunk“ einlassen und einfach nur Spaß haben, abschalten und genießen – und genau darum wird es GoGol Bordello auch bei den Auftritten gehen.

Sie feiern einfach selbst und lassen den Funken auf alle überspringen. Wer da überhaupt nicht mitfeiert, macht irgendetwas ganz falsch. Oder hat sich im Konzert geirrt.

Ich weiß gar nicht mehr genau wie lang das eigentlich ging, jedenfalls gab es stets sehr viel Applaus und Jubel während des ganzen Auftritts.

Ein gelungener Abend mit dem Charme einer Familienfeier – da hätte man auch glatt Hochzeit feiern können!

Coven: dunkel, okkult, mystisch und rockig

Am Montagabend waren sie im Nachtleben zu Gast: Coven! Trotz der unangenehmen Schwüle im Kellerclub war die Stimmung sehr gut beim Auftritt der legendären Okkult und Dark Rock Band.

Früher war es irgendwie immer so, dass die Konzertabende im Nachtleben Frankfurt häufig früher begannen, als angegeben. Dieses Mal war es nicht der Fall, denn es begann etwas später als angekündigt.

Bestimmt um die 100 Menschen versammelten sich bereits zu Beginn des Abends im Kellerclub und hatten gewiss ein leichtes Saunafeeling an diesem Abend. Doch es sollte sich lohnen.

Lange dauerte es dann doch nicht bis die Vorband „Demon Head“ die Bühne betraten und sprichwörtlich einheizten. Mit viel Nebel, harten Riffen und langen Songs hatten sie das Publikum schnell auf ihre Seite gezogen. Auch Nebel gab es viel. Rein aus meinem Empfinden heraus, war dieser sogar etwas kühler als die Luft im Nachtleben selbst.

Die dänische Gruppe spielt okkulten Hard Rock, bezeichnen ihn aber oft selbst als „scandinavian diabolic Rock“ also skandinavisch teuflischen Rock. Das mag von der Musik auch tatsächlich der Fall sein, denn die teilweise dunkel, also tief klingenden Passagen, erwecken schon den Eindruck, dass es kein gewöhnlicher Hard Rock ist.

Ich hatte durchaus etwas Schwierigkeiten den Sänger zu verstehen, da meiner Meinung nach das Mikrofon etwas zu leise eingestellt war. Dennoch ergab sich mit ihm und der Musik ein interessantes Bild dieser Band. Eines, das mich durchaus anspricht – insbesondere, als ich im Nachgang noch einige Songs der Band auf YouTube anhörte.

Lichteffekte gab es kaum bis gar nicht. Einige Lichter in rot und blau von hinten, wobei Rot überwog, waren definitiv ausreichend für dieses Genre. Dies galt aber nicht nur für Demon Head, sondern auch für Coven.

Nachdem sich Demon Head unter Applaus verabschieden durften und eine gute Performance, halbwegs im Dunkeln, ablieferten, gab es eine kleine Pause, die von den meisten Anwesenden genutzt wurde, um an die frische Luft zu gehen. Auch ich machte das, schließlich war es im Kellerclub doch recht warm und schwül.

Vermutlich lagen rund 30 Minuten zwischen beiden Bands, als so langsam Leben auf die Bühne kam. Zunächst wurde ein Sarg auf die Bühne gestellt, aufrecht und mit einem schwarzen Tuch abgedeckt.

Hinzu wurden einige künstliche Kerzenlichter aufgestellt, die, nachdem das Licht aus war, ein gewisses dunkles Ambiente schafften.

Dunkle Gestalten in Kutten und mit Kapuzen betraten die Bühne und nur wenige Momente später trat die Sängerin Esther aus dem Sarg heraus ans Mikro. Überhaupt gestaltete die band ihren Auftritt mit vielen kleinen Dekor Elementen richtig gut. Auch das Einspielen von Kirchenglocken in Verbindung mit dem Kerzenschein und der Dunkelheit ließen in mir das Gefühl aufkommen bei einer dunklen Messe oder auf einem verwaisten Friedhof zu sein.

Doch auch Masken und andere Gegenstände, wie eine leuchtende Kugel oder ein Schädel, waren Teil der Show. Vielleicht sollte man auch nicht unerwähnt lassen, dass „Coven“ die Bezeichnung für eine Art Hexenzirkel ist, zu dem ungefähr 10 bis 13 aktive Hexchen zählen.

Auch wenn der musikalische Part nicht ganz meinem Geschmack entsprach, so gab es Elemente, die mir gefielen. Man kann nicht immer nur die Musik an sich beurteilen, sondern bei einem Live Auftritt auch auf die Gesamtheit achten. Und bei dieser Gesamtheit zeigte sich Coven von einer sehr guten Seite.

Die Songs waren mal ruhiger, mal etwas schneller und wie ich fand, gänzlich in diesem dunklen okkult rockigen Flair gehalten. Dabei waren die Lieder mal neuer und mal älter. Teilweise richtig alt. „Wicked Woman“ war bereits auf dem 1969er Album „Witchcraft Destroys Minds and Reaps Souls“ zu finden. Also vor 50 Jahren!

Die Gäste und Fans, die im Schnitt deutlich jünger zu sein schienen als das Alter der Band, waren absolut begeistert. So man konnte und Platz hatte wurde sich bewegt und nach den Songs waren Jubel und Applaus laut und ausgiebig.

Das Gesamtpaket Coven ist jedenfalls aus meiner Sicht eines, das man sich antun kann. Selbst wenn dieser okkult mystische Dark Rock nicht so ganz jedermanns Geschmack sein dürfte, ist die Bühnenperformance sehenswert und zusammen ein interessantes Schauspiel einer legendären Band.

Erneut war ich beim STOFFEL – Stalburg Theater offen Luft im Günthersburgpark in Frankfurt um einen weiteren musikalischen Act zu sehen. Was das STOFFEL ist habe ich bereits vor einigen Tagen beschrieben, als ich Fee dort live sah, deswegen kürze ich das in diesem Bericht ein bisschen ab.

Das STOFFEL (Stalburg Theater OFFEn Luft) ist in seinem 15. Jahr und für alle Besucher kostenlos. Es gibt Essen und Getränke, einige Sitzplätze, die unter einem gespannten Dach sind und natürlich tolle Acts auf der Bühne. Lesungen, Theateraufführungen und selbstverständlich auch Musik.

Früh war ich da und habe aus der Ferne bereits gehört, dass Musik von der Bühne kommt. Das war glücklicherweise erst der Soundcheck der Band. Es klang aber schon mal gut und es waren auch schon viele Menschen da, die sich entweder sonnten oder einen Platz im Schatten für sich beanspruchten.

Während die Musiker der Band noch hier und da ein bisschen herumliefen, ihre Bekannten und Freunde begrüßten, hatte auch ich kurz die Gelegenheit Hallo zu sagen und freute mich schon auf den Auftritt, der um 18 Uhr begann.

Eine Coverband von The Cure. Vielleicht sollte man an dieser Stelle kurz erwähnen, wer The Cure eigentlich sind, obwohl sie doch einen sehr hohen Bekanntheitsgrad haben. Jedenfalls sind The Cure in den frühen 80er Jahren zum Vorreiter des Genres Gothic Rock geworden. Einer ihrer bekanntesten Songs ist „Boys don’t cry“. Vielleicht geht spätestens hier bei der ein oder anderen Person ein Lichtlein auf.

The Cure kenne ich persönlich nur von den YouTube Videos, daher war es für mich durchaus spannend zu erleben, wie nah die Coverband an dieses Original herankommen würde. Und bereits von Anfang an war es musikalisch als auch gesanglich sehr nah an dem, was ich von den YouTube Videos kannte. Diese Coverband war also nicht schlecht, sogar echt gut. Das ist bei Coverbands immer so eine Sache, aber Pictures of you haben einen sehr guten Weg gefunden sehr nah am Original zu sein. Klar kann ich nicht sagen, dass The Cure live auch so klingen, dafür fehlt mir die Expertise die Band mal live gesehen zu haben, aber so in etwa stelle ich mir das schon vor. Abgesehen von der Bühnenshow, die bei der originalband gewiss vorhanden sein wird. Aber das ist nicht ausschlaggebend. Es muss klingen und das tat es.

Auch bei der Optik ist der Sänger nahe am Original dran. Es fehlt vielleicht noch ein wenig der Lippenstift, um auszusehen wie Robert James Smith, aber das ist nur ein kleines Detail. Singen kann er jedenfalls sehr gut. Er bringt meines Erachtens das Melancholische in den Liedern auch sehr gut rüber, kann aber auch die kraftvolleren Varianten sehr gut.

Zur Musik an sich und zum Musikalischen muss ich nicht viel sagen, denn die Herren auf der Bühne setzen diesen Part sehr gut um. Es wird nicht irgendwie gecovert, sondern (ich wiederhole mich) sehr nahe am Original.

Zu Beginn wurden einige Songs gespielt, die ich persönlich nicht so gut kannte. Vielleicht habe ich diese mal gehört, aber die bekannteren Songs waren, wie üblich, für später vorgesehen.

Was ich sehr schön fand, war, dass die Musiker Spaß an ihrer Arbeit haben. Manch einer sogar so viel, dass er seine Rolle so gut interpretierte und mit Leidenschaft beim Gitarrenspiel zu erkennen war. Sowas sieht immer schön aus. Auch der Bassist hatte keine eingefrorene Miene und lächelte hier und da ein wenig.

Vorurteile der Goth-Szene sind bekanntermaßen, dass ein permanent depressiv melancholischer Gesichtsausdruck vorhanden ist und Witze eher selten auf der Tagesordnung stehen. Vorurteile eben, die mit der Realität wenig zu tun haben; auch wenn es sicherlich Menschen gibt, die das 1 zu 1 umsetzen können.

Dennoch verging die Zeit sehr schnell, denn mir gefiel, was ich hören und sehen durfte. Die Band musste auch, der Anwohner wegen, eine Zwischenpause einlegen. In dieser wurde ich von der Band eingeladen, nach hinten zu kommen. Also in den Bereich „hinter“ der Bühne sozusagen. Das nahm ich natürlich an, war aber gleichermaßen sehr überrascht deswegen.

Dort hatte ich in der Pause die Gelegenheit mit den einzelnen Mitgliedern der Band zu sprechen und muss sagen, dass es sehr sympathische und freundliche, und keinesfalls traurig depressive, Menschen sind. Eine wirklich sehr offene Gruppe, das gefällt mir.

Einige Minuten später ging ihr Auftritt weiter und ich hatte nun die Gelegenheit diesen aus einer mir völlig neuen Position auf Bild festzuhalten. Dafür bedanke ich mich wirklich sehr bei der Gruppe, denn das war, ob STOFFEL oder nicht – völlig egal, ein sehr interessantes und tolles Erlebnis. Das wird mir wohl definitiv in Erinnerung bleiben, so als kleine Premiere für mich.

So konnte ich in der Folge auch drei meiner Lieblingssongs von The Cure als Cover mitverfolgen und auch diese klangen fast wie die Originale, die ich von YouTube kenne. Die Songs sind übrigens „Pictures of you“, „Friday, I’m in love“ und natürlich „Boys don’t cry“. Der letztgenannte Song war auch gleichermaßen der Abschluss ihres Auftritts, der sich zeitlich etwas in die Länge zog. Ungewollt natürlich, denn zwischendurch passierte etwas, das sich kein Musiker, insbesondere kein Gitarrist bei einem Auftritt wünscht: eine Saite seiner Gitarre riss und bis das wiederhergerichtet war, vergingen ein paar Minuten. Die Ersatzgitarre war für ihn auch nicht das Wahre. Es klappte mit der fixen Reparatur, da die Menschen hinter der Bühne fleißig operierten.

Eine Zugabe durften, bzw. mussten sie noch spielen, ehe sie sich von den vielen Zuschauern verabschiedeten. Wieder ist es schwierig gewesen zu schätzen, wie viele Menschen dort waren, aber ich denke mit der Zahl 400 kann man sehr gut leben.

Nachdem ich mich von der Band verabschiedete, erfreute ich mich noch an einem T-Shirt der Band, das sich wunderbar in meine Band T-Shirt Sammlung einreihen und beim nächsten Auftritt der Band getragen wird – versprochen!

Facebook Seite der Band: Pictures of You

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